Post TSV Detmold – Smithen benennt die Erwartungen

Mit echten Qualitätstransfers, den richtigen Lehren aus der Vorsaison und einer guten Vorbereitung soll die kommende Spielzeit aus Sicht des Post TSV Detmold erfolgreich werden, wie auch Post TSV-Abwehrspieler Tim Smithen gegenüber Lippe-Kick offenbart hat.

Post TSV Detmold – Ambitioniert, aber demütig zugleich

Bezirksliga 2 (hk). Reichlich ambitioniert verfolgt der Post TSV Detmold die Bezirksliga-Spielzeit 2016/17. Mit sechsNeuzugängen gehen die Residenzler an den Start. Nach der abgelaufenen Spielzeit, wo es im Endklassement nur einen schnöden Mittelfeldplatz neun zu konstatieren gab, ist Klettern angesagt, zumindest in der Tabelle. Fast schon symbolisch fand die erste Übungseinheit im Kletterpark am Hermanns-Denkmal statt, eine Teambuilding-Maßnahme, die einen cleveren Hintergrund offenbarte, wie auch Urgestein Tim Smithen bei Lippe-Kick freimütig zum Besten gab: „Das war eine gute Idee, um unsere neuen Jungs besser kennenzulernen und direkt zu integrieren.“

Von Henning Klefisch

Die Integration dürfte zumindest bei einem Brüderpaar nicht allzu schwer sein. Manuel und Phillip Wichmann kehren nach dem einjährigen Gastspiel beim Westfalenligisten VfL Theesen zurück in die Werrearena und kennen das Umfeld bereits bestens. Von Gastspielen sind den anderen Neuzugängen Erdem Cömert, Julien Will, Patrick Kobychno und Sascha Büker das Umfeld bekannt. Zweifelsfrei kann dieses Sextett den stolzen Post TSV in der Breite, aber vor allem auch in der Spitze enorm verstärken. Smithen sagt dazu mit der Inbrunst der Überzeugung: „Das wird der gesamten Mannschaft gut tun, da dies zudem den Konkurrenzkampf fördern wird.“ In den kommenden Wochen bis zum Saisonstart Anfang August wird es vor allem darum gehen, dass sich die neu zusammengestellte Mannschaft möglichst schnell findet und einspielt. Die aktuell grassierenden Urlaubsaktivitäten verhindern das Arbeiten mit dem gesamten Kader. Die Testspielgegner konnten in die Kategorie Großkaliber eingeordnet werden. Ganz bewusst hat sich Cheftrainer Andreas Goll (Bild rechts) für starke Gegner entschieden. Die Partie beim FC Rot-Weiß Kirchlengern ging mit 0:3 verloren, während man die Spiele gegen den SC Bad Salzuflen (2:1) und beim TuS Erkeln (5:4) erfolgreich bestreiten konnte. Diese Testpartien dienten als Bewährungsproben für die einzelnen Spieler, die dort neben den Trainingseinheiten mächtig Eigenwerbung betreiben konnten. Smithen fasst gegenüber Lippe-Kick zusammen: „Die Vorbereitung wird so ausschauen, dass wir einen gesunden Mix aus Trainingseinheiten und Testspielen haben werden. Hinzu kommen natürlich vorsaisonale Turniere, wie der B&K Cup in Pottenhausen.“ Dieser ist äußerst prestigeträchtig.

Viele Punkte müssen für den großen Coup passen

Spielerisch gehören die Detmolder zu den besten Teams in der gesamten Spielklasse. Dies kommt nicht von ungefähr: Das Training ist sehr ballorientiert. Fast alle Übungsformen werden mit dem Ball durchgeführt. Aktuell geht es dem Trainerteam darum, dass die Fitness bei jedem Spieler ausreichend ist, um auch das kraftintensive Spiel gegen die hochkarätigen Gegner durchzuziehen. Die Spielklasse ist mit Kontrahenten wie dem TuS Dornberg und dem TBV Lemgo deutlich stärker geworden. Die „großen Unbekannten“ sind hingegen Teams, wie die Reserve des SV Spexard und der SV Häger, die noch nicht in Pflichtspielen gegen den Post TSV in Erscheinung getreten sind. Auffällig ist in diesem Jahr, dass die vermeintlichen Spitzenteams der Spielklasse sich gezielt verstärkt haben, wodurch automatisch das Niveau der Spielklasse steigt. Nach Smithens Aussage sind die Vorstellungen im Post TSV-Lager vor der bald startenden Serie schnell ersichtlich. Der Glaube in die eigene Stärke ist absolut vorhanden. Man weiß, dass man zusammen mit Teams wie Wellensiek, Türksport Bielefeld oder auch Dornberg zu den Mannschaften gehört, die das Potential haben, um das Landesligaticket mitzuspielen. Allerdings müssen dafür viele Parameter passend erscheinen. Der Start in die Serie etwa wird ganz entscheidend sein. Ebenso muss die Personalsituation ausreichend erscheinen und auch ein Bündnis mit der Glücksgöttin Fortuna, damit enge Spiele erfolgreich gestaltet werden, sollte vorhanden sein.

Unberechenbare Aufsteiger

Als Wundertüte gelten auch die Aufsteiger. Dazu Smithen (Bild links): „Es kommt öfter mal vor, dass Aufsteiger in ihrer ersten Saison sehr gute Ergebnisse einfahren und von Spiel zu Spiel immer ein paar Prozent mehr geben, da sie ihre Gegner noch gar nicht kennen.“ Folglich gilt: „Das macht diese Teams sehr gefährlich, hier wird es, denke ich, auch interessant zu sehen sein, wie sich der TBV Lemgo nach ihrer perfekten Spielzeit anstellen wird“, wo es 30 Siege in 30 Spielen gab. Smithen macht aus seiner Vorfreude vor dem Lokalduell mit den Hansestädtern kein Geheimnis und urteilt: „Uns persönlich freut dieses Duell, da es für uns den ehesten Derby-Charakter hat, nachdem Jerxen-Orbke nun wieder A-Liga Fußball spielt.“

Mit Heimstärke eine gute Basis legen

In der abgelaufenen Spielzeit hat sich der Post TSV als echte Pokalmannschaft präsentiert. Den Detmolder Kreispokal konnte man ebenso für sich verbuchen wie den Gewinn der lippischen Hallenmeisterschaften. Der Defensivspezialist sagt zur Anspruchshaltung: „Wir wollen alle ganz klar eine erfolgreiche, mit Titeln gekrönte Saison spielen, allerdings sind wir weit davon entfernt zu sagen, dass das klare Ziel der Aufstieg in die Landesliga ist“, möchte man sich nicht im Vorfeld unnötigen Druck auferlegen. Klar ist für ihn auch, dass mit einer Heimstärke die Grundlage geschaffen werden muss für eine erfolgreiche Serie. Daher ist seine Forderung klar: „Die drei Punkte müssen in Detmold bleiben. Denn in dieser Staffel sind Punkte in der Fremde alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, werden die Gastspiele nicht vergnügungssteuerpflichtig sein.