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Bezirksliga

Post TSV Detmold – Glaube an die eigene Stärke

Der Post TSV Detmold ist definitiv ein ganz besonderer Verein. In den Pokalwettbewerben agieren sie aus der Rolle des Titelverteidigers und auch in der Meisterschaft hat man die großartigen Qualitäten offenbart. Defensivspezialist Tim Smithen hat sich bei Lippe-Kick zur aktuellen Situation geäußert.

 

„Wir dürfen uns zu Recht zu den stärksten Truppen in Lippe zählen“

 

Bezirksliga 2 (hk). Der so stolze und ambitionierte Post TSV Detmold kann einfach nicht zufrieden sein mit der bisherigen Serie. Der mittelmäßige Tabellenplatz sieben ist nicht den Ansprüchen des lippischen Bezirksliga 2-Mitglieds entsprechend. Immerhin hat man vor der Serie noch deutlich postuliert, dass man doch bitteschön oben mitspielen möchte, wohl wissend, dass diese „Bielefelder-Staffel“ ausgesprochen schwer zu bespielen ist. Abwehrstratege Tim Smithen weiß dies und verkündet im Brustton der Überzeugung: „Daran hat sich heute nichts geändert.“ Wie diesen Worten Taten folgen soll und andere interessante Fakten über den größten Verein aus der größten Stadt Lippes liefert euch folgender Hintergrundbericht.

 

Von Henning Klefisch

 

Wenn man mit Smithen spricht, bemerkt man schnell, dass er Postler durch und durch ist, vom Scheitel bis zur Sohle sozuagen. Er liebt und lebt diesen sympathischen Verein aus der Werrearena, der in allen Bereichen professionell aufgestellt ist. Selbstbewusst macht er deutlich: „Wir haben eine in jeglicher Hinsicht starke Fußballmannschaft und dürfen, uns denke ich, zu Recht zu den stärksten Truppen in Lippe zählen.“ Auch deshalb gebe es die Berechtigung, dass man „Ansprüche auf einen guten Tabellenplatz“ in einer Spielklasse stellen darf, dessen Mitglied man bereits im vierten Jahr ist. Die Konkurrenz in dieser Spielklasse ist jedoch nicht von schlechten Eltern. Teams wie Türksport Bielefeld, VfR Wellensiek oder auch Viktoria Rietberg sind echte Großkaliber. „Da weiß man als Spieler, dass so ziemlich alles im Laufe der gesamten Saison passen muss, um seine Ziele zu erreichen“, ist der Anspruch an die eigene Leistung ausgesprochen hoch. Wichtig ist es, dass die Mannschaft sich schnell findet, die zahlreichen Neuzugänge vernünftig integriert werden und auch das Verletzungspech einen weiten Bogen um die Residenzler macht. Das wäre eine wichtige Basis, um erfolgreich Fußball spielen zu können.

 

Qualitätssteigerung durch die Neuen

 

Die Kaderqualität hat sich durch die Neuzugänge deutlich verbessert. Immerhin konnten Akteure den Weg in die Werre-Arena finden, die oberhalb der Bezirksliga aktiv gewesen sind. Vom Landesligisten SV Höxter wurde Sascha Büker verpflichtet, mit Manuel und Philip Wichmann zwei Rückkehrer, die sogar beim Westfalenligisten VfL Theesen aktiv waren. Dazu kam mit Erdem Cömert (Bild rechts; Viktoria Rietberg) und Julien Will (SVE Jerxen-Orbke) ein Duo von der Ligakonkurrenz. Für das Tor wurde mit Patrick Kobychno ein neuer Keeper vom Detmolder A-Ligisten SV Diestelbruch/Mosebeck verpflichtet. Das Urteil des Urgesteins, was schon seit mehr als zwei Jahrzehnten bei den Werrekickern spielt: „Wir haben großes Glück gehabt, viele Neuzugänge beim Post TSV aufnehmen zu können, diese verstärken uns jedoch nicht nur quantitativ, sondern viel wichtiger noch, qualitativ. Sie alle wurden sehr schnell ein bedeutsamer Bestandteil der Mannschaft und jeder einzelne hat mittlerweile seinen festen Platz bei uns gefunden.“ Die Tatsache, dass die beiden Wichmänner nach einem Jahr zurückkehren, „freut uns besonders“, macht er aus seiner Gefühlswelt kein Geheimnis. Wichtig für den Erfolg ist auch das Miteinander, was beim Post TSV hervorragend funktioniert. Trotz dieser verpflichteten Qualität ist dies „allein noch keine lange Versicherung für Erfolg, dafür ist diese zweite Staffel viel zu stark und ausgeglichen. Das haben auch bereits einige der bisherigen Partien deutlich gezeigt“, fühlt sich der Mittzwanziger auch durch die Ergebnisse bestätigt.

 

Erst ein Auswärtssieg in der bisherigen Serie

 

Der Saisonstart des Post TSV Detmold ist prächtig verlaufen, konnte doch der Landesliga-Absteiger TSG Harsewinkel mit einem deutlichen 7:1 auf die Heimreise geschickt werden. In den letzten Spielzeiten ist der Auftakt in die neue Serie meist missglückt, weshalb dieser Kantersieg auch eine psychologische Bedeutung offenbart. Einen weiteren Höhepunkt in der immer noch jungen Saison ist das Westfalenpokalspiel gegen den Regionalligisten SC Wiedenbrück gewesen, was trotz einer starken Performance mit 0:3 verloren worden ist. Die Treffer bei dieser verdienten Heimniederlage fielen erst spät. Dennoch hat man aus dieser Begegnung mit dem vier Spielklassen höher agierenden Kontrahenten Stärke ziehen können. Im ersten Auswärtsspiel der Serie ging es zum starken VfR Wellensiek. Dieses interessante Aufeinandertreffen endete mit einem aus Post TSV-Sicht „sehr unglücklichen 3:3“, wie Smithen (Bild links) einräumen muss. Zugleich reifte aber auch die Erkenntnis, „dass wir definitiv zu den starken Truppen der Liga zählen, vorausgesetzt, wir rufen unsere Qualität ab.“ Wenig konstant verliefen die weiteren Partien. Die ersten drei Heimspiele sind gewonnen worden, während man zuletzt sich jeweils mit einer Punkteteilung beim 1:1 gegen den SC Wiedenbrück II und beim 2:2 gegen den langzeitigen Tabellenführer Viktoria Rietberg begnügen musste. Wenig Torgefahr entwickelten die Kicker von Chefcoach Andreas Goll in den Auswärtsspielen bei Hicret Bielefeld, TSV Oerlinghausen und dem FSC Rheda, weshalb man dort auch die drei bisherigen Saisonniederlagen kassierte. Smithens-Urteil: „Alle waren zudem äußerst unnötig, zumal man nicht ansatzweise abgerufen hat, was man kann.“ Dazu gab es noch ein schwaches Lipper-Derby beim Aufsteiger TBV Lemgo, wo man sich beim 1:1 die Punkte teilte. Mit einer starken Leistung gelang der einzige Auswärtssieg, als mit 3:1 beim BV Werther gewonnen werden konnte. In diesem Spiel hat man das Kellerkind über die komplette Spielzeit dominiert und ließ Ball und Gegner gut laufen. Am letzten Spieltag ist in der heimischen Werre-Arena der TuS Jöllenbeck mit 1:0 bezwungen worden.

 

„Wir haben sehr viel Arbeit vor uns“

 

Selig sind die Erinnerungen an die Spielzeit 2014/15, als man nur knapp den Sprung in die Landesliga verpasste. Lange stand man ganz weit oben und durfte sich Hoffnung machen den Sprung zu schaffen, da man in Heim- wie Auswärtsspielen konstant punktete. In der Endphase gab es jedoch leichtfertige Punktverluste zu verzeichnen, weshalb man den Traum vom Aufstieg begraben musste. Nun fordert Tim Smithen unmissverständlich: „Die Punkte in unseren Heimspielen sollten nach Möglichkeit immer in Detmold bleiben, aber wir müssen auch auswärts „Big Points landen.“ In dieser Spielzeit möchte man gerne auch wieder oben mitspielen, ist sich aber bewusst, dass zur Realisierung dieser Zielsetzung „alles stimmen muss und wir gerade nach dem aktuellen Stand sehr viel Arbeit vor uns haben“, so berichtet der bei Wortmann als Industriekaufmann tätige Smithen.

 

Hattrick bei den lippischen Hallenmeisterschaften ist die Motivation

 

Auch in den Pokalwettbewerben geht es noch um zwei Titelverteidigungen. Gut sieht es im Kreispokal aus, wo man nach einem Sieg im Elfmeterkrimi beim Detmolder A-Ligisten SuS Pivitsheide in die Runde der letzten vier eingezogen ist. Dort geht es im Mai um den Einzug ins Halbfinale. Mit dem Aufstiegsaspiranten FC Fortuna Schlangen gilt es jedoch eine ganz harte Nuss zu knacken. Im Hexenkessel Rennekamp müssen viele Tugenden in die Waagschale geworfen werden, um dort zu bestehen. Die Motivation in diesem Wettbewerb ist gewaltig. Immerhin winkt dem Sieger der Sprung in den Westfalenpokal, wo es zuletzt gegen den besagten SC Wiedenbrück oder vor zwei Spielzeiten gegen den VfL Theesen gegen prominente Gegner gegangen ist. Große Lust auf einen Hattrick verspürt man bei „unserem geliebten LZ-Cup“ wie Smithen voller Pathos zugibt. Nach zwei Titeln in Folge möchte man in der Lipperlandhalle in Lemgo nur allzu gerne auch 2017 sich den begehrten Titel als lippischer Hallenmeister sichern, wohl wissend, dass die Konkurrenz in diesem Wettbewerb gewaltig ist. Auch die Motivation wird bei den Gegnern in den Duellen gegen den Titelverteidiger exorbitant sein. Tim Smithen betont allerdings auch: „Diese beiden Wettbewerbe stehen allerdings erst einmal keineswegs im Fokus. Wir müssen uns zu 100 Prozent auf die Liga konzentrieren und zusehen, dass wir so weit oben wie möglich in der Tabelle überwintern. Dafür muss aber auch jeder einzelne von uns viel mehr zeigen und mit großem Engagement bei der Sache sein. Die Selbstverständlichkeit im Spiel muss beim Post TSV wieder her“, so ist seine Botschaft für sein Team nur allzu deutlich.

 

„Es hat sich leider aus Detmolder-Sicht in die falsche Richtung entwickelt“

 

Von insgesamt neun lippischen Bezirksligisten gibt es sechs aus dem Lemgoer Kreis und nur drei aus Detmold. Neben dem Post TSV sind dies aktuell in der dritten Bezirksliga-Staffel der TSV Horn und der Blomberger SV. Dazu Smithen: „Das spricht klar für sich.“ Immerhin hat dies vor einigen Jahren noch deutlich anders, besser ausgesehen. „Es hat sich jedoch leider aus Detmolder Sicht in die falsche Richtung entwickelt“, stellt er mit Bedauern fest. Aktuell gibt es keine lippische Mannschaft, die in der Landesliga aktiv ist. Smithens realistische Einschätzung: „Dass der Post TSV es durchaus schaffen kann, ein Thema für eine höhere Liga zu sein, haben wir beispielsweise vor zwei Saisons gezeigt, der momentane Ligaalltag zeigt derzeit jedoch ein anderes Bild, und deshalb sollte man auch realistisch bleiben und sich zu 100 Prozent auf die „Bezirksliga“ konzentrieren.“ Auch er weiß, dass sich „der Detmolder Raum in dieser Hinsicht erst wieder richtig etablieren und festigen muss“, erklärt er abschließend bei Lippe-Kick.

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