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Bezirksliga

Post TSV Detmold – Felker äußert sich selbstbewusst zur Perspektive

Spannend wird die nächste Saison aus Sicht des Post TSV Detmold sein, der sich zielgerichtet auf dem Transfermarkt verstärkt hat. Wir haben den Hintergrundbericht.

 

„Wir haben einen der stärksten Kader der Bezirksliga“

 

Bezirksliga 2 (hk). Im seriösen Tabellenmittelfeld der Bezirksliga 2 rangiert der Post TSV Detmold. Rang neun mit 49 Punkten bedeutet jenseits von Gut und Böse zu sein. In der kommenden Spielzeit möchten die Residenzler unter dem neuen Trainerteam Ralf Brokmann/Christoph Zimmermann aber die Tabellenspitze in Angriff nehmen, wie Spielführer Johann Felker gegenüber Lippe-Kick erklärt.

 

Von Henning Klefisch

 

Mittelmaß ist auf Dauer für den Prestigeverein aus der größten Stadt in Lippe zu wenig. Deshalb soll auch der Kader gezielt verstärkt werden, um die Qualität und Quantität zu vergrößern. „Wir haben nicht so viel Geld wie TBV Lemgo oder BV Bad Lippspringe“, erklärt Felker, der weiß: „Wir müssen anders punkten. Bei uns ist so eine familiäre Stimmung“, merkt er auch an, dass sein Team über einige „gute Zocker“ verfügt, die schon im Jugendbereich für die Postler gekickt haben, es probiert haben, höher zu spielen, letztlich wieder „nach Hause zurückgekehrt sind.“ Ein Grund, warum dieser Verein für Neuzugänge interessant ist:  „Es spielen so viele gute Spieler, aber auch so viele gute Namen bei Post.“ Aus diesem Grund überlegen sich gute Spieler, ob sie wegen des Geldes irgendwo anders hinwechseln oder lieber das Familiäre mit so guten Kickern haben möchten. Über mehrere Jahre hat der aktuelle Interimstrainer und Manager in Personalunion, Michael Grundmann (Bild rechts), mit dem in Detmold wohnenden Robert Fiorelli den Kontakt gehalten. Zur neuen Serie wechselt er von Bad Lippspringe in die Werre-Arena. Auch weil ihm der Aufwand in der Kurstadt durch seine beruflichen Verpflichtungen zu viel wurde, hat er sich für den Post TSV entschieden, weil er auch einige Spieler aus seiner Schulzeit noch kennt. Ein Punkt, der die Integration sicherlich erleichtern wird. Felix Buba, der aktuell für das Bezirksliga-Spitzenteam VfR Wellensiek seine Tore schießt und mit 26 Toren auf dem zweiten Rang der Torschützenliste steht, ist ein ehemaliger Heidener, ist nach Detmold gezogen und hat eine Familie, weshalb er den enormen Aufwand nicht mehr betreiben möchte, stets Richtung Bielefeld zu reisen. Dazu hat er auch Lust im Kreis Lippe Fußball zu spielen. „Für ihn war die beste Mannschaft Post TSV, weshalb er sich uns angeschlossen hat“, erklärt Felker im Gespräch bei Lippe-Kick.


„Man darf sich nichts mehr erlauben“

 

Auch ein CSL Quartett gesellt sich zum Post TSV-Kader. Tim Penner, Erik Zweininger, Jonas Peters und Marvin Dück kommen. Felker verrät, dass die Neuen von den Pinneichen vorwiegend in der A-Ligamannschaft spielen werden, aber die Vorbereitung in der ersten Mannschaft mitmachen. Von Brokmann speziell ausgewählt worden ist Fabian Droletz (Bild rechts), der „aktuell bei Lage nicht mit so vielen hochtalentierten Spielern spielt“, wie Felker meint und sich auf den Defensivspezialisten freut, der es nun eine Spielklasse höher versucht. Bereits zu SuS Pivitsheide-Zeiten wollte der neue Coach Ingo Schmitz von Hiddesen/Heidenoldendorf verpflichten. Nun hat es geklappt. Für den 25-jährigen Felker steht fest: „Alles fängt bei Null an. Jeder hat seine Chance.“ Das neue Trainerteam hat ihn bereits bei ihrer Antrittsrede begeistert. So ist es zukünftig Pflicht, dass sich nicht per Whats App, sondern per Anruf abgemeldet wird. „Daran sieht man, dass sie ihre Linie durchziehen werden, man sich nichts erlauben darf“, kommt dazu noch die Konkurrenz, die für eine andere Qualität sorgt. Zweifelsfrei ein Faktor, der für die nötige Leistungsförderung sorgt.

 

Integration vom Samba-Kicker Bresa läuft

 

Als einen „Mega-Glücksfall“ bezeichnet Felker die Personalie des Brasilianers Bressa De Monteiro, der beim Oberligisten FC Gütersloh 2000 mittrainiert hat, dort aber keine Spielberechtigung besaß. Der in Detmold wohnhafte Südamerikaner hat sich sofort zum Leistungsträger gemausert und wird die Detmolder auch in der kommenden Spielzeit verstärken. Die Verständigung ist schwierig, meist läuft es über englisch, portugiesisch und spanisch, um zu kommunizieren. Was Johann Felker beeindruckend findet: „Bressa hat zu jedem Auswärtsspiel ein Buch dabei, um die deutschen Vokabeln zu lernen. Er ist mega-ehrgeizig und davon kann man sich eine Scheibe abschneiden.“

Verletzungsprobleme als Grund für die mäßige Serie

 

Die bisherige Saisonbilanz ist ganz und gar nicht nach dem Geschmack von Felker, der als einen Grund für diese mäßige Ausbeute auch die vielen Langzeitverletzten benennt, die nicht kompensiert werden können. Einige Studenten müssen extra aus Dortmund, Köln oder Frankfurt zu den Spielen anreisen, was auch nicht immer möglich ist. Dazu kommt die Tatsache, dass auch die zweite und dritte Mannschaft noch Punkte für den Klassenerhalt benötigten. Die zweite Mannschaft  hat sich den Klassenerhalt frühzeitig gesichert, weshalb zwei Spieler in die B-Ligatruppe abgegeben werden müssen. „Wichtig ist es, dass die Erste nicht stark geschwächt wird, dafür aber die dritte Mannschaft stärkt.“ So ist es beim Post TSV Usus, dass jeder Kicker in die zweite oder dritte Mannschaft geht, um sich gegenseitig zu unterstützen.

 

„Wir können in der Liga jeden Gegner schlagen“

 

Auf die Frage, wer denn die beste lippische Mannschaft ist, stellt Felker (Bild links) klar: „Man muss alles betrachten über die gesamte Saison verteilt. Von unseren 21 Leuten im Kader haben wir 17, 18 Vollgranaten. Wenn von diesen Spielern nur zehn da sind, weil die anderen verletzt sind, kannst du auch keine überragende Saison spielen“, ist er fest davon überzeugt, dass seine Truppe eine Platzierung unter den „Top drei-Teams“ eingenommen hätte, wenn alle Spieler die Saison unbeschadet überstanden hätten. „Wir können in der Liga jeden schlagen“, ärgert er sich auch darüber, dass sein Team oft in den Schlussminuten bittere Gegentreffer kassiert hat. Gegen den Spitzenreiter Viktoria Rietberg gab es für die Lipper ein beachtliches 2:2, gegen den Tabellenzweiten aus Wellensiek zwei Remis in den Duellen. Die Kaderqualität überzeugt ihn sehr, er macht aber zugleich deutlich, dass eine Platzierung unter den ersten vier, fünf Teams das erklärte Ziel sein sollte. „Wir haben einen der stärksten Kader in der Bezirksliga und würden auch in der Landesliga kadermäßig einen Mittelfeldplatz belegen“, spricht er hier im Brustton der Überzeugung.

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