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Bezirksliga

SVE Jerxen/Orbke – Gekommen, um zu bleiben

Im Bezirksligafußball etablieren, dies ist das Ziel der Eintracht aus Jerxen/Orbke, die in der starken Bielefelder Staffel mit jugendlicher Frische und Zusammenhalt erfolgreich sein möchte.

„Immer für Überraschungsmomente gut“

 

Bezirksliga 2 (hk). Man muss nicht um den heißen Brei herumreden: Der SV Eintracht Jerxen/Orbke ist ein Ausbildungsverein. Sechs ihrer Jugendteams sind höherklassig aktiv. Es ist die DNA des Traditionsvereins von der B239, dass die eigene Jugend Förderung und Forderung erfährt, den Eigengewächsen im Seniorenbereich eine Perspektive offeriert wird. Dass man sich mit der Erstvertretung zuletzt nicht im überkreislichen Fußball nachhaltig etablieren konnte, ist ein Stück weit der Vereinsphilosophie geschuldet.

Von Henning Klefisch

 

Junge Spieler machen Fehler. Dies wird den „Junx“ auch vom Trainerteam zugestanden, die nicht – wie es einige Konkurrenten machen – externe Verstärkungen mithilfe von monetären Anreizen verpflichten wollen. Man bleibt sich dem eigenen Weg treu, auch wenn dieser zuweilen steinig sein kann. Einige Nackenschläge hat der Aufsteiger in der noch frischen Saison hinnehmen müssen, zugleich aber auch das überbordende Potential bewiesen. Im Lipperderby ist zuletzt der TBV Lemgo mit 1:0 bezwungen worden, am sechsten Spieltag gelang mit dem 5:2-Sieg beim TuS Dornberg ein echtes Husarenstück. Anfang dieses Jahrzehntes – zwischen 2010 bis 2014 – hat man sich für vier Jahre in der Bezirksliga halten können, 2016 ist man direkt wieder abgestiegen. Diesmal soll es doch bitteschön mehr als ein einjähriges Gastspiel für das Team von Coach Bastian Möller werden. Allerdings: Der Unterschied zwischen dem Kreis- und Bezirksligafußball ist enorm. Das weiß auch SVE-Obmann Hubert Orynczak, der sich im Klaren ist, dass mit halber Kraft kein Blumentopf zu erobern ist: „Wir müssen in jedem Spiel die volle Leistung abrufen, um zum Erfolg zu kommen“, hat der Absolvent der Kölner Sporthochschule zudem evaluiert: „Die körperliche Verfassung und das technische Niveau sind anders. Ebenso spielen taktisches Verhalten und Kommunikation auf dem Platz eine größere Rolle. Diese Dinge müssen stimmig sein“, um dann auch die Ernte in Form von Punkten einfahren zu können. Die Konsequenz, die auf dem Spielfeld den Ausschlag gibt: „Es wird cleverer und vor allem abgeklärter gespielt. Fehler werden kompromissloser bestraft.“

 

„Bringen viel Frische und Dynamik ins Spiel“

Im Fußball wird man an Ergebnissen gemessen, das ist klar. Eine B-Note, wie etwa im Eiskunstlaufen, existiert nicht. Das schnöde Ergebnis heiligt die Mittel. Auch nach dem Derbysieg gegen die Lemgoer ist das Abstiegsgespenst weiterhin allgegenwärtig in Jerxen/Orbke, ist der Vorsprung mit einem Zähler auf einen Abstiegsrang doch nur minimal. Orynczak möchte nicht mit Sonderlobeshymnen um sich werfen, zeigt sich vielmehr von der Entwicklung seiner Jungs allgemein angetan: „Unsere jungen Spieler machen gerade eine tolle Entwicklung durch. Sie bringen viel Frische und Dynamik ins Spiel, sind mutig und immer für Überraschungsmomente gut.“ Der Lerneffekt der ausgesprochen juvenilen Truppe wird in dieser Serie groß sein. Was sich als stabilisierend für das Mannschaftsgefüge auf und neben dem Platz erweist: „Gestützt werden sie von den älteren Jahrgängen, die Erfahrung, Ruhe, Rückhalt und Motivation mitbringen. Es ist die gute Mischung, die diese Truppe ausmacht“, adelt Orynczak.

 

„Wir haben das Potential für die Liga“

Auch in der Spielzeit 2019/20 elitäres Mitglied des überkreislichen Fußballs zu sein, bleibt ein hartes Unterfangen. Dennoch hat der Eintracht-Obmann nach gut einem Drittel der Saison erkannt: „Wir haben das Potenzial für diese Liga. Dies haben wir bereits in unseren starken und erfolgreichen Auftritten bewiesen. An der Beständigkeit müssen wir noch arbeiten“, ist Kontinuität im Fußball ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor. In jedem Spiel die persönliche Leistungsgrenze auszutesten, zudem „weitere Leistungsspitzen zu setzen.“ Dies wird erforderlich sein, um sich persönlich, somit auch die gesamte Mannschaft weiterzuentwickeln. Gegenüber Lippe-Kick verrät Orynczak aber bereits: „Daran arbeiten wir gerade mit Hochdruck. Dahinter steht ein kompetentes Trainer-, Betreuer-, Physioteam, das unermüdlich am sportlichen Fortschritt unserer Jungs arbeitet.“

 

„Mehr als 13 Zähler bis zur Winterpause“

Derzeit hat der SVE zehn Punkte verbucht. Die Zielsetzung ist nun klar ausgerufen: „Wir wollen mit mehr als 13 Zählern auf unserem Konto in die Winterpause gehen. Es stehen noch ein paar Spieltage an und daher sind wir sehr zuversichtlich“, wird ein Sieg als Minimum dafür erforderlich sein. Vor der Serie wollte man als A-Liga-Meister die Rückkehr in die Bezirksliga 3-Staffel anstreben, der man zwischen 2010 bis 2013 drei Spielzeiten angehörte. Orynczak: „Leider wurde diesem nicht stattgegeben. Die Begründung hierfür kennen wir nicht“, ist die Folge, dass die traditionell prestigeträchtigen Derbys gegen den Erzrivalen Post TSV Detmold nur im Kreispokal und im Hallenfußball in Pflichtspielen erlebt werden können.

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