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Jugendfussball

A-Jugendkreismeisterschaften – FuL-Kreis Detmold – Der Vorbericht

Ein Sextett kämpft um die Krone im A-Jugend-Hallenfußball. Lippe-Kick hat sich bei einem Quintett mal umgehört. Der TSV Horn hat verständlicherweise aktuell andere Sorgen.

Meier: „Wir wollen die Spitze stürmen“

 

Kreismeisterschaften A-Jugend (hk). Der finale Budenzauber im FuL-Kreis Detmold wirft seine Schatten voraus. Sechs Teams kämpfen bei den A-Jugend-Kreismeisterschaften um die Krone. Neben dem SV Eintracht Jerxen/Orbke sind der VfL Hiddesen, der Türkische SV Horn, die Sportfreunde Oesterholz/Kohlstädt und die Jugendspielgemeinschaften Diestelbruch/Mosebeck/Klüt/Wahmbeck und Hügelland Belle/Brüntrup/Cappel/Istrup/Leotal dabei. Um 9.00 Uhr fällt im Schulzentrum Detmold der Startschuss. Um 12.15 Uhr erfolgt das letzte Gruppenspiel. Veranstalter ist der SV Diestelbruch/Mosebeck.

Von Henning Klefisch

 

Jan Meier, der Coach der JSG aus Diestelbruch/Mosebeck/Klüt/Wahmbeck, fährt nicht ohne Ambitionen in die Halle vom Heinrich-Drake Schulzentrum Mitte. „Wir können mit jedem Gegner mithalten. Zuletzt bei den Turnieren in Barntrup und Horn sind wir Zweiter und Dritter geworden.

J. Meier

Nun wollen wir die Spitze stürmen“, wäre der höchste Treppchenplatz nun fast schon die logische Konsequenz. In der Vorrunde sind sie relativ leicht durchmarschiert, bestätigt durch den einen oder anderen Kantersieg. Auch ein Turnier in Horn haben sie bestritten. Ab dem Halbfinale war dann die Creme de la Creme des hiesigen A-Jugendfußballs unter sich. „Gegen Jerxen/Orbke war es ein richtig gutes Fußballspiel“, erinnert sich Jan Meier daran noch sehr gut. Dennoch hat er auch den Namensvetter – die Hügelland-Kicker – mit auf dem Schirm. „Das sind richtige Bullen. Sie spielen körperbetont, sind physisch stark“, lobt der Senioren-Fänger die Qualitäten des Nachbarvereins. Anders strukturiert sind hingegen die Kicker aus Hiddesen und Jerxen/Orbke, die er als „schnell, feingliedrig und wendig“ charakterisiert. Den Spielern des TSV Horn bescheinigt er, dass sie „viel über die Emotionen kommen.“ Aber: „Nichts über die Grenzen hinaus“, verläuft alles im fairen Sektor. Die Meier-Jungs haben die Sportfreunde Oesterholz/Kohlstädt in der Meisterschaft zum Auftakt mit 3:1 besiegt. „Eine starke Mannschaft, sie haben echt gute Kicker“, befindet der Trainer. Exemplarisch: In der Vorrunde hat sich Oesterholz/Kohlstädt vor dem VfL Hiddesen durchgesetzt. Dennoch fehlt den Akteuren aus dem Paradies mit Sebastian Hüttemann ein ganz wichtiger Spieler, da verletzt.

 

Meier setzt auf die feine Klinge

Selbst fühlt sich Meier mit seinen Schützlingen für die anspruchsvolle Aufgabe gewappnet. Drei Trainingseinheiten pro Woche sind durchgeführt worden, auch zwischen den Feiertagen waren die Nachwuchsspieler fleißig am Kicken. Zweimal die Woche wurde auf dem Kunstrasenplatz in Diestelbruch geübt, einmal wöchentlich in der kleinen Turnhalle in Wahmbeck. Neben Konditionsbolzerei sind auch hallenspezifische Inhalte vermittelt worden. Da nach Futsal Light-Regeln bei den Stadtmeisterschaften gespielt wird, werden Fernschüsse kein probates Mittel sein, muss man hier keine Qualitäten als Wahrsager besitzen. Meier verrät ein mögliches Erfolgsmittel: „Wir wählen die spielerische Komponente, wollen es von hinten mit vielen Kombinationen versuchen.“ Auch der Wechselmodus ist ausreichend praktiziert worden, wird im Block getauscht. Jeder Spieler hat einen Wechselpartner im zehn- bis zwölf Mann-starken Kader. Zwei Akteure nehmen auf der Tribüne zunächst Platz, können bei Bedarf aber im Turnierverlauf fußballerisch aktiv werden. Zum Deckungsverhalten seiner Mannschaft kann er noch keine abschließende Bewertung vornehmen. Es wird je nach Spielstand variiert, ob eine Raum- oder Manndeckung praktiziert wird. Mehr Klarheit herrscht bei der Regel mit dem fliegenden Torwart. „Beim engen Spielstand oder beim Unterzahlspiel ist das eine Überlegung wert“, so Meier gegenüber Lippe-Kick. Die Dörenwald-Supporters gehören zu den Besten in ganz Lippe. „Wir brauchen die rote Wand. Unsere Fans können uns in gewissen Situationen pushen“, hofft er auf eine lautstarke und zahlreiche Unterstützung seiner Anhängerschaft. Die Sehnsucht lebt beim passionierten Anhänger von Borussia Mönchengladbach, dass er im Westfalen-Pokal auf zwei Schwergewichte trifft. Es wird Zeit: „Auf Borussia Dortmund und Schalke 04 bin ich zuletzt vor elf Jahren getroffen“, war Jan Meier da noch ein echter Jüngling und als Aktiver ein Fohlen.

 

„Man musste die Messlatte so hoch stecken“

Das Ziel gesteckt und das gewünschte Ziel erreicht, das ist die Lösung aus Sicht der JSG Hügelland Belle/Brüntrup/Cappel/Istrup/Leotal, die vom Trainerteam die Mission mit auf den Weg bekommen hat, doch bitteschön die Endrunde der Hallenkreismeisterschaften zu erreichen. Die kickenden Jungs haben diese Mission zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Weil: Am Sonntag stehen sie unter den Top-Sechs A-Jugendteams im FuL-Kreis Detmold. Die Bedeutung dieser Teilnahme ist ausgesprochen hoch einzuschätzen, wie auch Jugendleiter Alexander Bulau gegenüber Lippe-Kick zugibt, diese Zielsetzung aber nicht als zu anspruchsvoll erachtet: „Bei dem Potential, welches in der Mannschaft steckt, musste man die Messlatte so hoch stecken.“ Neben der fußballerisch ansprechenden Qualität gesellt sich die wohltuende Gemeinschaft hinzu, ein Zusammenhalt, der auch auf dem Spielfeld sichtbar ist. Elf Freunde müsst ihr sein. Dies war das Motto der Weltmeister aus dem Jahr 1954. Heutzutage wird die Einhaltung dieses Mottos oft als ein wenig romantisch abgetan. Bei der JSG wird es mit allen Sinnen so gelebt, wie Bulau erklärt: „Ein großer Teil der Jungs sind nicht nur auf dem Platz und während des Spiels ein Team, sondern sieben Tage lang die Woche.“ Auch könnte es ein echter Vorteil sein, dass Schützlinge wie Louis Hilker, Marvin Schmidt, Lukas Schäfer, Florian Pagel und Marvin Niehörster schon seit zwei Spielzeiten bei der Seniorenmannschaft der SG Belle-Cappel nicht nur mittrainieren, vielmehr auch eine Halbserie in der Kreisliga B absolviert haben. Dadurch holen sie sich das nötige Rüstzeug im fußballerischen, mentalen und körperlichen Bereich. Ganz wichtig: Keinen Kontrahenten möchte Bulau auf die leichte Schulter nehmen.

 

„Gepflegten, konzentrierten Ball spielen und die Null halten“

Die mögliche Erfolgsformel ist einfach: „In der Halle braucht es vier – acht gute Kicker, das kann das Bild der normalen Serie komplett verzerren“, so Bulau, der eine Mannschaft ganz besonders stark einschätzt: „Der Sieg wird über den VfL Hiddesen gehen, Chancen haben jedoch alle. Mir gefällt zum Beispiel die Arbeit von Jan Meier bei Di/Mo. Die hatte ich vor der Endrunde nicht so auf dem Zettel“, haben ihm die bisherigen Leistungen der JSG-Kollegen vollauf überzeugt. Alexander Bulau prognostiziert, dass es bezüglich der Marschroute im Vergleich zur Zwischenrunde nicht allzu viele Neuigkeiten geben wird. Eine Spielidee, die er seiner Mannschaft mit auf den Weg gibt: „Einen gepflegten, konzentrierten Ball spielen und die Null halten, was bei den Futsal-Regeln auf Handballtore die halbe Miete ist.“ Ein gewisser Störfaktor ist für ihn, dass die Terminierungen vom FuL-Kreis „ein wenig unglücklich gewählt“ wurden. Was er meint: Parallel zur Finalrunde der A-Jugend findet die Vorrunde der C-Junioren statt. Bulau hebt warnend seine Stimme im Lippe-Kick-Gespräch: „Da einige Verantwortliche doppelt engagiert sind und auch einige Eltern Kinder in beiden Altersklassen haben, ist es schade, dass die Spiele parallel sind“, trägt diese Terminüberschneidung sicherlich nicht zur Förderung des hiesigen Nachwuchsfußballs bei. Er ist bei der JSG Hügelland Belle/Brüntrup/Cappel/Istrup/Leotal nämlich selbst als Jugendobmann, aber auch als C-Jugend-Coach aktiv, weshalb er terminlich nicht alles unter einen Hut bekommt.

 

Hesse strebt den Titel an

Im Organisieren läuft es exzellent. Die Sportfreunde aus Oesterholz/Kohlstädt sind für die Ausführung von einer der Vorrunden zuständig gewesen. SF-Coach Heiner Hesse sagt zur Herangehensweise: „Das Motto war, ein sehr guter Gastgeber zu sein, das ist uns hoffentlich gelungen, sportlich waren wir es nicht“, teilt er Lippe-Kick mit einem verschmitzten Lächeln mit. Erfreut registriert er, dass seine Mannschaft ein „sehr ordentliches Turnier gespielt hat“, möchte man nun mit dem nötigen Ehrgeiz die Aufgaben in der Endrunde angehen. Ansehnlichen Fußball zu zeigen und das Abrufen der notwendigen Leistungsfähigkeit, das ist für die Sportfreunde absolut im Bereich des Möglichen. Ganz nach dem Geschmack von Hesse wäre es, wenn die A-Jugendkreismeisterschaften nach den gleichen Regeln wie der LZ-Cup durchgeführt werden, sprich: nach der Futsal Light-Regel, sollte hier doch eine einheitliche Regelung angewendet werden. Hesse wünscht sich von seinem Team: „Wir wollen hochkonzentriert sein, sehr gut gegen den Ball arbeiten und ab und an mal die uns bietenden Chancen in Tore ummünzen.“ Das unmissverständliche Ziel wird es nach Hesses Dafürhalten sein, den Turniersieg anzustreben, soll dies mit acht Feldspielern und zwei Schnappern gelingen. Sein Team beschreibt er wie folgt: „Die Mischung macht es aus, die Edeltechniker, Geschwindigkeitsspieler, Zweikämpfer und nicht zuletzt ein top aufgelegter Torwart“, ist dies die mögliche Erfolgsrezeptur. Mit einem exzellenten Turnierstart soll die Basis für den Erfolg gelingen, könnte dies doch dafür sorgen, dass reichhaltig Selbstvertrauen getankt wird.

 

Akman hat die Tagesform im Fokus

Am Spiel seiner Mannschaft berauscht sich VfL Hiddesen-Coach Kemal Akman: „Wir haben eine gute Hallenmannschaft, technisch versiert, spielerisch sind wir auch ganz gut.“ Trotzdem hebt er mahnend den Zeigefinger in Richtung seiner Jungs: „Das bedeutet aber nicht, dass man die beste Mannschaft ist und das Turnier gewinnt.“ So ist dem ehemaligen Trainer der Seniorenmannschaft des TuS Horn-Bad Meinberg aufgefallen, dass auch Teams, die gegen den Ball arbeiten und ziel- und tororientiert nach vorne spielen, wie etwa die Sportfreunde Oesterholz/Kohlstädt, brandgefährlich bei diesem Finalwettkampf sein können. Trotzdem: „Ich sehe meine Mannschaft mindestens unter den ersten drei Teams in Lippe. Wenn wir einen guten Tag erwischen, können wir das beste Team sein. Sollten wir einen schlechten Tag erwischen, belegen wir den letzten Platz“, betrachtet er die Tagesform als ganz entscheidend. Um erfolgreich zu sein, sind einige Bausteine beim Budenzauber von hoher Relevanz: „Technisch wollen wir gut sein, spiel- und zielorientiert“, möchte er auch nicht unterschätzen, dass die Tore und der Ball klein sind. Auch die hochmotivierten Gegner stellen eine weitere Gefahr für die favorisierten Hiddeser dar. Eine gewisse Furcht hat er davor, dass einige Gegner sich ausgesprochen defensiv verhalten, dazu mit einer enormen Effizienz überzeugen.  „Jerxen/Orbke könnte einer der Favoriten sein. Sie haben eine technisch starke Mannschaft, sind kämpferisch auch ganz gut, eingespielt.“ Die anderen vier Teams bezeichnet er zwar als „auch gut“, merkt aber an: „Um tatsächlich Erster zu werden, reicht es da nicht. Ich glaube nicht, dass sie nacheinander mehrere Spiele gewinnen können.“

 

Brinkmann hofft auf den Traumstart

Wenig verwunderlich, dass Jerxen/Orbke-Coach Marcel Brinkmann sich auf die Herausforderung der Kreismeisterschaften ausdrücklich freut. Für ihn verkörpert dieses Hallenspektakel eine ausgezeichnete Abwechslung vor dem baldigen Trainingsauftakt. Während der Hallenfußball mehr der Rubrik Jux zuzuordnen ist, wird der Meisterschaft eine deutlich höhere Wertigkeit eingeräumt. „Wir wollen fit in die Saison gehen und es soll sich kein Spieler verletzen“, erklärt der Bruder vom ehemaligen Bundesliga-Profi Daniel Brinkmann. Eine gute Einschätzung kann Marcel Brinkmann zu den Kontrahenten abliefern. Ein alter Bekannter ist die Mannschaft der JSG Diestelbruch/Mosebeck/Klüt/Wahmbeck. In der Vorwoche gab es beim Barntruper-Hallenturnier Duelle mit den Meier-Männern, auch im Pokalspiel kreuzten sich die Klingen. „Wir kennen die Mannschaft. Sie können sicherlich immer eine gute Rolle spielen.“ Dass die JSG Hügelland Belle/Brüntrup/Cappel/Istrup/Leotal die „Junx“ in der Vorrunde als Gruppenerster übertrumpft hat, ist für ihn ein klares Qualitätsmerkmal. „Sie haben den besten Fußball gespielt“, zieht er imaginär seinen Hut. Die Sportfreunde aus Oesterholz/Kohlstädt konnten sich in der Vorrunde ans Revers  heften, dem VfL Hiddesen zwei Zähler abgeluchst zu haben, traut er den SF O/K „grundsätzlich viel zu.“ Aus seinem Heimatort Horn sendet der Türkische SV einen Vertreter in die Endrunde. „Sie schicken immer eine gute Hallenmannschaft auf das Parkett, spielen technisch einen sehr versierten Fußball“, erklärt Brinkmann im Lippe-Kick-Gespräch. Als den Top-Favoriten sieht er den VfL Hiddesen, ragt hier insbesondere der Ballvirtuose Robin Jöstingmeier heraus, der schon im Seniorenfußball auf sich aufmerksam gemacht hat. „Ein überaus guter Trainer“, zollt Brinkmann hier viel Respekt für die Arbeit von VfL-Coach Kemal Akman. Mit dem Fokus auf die Fähigkeiten seiner Schützlinge verweist er besonders auf die „technisch gut ausgebildeten Spieler, ein gutes Verständnis für die einzelnen Spielsituationen“, schenkt Brinkmann seinen Spielern, aber auch den „anderen fünf Teams“ viel Vertrauen. Ein ganz wesentliches Erfolgskriterium wird aus seiner Warte sein, dass der Turnierauftakt gelingt, um den notwendigen Rückenwind mitzunehmen.

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