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Schiedsrichter – Lernen, Schwitzen, Feiern

Im tiefsten Sauerland haben einige OWL-Schiedsrichter sich auf die anstehende Rückserie intensiv vorbereitet, auch das Feierbiest in sich entdeckt. Kommt und schaut.

Bielefelder und Lemgoer Schiedsrichter zum Wochenend-Seminar in Bad Fredeburg

 

Allgemein (kk). Auch Schiedsrichter müssen sich auf die Rückrunde vorbereiten, Regeln und Regelauslegung vertiefen, diskutieren und sich körperlich auch über den Winter fit halten. Aus diesem Grund brechen die Bielefelder Referees bereits seit über zwanzig Jahren noch vor Beginn der Rückrunde ins sauerländische Bad Fredeburg auf, um sich über ein Wochenende intensiv weiterzubilden. Dieses Jahr waren sie allerdings nicht allein – erstmalig wurden sie von Kollegen aus dem Kreis Lemgo begleitet.

 

Ein Gewinn für alle, das wurde bereits am ersten Abend deutlich. Beide Kreise arbeiten bereits erfolgreich im Förderteam ‚Team 57‘ miteinander. Die Lemgoer Unparteiischen blieben nicht „außen vor“, sondern waren schnell mittendrin, beteiligten sich, diskutierten mit. Gelegenheit dazu gab es reichlich, denn das straff getaktete Programm, organisiert vom Bielefelder Schiedsrichter-Ausschuss in Person von Stefan Lang, Dennis Kandziora und Kilian Krämer, brachte die Teilnehmenden immer wieder in Gruppenarbeiten, Plenumsdiskussionen und Videoszenenanalyse.

Kilian Krämer (links) erklärt Eugen Podsigun (TuS Ahmsen) die nachgestellte Spielszene, die er zu lösen hat.

Die Themen waren vielfältig gesetzt: Am Freitagabend wurde das Lauf- und Stellungsspiel analysiert. Die richtige Positionswahl bei Standardsituationen sowie die Anforderungen während des laufenden Spiels sind komplexe Aufgaben, manchmal auch Graubereiche, die stets optimiert werden können. Gemeinsam wurden Erfahrungen diskutiert, Auffälligkeiten aus den Schiedsrichter-Bewertungen angesprochen und anhand von Videoszenen Verbesserungen aufgezeigt. Ein Regeltest leitete in den offenen Abend über.

 

Erst Laufen, dann Reden

Der Samstag brachte die Anwesenden ins Schwitzen: Am Vormittag kämpften sich die Referees unter widrigen Bedingungen in zwei Gruppen über acht zehn Kilometer durch den Fredeburger Schnee. Abends stand zudem noch ein Athletik-Training, durchgeführt von Wenke Nagel (PSV Bielefeld), auf dem Programm, das mit einem Trainingsspiel endete. Dazwischen wurde der Umgang mit Trainern und anderen Spieloffiziellen diskutiert und reflektiert. Wo ist die Grenze zwischen sportüblichen Emotionen und der unsportlichen Reklamation, die mindestens ermahnt werden muss? Was kann und muss ein Schiedsrichter aber auch zum gelingenden Umgang beitragen? Wie können Emotionen beruhigend eingefangen werden? Videos, nachgestellte Szenen und Gruppenarbeiten brachten die Teilnehmenden in Diskussion, Selbstreflexion und Lerneffekte.

 

Analyse und Test zur Weiterentwicklung

Am Nachmittag teilte sich die Gruppe auf: Die Schiedsrichter des Förderteams ‚Team 57‘ gingen mit ihren Team-Verantwortlichen Thomas Gerbrandt (Lemgo) und Kilian Krämer (Bielefeld) in einem separaten Raum, um per Einzelgesprächen und Beobachtungsanalysen Reflexion und gezielte Weiterentwicklung für den Weg „nach oben“ zu ermöglichen. Die übrige Gruppe absolvierte den sogenannten Konformitätstest, bei dem aufeinanderfolgende Spielszenen von den Teilnehmenden bewertet werden müssen. Abweichungen von den vorgegebenen Lösungen führen zu Minuspunkten. Ziel ist eine möglichst einheitliche Regelauslegung.

Interessierte Runde: Aufmerksam verfolgen die Lemgoer und Bielefelder Schiedsrichter die Ergebnisvorstellungen aus den Gruppenarbeiten.

Tanzen bei Arminia-Mucke

Nach einer solch intensiven Arbeit wechselte man zum Abschluss auf eine spielerische Methode: Das Nachstellen von Szenen, inklusive deren Aufzeichnung per Video, sorgte für spielerischen Lerneffekt, aber auch jede Menge Spaß und Heiterkeit angesichts der teilweise atemberaubenden Schauspielkünste so mancher Referees. Der Abend gehörte dann dem Teambuilding: Gemeinsam wurde sich noch einmal gestärkt, ehe das schon Kultstatus besitzendes Tanzcafé ‚Tenne‘ aufgesucht wurde. Bis spät in die Nacht wurde gemeinsam gefeiert. Musikalischer Höhepunkt war die Stadionhymne von Arminia Bielefeld – sie war sicherlich vorher nicht jedem Anwesenden bekannt.

Der Sonntagmorgen bestand dann lediglich noch aus letzten organisatorischen Dingen sowie der Nachbesprechung des zweiten Regeltests und der aufgenommenen Szenen. Nach dem Mittagessen machten sich dann alle wieder auf den Weg nach Ostwestfalen. Und wie jedes Jahr: Erschöpft, aber zufrieden und mit viel neuem Wissen im Gepäck.

 

 

 

 

 

 

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