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Allgemeines

FLVW empfiehlt Saisonabbruch

Beschlossen ist noch nichts, doch es läuft darauf hinaus, dass die Saison abgebrochen wird. Das ist zumindest die Empfehlung des FLVW.

 

Was wäre, wenn…

Allgemeines (ab). In einer virtuellen Sitzung haben sich der Vorsitzende des Verbands-Fußball-Ausschusses und seine Mitstreiterinnen und -Mitstreiter für eine Empfehlung entschieden, der das Präsidium am Dienstagabend (5. Mai) einstimmig gefolgt ist. Demnach soll die Saison abgebrochen und für die Aufstiegsfrage eine Quotienten-Regelung angewendet werden. In Stein gemeißelt ist das noch nicht, denn erst ein außerordentlicher Verbandstag im Juni wird über den endgültigen Saisonabbruch mit der vorgeschlagenen Wertung abstimmen. Gut möglich, dass die einzelnen Kreise auch noch weitere Entscheidungen treffen, um so wenig Härtefälle wie möglich zu haben, wie zum Beispiel weitere Aufsteiger.

 

Die empfohlene Saisonwertung

Die Regelung, nach der die Aufsteiger ermittelt werden, sieht wie folgt aus:

 

(1) Die Vereine, die nach der aktuellen Tabelle auf dem ersten Tabellenplatz stehen, steigen in die nächsthöhere Spielklasse auf.

(2) Sollte nach dem aktuellen Tabellenstand Mannschaften nicht die gleiche Anzahl an ausgetragenen Spielen haben, wird die Platzierung für einen möglichen Aufstiegsplatz (z. B. in der Oberliga Westfalen Tabellenplatz 2) durch eine Quotientenberechnung (es werden drei Nachkommastellen analog eines Hare-Niemeyer-Verfahrens zu Grunde gelegt) ermittelt:

Punkte geteilt durch Anzahl der ausgetragenen Spiele

Bei Quotientengleichheit ist die Tordifferenz entscheidend. Sollte auch diese gleich sein, zählen die meist geschossenen Tore.

(3) Sollte diese ermittelte Mannschaft nicht mit dem Tabellenersten der Hinrunde übereinstimmen, dann steigt auch zusätzlich der Tabellenerste der Hinrunde mit auf. Bezüglich der Ermittlung des Tabellenersten der Hinrunde wird Ziffer 2 zugrunde gelegt.

(4) Bei Verzicht oder Nichtzulassung eines Aufsteigers nimmt die nächstbeste, aufstiegsbereite und zugelassene Mannschaft (Oberliga bis Tabellenplatz 4, Westfalen- bis Bezirksliga bis Tabellenplatz 3) der jeweiligen Staffeln (bei Frauen bis Tabellenplatz 4) deren Platz ein.

 

In verständlichem Deutsch heißt das: Der Hinrunden-Erste und das nach Quotientenregel aktuell erstplatzierte Team steigen in die nächsthöhere Liga auf. Sollten auch nach der Hinrunde nicht alle Teams die gleiche Anzahl an Spielen absolviert haben, wird auch hier die Quotientenregel angewendet. Wir wenden die empfohlene Regelung einmal an und zeigen euch, wer demnach aufsteigen würde. Aber nochmal: Immer noch unter dem Vorbehalt, dass die Regelung noch keine beschlossene Sache ist!

 

Das wären die Aufsteiger

Damit alle Bezirksliga-Aufsteiger auch einen Platz bekommen, wird die Anzahl der Staffeln von derzeit 12 auf 14 erhöht und in den kommenden Jahren nach Möglichkeit mit vermehrtem Abstieg wieder auf 12 reduziert. Der o.g. Regelung nach würden maximal zwei Teams pro Liga aufsteigen. Aber gerade in den Detmolder und Lemgoer B- und C-Ligen sind eigentlich mehr Aufsteiger vorgesehen gewesen. Es sind bereits Berichte aufgetaucht, nach denen an der „normalen“ Anzahl der Aufsteiger nichts geändert werden soll.

Absteiger würde es keine geben, jedoch haben alle Teams noch die Möglichkeit, sich freiwillig zurückzuziehen oder auch die Aufstiegsmöglichkeit nicht wahrzunehmen.

Folgende lippische Teams würden nach Anwendung der empfohlenen Regelung aufsteigen:

 

Kreisliga A Detmold:

SV Eintracht Jerxen-Orbke (Erster nach der Hinrunde nach Anwendung der Quotienten-Regel)

TuS WE Lügde (Aktueller Erster nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Besonders bitter: Der Blomberger SV, als einziges Team der Liga ungeschlagen, würde in dem Fall nicht aufsteigen.

 

Kreisliga A Lemgo:

TBV Lemgo (Erster nach der Hinrunde und auch aktuell nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Hier trifft es den aktuellen Tabellenführer SC Bad Salzuflen und den TuS Lipperreihe, die nach Berechnung ganz knapp hinter dem TBV liegen.

 

Kreisliga B Detmold:

TuS Eichholz-Remmighausen (Erster nach der Hinrunde nach Anwendung der Quotienten-Regel)

BSV Müssen (Aktueller Erster nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Hier wird es definitiv Diskussionen geben, denn im Normalfall wären drei Teams aufgestiegen. Betroffen sind die SF Oesterholz-Kohlstädt (aktuell Dritter nach Quotienten-Regel) und der CSL Detmold (Zweiter nach der Hinrunde), die äußerst berechtigt um den dritten Aufstiegsplatz kämpfen würden. Salomonischer Lösungsvorschlag unsererseits: Vier Aufsteiger, dann spielt die A-Liga nächste Saison mit 17 Teams.

 

Kreisliga B1 Lemgo:

SG Bega/Humfeld (Erster nach der Hinrunde und auch aktuell nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Der aktuelle Tabellenführer TSV Kirchheide müsste hier in der Liga bleiben.

 

Kreisliga B2 Lemgo:

TuS Lockhausen (Erster nach der Hinrunde und auch aktuell nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Hier gibt es keine Diskussion, der TuS war Herbstmeister und führt auch derzeit die Tabelle an.

Da aber in der A Lemgo durch die Fusion des BSV Leese mit der SG Hörstmar/Lieme ohnehin ein Platz frei wird, besteht die Möglichkeit, dass auch Kirchheide und/oder Grastrup/Retzen (Hinrunden-Zweiter und aktueller Zweiter nach Quotienten-Regel der B2 Lemgo), aufsteigen.

 

Kreisliga C1 Detmold:

FC Cavo Lage (Erster nach der Hinrunde und auch aktuell nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Ohne Punktverlust ist der FC Cavo Lage durch die Liga marschiert. Auch hier gibt es keinerlei Diskussion über die Aufstiegsfrage.

Bei insgesamt drei Aufsteigern aus den C-Ligen käme Hiddesen/Heidenoldendorf III (Zweiter nach der Hinrunde und nach aktueller Tabelle) knapp vor TuRa Heiden II in Frage.

 

Kreisliga C2 Detmold:

SF Berlebeck-Heiligenkirchen II (Erster nach der Hinrunde und auch aktuell nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Drei weitere Teams sind hier im Rennen, die allerdings weder nach der Hinrunde noch aktuell an die Sportfreunde herankommen: Schlangen II, Brakelsiek/Wöbbel II und Oesterholz/Kohlstädt II.

 

Kreisliga C1 Lemgo:

TuS Sonneborn II (Erster nach der Hinrunde und auch aktuell nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Knappe Sache: Der FC SSW II liegt nach aktueller Tabelle und nach Anwendung der Quotienten-Regel nur 0,05 Punkte hinter dem TuS.

 

Kreisliga C2 Lemgo:

TSG Holzhausen/Sylbach III (Erster nach der Hinrunde und auch aktuell nach Anwendung der Quotienten-Regel)

Die TSG liegt nach der Hinrunde und auch aktuell knapp vor dem SC St. Pauli.

Da aber normalerweise vier Teams aus den C-Ligen aufsteigen würden, dürften wohl auch St. Pauli und der FC SSW II nächste Saison in der B-Liga spielen.

 

So oder so: Es wird Teams geben, die möglicherweise haarscharf und nach eigenem Empfinden unverdient nicht aufsteigen würden. Knappe Entscheidungen hätte es aber vermutlich auch bei einem normalen Saisonverlauf gegeben. Wir sind gespannt, welche Entscheidung am Ende gefällt und wie mit den Härtefällen umgegangen wird.

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