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Fanstory

Fanstory – TSV Oerlinghausen

Frank Schulze ist vielleicht nicht die Art von Fan, den man als Hardcore-Fan oder „Ultra“ bezeichnen würde, dennoch hat er mit dem TSV sehr viel erlebt, wie in unserer Fanstory sehr deutlich wird.

 

Frank Schulze – Seit Kindesbeinen TSV-Fan

Fanstory (ab). Frank Schulze ist ein Oerlinghauser „Urgestein“, wenn man das über jemanden vom Jahrgang 1963 so sagen darf. Schulze ist in Oerlinghausen geboren, hat 35 Jahre lang für den TSV auf dem Platz die Knochen hingehalten, war danach viele Jahre als Betreuer und parallel über 17 Jahre als zweiter Vorstand für den TSV tätig. Heute ist er „nur noch“ für die Finanzen des TSV zuständig. Dass durch seine Adern noch kein grünes Blut fließt, grenzt an ein Wunder. Sein Herz schlägt aber auch noch für Arminia Bielefeld, weshalb er persönlich ein sehr zufriedenstellendes erstes Halbjahr 2020 erlebt haben dürfte.

 

Frank Schulze zusammen mit seiner Frau, die „den ganzen Blödsinn seit 1979 mitmacht.“ Hier bei der EM in Frankreich nach dem Sieg gegen Italien.

Seit den frühen 70er-Jahren geht Schulze schon regelmäßig auf die Bielefelder Alm, ist seitdem leidenschaftlicher Fan. „Ich habe in der Regel alles, was möglich war und ist in dieser Zeit auch im Stadion gesehen. Bis heute war ich bei jedem Heimspiel und, wenn es gepasst hat, auch bei jedem Auswärtsspiel dabei. Das war natürlich nicht immer einfach mit den Terminen des TSV zu vereinbaren“, muss er zugeben. Große Unterstützung hat Frank Schulze dabei aber immer gehabt. Zunächst durch seine Eltern, heute durch seine eigene Familie. Schulze ist glücklich verheiratet und hat zwei Töchter. Schulze ist einfach fußballverrückt: „Wir haben vor vielen Jahren den „Freundeskreis Oerlinghausen“ gegründet. Wir unterstützen hier natürlich den TSV, in erster Linie aber Arminia und auch die deutsche Nationalmannschaft. Wir reisen zu den großen Turnieren (WM und EM) und pflegen Fan-Freundschaften in ganz Deutschland.“

 

Schulze hat die ersten Spiele „aus dem Kinderwagen“ gesehen

Schulze (mittig mit den zusammengekniffenen Lippen) wird mit der C-Jugend Kreismeister.

Hier soll es in erster Linie aber um seine Leidenschaft für den TSV Oerlinghausen gehen. Seit Schulze denken kann, geht er zum TSV: „1970 haben mich meine Eltern, ich war sieben Jahre alt, zu meinem ersten Fußball-Jugendtraining auf den damaligen Ascheplatz am Kalkofen gebracht. Das war sozusagen der Einstieg beim TSV. Die ersten Spiele des TSV habe ich allerdings schon aus dem Kinderwagen gesehen, damals stand noch die ganze Familie am Platz.“ Angesteckt mit der TSV-Liebe haben ihn seine Eltern, an erster Stelle aber sein Vater, Helmut Schulze, der sowohl als Spieler, Betreuer und später dann auch als Zuschauer dem TSV immer treu war. Dass es die ganze Familie zum TSV zieht, hat einen logischen Grund, schließlich ist Schulze in der Bergstadt geboren und aufgewachsen. „Support your local team“, ist hier sein Credo. „Heimat, wenn man das heute noch so formulieren darf, und Tradition halte ich für wichtige Werte. Natürlich auch die Verbundenheit aus den Jahren als Spieler und Betreuer. Man trifft Freunde und alte Bekannte auf dem Sportplatz.“ Zudem mag er auch die Atmosphäre: „Auch in der Kreisliga und Bezirksliga ist was los!“

 

Als Betreuer der ersten Mannschaft in den Jahren mit Matthias Westerwinter, Roland Kopp, Michael Lorenz und Stefan Braunschweig (Hintere Reihe, 5. von links)

 

„Die Brisanz der Derbys hat nachgelassen“

Als Betreuer (2. von rechts) bei einem Aufstieg in die Bezirksliga.

In über 50 Jahren TSV Oerlinghausen sammelt man automatisch etliche Erinnerungen. Welche Frank Schulze besonders in Erinnerung geblieben sind, wollten wir von ihm wissen: „Da gibt es sehr viele, ganz besonders waren sicherlich die Aufstiege der jüngeren Vergangenheit in die Bezirksliga, die ich teilweise noch als Betreuer begleitet habe. Gleichfalls erinnere ich mich noch gut an ein Freundschaftsspiel gegen Arminia am Kalkofen und an das erste Saisonspiel der damaligen Landesliga-Mannschaft des TSV gegen den Nachbarn aus Schloss Holte, das zwar mit 4:0 gewonnen wurde. Der TSV musste am Ende der Saison dann aber doch wieder in die Bezirksliga absteigen.“ Besonders interessant sind für Schulze „sicherlich die Duelle in der nähren Nachbarschaft, obwohl die Brisanz dieser Derbys in den letzten Jahren nachgelassen hat.“

 

Auch die zweite Mannschaft kommt nicht zu kurz

Wer bei den TSV-Spielen aber nun einen in grün-weiß-schwarz eingehüllten Super-Ultra sucht, der sucht wohl vergebens, denn auf Fanutensilien verzichtet Schulze sowohl beim TSV als auch bei Arminia oder der deutschen Nationalmannschaft komplett. Das Miteinander am Platz kommt aber nicht zu kurz: „Wenn die Zeit es erlaubt, trifft man sich vor den Spielen auf ein Bier und/oder eine Bratwurst.

Schulze war als Torhüter auch selbst Teil der zweiten Mannschaft.

Und wenn der Spielplan es so hergibt, trifft man sich gerne auch schon zu den Spielen der zweiten Mannschaft.“ Ganz allgemein bewertet Schulze die Fanszene des TSV Oerlinghausen wie folgt: „Wie sicherlich auch bei anderen Vereinen kommen und gehen Generationen. Hier wird es doch auch deutlich, dass ehemalige Spieler, die nicht nur für Oerlinghausen gespielt haben, sondern auch aus Oerlinghausen kamen, auf den Tribünen seltener zu finden sind. Grundsätzlich haben wir in Oerlinghausen einen durchschnittlichen, bis guten Besuch der Meisterschaftsspiele, insbesondere natürlich bei den Derbys.“

 

„Der TSV war noch nie so gut aufgestellt“

Frank Schulze kommt viel rum, war u.a. bei den Weltmeisterschaften in Brasilien…

Abschließend hat der TSV-Fan noch ein paar Worte zur aktuellen sportlichen Situation der Bergstädter, die er sehr gut bewertet: „Aktuell darf man in Oerlinghausen sehr stolz auf den Fußball sein. Ehrenamtlich betreue ich aktuell die Finanzen der Fußballabteilung und freue mich also nicht nur als Zuschauer über die tollen Erfolge. Mit der ersten Mannschaft in der Bezirksliga, mit der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A, mit der A-Jugend sogar in der Landesliga, war der TSV noch nie so gut aufgestellt.“ Wenn das einer mit Gewissheit sagen kann, dann Schulze. Und dabei macht es ihm „wirklich Spaß, eine gesunde Mischung aus „Oerlinghauser Eigengewächsen“ und Spielern aus der Umgebung zu sehen.

… und bei der WM in Russland.

Wenn man die aktuelle Situation sieht, ist die sicherlich auch immer mit viel Ehrenamt, Einsatz und Idealismus zu verbinden. Ich möchte auf keinen Fall die Leistung der vielen ehrenamtlichen Trainer, Betreuer, Eltern und Zuschauer schmälern. Aber seit vielen Jahren stehen Ingo Obermark für den Jugendbereich und Gregor Kramer für den Seniorenbereich mit ihrem Namen für den Erfolg. Unbedingt zu erwähnen ist sicherlich noch Reinhard Niewald, der sich über Jahrzehnte für den Fußball in Oerlinghausen und auch für den gesamten TSV mehr als verdient gemacht hat.“

 

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