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Kreisliga C2 Lemgo

TuS RW Grastrup/Retzen II – Drechshage erhöht den Konkurrenzkampf

Der Konkurrenzkampf bei den Rot-Weißen wird zur neuen Saison weiter erhöht werden. Coach Timo Drechshage hat bei 34 Spielern im Kader die Qual der Wahl.

 

 

 

Zugänge erhöhen die Qualität

Kreisliga C2 Lemgo (ab). Das ist schon einsame Spitze, was Coach Timo Drechshage an Quantität in seinem Kader zur Verfügung hat. Er könnte locker zwei Mannschaften aufstellen, die auch die Qualität hätten, in der Liga vorne mitzuspielen. Allein im Tor ist die Auswahl bei vier Torhütern riesig, von den anderen Positionen ganz zu schweigen. Das alles ist aber auch ganz im Sinne des Trainers, der so den Konkurrenzkampf schüren will. Auch die Neuzugänge versprechen einen weiteren Qualitätsschub.

 

Mit André Mertin (Bild rechts) kann Timo Drechshage einen Rückkehrer begrüßen. Er ist der insgesamt vierte Torwart im Kader und wird vor allem Stammkeeper Christopher Echterhof antreiben. „Er macht schon echt Pfeffer und hat richtig Bock“, meint Drechshage über den Keeper, der zuletzt für den TBV Lemgo III im Kasten stand. Aber neben Echterhof und Mertin können sich auch Ben Kuhlmann, der im Winter aus Lockhausen kam, und Kai-Uwe Deppe berechtigte Hoffnungen auf Einsätze machen. „Alle sind freiwillig zu uns gekommen“, sagt Drechshage. Das spricht eindeutig für die Keeper, die sich so auch freiwillig der Situation stellen, mit drei anderen Torhütern um den Platz im Kasten zu konkurrieren. Während manch ein Team Probleme hat, einen Torhüter zu finden, hat Drechshage gleich vier zur Verfügung. Das nennt man Luxusproblem.

 

„Große Auswahl“ in der Abwehr

Ähnlich sieht es auch in der Abwehr aus, wo es mit dem 2-Meter-Riesen Constantin Schröder (SG Stolberg/Kreis Aachen; Bild links) und Lennard Jansen (FC SSW) zwei externe Zugänge gibt. Rechtsverteidiger Leon Beckmann kommt aus der ersten Mannschaft wieder runter ins Drechshage-Team. Schröder ist aus Aachen nach Retzen gezogen und hat sich bereits „super integriert“, macht im Training einen guten Eindruck und soll im „zentralen Abwehrverbund“ seine Rolle finden. Ihm fehlt allerdings freilich noch die Erfahrung im Senioren-Bereich. Auf links hat Luca Schuckmann „nochmal einen Sprung nach vorne gemacht“, lobt Drechshage, der auch in der Abwehr mit den gestandenen Artur Safarjan, Henrik Weber, Johannes Dittmar, Matthias Mertens, Mirko Ortmann, Nick Rüger, Niklas Prante, Sören Bertram und Stefan Eggering eine große Auswahl hat. „Die Abwehr war immer unsere Achillesferse“, so der Coach. Aber: „Ich kann im Training schon erkennen, dass die Jungs fleißig sind.“ Ob zukünftig mit Dreier- oder Viererkette gespielt wird, lässt Drechshage noch offen.

 

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„Fußballintelligenz“ im Mittelfeld

Viel Qualität findet man bei den Rot-Weißen auch im Mittelfeld. Gerade das zentrale Duo um Philipp Fieseler und Jascha Prüßner sucht ligaweit seines Gleichen. Eine „absolute Bereicherung“ ist Dennis Plöger (Bild rechts), der von TuRa Heiden II nach Retzen kommt und unter Martin Jedral bereits in der ersten Mannschaft des TuS gespielt hat. „Er ist quirlig, ballsicher und flexibel“, freut sich der Coach über den Mittelfeldmann. „Wir kommen super mit ihm zurecht.“ Ebenfalls neu im Mittelfeld ist Valentino Lai, der in Paderborn studiert hat und die fußballerische Ausbildung beim SC Herford und beim SC Bad Salzuflen genossen hat. Ebenso wir Tjark Görder, der zuletzt in der rot-weißen Jugend aktiv war, hat aber auch Lai ein Jahr nicht gespielt. „Beide bringen einiges mit, müssen aber noch lernen, ihre Ellenbogen zu gebrauchen.“ Die „klare Chefrolle“ im Mittelfeld gehört aber dem Duo Fieseler/Prüßner, die über „viel Fußballintelligenz“ verfügen. Auf Linksaußen sorgt Sascha Oelrichs oft für „unvorhersehbares“, auf rechts hat Drechshage mit Marcel Frenzel oder einem vorgezogenen Leon Beckmann mehrere Optionen. Komplettiert wird das Mittelfeld von Winter-Zugang Dimitri Berenz, Martin Deppe und Miguel Krysmann.

 

Bomber Brinkmann kommt aus Wüsten

Qualitativ hochwertig ist der TuS auch im Angriff unterwegs. Nicht nur, dass mit Florian „Pablo“ Perner ein Torjäger bei den Rot-Weißen unterwegs ist, jetzt hat man sich mit Holger Brinkmann (Bild links), der die Liga letzte Saison mit 32 Treffern kurz und klein geschossen hat, einen weiteren Torgaranten geangelt. Brinkmann und Drechshage verbindet eine jahrelange Freundschaft. „Erst hat er mich in Exter trainiert, dann habe ich ihn in Wüsten trainiert.“ In seiner „wahrscheinlich letzten Saison“ wollte Brinkmann den Schritt in die B-Liga mit dem SV Wüsten II nicht mitgehen, ist sich aber jetzt „auch nicht zu schade“, nochmal in der C-Liga auf Torejagd zu gehen. Im Angriff immer weiter in den Vordergrund spielte sich zuletzt auch Benedict Strate, der auf die erfahrenen Torjäger den Druck erhöht. Auch Christoph Möller, ebenfalls im Winter gekommen, sorgt „endlich für Konkurrenz.“ Allen Neuzugängen traut Timo Drechshage zu, „in die erste elf oder mindestens unter die ersten 14 zu kommen.“ Was für die Transferpolitik der Rot-Weißen spricht: „Ich wollte Spieler haben, die uns Qualitativ verbessern und nicht nur in der Breite.“

 

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„Wir wollen jedes Spiel gewinnen“

Wohin aber geht die Reise für den TuS RW Grastrup/Retzen II in der kommenden Saison? Das Wort „Aufstieg“ nimmt Drechshage für gewöhnlich nicht in den Mund, sagt aber auch: „Wir wollen die beste Saison seit meinem Antritt spielen.“ Wichtig ist ihm aber auch, „defensiv konstanter und sicherer zu stehen.“ Zu was seine Mannschaft in der Lage ist, hat sie oft genug gezeigt, aber in unregelmäßigen Abständen kehrt der Schlendrian ein und die Rot-Weißen verspielen unnötig Punkte. Natürlich weiß der Coach, „wie schwierig es in der Liga ist“, zumal man Stand jetzt auch noch nicht weiß, wie die Ligazusammensetzung aussehen wird. Zudem stößt jedes Jahr ein Team in die Liga-Spitze, mit dem man vorher nicht unbedingt rechnen konnte. Auch diesmal? Drechshage hat da ein Team auf dem Zettel und meint: „Bexterhagen macht seit Jahren richtig gute Arbeit.“ Er selbst will weiterhin „jedes Spiel gewinnen“, womit man am Ende automatisch ganz oben stehen würde. Auch will man bei den Rot-Weißen „nicht den Spaß am Spiel verlieren“, der Druck soll also überschaubar bleiben.

TuS wollte „Aufstieg nicht geschenkt“ haben

Die Möglichkeit, in der B-Liga zu spielen, hätte man aber auch kommende Saison schon haben können. „Wir haben ein Schreiben vom FuL-Kreis Lemgo bekommen, wo uns zum Aufstieg gratuliert wurde“, erklärt Timo Drechshage. Aber: „Wir wollten den Aufstieg nicht geschenkt bekommen.“ Nach Quotienten-Regel war man mit dem SV Wüsten II gleichauf, womit man aufstiegsberechtigt gewesen wäre, nachdem die TSG Holzhausen/Sylbach III auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet hatte. Doch der Coach hat sich vor seine Mannschaft gestellt und einfach nur einen Satz gesagt: „Als Fünfter haben wir nichts in der Kreisliga B verloren.“ Die abgelaufene Spielzeit habe gezeigt, „dass wir noch nicht soweit sind“, erklärt er den Verzicht. Er habe sich aber auch „jede Meinung“ innerhalb der Mannschaft angehört. „Die Jungs wollen das Ziel selbst erreichen. Um in der B-Liga spielen zu können muss man die C-Liga beherrschen.“ Das habe seine Truppe letzte Saison nicht geschafft. „Wenn ich mir aber jetzt den Kader angucke und wenn wir im Winter noch punktuell nachlegen können, dann können wir das erreichen.“ Anders als die Rot-Weißen hat der SV Wüsten II das Aufstiegsrecht im Übrigen wahrgenommen. Drechshage prophezeit dem SVW, „ohne ihne zu nahe treten zu wollen, dass sie es schwer haben werden.“

 

 

Drechshage wünscht sich eine große Liga

Einen Wunsch, wie die C-Liga in der kommenden Spielzeit aussehen soll, hat Drechshage auch. Er hält nämlich nichts von noch kleineren Ligen als letzte Saison, sondern: „Ich würde mir eine große Liga mit 16, 17, 18 Mannschaften wünschen. Elf Mannschaften in einer Liga, wovon zwei Neuner-Mannschaften sind, machen keinen Sinn.“ Der Coach will jede Woche spielen und keine langen Pausen zwischen zwei Partien haben. Apropos lange Pause: Das erste Testspiel nach der Coronabedingten Pause endete mit einer 1:7-Pleite beim B-Ligisten FC Unteres Kalletal. Das Ergebnis ist nebensächlich für den Coach: „Die waren richtig schnell unterwegs, wir haben aber gut dagegengehalten.“ Vier Gegentore innerhalb von 18 Minuten erklären die deutliche Niederlage. „In der zweiten Halbzeit war das schon viel besser“, lobt Drechshage. Etwas besser, aber immer noch mit Sand im Getriebe, lief es im zweiten Test bei Hagen-Hardissen II, welches 1:1 endete. Das Tor für die Rot-Weißen erzielte Benedict Strate (Bild links) nach starker Vorarbeit von Florian Perner. Weitere Testspiele sind geplant: Am 9. August geht es zum VfL Lüerdissen II, eine Woche später zum FC Donop/Voßheide, noch eine Woche später zu TuRa Heiden II. Das Highlight steigt dann am 29. August mit dem Testspiel beim befreundeten FC Preußen Lengerich II und anschließendem Grillfest.

 

Rot-Weiß spielt in Blau-Gelb

Die Neuzugänge (o.v.l.: l. O. Holger Brinkmann, Valentino Lai, Constantin Schröder, Leon Beckmann, Trainer Timo Drechshage; u.v.l. Lennard Jansen, André Mertin, Dennis Plöger) präsentieren die Trikots: Das weiße Heimtrikot (zur Verfügung gestellt von Stegelmann und Lippe-Kick), das rote Auswärtstrikot mit Hauptsponsor „Trend Journal“ und das blau-gelbe Ausweichtrikot.

Ein optisches Highlight haben sich die Rot-Weißen auch in Sachen Trikots überlegt. Drechshage, bekennender Fan des 1. FC Köln, hat sich von den Karnevalstrikots der Rheinländer inspirieren lassen. Der TuS RW Grastrup/Retzen II spielt künftig in Blau-Gelben Ausweichtrikots. Blau-Gelb sind die Dorffarben, anstelle des Vereinswappens ist das Dorfwappen von Retzen auf dem Trikot zu sehen. All das deutet auf die große Euphorie hin. Ebenso wie die wieder eigenständige Alt-Herren-Mannschaft, die derzeit „in der Mache“ ist. Sehr gut versteht sich Timo Drechshage auch mit dem neuen Coach der ersten Mannschaft, Sebastian Brosch. „Wir haben die gleiche Philosophie und tauschen uns oft aus. Wenn wir Dinge besprechen, beendet der eine oft die Sätze des anderen“, könnte hier eine Bromance in Rot-Weiß entstehen.

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