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Historisch

Historisch – SV Diestelbruch/Mosebeck

Es gibt Grundschulkinder, die kennen den SV Di-Mo nur als A-Ligisten. Die älteren Semester werden sich erinnern. Legendär ist die Zeit zwischen 2007 und 2012, als Bezirksliga-Luft durch den Dörenwald wehte.

Eingeschworene Gemeinschaft bringt den Erfolg

 

Historisch (hk). Schön war die Zeit. Nicht nur Nostalgiker denken wehmütig an die Jahre zurück, als der SV Diestelbruch/Mosebeck höherklassig kickte. 2007 stiegen die Dörenwald-Helden in die Bezirksliga auf, die sie 2012 wieder verließen. Immerhin fünf Jahre konnte sich der populäre Dorfverein überkreislich halten. Seit mittlerweile acht Jahren ist die A-Liga ihr bevorzugtes Terrain, tut dies der Anziehungskraft auf die lippische Bevölkerung keinen Abbruch. Lippe-Kick unternimmt mit euch eine Zeitreise, hat mit Aufstiegs-Trainer Nuri Kurt, dem Edelfan Jan Schmidt und dem Dörenwald-Express, El Tren, Martin Rethmeier über diese schöne Zeit gesprochen.

 

Dieser Bericht wird präsentiert von:

 

 

Von Henning Klefisch

 

Dankbarkeit beweist Kurt, als er sich an diese Hochphase des Vereins erinnert: „Es war eine tolle, sehr schöne und erfolgreiche Zeit in Diestelbruch.“ Kurt kam als Retter in der Not, als das Team aus dem rund 2300 Einwohner-Ort Diestelbruch und Mosebeck (knapp 500 Einwohner) es sich im Tabellenkeller im Detmolder Kreisoberhaus gemütlich gemacht hat. „Mit der Unterstützung von Achim Tietz konnten wir innerhalb von zwei Jahren das Team formen“, so der zuletzt beim Hakedahler SV aktive Kurt, der berichtet: „Wir hatten keine Spieler, die höher als Kreisliga gespielt haben, aber das Team ist zusammengewachsen und durch hartes Training, Fleiß und Einsatzbereitschaft der Jungs haben wir uns eingespielt, konnten am Ende mit großem Abstand zum Zweiten in der Saison 2006/2007 Meister werden“, waren es 70 Zähler und somit zwölf Punkte mehr als der Türkische SV Horn. Aufstiegs-Säulen waren die Müller-Zwillinge Nils und Holger, Waldemar Nehring, Sascha

Sascha Weber

Weber, Dirk Gnadt, Adnan und Gzim Alushi, Christian Grossmann, Maik Jäkel, Ingo Goldammer, auch die Kurt-Brüder Hasan und Niyasi. Dass es Nuri Kurt nach vier Jahren wegzog, hatte einen klaren Grund, wie er im Lippe-Kick-Gespräch kundtut: „Ohne Verstärkung sind wir in die Bezirksliga-Saison gestartet, wir hätten auch die Klasse gehalten, aber leider wurden die Spieler und Verantwortlichen ungeduldig. Das hat für meinen Ausstieg nach vier Jahren gesorgt.“ Warum wurden die Akteure am Dörenwald denn so ungeduldig? „Die Jungs waren nur Siegen gewohnt und in der Bezirksliga wussten wir, dass es schwer wird. Und der Vorstand wurde auch nervös, weil wir eine lange Durststrecke hatten.“ Trotzdem. Die Emotionen spielten Fado-Lieder mit einigen Akteuren, erzählt Nuri Kurt: „Das Team hat geweint, als wir uns verabschieden mussten.“

 

Kuckelkorn? „Ein überragender Trainer“

 

Ein Kicker, der ein Jahrzehnt für die Dörenwälder stürmte, war Martin Rethmeier, der 2008 von der benachbarten SG Klüt/Wahmbeck zum Sportverein gelotst wurde. Mit 20 Lenzen wollte der Sturm-Hüne es definitiv in der Bezirksliga wissen, erkannte diese Liga fortan als seinen natürlichen Lebensraum. Peter Kuckelkorn war Kurts Nachfolger, spricht Rethmeier nur in den höchsten Tönen von ihm: „Ein überragender Trainer und wirklich ein absoluter Fachmann, mit dem ich heute auch noch immer Kontakt habe. Er hat uns taktisch und auch spielerisch extrem entwickelt.“ Auch der Kader-Architekt besaß höchste Qualität, als Rethmeier sinniert: „Mit Achim Tietz als damaligem Manager hatten wir wirklich einen Top-Manager, auch für uns als Mannschaft.“ Auf dieses Loblied stimmt auch der langjährige Edel-Fan Jan Schmidt ein, schlägt den Bogen zur Mannschaft. Nach seinem Dafürhalten waren speziell die „beiden Waldis“, die auf den Nachnamen Schulz und Nehring (Bild rechts) hören,

Volltreffer. Die etablierten Stürmer Ingo Goldammer, Sascha Weber und Jan Schmidt bekam mit den Kurt-Brothers Nuri und Niyazi eine neue Qualitätsanreicherung, weshalb eben der besagte Sprung in die Bezirksliga „relativ souverän“ geschah. Diese Mannschaft war stark besetzt, mit einigen Stützpfeilern, zu denen neben den oben genannten Akteuren auch Sturm-Juwel Timo Flecker (Bild links) zählte. Schmidt diktiert Lippe-Kick in den Notizblock: „In den kommenden Bezirksliga-Jahren spielten wir in einer Mischung aus einheimischen und manchen Neuzugängen, von denen Martin Rethmeier der Volltreffer war. So gelang es uns mit Glück und Können und dank unserer Heimstärke am Dörenwald, die Klasse in der Bezirksliga für vier Jahre zu halten“, wird ihm im Gedenken daran noch warm ums Herz. Da im vierten Jahr eine Art Völkerwanderung einsetzte, die sportliche Konkurrenzfähigkeit dadurch stark beeinträchtigt wurde,  „entschieden wir uns, die Mannschaft zurückzuziehen, um ein Jahr später wieder in der Kreisliga A antreten zu können“, führt Schmidt weiter fort. Dies ist bis heute die Heimat der Dörenwald-Jungs geblieben.

 

 

Pöbel-Hügel hat Kult-Charakter

 

Wer sich heute den Teppich im Dörenwald-Stadion beguckt, der kann nicht glauben, wie es zu seligen Bezirksliga-Zeiten dort aussah. Martin Rethmeier betrachtet den Schlackeplatz als einen „Riesen-Vorteil in der damaligen Zeit.“ Denn: „Es waren sicherlich auch unsere Heimspiele mit dem unbeliebten Untergrund der Asche und dazu unsere Fans, die jedes Tor euphorisch bejubelten. Wir konnten damals so manchen Aufstiegsaspiranten am Dörenwald ärgern“, entwickelte sich eine stringente Symbiose zwischen Fans und Mannschaft. Was der Magath-Mountain für den VfL Wolfsburg, das ist der Pöbel-Hügel für den SV Diestelbruch/Mosebeck, spricht Rethmeier fast schon andächtig von diesem Naturphänomen und dessen Bewohnern (Bild rechts). Klar ist: Diesen Platz muss man sich verdienen, kann nicht jeder Hinz und Kunz auf diesen emporsteigen und pöbeln. Auch Letzteres will natürlich gelernt sein. Was dem strengen wie peniblen Blick von Martin Rethmeier allerdings nicht verborgen geblieben ist: „Der Zuschauerandrang hat im Vergleich zu früher ein wenig nachgelassen.“

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