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Was macht eigentlich...?

Was macht eigentlich…? Teil 4: Andreas Milkuhn

Wir starten eine neue Serie und sprechen mit ehemaligen Trainern, Spielern, sportlichen Leitern und anderen Verantwortlichen. Heute in Teil 4: Andreas Milkuhn.

 

„Mille“ ist die Ruhe selbst

Allgemeines/Was macht eigentlich? (hk). Andreas Milkuhn hat tiefe Spuren im lippischen Fußball hinterlassen. Vor allem am Heerser Bruch, beim SV Werl-Aspe, kickte und coachte er nachhaltig. Bis Mai 2015 stand der subtil agierende Milkuhn für den Lemgoer A-Ligisten TuS Leopoldshöhe an der Seitenlinie. Fußballerisch setzt der 51-Jährige seitdem bei den Ü40-Recken vom DSC Arminia Bielefeld Glanzpunkte. Er frönt zudem einer anderen Sportart, erklärt schmunzelnd dazu im Lippe-Kick Gespräch: „Ansonsten bin ich momentan mehr auf dem Golfplatz zu finden, als auf dem Sportplatz.“

 

Dieser Bericht wird präsentiert von:

 

 

Von Henning Klefisch

 

Die Liste an Vereinen ist lang bei Milkuhn. Beim TuS Lockhausen kickte er in der Landesliga, dann auch beim TuS Horn-Bad Meinberg in der Landes- und Verbandsliga. Mit seinem Herzensverein, dem SV Werl-Aspe, schaffte er 1998 den Landesliga-Aufstieg, ehe es ihn 2001 nach Vlotho weiterzog. In der Reserve vom DSC Arminia Bielefeld schnupperte „Mille“ damals Oberliga-Luft. Je oller, desto doller, so war das Motto für Milkuhn während seiner Zeit beim SC Bad Salzuflen. Für die Salzestädter kickte er mit 35 Jahren noch, schoss in der A-Klasse beachtliche 41 Tore. „Ich habe es für meinen damaligen Trainer Haka Dick gemacht“, gibt „Mille“ gegenüber Lippe-Kick zu. Im Spätherbst seiner Karriere, in der Saison 2007/08, war er noch einmal für zwei Spielzeiten beim SV Werl-Aspe aktiv. Bis 2009 spielte er für die Heerser Bruch-Boys, ehe er seine Fußball-Schuhe in Lippe an den Nagel hängte. Danach beerbte er Bernd Gorski auf der Trainerposition.

 

 

 

„Endlich mal wieder viele Derbys anschauen“

 

 

Beim TuS Horn-Bad Meinberg. Milkuhn im Arminia Bielefeld-Trikot.

Milkuhn hat sich ein Stück weit vom hiesigen Fußball entfernt. Mit allergrößter Akribie beobachtet er das Treiben nicht mehr. Von Bekannten, ebenso ehemaligen Weggefährten, wird er jedoch mit den wichtigsten Informationen auf dem Laufenden gehalten. Zu den Aspern ist die Verbindung besonders intensiv. Deshalb blickt er dort etwas genauer hin. Sein Interesse weckt auch die Bezirks- und Landesliga, wo er einst selbst zockte. „Ansonsten beobachte ich schon mal Westfalenliga-Spiele, weil mein Chef momentan Trainer beim TuS Hiltrup ist. Wenn die dann zu Gast in Ostwestfalen-Lippe sind, schaue ich mir mal ein Spiel an“, sagt er gegenüber Lippe-Kick. Die erhöhte Derby-Dichte in der lippisch geprägten Bezirksliga 3 entspricht voll und ganz dem Geschmack von Milkuhn. So freut er sich doch explizit, „endlich mal wieder viele Derbys anzuschauen.“ Nach siebenjähriger Abstinenz, damals waren der SC Bad Salzuflen und der FC Augustdorf in der Landesliga, glaubt der Endvierziger an einen lippischen Aufsteiger im Jahr 2021. Das große Aber: „Wenn natürlich alles gut verläuft während der Pandemie-Lage momentan.“ Dem aktuell führenden Post TSV Detmold räumt er gute Chancen ein. Dennoch mahnt er zur Vorsicht: „Aber abwarten, die Saison ist lang.“

 

„Einstellung ist anders geworden“

 

Landesliga-Aufstieg 1998 mit dem SV Werl-Aspe.

Ihn drängt es nicht mit aller Macht zurück auf den Trainerstuhl. Weil: „Ich fühle mich derzeit auf dem Golfplatz sehr wohl, aber man soll ja niemals nie sagen.“ Weiterhin besitzt der Fußball eine gewichtige Bedeutung für ihn. Es gab schon die eine oder andere Annäherung vonseiten eines Vereins, doch letztlich verschreibt sich Andreas

Milkuhn 1996 im Trikot vom SV Werl-Aspe.

Milkuhn einer Aufgabe nur mit Haut und Haaren. Für halbe Sachen ist er nicht bekannt. Nachdenklichkeit trübt seine Stimmungslage etwas, denn die Entwicklung im Lokal-Fußball euphorisiert ihn keineswegs: „Trotz meines damaligen Aufstiegs mit Werl-Aspe in die Bezirksliga hat man schon gemerkt, dass die Einstellung zum Fußball, zum Verein, anders geworden ist. Ich habe damals noch ein richtig geiles Vereinsleben mitgemacht, ob in Aspe, Vlotho Winterberg oder anderswo“, sind hier Mangelerscheinungen nicht wegzudiskutieren. Die Zeiten ändern sich eben, auch im Fußball. Mit einstigen Teamkameraden zu plaudern, alte, selige Zeiten hochleben zu lassen, das präferiert

Landesliga-Zeit 2000 beim SV Werl-Aspe.

der passionierte Golfer. Ob Peter „KeiteAlbersmeier, Hermann Rodehutskors, Haka Dick, Klaus-Peter Nemet oder Bernd Gorski. Sie alle haben Milkuhn stark geprägt, bilden die Erinnerung zu dem Fußball, den er so sehr geliebt hat. Gibt es nicht vielleicht doch noch die Möglichkeit, ein Comeback zu feiern? Milkuhn schmunzelt. Er lässt sich ein Hintertürchen offen: „Wenn es passt, dann ja. Ansonsten schlage ich weiter vom Tee 1 ab.“

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