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Regionalliga West

SC Verl-Coach und Vereinsboss im Interview

Die Zahl der Gegentore soll verringert werden, während man sich bei den Zuschauern eine Steigerung erhofft. Viele aufschlussreiche Eindrücke liefert das Gespräch mit Capretti und Bertels vom SC Verl. Schaut mal rein.

„Wir wollen glaubwürdig bleiben“

 

Regionalliga West (hk). Auch die Regionalliga West ist bekanntlich im Portfolio von Lippe-Kick, soll zukünftig noch stärker behandelt werden. Im heutigen Interview nehmen wir den aktuellen Zwölften der Regionalliga West, den SC Verl, etwas genauer unter die Lupe. Coach Guerino Capretti und Vereinsboss Raimund Bertels werden zum Reiz der West-Staffel befragt, auch zu den Werten des SC Verl und wie sie die bisherige Spielzeit bewerten.

 

Lippe-Kick: Herr Capretti, seit Jahren sind Sie mit dem SC Verl schon fester Bestandteil in der Regionalliga West. Was macht den Reiz dieser Spielklasse aus?

Guerino Capretti: Das ist die höchste Amateurliga Deutschlands. Man man darf sich hier Woche für Woche mit sehr guten Teams messen, unter anderem mit den Profi-Reserven und Traditions-Klubs. Wir versuchen mit unseren Mitteln, das Beste rauszuholen, und können mit den Topklubs super mithalten. Auch haben wir junge lernwillige Spieler in unseren Reihen; und die Liga ist nunmal auch eine Plattform für diese Spieler, sich wunderbar zu entwickeln, und sie dient dem ein oder anderen sicher auch als Sprungbrett in den Profibereich.

 

Lippe-Kick: Für welche Werte steht der SC Verl?

Raimund Bertels: Wir sehen uns mit dem SC Verl als Traditionsverein, der sich mit der Region und ihren Menschen verbunden fühlt. Wir arbeiten hart daran, dass wir als gesunder Verein mit gutem Beispiel vorangehen können. Bei uns werden Sie keinen blinden Aktionismus erleben; eher planen wir in Ruhe und gemeinsam die nächsten Schritte. Und wir wollen natürlich glaubwürdig bleiben: Was wir versprechen, halten wir ein.

 

Lippe-Kick: Wie sieht Ihre Idee vom erfolgreichen Fußball aus?

Capretti: Ich möchte möglichst während des Spiels wenig dem Zufall überlassen. Es soll alles schon geplant sein, was passiert, wenn wir im Ballbesitz sind oder wenn der Gegner im Ballbesitz ist. Jeder soll einen Matchplan haben, so dass alle wissen, was zu tun ist auf dem Platz. Wir wollen uns einfach mit zielgerichtetem Ballbesitz gute Torchancen herausspielen. Wir wollen dem Gegner unser Spiel aufzwingen. Wir wollen in jedem Spiel stets immer die aktive Mannschaft sein, ob jetzt mit Ballbesitz oder dagegen.

 

Lippe-Kick: Derzeit belegt Ihr Team mit drei Punkten Bonus auf einen Abstiegsrang die zwölfte Position. Was lief im bisherigen Saisonverlauf gut, wo gibt es noch Steigerungspotenzial?

Capretti: Positiv ist erst mal, dass wir deutlich mehr Tore erzielen als noch in der Vorsaison; die Angriffe sind gut strukturiert. Sicherlich gibt es da auch Steigerungspotenzial, dass wir noch mehr Tore schießen können, aber im letzten Heimspiel hat das super geklappt; das waren richtig gut herausgespielte Tore. Also die Anzahl an geschossenen Toren ist gut, und da sind wir auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.

Allerdings gibt es Steigerungspotenzial in der Defensive. Wir kassieren zu viele Gegentore – das letzte Spiel gegen Wiedenbrück mal außen vor, das war okay; wenn man zu null spielt, ist das immer gut. Aber davor die Spiele haben wir zu viele Gegentore kassiert. Das haben wir in der letzten Saison deutlich besser gemacht. Und da müssen wir auch wieder hinkommen, dass wir in den entscheidenden Momenten eben keine Fehler machen, dass wir gut verteidigen, dass wir einfach die Tore nicht zulassen.

 

Lippe-Kick: Konstant wird beim Sportclub zweifelsfrei gute Arbeit geleistet. Wünscht man sich da vielleicht etwas mehr Anerkennung in Form von höheren Zuschauerzahlen?

Bertels/Capretti: Ja, sicher wünschen wir uns mehr Zuschauer, aber die geringen Zuschauerzahlen im Amateurbereich sind ja ein grundsätzliches Problem. So arbeitet auch der Sportclub hart daran, mehr Zuschauer ins Stadion zu locken, zum einen durch attraktive Angebote, zum anderen durch erfolgreichen Fußball. Denn natürlich ist es schöner, vor vielen Zuschauern zu spielen.

 

Lippe-Kick: Das Stadion wurde modernisiert. Welche Bedeutung hat dieser Schritt gehabt mit Blick auf die Perspektive des SCV?

Bertels: Die Stadionmodernisierung war ein wichtiger Schritt für die Zukunft. Dadurch erhoffen wir uns natürlich mehr Zuschauer. Mit mehr Zuschauern lassen sich auch mehr Sponsoren akquirieren. Und mit mehr Sponsoren lässt sich eine Mannschaft zusammenstellen, die erfolgreich Fußball spielt. Dadurch locken wir wiederum mehr Zuschauer ins Stadion. Und so schließt sich der Kreis, den wir mit dem Stadionumbau begonnen haben.

 

Lippe-Kick: Einige Experten sind der Meinung, dass die West-Staffel im Vergleich zu den anderen Regionalligen die stärkste ist. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Capretti: Das ist schwer zu sagen, welche Regionalliga die stärkste ist. Was man natürlich feststellen kann ist, dass sich bei uns in der Regionalliga West oder auch Südwest die meisten Profireserven tummeln, also Mannschaften, die unter Profibedingungen trainieren und arbeiten; das ist sicherlich auch ein Vorteil. Und in diesen beiden Ligen befinden sich die meisten Traditionsklubs. Das muss jetzt nicht unbedingt heißen, dass dann die Liga besser ist, aber die beiden Staffeln, also West und Südwest, sind einfach aufgrund der Dichte dieser Mannschaften die stärksten Regionalligen.

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