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Kreisliga C1 Lemgo

FC Unteres Kalletal II – Problem erkannt! Gefahr gebannt?

Der eine oder andere hiesige Experte sah in der Zweiten vom FC Unteres Kalletal gewiss einen gar nicht mal so geheimen Geheimfavoriten. Die Hinrunde verlief allerdings eher schleppend.

 

 

Besserung ist in Sicht

Kreisliga C1 Lemgo (hk). Hossa, im Studium-Modul Sportpsychologie und Philosophie ging es meist in den 100 Credit-Points-Bereich für den Verfasser dieser Sätze. Dennoch muss freimütig offenbart werden, dass nicht gewinnbringend verifiziert werden kann, woran der müde Saisonstart des FC Unteres Kalletal II festzumachen ist. Vier Punkte von 21 möglichen geholt zu haben, ist eine arg ausbaufähige Bilanz. Für FCU II-Trainer Fabien Dankwerth gleicht die bisherige Spielzeit einem Buch mit sieben Siegeln, wirft er doch thematisch völlig passend ein: „Aufgrund der Umstände haben, denke ich, alle Vereine so ihre Probleme, wie man mit der Situation umgehen soll.“

 

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Von Henning Klefisch

 

Jonas Kleis

In der Polarität zu den Bezirks- bis B-Klassen ist die Hinrunde im schnuckeligen C1-Tableau bereits beendet. Als UK II-Sympathisant benötigte man ein gut funktionierendes Herz-, Kreislauf- und auch Nervensystem, um diese Vorrunde heil zu überstehen. Auf den ersten Saisonsieg mussten die Rot-Weißen bis Ende Oktober warten, als das Schlusslicht SG Lüdenhausen/Talle/Westorf III im Sieglos-Duell mit 3:1 in die Knie gezwungen wurde. Im ersten Saisonspiel gab es den vierten Zähler, beim enttäuschenden 1:1 gegen den Vorletzten SC Extertal III.

Man fiel tief, denn die Anspruchshaltung war enorm. Dankwerth stellt fest: „Wir haben uns eigentlich viel vorgenommen, jedoch musste ich regelmäßig Spieler an die Erste abgeben, sodass mir wichtige Standbeine in der Mannschaft in den Spielen fehlten.“ Neben Alexander Neufeld (Bild rechts) und Jonas Kleis haben vor allem die Alkhalil-Twins Alan und Mustafa häufiger ihre fußballerischen Dienste im B-Liga-Team erfolgreich präsentiert. Unsäglich, dass ein Leader wie Tim Kunert aufgrund einer komplizierten Knieverletzung nicht verfügbar war.

 

Großartiger Zusammenhalt

Für Dankwerth (Bild links) geht es nicht autonom um die Ergebnis-Arithmetik, auch Werte wie Einstellung und Moral spielen bei ihm eine gewichtige Rolle. „Dennoch haben die Jungs alle gut mitgezogen, auch wenn die Ergebnisse teilweise wirklich hoch ausgefallen sind. Aber da ist der Zusammenhalt groß und das freut mich riesig. Man muss nicht nur zusammen gewinnen, sondern auch verlieren können.“ Es wird kein Mathematik-Grundstudium benötigt, um sich zusammenzureimen, dass die Kalletaler mit den Aufstiegs-Playoffs in dieser Saison nichts mehr zu tun haben werden. Für sie geht es maximal in die Runde um die goldene Ananas. Daher ist das Visier längst tatendurstig ausgerichtet. „Doch wir konzentrieren uns schon voll und ganz auf die kommende Saison“, so die visionäre Ankündigung von Fabien Dankwerth.

 

Bitte weniger Patzer und Konzentrationsschwächen

Allerdings soll die irgendwie immer noch laufende Spielzeit nicht völlig zu den Akten gelegt werden. Das Premieren-Match gegen den SC Extertal III war äußerst ereignisreich. Im ersten Abschnitt überboten sich die UK II-Jungs im Auslassen von lukrativsten Einschussmöglichkeiten, fehlte es an der Entschlossenheit und Präzision beim finalen Versuch. Ball und Gegner ließen die Männer aus Nord-Lippe exzellent laufen. Dass man sich nach 90 Minuten mit einer Punkteteilung begnügen musste, können einige Kalletaler noch heute nicht so wirklich glauben. In so einigen Spielen, vor allem gegen die Top-Teams, kassierten sie heftige Klatschen. So moniert Dankwerth, dass seine Elf dem Kontrahenten zu oft herzliche Einladungsschreiben für den Torerfolg ausstellte.

Individuelle Patzer oder ein Malus an Konzentrationsvermögen in den entscheidenden Spielfeldzonen waren ursächlich für so einige Punktverluste. So fällt es schwer, den personell besser besetzten Rivalen den Zahn zu ziehen. Dankwerth fordert mit aller Vehemenz: „Daran heißt es in der Zukunft zu arbeiten und dann auch wieder in die Spur zu kommen.“ Da die Erstvertretung sich für den Sommer mit so einigen vielversprechenden Neuzugängen verstärken wird, ist die Konsequenz für die Reserve absolut positiv zu betrachten. Einige B-Liga-erfahrene Neuzugänge erhöhen nämlich die fußballerische Qualität signifikant.

 

„Das Spiel und die Situationen spielerisch lösen“

Für Dankwerth wird sich als eine entscheidende Tugend erweisen, ein eigenes Bollwerk aufzubauen. Zudem sollen bitteschön im Abwehrkonstrukt praktikable Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Die englische Kick & Rush-Methode ist beim Feingeist verpönt, predigt er mit Schmackes in seiner Stimme: „Ich möchte, dass wir das Spiel und die Situationen spielerisch lösen und nicht nur lang Holz nach vorne.“ Leicht ausrechenbar ist er nicht. Vielmehr zeigt er sich als unkonventionell agierender Übungsleiter. „Ein bestimmtes System präferiere ich nicht. Jede Woche überlegt man, wie man dem Gegner eventuell entgegentreten kann und welche Spieler einem zur Verfügung stehen. Danach richtet sich für mich letztendlich auch die Aufstellung und das System.“

Genau darin sind freilich die Antinomien zu den anderen Teams festzumachen. Der 30-Jährige deutet verbal eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der ländlich geprägten C-Klasse an. Drei bis vier Teams attestiert er, „bärenstark“ zu sein, weshalb die Aufstiegsfrage unter diesen Spitzenteams geregelt wird. Der Großteil möchte „einfach nur ein bisschen kicken“, was für ihn in dieser Spielklasse allerdings keineswegs verblüffend daherkommt.

 

Abnehmende Rivalität in den Kalletal-Derbys

Quasi in jedem Inside-Report in diesen Tagen fällt es dem Lippe-Kick-Reporter spürbar schwer, irgendwelche Vorhersagen über den Re-Start zu treffen. Fabien Dankwerth hält sich in dieser oft diskutierten Frage auffällig zurück, sagt nur allgemein: „Wenn es wieder losgeht, freut man sich natürlich wieder auf die Spiele gegen altbekannte Mannschaften. Besonders aus dem Kalletal, was immer gerne als Derby bezeichnet wird.“ So sind die Duelle gegen die Teams aus Lüdenhausen/Talle/Westorf von einer besonders großen Intensität gekennzeichnet, weil eine gesunde Rivalität vorherrscht. Dankwerth weiß um die „besondere Brisanz.“ Ergänzend: „Die Spiele sind dann oft etwas hitziger, aber bei weitem nicht mehr so wie früher.“ Allzu häufig standen die Kalletal-Kicker in den Nachwuchsteams sogar in einem Team, kreuzten sich auch im privaten Sektor häufiger die Wege. „Daher“, erklärt der Spielerversteher, „ist diese Rivalität nicht mehr so ausgeprägt wie früher.“

 

„Hoffen, bald wieder auf den Platz zu dürfen“

Grundsätzlich ist die Winterpause in den C-Klassen von langer Dauer. Meist geht sie von November bis März. Immerhin ist doch die Liga-Größe mit den höheren Spielklassen grundsätzlich nicht zu vergleichen. Dankwerth, ehrlich zugebend: „Die Winterpause ist lang und da kann man auch sehr schnell mal gemütlich werden. Doch hoffe ich, dass sich die Jungs einigermaßen fit halten.“ Hier setzt er auf die Eigenverantwortung. Die App Runtastic benutzt der FC Unteres Kalletal II. Anhand dieser Daten konnte der Sunnyboy erkennen, dass seine Jungs schon reichlich Kilometer abgerissen haben. Die Motivation wird dadurch automatisch geweckt, denn der Konkurrenzgedanken ist nicht zu unterschätzen. „Das pusht einen gleichzeitig auch wieder, wenn man sieht, was der andere gelaufen ist und man nachziehen möchte. Schließlich will man sich auch da keine Blöße geben.“ Dem Wunsch von Fabien Dankwerth mag man sich allzu gerne anschließen: „Jetzt hoffen wir, dass wir bald wieder auf den Platz dürfen und den Ball an den Fuß bekommen.“

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