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Kreisliga A Lemgo

TuS Ahmsen – FC Bayern München als Vorbild

Ob es in diesem Jahr für den Bezirksliga-Aufstieg reicht, muss bei acht Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter aus Asemissen abgewartet werden. Die Ahmser wollen zunächst auf sich schauen.

 

 

„Es wird unruhig, sobald ein paar Stützen fehlen“

 

Kreisliga A Lemgo (hk). Corona macht was mit einem. Emotional, mental und auch körperlich. Auffällig ist für den Verfasser dieser Zeilen, dass die Ausfallliste beim TuS Ahmsen stets nicht gerade schmächtig daherkommt. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht vermutet der legendäre Ahmsen-Obmann Lothar Köhnemann, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem fortschreitenden Alter und der Verletzungsanfälligkeit in seinem Team gibt. Einige Verletzungsgründe bringt er in einen direkten Zusammenhang mit der langen Corona-Pause. Er hat vor allem die muskulären Probleme oder auch Achillessehnenreizungen im Blick.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Lothar Köhnemann

Ebenso die zuletzt ausgiebig genutzten Urlaubsaktivitäten und die damit einhergehenden Vakanzen sind in einem direkten Zusammenhang mit Corona zu bringen. Da die weiteren Reisen durch die Pandemie gar nicht oder nur sehr erschwert möglich waren, genehmigen sich die jungen Leute diese eben in diesen Tagen. Für Köhnemann ist diese Urlaubsplanung absolut nachvollziehbar: „Wir sind ja in der Kreisliga und nicht im bezahlten Fußball.“ Was für den Kader spricht: Trotz solch vieler Ausfälle haben die Ahmser dennoch stets eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten können. Mit dem aktuellen vierten Tabellenplatz sieht er seine Equipe „im Soll, obwohl wir uns schon ein, zwei Plätze höher sehen wollten.“ Der dritte Rang, wo der Namensvetter aus Leopoldshöhe rangiert, ist nur ein mickriges Pünktchen entfernt. Seit dem A-Liga-Aufstieg 2017 waren sie meist oben mit dabei. Erst auf dem zweiten, dann auf dem dritten Platz, ehe die beiden jüngsten Corona-Spielzeiten auf dem fünften und siebten Rang abgeschlossen wurden (siehe: https://www.lippe-kick.de/mannschaft/tus-ahmsen/ ). In Summe passt aber die erfreuliche Entwicklung, denn Ahmsen ist absolut konkurrenzfähig, lockt viele Zuschauer aller Altersklassen in die Werrekampfbahn, fördert und fordert den eigenen Nachwuchs. Die Perspektive ist also vielversprechend bei den Grün-Weißen aus dem rund 1500 Einwohner-Dorf.

 

Stabile Defensive als Erfolgsbasis

 

All dies führt dazu, dass das gute Niveau weiter aufrechterhalten wird. „Wenn dann noch ab und zu ein paar Jungs dazukommen, die menschlich und fußballerisch passen, ist es ziemlich geil“, so Köhnemann einerlei. Andererseits gibt es auch eine Kehrseite der Medaille: „Leider sind da aber auch immer wieder ein paar Jungs dabei, die sich selbst falsch einschätzen, den Zweikampf um einen Platz im Team scheuen oder die vielleicht einfach mehr wollen.“ Der Drang ist eindeutig, immer besser zu werden, zudem mit mehr Stabilität zu überzeugen. Immerhin ist eine gute Verteidigung die Basis für den erfolgreichen Fußball. Mit sieben kassierten Gegentoren belegen die Johannfunke-Jungs zusammen mit dem VfL Lüerdissen den Spitzenplatz in dieser Statistik. Die Angriffsabteilung mit 21 erzielten Toren wird einzig vom aktuellen Über-Team aus Asemissen übertroffen. Das Ensemble von Chefcoach Carsten Skarupke war sogar zehnmal mehr erfolgreich. Köhnemann hat indes einige Störfaktoren erkannt: „Es wird unruhig, sobald ein Wechsel stattfindet oder ein paar Stützen fehlen. Die Sicherheit geht schnell, zu schnell flöten, wenn ein, zwei Dinge falsch oder nicht wie gewohnt laufen.“ Um dauerhaft zur Spitzengruppe zu gehören, müssen eben auch Treffer produziert werden, um die nötigen Punkte einzufahren. Daher wird es auf das Mittelfeld ankommen, die Angreifer mit Zuspielen oder Flanken zu füttern.

 

Köhnemann und seine Vorstellung vom Kreisliga-Fußball

 

 

Köhnemann blickt auch über den eigenen Tellerrand hinaus. Den FC Bayern München sieht er als großes und prominentes Vorbild. Warum das denn? „Obwohl jeder um die Stärken oder wenige Schwächen Bescheid weiß, schaffen es die Lederhosen fast immer und ziehen ihr Ding durch. Sie schaffen es, in jedem Spiel Chancen zu kreieren. Da muss man einfach den Hut vor ziehen und sagen, das machen sie gut.“ Grundsätzlich ist er ein echter Liebhaber von „ehrlicher Arbeit auf dem Platz.“ Um jede Kugel zu fighten, den Glauben an die eigene Stärke vom Anpfiff bis zum Schlusspfiff nicht zu verlieren, zugleich den Teamgedanken zu leben, indem der eigene Mitspieler gepusht wird, das ist in seinem Sinne. Den Mythos von elf Freunden auch zu leben und realistisch zu gestalten, darauf kommt es dem Ahmsen-Bomber an. Wenn nach einem leidenschaftlich geführten Fußball-Match ein Bierchen oder eine Cola in gemeinschaftlicher Runde konsumiert wird, auch das ist für ihn Kreisliga-Fußball, wie er im Lehrbuch steht.

 

„Familiäre Atmosphäre, die ihresgleichen sucht“

 

Lothar Köhnemann ist richtig stolz auf seinen TuS Ahmsen. Er schwärmt vom Wohlfühlfaktor, den sein Team verkörpert: „Ich kann mit ruhigem Gewissen behaupten, dass kein Trainer etwas anderes gesagt hat, als dass es hier beim TuS eine so tolle familiäre Atmosphäre gibt, die ihresgleichen vergeblich im Umkreis sucht.“ Er präzisiert seine Angaben bei Lippe-Kick: „Wir sind nur ein kleiner Verein, der kleinste Fußballclub im Stadt-Gebiet Salzuflen möchte ich fast sagen, sind wir auch jenseits der Autobahn, und gehören fast schon zum Kreis Herford.“ Daher sieht er seine Grün-Weißen beinahe schon besser gelegen, „als manch zentraler Verein der Stadt.“ Was er meint: So einige spannende Fußballer aus dem Kreis Herford haben den Weg Richtung Werrekampfbahn gefunden. In Anbetracht vom Junioren- und Seniorensektor konstatiert Köhnemann in bester Stimmung: „Wir haben seit Jahren regen Zulauf aus dem Herforder Raum.“

 

Sportliche Kontinuität und herzliches Miteinander

 

 

Der 55-jährige Familienvater ist wie Pattex. Er hält vieles zusammen. Zu den anderen Bad Salzufler Vereinen pflegt Lothar Köhnemann einen sehr engen Draht, ebenso zu den Teams aus dem Herforder Kreisgebiet. Die sportliche Kontinuität, das herzliche Miteinander, all dies sorgt dafür, dass die Beziehungen untereinander sehr eng und tief verwurzelt sind. Speziell in dieser für Fußballvereine nicht einfachen Zeit ist ein konstruktives Miteinander, ein Zusammenhalt in verschiedenen Ebenen sehr förderlich. Dominant ist allerdings seine Hoffnung, dass die Serie überhaupt zu Ende gespielt werden kann. Der Obmann ist ein großer Pokal-Freund, ist es doch der kürzeste Weg Richtung Pokalfinale nach Berlin. Zunächst einmal hofft er, im Mai 2022 mit seinem TuS Ahmsen im Lemgoer Kreispokal-Endspiel mitzuwirken. Ja, Mr. Ahmsen hat Visionen.

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