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Kreisliga A Lemgo

TBV Lemgo II – Der Lemgoer Weg

Meinungsstark, eloquent und auch inhaltlich überzeugend. TBV Lemgo II-Coach Benjamin Rawe äußert sich im Lippe-Kick Gespräch umfassend zu den Blau-Weißen.

 

 

„Nicht mit utopischen Zielvorgaben aus dem Fenster lehnen“

 

Kreisliga A Lemgo (hk). Es tut sich so einiges beim TBV Lemgo. Die Jugendarbeit, seit diesem Sommer neu mit dem SV Eintracht Jerxen/Orbke aufgebaut, genießt die allerhöchste Wertschätzung. JFV Lippe besitzt nämlich eine glänzende Perspektive. Hier wird ganz viel gesät. Geerntet wird vor allem im Seniorenfußball. Die Erste spielt ambitionsreich in der Bezirksliga, die Reserve steht auf einem hervorragenden vierten Rang im Lemgoer Kreisoberhaus und der TBV Lemgo III tummelt sich in den höheren Gefilden der B2-Klasse herum. TBV II-Coach Benjamin Rawe äußert sich im Gespräch mit Lippe-Kick-Reporter Henning Klefisch über den Lemgoer Weg.

 

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Lippe-Kick: Der TBV Lemgo hat sich extrem gewandelt. Mittlerweile scheint – als Außenstehender betrachtet – der Zusammenhalt groß zu sein. Wie drückt sich das im Konkreten aus?

 

 

Benjamin Rawe

Benjamin Rawe: „Ja, das stimmt. Der TBV hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt und aus meiner Sicht auch deutlich zum Positiven. In Bezug auf die interne Zusammenarbeit haben wir einen engen Austausch zwischen dem Vorstand und den Trainern, um am Wochenende mit allen drei Mannschaften möglichst erfolgreich zu sein. Seit Mitte der Vorbereitung trainieren wir außerdem mit der zweiten und dritten Mannschaft zusammen, da wir bei uns einen sehr großen Kader haben und bei der Dritten die Trainingsbeteiligung für ein eigenes Training zu gering wäre. Das hat auf jeden Fall den Vorteil, dass die Jungs, die sonntags in der Dritten zusammenspielen, sich aus dem Training schon sehr gut kennen.
Zusätzlich besteht für Spieler der ersten und zweiten Mannschaft die Möglichkeit, beim jeweils anderen Team mitzutrainieren, falls man am eigenen Training donnerstags beziehungsweise freitags nicht teilnehmen kann.“

 

Lippe-Kick: Wofür soll der TBV Lemgo stehen?

 

Rawe: „Der TBV hat im letzten Jahr einen spannenden und wichtigen Schritt im Jugendbereich gewagt und sich gemeinsam mit Jerxen-Orbke im JFV Lippe neu aufgestellt. Darauf müssen natürlich die ganz Kleinen vorbereitet werden und für die Jungs, die aus dem JFV in den Seniorenbereich kommen, möchte der TBV natürlich eine attraktive Adresse sein, sodass wir möglichst viele Spieler aus den eigenen Reihen halten können. „Daneben sollen der Spaß und die Freude sowie der Zusammenhalt und die Integration aller aktiven und passiven Mitglieder immer im Vordergrund stehen.“ (Zitat Mathias Hildebrand, Vorsitzender Fußball)“

 

Lippe-Kick: Der Lemgoer Seniorenfußball ist momentan sehr gut aufgestellt. Es gibt drei Seniorenteams, die in der Bezirks-, A- und B-Liga spielen. Gibt es Überlegungen, einen Zeitplan, ob dauerhaft mehr möglich erscheint?

 

Rawe: „Wir hatten einige turbulente Jahre, sowohl sportlich mit Aufstiegen und einem Abstieg als auch in der Außendarstellung. Und da ist der Verein gut beraten, den aktuellen Weg fortzusetzen, sich auf das Sportliche zu konzentrieren und sich nicht mit irgendwelchen utopischen Zielvorgaben zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Wir wollen alle mit unseren Mannschaften eine gute Rolle in der Liga spielen und wenn wir das in der Bezirksliga, A-Liga und B-Liga auch dauerhaft schaffen, haben wir schon viel erreicht und sind eine attraktive Adresse, insbesondere für unsere Jugendspieler. Außerdem ist ja auch in den Ligen zu erkennen, dass es klare Anwärter auf die Meisterschaft gibt.“

 

 

Lippe-Kick: Wir kommen zum TBV Lemgo II. Wie schwierig war es, die vielen Spieler nach der langen Corona-Pause wieder für den Fußball zu mobilisieren?

Rawe: „Grundsätzlich hatten natürlich alle wieder Bock auf Fußball. Wir haben im Juni zunächst mit einer Einheit pro Woche begonnen und uns dann nach und nach gesteigert. Da wir kaum Verletzungen hatten, war das in der Hinsicht auf jeden Fall der richtige Weg. Allerdings haben viele Spieler verständlicherweise auch die wieder gewonnenen Reisemöglichkeiten für Urlaub genutzt. Dadurch war die Trainingsbeteiligung zwischendurch nur mittelmäßig, aber zum Saisonstart konnten wir die Spannung dann sehr gut hochfahren.“

 

Lippe-Kick: Der vierte Rang ist es nach acht absolvierten Partien. Wie fällt die Zwischenbilanz, auch mit Blick auf die Neuzugänge, aus?

 

Rawe: „Mit dem vierten Rang nach acht Spieltagen bin ich sehr zufrieden. Wir können uns an einigen Stellen natürlich noch steigern, aber die Einstellung ist top und wir haben viele positive Facetten gezeigt. Mal kämpfen wir uns in eine Partie, mal haben wir einen sehr guten Spielaufbau, mal setzen wir den Gegner gut unter Druck. Wenn das alles noch selbstverständlicher wird und wir mehr Konstanz in solche Aspekte bekommen, dann sind wir auf einem sehr guten Weg.
Ich muss sagen, dass sich die Neuzugänge mittlerweile sehr gut integriert haben und inzwischen auch sehr gut aufgenommen wurden. Wir haben da eine gute Mischung aus jungen Wilden und erfahrenen Rückkehrern bekommen und das spiegelt unser Team sehr gut wider. Zugegeben hat es eine Zeit lang gedauert, aber das ist bei einem Gesamtkader von 28 Spielern inklusive zehn Neuzugängen auch nachvollziehbar.“

 

Lippe-Kick: Jeder Trainer hat seine eigenen Vorstellungen. Wie sehen diese bei Dir konkret aus?

 

Rawe: „Als Trainer einer Kunstrasen-Mannschaft möchte ich, dass wir möglichst viel spielerisch lösen. Wenn wir trotz Gegnerdruck mit Flachpässen hinten herausspielen und so in der Tiefe oder auf der anderen Seite Räume gewinnen, haben wir sehr viel erreicht. Das heißt nicht, dass lange Bälle verboten sind, aber sie sollen sinnvoll eingesetzt werden. Zur Spielverlagerung oder wenn ein Offensivspieler eine Lücke reißt und die von einem anderen genutzt wird. Hier versuche ich, den Jungs verschiedene Optionen aufzuzeigen, damit sie dann auf dem Platz instinktiv die richtige, effektivste Lösung nutzen. Da können wir aktuell auf jeden Fall noch daran arbeiten (schmunzelnd). Gegen den Ball variieren wir nur leicht vom Vorgehen. Da ist es mir wichtig, dass alle Spieler mitmachen und sich an die Vorgaben halten. Wenn das klappt, dann kann man in der Kreis-Liga jeden Gegner in Schwierigkeiten bringen.“

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