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Kreisliga A Detmold

FC Fortuna Schlangen – Erstaunlicher Höhenflug

Hat Trainerfuchs Mark Meinhardt einen schlafenden Riesen aufgeweckt? Möglich, denn die Blau-Weißen blicken vom Sonnendeck auf die Liga.

 

„Mit attraktivem Fußball vom Sofa zum Sportplatz holen“

 

Kreisliga A Detmold (hk). Uns wurde ja schon einmal von einem ambitionierten, doch wenig erfolgreichen langjährigen C-Liga-Verein vorgehalten, dass wir keine Ahnung vom lippischen Fußball hätten. Davon sogar eine ganze Menge. Nun gut, diese Aussage lassen wir erst einmal unkommentiert, doch selbstkritisch müssen wir uns vorwerfen lassen, dass unsere Expertise mit Blick auf Fortuna Schlangen nicht ausgereicht hat. Zwischen 2015 bis 2019 kratzten die Fortunen stets am Aufstieg Richtung Bezirksliga, aber in den jüngsten beiden Corona-Spielzeiten war es zunächst ein Mittelfeldrang, dann eine Platzierung in den unteren Tabellengefilden. Nun verzaubern die Blau-Weißen die A Detmold.

 

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Von Henning Klefisch

 

Mark Meinhardt

Die Corona-Zeit haben die Schlänger ausgiebig dazu genutzt, den Kader gezielt zu verändern. Man sah sich zum Handeln gezwungen, denn die beiden vergangenen Spielzeiten verliefen nicht den eigenen Ansprüchen entsprechend. Mit den Neuen ist der 50-jährige Chefcoach Mark Meinhardt überaus zufrieden, attestiert er diesen doch via Lippe-Kick: „Alle Neuzugänge, ob von außerhalb oder innerhalb des Vereins, passen menschlich, wie auch sportlich perfekt. Früher hieß es, „11 Freunde“ müsst ihr sein. Heute kann man eher eine Aussage von Leon Goretzka auch für den Amateurfußball ergänzen und sagen: „Wenn du mindestens 18 Kumpels hast, die auch erfolgshungrig sind, kannst du eine Menge bewegen!“ Ich bin froh, dass wir sogar deutlich mehr haben als 18“, führen der Konkurrenzkampf und die gute Stimmung zu einer erfolgsfördernden Situation. Bereits im Juni, während der Kontinental-Europameisterschaft, in den Vorbereitungsmodus einzusteigen, dient als ein weiterer Trumpf. Die Fitness ist hilfreich, stellt Meinhardt bei Lippe-Kick doch wohlwollend fest: „Die Mannschaft ist in einer guten Verfassung!“

 

„Mischung aus Belastung und Regeneration ist wichtig“

 

18 Punkte von 21 möglichen, das ist eine extrem starke Bilanz. Trotzdem hat er immer noch reichlich Verbesserungsbedarf erkannt. Ob technisch, taktisch oder konditionell, Meinhardt handelt nach dem altbekannten Hornbach-Motto, das da lautet: „Es gibt immer was zu tun.“ Zurzeit allerdings muss er einen Spagat schaffen, besitzt es doch auch eine hohe Bedeutung, „Spielern Möglichkeiten zur Regeneration zu geben.“ Entscheidend, um nach dem Höhenflug keinen bösen Absturz zu erleben? „Die Mischung von Belastung und Regeneration ist wichtig. Wir haben eine offensive Spielidee, nicht nur bei der 1. Mannschaft, sondern im gesamten Verein.“ Kurz für die Chronisten: Die Reserve steht nach drei Remis aus fünf Partien an zwölfter Position in der C1 Detmold.

 

„Wollen das Spiel aktiv gestalten“

 

Was schwebt dem erfahrenen Trainer, der in seiner Vita so illustre Stationen wie Hövelhof, Nieheim, Brakel, Delbrück, Bad Lippspringe, Stukenbrock oder Suryoye Paderborn stehen hat, denn so mit Blick auf die eigene Spielidee vor? „Wir wollen das Spiel aktiv gestalten, so wie es viele Vereine auch in höheren Ligen vormachen. Paderborn, Köln und Dortmund, um nur ein paar Mannschaften zu nennen.“ Der Weg klingt verheißungsvoll, liest sich das Torverhältnis von 20:6 doch ebenfalls sehr appetitlich. Die Fortuna stellt die sicherste Defensive der gesamten Spielklasse, wird in puncto Angriffswucht nur vom TuS Eichholz/Remmighausen (21 Tore) übertrumpft. „Wir wollen erfolgreich sein, aber auch die Zuschauer mit attraktivem Fußball vom Sofa zum Sportplatz holen“, so das Credo von Meinhardt.

 

 

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„Alle packen mit an“

 

 

Dieser Fortuna-Weg klingt sinnvoll, denn aus der Jugend heraus sollen die lokalen Stars von morgen ausgebildet werden. Die Identifikation stärken, damit auch attraktiv für auswärtige Spieler, Zuschauer und Sponsoren sein, das könnte klappen. Der Schlänger Rennekamp mit dem neuen Kunstrasenplatz, der hervorragenden Infrastruktur, auch das dient als Lockmittel. Beeindruckend und gleichermaßen wichtig für Meinhardt: „Alle packen hier im Verein mit an. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer und Sponsoren hätten wir nicht diesen Erfolg. Natürlich bin ich froh, dass sich dieser jetzt auch in logischer Konsequenz im Seniorenbereich einstellt und sich an der Tabelle ablesen lässt.“

 

 

„Mit Spaß zum Erfolg“

 

Dennoch bezeichnet er die aktuelle Tabellenführung nur als „eine Momentaufnahme.“ Jetzt die Füße hochzulegen, sich zu sehr am eigenen Erfolg zu ergötzen, das könnte richtig gefährlich für Körper und Geist werden. Bereits in diesem frühen Saisonstadium irgendwelche Saisonziele hinauszuposaunen, auch das könnte hinderlich für das eigene Handeln sein. „Wir arbeiten Woche für Woche daran, uns weiter zu entwickeln. Mit Spaß zum Erfolg. Wir gehen jedes Wochenende auf den Platz, um Spiele zu gewinnen. Wir tun gut daran, uns nur auf das jeweils nächste Spiel zu konzentrieren. Am Ende kriegt jeder, was er sich verdient hat“, klingen diese Worte äußerst vernünftig.

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