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Halbfinale

Detmolder Pilsener Pokal – Das Halbfinale

Die beiden Halbfinal-Paarungen, die heute Abend stattfinden, haben es echt in sich und bieten Potenzial für Überraschungen.

 

 

Ablenkung vom Liga-Alltag

Kreispokal Detmold (ab). Für drei der vier Teilnehmer des Halbfinals im Detmolder Pilsener Pokal müsste das heutige Spiel eine Art Therapie für den stressigen und ernüchternden Liga-Alltag sein. Da haben wir den FC Augustdorf, der in der Liga erst einen Punkt aus acht Spielen gesammelt hat, im Pokal mit Hiddesen/Heidenoldendorf und dem SVE Jerxen-Orbke zwei Liga-Konkurrenten ausgeschaltet hat. Heute Abend geht es zum Blomberger SV, der als einziger dieses Quartetts auch in der Liga performed und in der Kreisliga A Detmold auf Rang zwei gelistet ist. Im anderen Duell stehen sich auch zwei Sorgenkinder ihrer Ligen gegenüber. Auf der einen Seite der Türkische SV Horn, der mit drei Siegen aus neun Spielen und nur elf Punkten unter „ferner liefen“ im Mittelfeld der Tabelle auftaucht. Gastgeber ist die SG Istrup/Brüntrup, einzig verbliebener B-Ligist, der eine famose Pokalrunde spielt, in der Liga aber hinten ihren Möglichkeiten bleibt. Nach dem 1:2 am Samstag bei Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen, der fünften Niederlage im achten Spiel, ist die SG auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Für die SG geht es heute Abend um den erstmaligen Einzug ins Kreispokal-Finale.

 

Dieser Vorbericht wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Blomberger SV vs. FC Augustdorf

Michele Caporale

Es geht nochmal um „alles oder nichts“. Finale oder Aus, das sind die einzigen Optionen. Der Blomberger SV geht als A-Ligist naturgemäß als Außenseiter ins Spiel, wenngleich die Formkurve der beiden Kontrahenten auch etwas anderes vermuten lässt. Der BSV nimmt die Außenseiter-Rolle aber gerne an. „Wir haben in diesem Spiel nichts zu verlieren, da wir gegen die klassenhöhere Mannschaft spielen“, erklärt Michele Caporale. „Auch, wenn es für Augustdorf momentan nicht läuft, haben sie immer noch eine sehr gute Qualität im Kader, die ihr neuer, alter Coach Matthias Heymann wieder abrufen wird. Wir hoffen, dass es aber erst ab dem Wochenende funktioniert.“ Mit dem Trainerwechsel ist der FCA aber „noch unberechenbarer als vorher, denn auch, wenn es in der Liga nicht klappt, konnten sie im Pokal schließlich Hiddesen/Heidenoldendorf und Jerxen-Orbke raushauen, daher kann man annähernd die Qualität der Truppe erkennen“, so Caporale, der deshalb von seiner Mannschaft auch eine Top-Leistung fordert: „Es kommt darauf an, dass wir unsere Fehler nahezu bei null halten. Wenn wir dann auch noch die richtigen Entscheidungen treffen, werden wir in Summe die Möglichkeit haben, das zweite Mal in Folge das Finale zu erreichen.“ Denn der BSV könnte das Halbfinale von vor zwei Jahren wiederholen, als man ebenfalls den FC Augustdorf mit 3:1 besiegen konnte. „Auf unserer Seite hätte niemand etwas dagegen“, so Caporale. Mit einer ordentlichen Prise Sarkasmus ist die personelle Lage auszuhalten, wenn Caporale sagt, der BSV könne „aus dem Vollen schöpfen.“ Der Kader wird mit Spielern der zweiten Mannschaft aufgefüllt, da diese am Wochenende spielfrei hat. Fehlen werden definitiv, Dominik Sobanski, Samed Ünal, Onur Ünal, Chris Milinski, Robin Schatz und Timur Uzunlar.

 

Alles neu beim FC Augustdorf? Halbwegs, zumindest auf dem Trainerposten gab es eine Veränderung, nachdem in der Liga nach acht Spielen nur ein Unentschieden erreicht wurde. Matthias Heymann, auch Vorgänger von Alexander Rau, soll die Sandhasen aus dem Tabellenkeller führen. Und auch ins Pokal-Finale. Co-Trainer Marc Wiemann sieht den Pokal als willkommene Abwechselung zum Liga-Alltag: „Wir erwarten einen starken Gegner auf dem vermutlich tiefen Rasenplatz in Blomberg.

Marc Wiemann

Aktuell ist unsere Lage natürlich nicht sehr gut, aber im Pokal haben wir bis jetzt jede Runde überzeugen können.“ So wird es „vermutlich kein schönes Spiel, aber wir müssen einfach wieder an unsere Stärken glauben und selbstbewusst auftreten. Dann haben wir gute Chancen in das Finale einzuziehen.“ Dort stand der FC Augustdorf zuletzt 2013, als man den Pokal mit einem fulminanten 7:1 über den Post SV Detmold auch gewinnen konnte. Die Sandhasen freuen sich „auf das Spiel gegen einen sehr starken A-Ligisten“.

 

Henry Schröder ist der Unparteiische dieser Partie, los geht es um 19.30 Uhr.

 

Blomberger SV – FC Augustdorf (im Pokal seit 2009/10)

Saison Runde Paarung Ergebnis Liga
2019/2020 Halbfinale Blomberger SV – FC Augustdorf 3:1 (1:0) KLA – BL 2

 

Blomberger SV – FC Augustdorf (in der Liga seit 2003/04)

Saison Liga Erg.
2012/13 Bezirksliga 3 0:4

 

SG Istrup/Brüntrup vs. Türkischer SV Horn

Andre Georg

Die Vorfreude im Lager der SG Istrup/Brüntrup auf dieses Spiel ist riesig, alle fiebern sie auf dieses Spiel hin. „Wir können es alle kaum erwarten. Ich denke, für jede Mannschaft bzw. jeden Verein ist es etwas Besonderes, ein Pokalhalbfinale zu spielen“, so Andre Georg, Keeper und Obmann der SG. Bei der SG Istrup/Brüntrup kommt allerdings noch etwas anderes dazu: „Wenn man jedoch in der Kreisliga B spielt und sich im Pokalverlauf ausschließlich gegen höherklassige Mannschaften durchgesetzt hat, ist es noch ein Stück weit besonderer.“ Was in der Liga nicht funktioniert, funktioniert im Pokal umso besser. Mit dem FSV Pivitsheide (1:0) und der SG Brakelsiek/Wöbbel (2:0) konnte man bis hierhin zwei A-Ligisten bezwingen. Und beide sind in der Liga vor dem kommenden Gegner gelistet. Da darf man zumindest ein bisschen vom Finale träumen. „Wir werden von der ersten Minute an kämpfen bis zum Umfallen“, verspricht Georg. Und man glaubt ihm aufs Wort. Die SG hat nicht vor sich zu verstecken, sondern will „die Kugel laufen lassen“. Die Vorbereitungen für das Spiel laufen auf Hochtouren: „Großes Lob, was unsere Fans und Anhänger im Vorfeld schon alles organisieren und planen. Wir hatten noch nie die Chance ins Finale einzuziehen, umso größer wird der Ehrgeiz sein, dies jetzt zu probieren.“ Schließlich hat die SG nichts zu verlieren, „eine geile Pokalserie haben wir bis hierhin ohnehin gespielt.“ Das höchste der Gefühle war bisher das Erreichen das Viertelfinals vor zwei Jahren, welches man gegen den Blomberger SV mit 0:2 nach großem Kampf verloren hatte. Jetzt vor einer gewaltigen Kulisse mit zahlreichen Fans muss der Ansporn groß genug sein, „den letzten Schritt zu gehen“. Zwar sieht es personell nicht anders aus als zuletzt, so dass Spieler wie Fabio Cucchiara, Tim Schmälter, Vincent Wippich und einige mehr ausfallen werden. „Schade für uns und vor allem auch für die Jungs. So ein Spiel will natürlich jeder mitbestreiten. Aber egal, wer die letzten Wochen reingeworfen wurde, es hat sich jeder bemüht und gekämpft. Von daher müssen wir das Beste draus machen und über den Kampf kommen. Das lag uns schon immer ganz gut.“

 

Auch der TSV Horn hat in der Liga noch nicht zu seiner Form gefunden. Aber „auch, wenn unsere Situation zurzeit nicht optimal ist, freuen sich alle auf dieses Halbfinale im Pokal“, so Coach Thorsten Schmiech. Denn „nicht nur für die SG, die erstmals im Halbfinale stehen, sondern auch für uns ist die Chance, ins Finale einzuziehen etwas Besonderes und wird sicher nochmal die letzten Kräfte freisetzen.“ Seit 2010 stand der TSV dreimal im Finale, zuletzt 2018, als man nach einem 4:1 im Elfmeterschießen gegen Fortuna Schlangen auch Pokalsieger wurde. Über den TuS Eichholz-Remmighausen (5:0), die Spvg Hagen-Hardissen (4:2) und die SG Belle/Cappel (5:4 n.E.) hat es der TSV Horn ins Halbfinale geschafft. Und im Normalfall würde man bei dieser Halbfinal-Paarung „sicher von einem favorisierten A-Ligisten sprechen, aber es ist ein Halbfinale.

Thorsten Schmiech

Die SG hat mit Pivitsheide und Bra/Wö bereits zwei A-Ligisten ausgeschaltet und wir konnten uns bereits in der Vorbereitung bei der 1:2-Niederlage von den Qualitäten der Mannschaft überzeugen.“ Daher wird man die SG Istrup/Brüntrup „unter keinen Umständen unterschätzen“, wenngleich die Gäste von Beginn an deutlich machen wollen, „wer in der A-Liga spielt und warum“. Es gibt Parallelen zwischen den beiden Kontrahenten, so Schmiech: „Ich denke, dass beide Mannschaften mit dem bisherigen Saisonverlauf in der Liga nicht zufrieden sind, aber dafür gibt es sowohl bei uns als auch bei der SG nachvollziehbare Gründe, die sicher Einfluss auf beide Teams haben werden. Aus meiner Sicht wird das Spiel erfolgreich bestreiten, wer besser in der Lage ist, diesen Widerständen zu trotzen.“ Der Türkische SV Horn jedenfalls ist „bereit. Wir wollen das Spiel gewinnen und ins Finale.“ Das Unternehmen geht der TSV mit dem gleichen Kader an, der am Sonntag gegen den SuS Pivitsheide den Kürzeren gezogen hat. Fraglich ist, ob es Batuhan Kocak aus beruflichen Gründen rechtzeitig zum Spiel schafft.

 

Pünktlich da sein wird auf jeden Fall der Bielefelder Unparteiische Philip Dräger. Um 19.30 Uhr pfeift er das Spiel an.

 

SG Istrup/Brüntrup – Türkischer SV Horn (keine bisherigen Spiele im Pokal seit 2009/10)

 

SG Istrup/Brüntrup – Türkischer SV Horn (in der Liga seit 2003/04)

Saison Liga Erg.
2011/12 Kreisliga A Detmold 0:8

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