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Bezirksliga

Neue Corona-Schutzverordnung im Amateurfußball

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Da die Corona-Zahlen immer weiter ansteigen, hat die Regierung eine neue Corona-Schutzverordnung beschlossen. Lippe-Kick hat sich dazu im lippischen Fußball umgehört.


 

„Diese Entscheidung ist hanebüchen“

 

Allgemein (bs). Diese neuen Regelungen treten ab Mittwoch, den 24.11.2021, in Kraft. Darunter wird es auch Änderungen im Sport, besonders auch im Amateurfußball geben. Extrem angestiegen sind die Inzidenzwerte in NRW (249,7 – Stand 24.11.). Die neue Schutzverordnung der Regierung betrifft auch den Amateurfußball. Dort gelten dann auch die 2G-Regeln. Das heißt, es dürfen nur noch Genesene oder Geimpfte am Spielbetrieb teilnehmen. Nicht geimpfte Spieler müssen sich dann eben impfen lassen oder sie werden vom Fußball ausgeschlossen. Diese 2G-Regel gilt auch für die Zuschauer, die diese Spiele am Seitenrand verfolgen. Allerdings sind Kinder von dieser Regelung im Sport ausgeschlossen. Welche Bedeutung das für den Amateursport haben wird, ist aktuell noch nicht sicher.

 

 

2G-Regel kann zu Problemen führen

 

Bisher ist noch nicht bekannt, welche Amateurspieler ungeimpft sind. Diese neue Regelung kann sicherlich auch zu Problemen innerhalb der Mannschaft führen (siehe Fall Joshua Kimmich vom FC Bayern München). Vor allen Dingen, wenn jetzt die nicht geimpften Spieler ausfallen, kann so etwas das eine oder andere Team vor arge Probleme stellen. Da nämlich viele Amateurklubs schon jetzt Schwierigkeiten haben, aufgrund von Spielermangel eine Mannschaft aufzustellen. Wenn nun die Ungeimpften auch noch ausfallen, kann man wohl damit rechnen, dass das eine oder andere Spiel nicht stattfinden wird. Ob diese ganzen Regelungen sinnvoll sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Lippe-Kick bleibt weiter am Ball und wird euch zukünftig mit den neuesten Informationen füttern.

 

 

Toni Knöfel, Trainer TuS Horn-Bad Meinberg:

Toni Knöfel

„Grundsätzlich bin ich immer für den Schutz der Gesundheit, weil sie das höchste Gut für uns Menschen ist. Dass jetzt Spieler ohne Impfung ausgeschlossen werden, finde ich grundsätzlich aber verkehrt. In den Jahren davor hat es niemanden interessiert, ob man eine Grippeschutzimpfung oder ähnliches besitzt. Dennoch bin ich auch dafür, dass man sich impfen lassen sollte. Lustig kann es allerdings werden, wenn Spieler genesen sind und sich nach ihrer Zeit impfen lassen müssen und damit dann keine volle Immunisierung besitzen und gegebenenfalls mehrere Wochen nicht am Spiel-Betrieb teilnehmen können.
Dafür wird jetzt die Zahl der ehrenamtlichen Mitglieder steigen, die nicht geimpft sind, weil Zuschauer eine 2G-Regel benötigen und ehrenamtliche Helfer ohne Impfung einen Test + Mundschutz tragen müssen.
Grundsätzlich wäre aber die Beendigung der Serie der sicherste Weg, weil mit dem Homeoffice, Pflichtaufgabe, Arbeit ja wieder den Leuten gesagt wird, bitte nicht zusammen im Büro sein (trotz Impfung), aber in der Kabine dürfen dann mehrere Leute sich aufhalten?
Denn auf der Arbeit ist 3G erlaubt und im Sportbereich nicht. Das ist sehr ungünstig.“

 

 

Sören Höltke, Trainer FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen II:

Sören Höltke

„Ein schwieriges Thema. Auf der einen Seite ist es eine sichere Sache. Wenn man die Medaille mal umdreht, ist es ein Weg in die gesellschaftliche Ausgrenzung, denn keine Impfe, kein Fußball. Und eigentlich ist der Mannschaftssport ja genau dafür da, dass es keine Ausgrenzungen gibt. Und jeder herzlich willkommen ist. Ich hoffe einfach, dass die Impfquote im Frühjahr erreicht ist und wir jeden auf und neben dem Sportplatz begrüßen können – ohne Einschränkungen.“

 

 

 

 

 

Felix Wessel, Torwart TuS WE Lügde:

 

„Das war ja absehbar, dass es kommt. Ich sehe es aus dem Punkt heraus kritisch, dass die 2G das Virus auch verteilen können.

Felix Wessel

Da sind die Getesteten schon sicherer, dass sie es nicht haben, wenn sie negativ getestet wurden. Aber durch keinen Schutz im nächsten Schritt wieder gefährdeter, weil die Geimpften und Genesenen keinen Test brauchen.“

 

Ersan Dargecit, Präsident TSV Schötmar:

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll.

Ersan Dargecit

Wie sinnvoll es ist, darüber lässt sich streiten.

Aber wenn überall die neue 2G-Regel in Kraft tritt, dann ist es selbstverständlich, dass dies auch für den Amateursport gilt. Man muss einfach abwarten und sehen, wie sich alles entwickelt.“

 

 

Thorsten Schmiech, Trainer TSV Horn:

Thorsten Schmiech

„Ich halte es für enorm wichtig, die Impfquote in Deutschland zu erhöhen, aber diese Entscheidung halte ich im Sinne des Wettbewerbs für hanebüchen. Eineinhalb Wochen bzw. zwei Spieltage vor der Winterpause, diese Regel ist nicht nachvollziehbar. Entweder abbrechen und in der Rückrunde nachholen oder mit 3G und Sperrung der Umkleidekabine + Duschen weiterspielen, zumal Infektionen auf dem Spielfeld an der frischen Luft als eher unwahrscheinlich gelten. So hätte man den Vereinen mehr Reaktionszeit ermöglicht. Seit Jahren argumentiert der Verband zur sportlichen Fairness und Wettbewerb mit zwei Transferfenster, damit die Vereine geschützt werden, Spieler nicht einfach abhauen bzw. wechseln können und dadurch keine große Wettbewerbsverzerrung entsteht und jetzt werden durch den Verband völlig unnötig zwei, drei oder sogar fünf bis sieben Spieler einer Mannschaft mit sofortiger Wirkung gesperrt. Das hätte man aus meiner Sicht schlauer lösen können, wenn es denn jemand gewollt hätte. Die Argumentation, damit die Ungeimpften zu erreichen, halte ich für eher gering, weil sehr viel Frust erzeugt wird. 2G zum Start der Rückrunde am 13.02.22 hätte viele vielleicht nochmal ins Grübeln gebracht.“

 

 

René Nowak, Spieler SF Oesterholz/Kohlstädt II:

„Schön ist es natürlich nicht. Gerade weil der Fußball für alle da sein sollte, hat so ein Ausschluss natürlich einen faden Beigeschmack. Leider geht es meiner Meinung nach nicht anders. 2G ist neben „Aussetzen“ der Saison wohl die einzige Möglichkeit. Es bleibt nur zu hoffen, dass dies alles bald wirklich wieder im Griff ist, und wir alle gemeinsam wieder der schönsten Nebensache der Welt nachgehen können.“

 

 

 

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