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Kreisliga A Detmold

TuS Eichholz/Remmighausen – Stolz, dabei sein zu dürfen

Das Ziel Klassenerhalt realistisch vor Augen hat der TuS Eichholz/Remmighausen in dieser Spielzeit. Lippe-Kick wirft einen Blick darauf.

 

 

„Fußball steht nicht mehr auf Platz 1“

 

Kreisliga A Detmold (hk). Wenn man knapp eineinhalb Jahrzehnte auf das Detmolder Kreisoberhaus warten muss, dann sollten zunächst Demut und Dankbarkeit Priorität genießen. Das beherzigt der TuS Eichholz/Remmighausen, der zwischen 1998 bis 2020 einzig in der Spielzeit 2005/06 ein einjähriges Gastspiel in der höchsten Detmolder Kreisliga gab. In dieser Saison spricht so einiges dafür, dass sich die Grün-Weißen ein weiteres Jahr Berechtigung für die A-Liga sichern. Mit 17 Punkten rangieren sie auf dem zehnten Tabellenplatz, haben somit ein acht Zähler Polster auf den ersten Abstiegsrang. Folglich ist es leicht nachvollziehbar, wenn TuS-Trainer Tim Hosch bei Lippe-Kick klarstellt: „Wir sind mit dem aktuellen Saisonverlauf im Großen und Ganzen zufrieden.“

 

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Tim Hosch

Dankbarkeit ist ein Wort, das Hosch mit Nachdruck verwendet. Allein gegen solche Kreis-Schwergewichte wie Fortuna Schlangen (1:2) und den Blomberger SV (3:4) im Ligabetrieb zu spielen, ist eine echte Auszeichnung für den Verein aus dem östlichen Detmolder Stadtgebiet. Gegen die Spitzenteams lag der TuS jeweils sogar in Front, doch stand letztlich mit leeren Händen da. „Wir müssen demütig sein gegenüber den Klubs, die schon so lange in der Liga sind“, empfiehlt der Trainer seinem Team. Das letzte Mal, als die Grün-Weißen mindestens zwei Spielzeiten lang in Serie der A-Liga angehörten, war Ende des vergangenen Jahrtausends. Der Qualitätsunterschied zwischen dem Ober- und Unterhaus ist gewaltig, wie auch Tim Hosch beobachtet hat. So müssen so einige Erfahrungswerte zunächst gesammelt werden. Speziell in den Auswärtspartien, in denen einzig Eichholz/Remmighausen noch kein einziger Zähler gelang, attestiert der Coach seinem Team zu viel „Blauäugigkeit.“ Die Probleme in den Auswärtspartien wurden erkannt. Aktuell sucht der TuS nach einem passenden Lösungsweg, um diese Defizite möglichst schnell zu beheben.Da seine Jungs aber mit 17 Punkten eine unfassbare Heimstärke an den Tag gelegt haben, „denke ich aber, dass wir unser Ziel Klassenerhalt realistisch erreichen können.“

 

 

Beheben der Auswärtsdefizite

 

 

Fußballerisch muss sich der TuS Eichholz/Remmighausen vor keinem Kontrahenten verstecken. Im Abwehrbereich hingegen mangelt es zuweilen an der nötigen Widerstandsfähigkeit. Pro Spiel mehr als zwei Gegentore zu schlucken, das ist für Tim Hosch kein akzeptabler Wert. Wo er ebenfalls noch einen erheblichen Steigerungsbedarf beobachtet hat: „Coolness müssen wir bei Führungen entwickeln, damit Spiele wie gegen Hörste oder Türken Detmold nicht mehr so eng werden hinten heraus.“ Und: „In Partien, wie gegen Horn-Bad Meinberg, wo der Gegner relativ defensiv agiert, müssen wir deutlich mehr Geduld und auch mal einen anderen Weg an den Tag legen.“

 

 

„Die ersten Spieltage waren verrückt“

 

 

Von der Spielklasse zeigt sich Hosch regelrecht begeistert. Ob die „Intensität, das taktische Verständnis und auch die Geschwindigkeit der Teams“, all das führt dazu, dass die Grün-Weißen viel investieren müssen, um weiterhin diesem elitären Kreis angehören zu dürfen. Die Ausgeglichenheit in der Spielklasse führt dazu, dass Pflichtsiege nicht eingeplant werden dürfen. Der 35-Jährige schwärmt: „Es ist was Besonderes und Tolles, in der Liga zu gewinnen.“ Jetzt, so kurz vor der Winterpause, erhält das Tabellenbild immer mehr Konturen. Die Favoriten nehmen spürbar an Fahrt auf, funktionieren die Automatismen immer besser. Auch die Tipper vom Expertentipp haben es am eigenen Leibe gespürt. „Die ersten Spieltage waren verrückt. Man hat keine Chance gehabt, ein Ergebnis valide vorauszusagen. Absolut spannend.“

 

 

„Spieler haben andere Prioritäten“

 

 

Eine Erkenntnis ist in Tim Hosch gereift: „Wir haben aber auch ein Problem nach Corona und wenn ich mir die Berichte der Kollegen anschaue, geht das wohl fast allen so: Wir haben auch den Eindruck, dass die Spieler durch die Pause andere Prioritäten haben und Fußball nicht mehr auf Platz 1 steht“, bedauert der in allen Facetten den Fußball so liebende Tim Hosch, diese verlagerte Prioritätensetzung sehr. In den Übungseinheiten spürt er dies extrem, weshalb die Teilnehmerzahl gravierend variiert. Mal sind es sechs, sieben, dann 18, 19 Spieler, die mitwirken. „Zudem sind mehr verletzungsbedingte Ausfälle als vor Corona zu konstatieren.“ Die Wechselwirkung ist nicht von der Hand zu weisen: „Es ist teilweise schade, da natürlich diejenigen, die nicht mehr so viel Zeit investieren, maßgeblich den Spaß derer beeinflussen, die immer oder oft da sind.“

 

 

Akribisch und visionär arbeitendes Trainerteam

 

 

Das Trainerteam spürt natürlich diese Bewusstseinsveränderung bei den Akteuren. Sehr akribisch, mit einer hohen Zeit-Investition, haben sich Tim Hosch und Marco Barkowski auf die laufende Spielzeit vorbereitet. Hosch schrieb sogar ein Playbook, plante sämtliche Einheiten sehr minutiös, muss allerdings durch die sich stetig wechselnden Trainingsteilnehmer häufig improvisieren.
Er räumt es ehrlich ein: „Das finde ich partiell frustrierend, aber es gehört auch einfach dazu.“ Mit viel Fleiß und Leidenschaft möchte der TuS Eichholz/Remmighausen möglichst schnell die nötigen Zähler für den Klassenerhalt einsammeln. Für den Blondschopf gilt das Motto: je früher, desto besser.“ Das ist aber längst noch nicht alles, denn Hosch verdeutlicht im Brustton der Überzeugung: „Zufrieden bin ich aber, wenn unser Weg auch jüngere Spieler von unserer Vision überzeugt und wir als Mannschaft und Verein den nächsten Schritt gehen und uns weiter auf den Weg machen, ein etablierter A-Ligist zu werden, den man für gute Arbeit kennt.“

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