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Historisch

Historisch – TuS Lüdenhausen Teil 1

Was waren das nur für epische Zeiten, als der Dorfverein aus dem Kalletal überkreislich von sich reden machte. Lippe-Kick blickt darauf zurück.

 

Grandioses Bezirksliga-Abenteuer

 

Historisch (hk). Schön war die Zeit vor rund zwei Jahrzehnten. Kurz vor dem Millennium starteten die TuS Lüdenhausen-Himmelsstürmer voll durch. 1999 stiegen die Erlenhain-Jünger sensationell in die Bezirksliga auf. Jörg Bornhold hat sich einen Legendenstatus geschaffen, als er mit seinem Treffer die Erlenhain-Jünger zur A-Liga-Meisterschaft schoss. Bis zum WM-Jahr 2006 war der TuSL ein lippisches Aushängeschild im überkreislichen Fußball (siehe: https://www.lippe-kick.de/mannschaft/tus-luedenhausen/). Hier haben wir die erste Ausgabe im Programm.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Hände hoch oder ich schieße

Drei Runden vor dem Saisonende kam es zum folgenreichen Match gegen den FC Laßbruch/Silixen. In diesem Wochenspiel schrieben die Kalletaler gegen den Nachbarverein aus dem Extertal lippische Fußball-Geschichte und wurden zu Vereinslegenden. Vereins-Ikone Martin Stock erinnert sich bei Lippe-Kick vor allem an die Feierlichkeiten: „Mit Planwagen, Malle-Tour und allem, was dazugehört.“ Der Fußball-Gott trug ein Lüdenhausen-Jersey, denn die Reserve gewann ebenfalls die Meisterschaft. Das komplette, rund 1100 zählende Einwohner-Dorf versank im kollektiven Freudentaumel. Für die Erstvertretung war dieser langersehnte Sprung in die Bezirksliga nur mehr als folgerichtig, denn in den Vorjahren schnupperten sie stets fleißig am Aufstiegstraum, liefen stets zwischen Position zwei und vier im Endklassement ein. Als besonders treffsicher erwiesen sich die Ballermänner Naki Sevgül, Kai Gröchtenmeier und Peter Tonn.

 

 

Kein Platz für Fußball-Rastellis

 

 

Mit enormem Begeisterungswillen ging der TuS Lüdenhausen das Abenteuer Bezirksliga an. Stock vermutet: „Der eine oder andere war vielleicht ein bisschen übermotiviert – Ralf „Simon“ Batzer hatte im ersten Saisonspiel bereits nach fünf Minuten mit knallrot wieder Feierabend. Noch in der ersten Halbzeit folgte Andreas Liesegang. Man kann sagen, Einsatz und Kampfbereitschaft stimmten, und das war letzten Endes auch immer unser Faustpfand. Hacke-Spitze-1-2-3 war nicht so wirklich unser Ding. Wer das nicht kapierte, war meist schnell wieder weg.“ Stattdessen war es die mannschaftliche Geschlossenheit, die gewaltige Kampf- und Laufbereitschaft, die sich als echte Erfolgsfaktoren erwiesen.

 

Konstanz auf der Trainerposition

 

Während dieser besten Zeit in der Vereinsgeschichte vom TuS Lüdenhausen gab es gerade einmal zwei Trainer. Peter Tonn coachte die Erlenhain-Männer von 1994 an als Spielertrainer, war fünf Jahre später der Aufstiegsmacher. Von 2005 an übernahm Christian „Paule“ Arnold ebenfalls als spielender Übungsleiter. Dies, nachdem er bereits vier Spielzeiten lang dort kickte. Stock beurteilt: „So unterschiedlich beide in ihrer Art und Trainingsgestaltung auch waren, einte sie, dass sie beide herausragende Kicker waren.

Der Start mit Paule verlief ein bisschen holprig. Er als ehemaliger Oberligakicker musste erst lernen, dass in Lüdenhausen der Kasten Bier einfach in die Kabine gehört. Aber wir haben uns gut angenähert, waren sehr erfolgreich und er kam später auch noch einmal als Trainer zum TuS zurück“, haben sich beide Seiten kennen und schätzen gelernt. Ein echtes Urgestein bekleidete die Betreuer-Rolle, denn Andreas „Hans“ Schäferkordt hat viele Jahre lang selbst für den TuS Lüdenhausen gezaubert. „Sein Adlerauge für Talente und seine Vision, was wir fußballerisch erreichen können, hat viele tolle Spieler für den TuS gewinnen können“, fungierte er als Magnet für neue, spannende Neuzugänge.

 

 

„Die vielleicht filigranste Grätsche der Staffel 3.“

 

 

Die Spieler, die für den TuS Lüdenhausen zauberten, waren menschlich  und fußballerisch grandios. Ob etwa die Abwehrasse wie Holger Stock und Christian Schmidt. „Holger war irrsinnig schnell und die Zahl der von Christian verlorenen Kopfballduelle in der gesamten Zeit lässt sich sicherlich an einer Hand abzählen.“ Sie haben viele Höhen und auch Tiefen mit den Grün-Schwarz-Weißen erlebt, schafften den Sprung von der C- bis in die Bezirksliga. Ebenfalls Andreas Liesegang war beim Liga-Hopping aktiv dabei. „Andy war damals so ein bisschen die Mutter der Kompanie, der den Laden zusammengehalten hat. Er hat den Neuzugängen genauso wie den Nachwuchsspielern die TuS-DNA „eingetrichtert“, so Andreas Stock im Gespräch mit Lippe-Kick. Nicht zu verachten sind natürlich auch Ausnahme-Akteure wie Kai Gröchtenmeier, Naki Sevgül, Mark Wiebesiek, Mark Broschwig und Guido Schilling, die in all den Jahren ihren überaus großen Wert für das Team demonstrierten. Oder wir erinnern uns gerne an Carsten Schake, „die vielleicht filigranste Grätsche der Staffel 3.“ Der wieselflinke Onur Güler verfügte über großartige Fähigkeiten in seinem fußballerischen Werkzeugkasten. Sturmpartner Alexander Binder war die personifizierte „Symbiose aus Kraft und Technik.“

 

 

 

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