Den Aufstieg in der eigenen Hand hat die Zweitvertretung vom Turn- und Rasensportverein aus Heiden. Bei Lippe-Kick blicken wir etwas präziser darauf.
„Müssen die negativen Ausreißer abstellen“
Kreisliga C1 Detmold (hk). Die Position am Sonnendeck ist beruhigend für Geist und Körper. In einer leistungstechnisch ausgeglichen besetzten C1 Detmold führt die TuRa Heiden-Reserve die Spielklasse mit 36 Zählern an. Auf den ersten Blick beruhigende Aussichten und ein wohltuendes Bild über mehrere Monate. Dass keiner zum Höhenflug abhebt, dafür sorgt der Indiana Jones von der Rotenbergkampfbahn, Martin Böddeker. Notfalls holt er per Lasso potenzielle Höhenflug-Ästheten auf den Boden der Tatsachen zurück. Gefahr ist nämlich in Verzug, denn an der Tabellenspitze ist es kuschelig eng. Der Tabellenvierte BSV Müssen II etwa hat nur sechs Punkte Rückstand. Gewänne der Nachbarverein sein Nachholspiel, halbiert sich der Rückstand auf einen Schlag. Obmann Martin Böddeker möchte die „aktuelle Situation natürlich genießen.“ Wohlwissend, dass im zweiten Halbjahr viel Blut, Schweiß und Tränen nötig sind, um den lukrativen Sprung in das Detmolder Kreisunterhaus zu realisieren.
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Von Henning Klefisch
Martin Böddeker
Der Tabellenzweite SV Eintracht Jerxen/Orbke II etwa hat nur zwei Zähler weniger auf der Habenseite als das Team von Cheftrainer Alexander Grau – dafür allerdings eine Begegnung mehr in der Hinterhand. Ebenso der Tabellendritte SG Hiddesen/Heidenoldendorf III ist mit 32 Zählern gierig und aufstiegsinteressiert. Neben der mentalen Widerstandsfähigkeit wird folglich auch der fußballerische Faktor ein gehöriges Wörtchen mitreden. Apropos, die spielerische Klinge setzten die Rotenbergkampfbahn-Jünger häufiger ein. Echte Schützenfeste wurden beim 7:1 gegen den RSV Hörste II, beim 7:0 über SuS Pivitsheide III oder beim 11:0 gegen den SC Türkgücü Detmold II gefeiert. Nerven aus Drahtseilen bewiesen die Heidener bei den spannenden 2:1-Erfolgen über den Lokalrivalen SV Eintracht Jerxen/Orbke II und SG Belle/Cappel II.
Hilfreich, um nach dann dreijähriger C-Klassenzeit (siehe: https://www.lippe-kick.de/mannschaft/tura-heiden-ii/) wieder B-Liga-Luft zu schnuppern, ist die stabile Defensive. Elf Gegentore implizieren den Bestwert. Böddeker realisiert eine Wechselbeziehung: „Hier muss man aber nicht nur die Abwehr und den Fänger lobend erwähnen, sondern festhalten, dass wir geschlossen als Mannschaft auf hohem Niveau verteidigen und damit auch schon in vorderster Sturmreihe anfangen. So wird es für unsere Gegner häufig schwer, gefährlich vor unsere Box zu kommen.“ Es ist weitaus mehr als eine sklavisch verwendete Floskel, dass die Abwehr bereits im Angriff beginnt. Zudem stellt der Klassenstreber mit dem 13-fachen Saisontorschützen Tim Kuhlemann den besten Ballermann der Liga.
Corona als unkalkulierbare Variable
Das Glück des Tüchtigen mussten die Heidener im diesjährigen Saisonverlauf bereits in Anspruch nehmen. Da die Vertreter vom TuS Eichholz/Remmighausen einen Paragrafenverstoß begangen haben, wurde der gegnerische Sieg in einen Heiden-Dreier umgewandelt. Kein Ruhmesblatt legten die Heidener an den Tag, als sie einer personell arg lädierten Elf der SG Hiddesen/Heidenoldendorf III mit 1:3 unterlagen. Böddeker spricht in diesem Zusammenhang von einem „unterirdischen Spiel.“ 
Zugleich fordert er seine Jungs unmissverständlich dazu auf: „Für die Rückserie wird es also das Ziel sein, diese negativen Ausreißer, bei denen wir mehr oder weniger kollektiv neben den Schuhen stehen, abzustellen, damit uns diese verlorenen Punkte hinten raus nicht noch negativ einholen werden.“ Aufgrund der Enge im Tabellenbild sollten die Heidener sich nämlich nicht allzu viele Patzer erlauben. Eine nicht kalkulierbare Variable ist hingegen die weiterhin grassierende Corona-Problematik. „Und welche chaotischen Wirrungen die Pandemie noch auf den Spielbetrieb nehmen könnte“, dies muss die Zeit zeigen.
