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Kreisliga A Lemgo

SV Werl-Aspe – Da geht noch mehr

Eine erfreuliche Entwicklung hat das Team von Chefcoach Marcio Goncalves hingelegt. Dieser sieht dennoch Luft nach oben.

 

„Wir wollen den Spirit der Hinrunde mitnehmen“

 

Kreisliga A Lemgo (hk). Gut zu Fuß unterwegs sind die Vertreter vom SV Werl-Aspe. Dass das Thema Aufstiegsrennen in dieser Spielzeit keines ist, sollte im Angesicht der Dominanz vom Spitzenreiter TuS Asemissen nicht zur schamhaften Rotbäckigkeit führen. Vielmehr sollten die Heerser Bruch-Boys mit einem Grinsen im Gesicht auf die 26 gesammelten Zähler blicken. Aber Obacht! Zufriedenheit ist der erste Grad zum Niedergang, weshalb SV WA-Coach Marcio Goncalves auf der einen Seite anmerkt: „Die Hinrunde war schon zufriedenstellend“, um im gleichen Atemzug zu ergänzen: „Wir hätten aber mehr Punkte einfahren können.“

 

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Von Henning Klefisch

Natürlich ist der TuS Asemissen nach der monströsen Bilanz von 40 Punkten bereits mit Siebenmeilenstiefeln enteilt. Dahinter tummeln sich die Teams allerdings eng aneinandergeschmiegt. Der zweitplatzierte TuS Leopoldshöhe hat 30 Zähler gesammelt, der VfL Lüerdissen folgt mit 29, die SG Bentorf/Hohenhausen mit 27, ehe bereits der SV Werl-Aspe anzutreffen ist. Beeindruckende Auftritte legten die Schwarz-Weißen hin. Wie etwa beim spektakulären 5:0-Auswärtserfolg in Ahmsen. Ebenso aus Lüerdissen entführten sie mit dem 3:1-Sieg die maximale Ausbeute. Äußerst teuer verkauften sie sich bei der 3:4-Niederlage gegen die Asemisser. Vor allem die Vorstellung im ersten Abschnitt hebt seine Laune. Weniger der körperliche und somit auch leistungstechnische Abbau im Laufe vom zweiten Abschnitt. Überflüssig liest sich da schon das 1:2 gegen Bad Salzuflen. „Diese Derby-Niederlage wurmt uns sehr“, offenbart Goncalves im Gespräch mit Lippe-Kick. Dennoch zählt das große Ganze: „Man sieht unsere Entwicklung und darauf kann man stolz sein.“ In Summe haben die Werl-Asper acht Partien als Sieger beendet, damit doppelt so häufig einen Dreier bejubeln dürfen, wie sich über eine Niederlage ärgern zu müssen.

 

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„Münster-Spiel war Jahrhundert-Ereignis für uns“

 

Marcio Goncalves

Durch die fleißige Punktejagd ist der Abstand auf den Rotlichtbezirk der Spielklasse kolossal angewachsen. „Nun“, gibt Goncalves die Marschroute aus, „wollen wir mehr und in der Rückrunde uns von Spiel zu Spiel weiterentwickeln, und wenn möglich, die verlorenen Punkte wiederholen.“ Wenn die relevanten Lehren aus den Punktverlusten gezogen werden, dann könnte das zweite Halbjahr mit mehr Spaßpotenzial als das erste bestritten werden. Natürlich gibt es Begegnungen, die ganz besonders im Blickpunkt stehen, ja, die sogar als Schlüsselspiele apostrophiert werden dürfen. Wie etwa eine Begegnung in der dritten Runde in Schwelentrup. Knapp setzten sich die Asper hier mit 1:0 durch, was gleichbedeutend mit dem ersten Saisonsieg war. Goncalves unterstreicht die Bedeutung: „Entscheidend war hier, dass wir das Spiel ohne ein Gegentor entschieden haben. Es war wichtig, auch einfach mal einen Pflichtsieg zu holen. Dies war der Startschuss für viele weitere gute Spiele.“ Ebenfalls das besagte Asemissen-Match kann in diese Kategorie eingeordnet werden. Unvergessen ist die Westfalenpokal-Partie gegen ein aktuelles Regionalliga-West-Spitzenteam und ein Bundesliga-Gründungsmitglied. „Ein Highlight für alle war das Preußen Münster-Spiel vor der Saison. Das war vielleicht kein Schlüsselspiel, aber es hat uns mannschaftlich noch mehr zusammengeschweißt und war ein Jahrhundert-Erlebnis für uns.“

 

 

Die Folgen der Corona-Pause

 

Einfach ist die Zeit inmitten einer Pandemie auch für die lippischen Fußballer weiß Gott nicht. Die zwei vorherigen Spielzeiten wurden coronabedingt nicht zu Ende gespielt. Vor allem die Pause zwischen Ende Oktober 2020 bis Sommer 2021 war für die Psyche und Physis nicht leicht wegzustecken. Goncalves hat bemerkt: „Die Corona-Pausen haben dazu geführt, dass viele Spieler sich nach den Pausen muskuläre Verletzungen eingefangen haben. Alle Mannschaften hatten Probleme mit etwaigen Ausfällen.“ Die chronische Ungeduld ist ein treuer, aber auch gefährlicher Begleiter: „Die Spieler wollten alle nach der Pause ohne richtige Vorbereitung sofort gegen den Ball treten. Das ist die Natur eines Fußballers, aber man muss den Körper darauf vorbereiten. Dafür hatten wir Trainer leider wenig Zeit gehabt. Dies hat man in der Hinrunde gespürt. Da leider nicht alle Mannschaften in Bestbesetzung spielen konnten, ist das Niveau schon unterschiedlich.“

 

„Wir wollen Perspektiven schaffen“

 

Der Aufstiegstipp ist nicht unbedingt als waghalsig zu bezeichnen. Für ihn wird der aktuelle Klassenbeste auch im Saisonfinish auf dieser Position ins Ziel einlaufen: „Asemissen spielte eine super Hinrunde und sie haben sich ein entsprechendes Polster aufgebaut. Wenn sie nicht mehr einbrechen, wird Asemissen aufsteigen.“ Bis zum Tabellenachten SG Leese/Hörstmar/Lieme, die 23 Zähler haben, ist das Teilnehmerfeld sehr eng beieinander. Dann folgt eine Lücke von fünf Punkten auf den FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen. Eine Stärke in seinem Team erkennt Goncalves in der Homogenität. In engen Spielen kann dies den Ausschlag geben. Jetzt wird eine klare Zielsetzung ausgerufen: „Wir wollen nun den Spirit der Hinrunde mitnehmen, uns taktisch wie auch spielerisch weiterentwickeln und so viele Spiele wie möglich gewinnen. Weiterhin wollen wir unsere Jugendspieler weiter in die Mannschaft einbauen und Perspektiven schaffen.“

 

 

Enge Verzahnung zur Jugend und Reserve

 

Jeder Verein verkörpert eine eigene DNA, quasi eine vereinstypische Kultur. Marcio Goncalves betont zu dieser Thematik via Lippe-Kick: „Uns ist es wichtig, dass viele Eigengewächse bei uns in den Senioren spielen. Natürlich freut man sich als Verein sehr, wenn Eigengewächse den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Wenn man sich bei uns in der Mannschaft so umschaut, so sieht man viele Spieler, die zuvor bereits in der Jugend oder in unserer zweiten Mannschaft gespielt haben. Darauf sind wir sehr stolz.“ Ähnliche Gedankengänge dürften die Asper auch mit Blick auf die eigene Offensivqualität hegen. Mit den 40 erzielten Toren stellt der Tabellenfünfte nach dem Primus TuS Asemissen (55) die zweitbeste Angriffsreihe der gesamten Spielklasse. Entertainment-Faktoren erkennt der lippische Tedesco als außerordentlich wichtig an. „Wir wollen den Zuschauern und Vereinsmitgliedern einen tollen Fußball-Sonntag bereiten und stets gute Spiele abliefern. Wir wollen einen attraktiven Fußball mit einer guten taktischen Grundordnung spielen, sowie eine dominante Spielweise an den Tag legen.“ Zugleich merkt Marcio Goncalves an: „Jedoch ist das ein stetiger Prozess, denn, wer sich mit dem zufriedengibt, was man erreicht hat, bleibt stehen. So entwickeln wir uns von Spiel zu Spiel weiter.“

 

Zwei Rückkehrer als Neuzugänge

 

 

A. Fayad

Wie gestalten sich die Planungen in der Winterpause? Im vergangenen Dezember gab es häufiger ein gemeinsames Zocken in der Soccer-Arena. Denn: Goncalves wollte mit seinen Jungs „ein bisschen in Bewegung bleiben.“ Nun steht die Vorbereitungsphase an. Ganz bewusst wurden sich hochkarätige Kontrahenten ausgesucht. Ehe am 6. März 2022 der Ligabetrieb mit dem Heim-Match gegen den TBV Lemgo II weitergeht, kommt es zu Duellen mit der SG FA Herringhausen/Eickum, TV Elverdissen, Spielvereinigung Hiddenhausen und dem TuS Quelle. Dabei sein werden auch zwei Rückkehrer, die als Neuzugänge zu deklarieren sind. Vom TuS Lockhausen kommt Ali Fayad, vom TuS Rot-Weiß Grastrup/Retzen Sören Krack (Bild rechts). „Beide wollen schnell Fuß fassen und der Mannschaft mit ihrer Erfahrung helfen. Wir freuen uns, dass die beiden zurückkehren.“ Ebenfalls in der folgenden Spielzeit wird der SV Werl-Aspe von Goncalves und Co-Trainer Carsten „Kaiser“ Voelzke angeleitet. Goncalves benennt ein Motiv für die Verlängerung: „Es macht einfach Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten.“ Ein echter Störfaktor: „Leider wurden wir in einigen Spielen Opfer von rassistischen Beleidigungen an einem unserer Spieler. Dies gehört nicht auf den Platz und ist sehr schade“, verurteilt dies Marcio Goncalves aufs Schärfste.

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