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Kreisliga C2 Detmold

Spvg Hagen-Hardissen – Sympathisch erfolgreich

Das Maß aller Dinge in der Kreisliga C2 Detmold verkörpert die Spielvereinigung aus Hagen/Hardissen, die die heißeste Aktie im Aufstiegsrennen ist.

 

Bescheiden, aber fleißig

 

Kreisliga C2 Detmold (hk). Obacht! Als Reporter sollte man extrem vorsichtig mit der Wahl seiner Worte umgehen. Beim Blick auf die Partien und auf das daraus resultierende Zahlenwerk könnte man leicht sich dazu hinreißen lassen, von einer Unterforderung der Spielvereinigung Hagen/Hardissen in dieser C2 Klasse zu sprechen. Das würde allerdings die Schar der motivierten Widersacher nur noch weiter anstacheln. Diese würden bei einem Triumph über die Über-Mannschaft wohl bildlich und übertrieben gesehen mit einer Sänfte durch den heimischen Ort getragen werden. Ihnen würde der beste Wein und die schmackhaftesten Weintrauben gereicht werden. Sei es drum. Lasst uns doch lieber den Architekten zu Wort kommen. „Unsere bisherige Spielzeit war sehr zufriedenstellend. Wir sind seit insgesamt 23 Ligaspielen ohne Niederlage, die Hinserie schließen wir mit 14 Spielen – 13 Siegen und einem Unentschieden ab. Dazu der fantastische und verdiente Pokalsieg gegen Post TSV Detmold und ein sehr starkes Spiel gegen TSV Horn“, bilanziert Coach Christopher André bei Lippe-Kick.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Die Spielvereinigung reitet quasi seit dem Saisonstart auf einer ewig währenden Euphorie-Welle. Einzig beim 1:1 kurz vor Halloween im Spitzenspiel gegen die SG Brakelsiek/Wöbbel II ging der Klassenstreber nicht als Sieger aus einem Liga-Spiel. Obwohl so einige harte Prüfsteine auf das Bayern München der C2 Detmold warteten, hat André nicht das eine Schlüsselspiel im Blick. Vielmehr geht es in den Partien, in denen Hagen/Hardissen zuvorderst für die Spielgestaltung verantwortlich ist, auch um den Lerneffekt. Der Druck ist schließlich auch ein stetiger Begleiter, dass stets eine gute Leistung gezeigt werden muss. Diese erhöht die Möglichkeit automatisch, auch als Sieger das Spielfeld zu verlassen. Der Trainingsfleiß der Spieler ist enorm, sind doch regelmäßig zwischen 17 und 20 Akteure bei den Übungseinheiten vor Ort. Dieser interne Wettbewerb ist auch förderlich für die Performance auf dem Spielfeld. Norbert Piekatz sorgt für die körperliche Basis, um sodann auch spielerisch überzeugend auftreten zu können. Piekatz ist nämlich der Fitness- und Athletik-Papst bei der Spielvereinigung. Dieser leistet eine sehr gute Arbeit. André stellt mit Wohlwollen fest: „Wir sind in der Lage, 120 Minuten Dampf zu machen, wann immer wir müssen.“

 

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Testoptionen als harte Prüfsteine

 

Christopher Andre

Der Spielvereinigung ist bewusst, dass der Erfolg nur gemietet ist. Immer wieder und fortlaufend muss etwas dafür getan werden, damit der Erfolg beibehalten wird. Sich auf ehemalige Erfolge auszuruhen, das könnte ein bitterer Trugschluss werden. Der Coach hat aufmerksam registriert: „Wir sind extrem ehrgeizig und fokussiert, werden weiter fleißig trainieren und stellen uns immer großen Herausforderungen.“ Die Aufgaben für das Spitzenteam aus der tiefsten Kreisliga könnten viel anspruchsvoller nicht sein. So geht es in der Winterpause etwa gegen A-Ligisten wie den TBV Lemgo II, TSV Oerlinghausen II, SG Bentorf/Hohenhausen oder auch den SV Diestelbruch/Mosebeck. Dazu wird auch gegen das B-Liga-Spitzenteam SG Belle/Cappel getestet. Als den vermeintlich „härtesten Gegner“ in der Liga betrachtet André den Tabellenzweiten Sportfreunde Oesterholz/Kohlstädt II, „obwohl wir auch da sehr dominant waren.“ Und letztlich das Gastspiel „am Paradies“ mit 3:1 für sich entschieden.

 

Corona bot auch Chancen

 

Zwei Spielzeiten in Folge konnte eine Saison nicht regulär zu Ende gespielt werden. Dies aufgrund von einem hartnäckigen wie fiesen Virus. Wie bewertet Christopher André denn die Qualität in der Liga nach der langen Corona-Pause? „Ich denke, es war eine Zeit, wo wir Trainer die Möglichkeiten hatten, uns auch in vielen Dingen noch breiter zu entwickeln, Möglichkeiten zu schaffen, unter extremen Verhältnissen die Spieler weiter zu fördern und fordern.“ Seine Quintessenz ist eindeutig: „Wir für uns können sagen, das haben wir geschafft.“ Wie auch die Integration vom Neuen Luca Krüger (Bild rechts) , über den André zu berichten weiß: „Luca hat sich auf und neben dem Platz unheimlich schnell und super eingelebt. Er ist eine absolute Verstärkung und ein toller Kicker.“ Bitter für Krüger, dass ihm zu Unrecht fünf Treffer abgezogen wurden. Allzu häufig haben die Schiedsrichter seinen Namen oder seine Nummer offenbar nicht auf ihrem Notizblock verewigt. Oder Sven Freitag, den er als einen „klasse Typ mit toller Qualität“ charakterisiert. „Er hat sich super eingelebt und ist auch eine absolute Verstärkung für uns.“ Jan-Felix Salten (Bild links) ist zwar kein Youngster mehr, doch Alter schützt vor Toren und Leistung nicht.

Für André ist der 34-Jährige eine „derbe Maschine, auf und neben dem Platz, übernimmt Verantwortung, lernt viel und schnell dazu und ist in der Box unfassbar stark.“ Zugleich betonend, dass all die großartigen Solisten nicht zur Entfaltung kommen können, wenn das Orchester nicht funktioniert. „Jeder ordnet sich ins Team ein.“ Einen massiven Leistungsabfall gibt es nicht, unterstreicht der Coach bei Lippe-Kick: „Es gibt keinen Spieler zum Beispiel von 12 bis 18, den ich nicht bringen könnte. Es bringen alle eine tolle Leistung.“

 

 

Menschliche und sportliche Vorbilder

 

 

Natürlich, jeder Spieler favorisiert eine gewisse Spielanlage, einen Matchplan, eine Idee, wie der Fußball auf dem Spielfeld transportiert werden soll. Für Christopher André, der lange Jahre erfolgreich in der Jugend aktiv war, ist es der „tiefe Ball“, der mehr Wertschätzung als das Spiel in die Breite genießt. „Wir verteidigen früh und mutig, wir sind extrem flexibel im Aufbauspiel und sind nie satt“, zählt er die eigenen Vorgaben auf. Natürlich hat André ebenfalls im höherklassigen Fußball so einige Vorbilder, wie er bei Lippe-Kick verdeutlicht: „In erster Linie vielleicht Maurizio Sarri, der als einziger Coach von der untersten bis in die höchste Liga Italiens alles durchlaufen hat. Die Art Mensch, wie Christian Streich oder Michel Kniat, U21-Trainer beim SC Paderborn, bei dem ich eine Zeit hospitieren durfte und Florian Fulland, Ayhan Tumani, Uwe Hohnhold.“ Er lässt sich auch deshalb von diesen Trainern inspirieren, „weil ich extrem Respekt vor der Art und Weise habe, wie sie erstens mit Menschen umgehen und zweitens fachlich unfassbar gut sind.“ Nun befindet sich die Spielvereinigung also in der Winterpause. Aktuell sollen die Spieler nach diesem speziellen Fußballjahr sich erholen und regenerieren. Augenzwinkernd verrät Christopher André  bei Lippe-Kick: „Norbert hat ein Regenerationsprogramm für die Jungs erstellt und nebenbei läuft eine Badminton-Challenge gegen mich.“ Auch der Spaß soll hier nicht zu kurz kommen.

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