Kreisliga A Detmold – Vorbericht TSV Horn vs. TuS HBM vom 06.04.2022

Ascheplatz, Flutlicht an, Horn-Derby. Die Vorfreude ist groß bei den beiden Trainern vor dem knisternden Nachholspiel. Klickt euch hinein.

Schmiech fordert fußballerische Konstanz

Kreisliga A Detmold (hk). Nachsitzen ist angesagt in der Kurstadt. Im Nachholspiel der 19. Runde. Reichlich Lokalkolorit fließt die Werre entlang, wenn heute Abend ab 19.30 Uhr der Türkische SV Horn Besuch vom Orts-Rivalen TuS Horn-Bad Meinberg erhält. Unter Leitung von Referee Niklas Pankoke wird das Aufeinandertreffen zwischen dem Tabellenzwölften und dem Fünften auf dem Hartplatz im Egge-Stadion angepfiffen. Der Rasenplatz befindet sich durch die regenreichen Vortage nämlich in einem spieluntauglichen Zustand.

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Von Henning Klefisch

Sportliche Konstanz ist ein nützlicher Ratgeber für den Türkischen SV Horn, der von seinem Chefcoach Thorsten Schmiech dazu angehalten wird, „von der ersten bis zur letzten Minute hellwach zu sein.“ Der zuletzt mit dem überzeugenden 4:1-Sieg im Derby gegen die SG Brakelsiek/Wöbbel eingeleitete leichte Aufwärtstrend soll keinen Rückfall erleben. Favorisiert sind die Gäste in diesem Spiel unter wohl nasskalten Bedingungen. Schmiech hält große Stücke auf den Erzrivalen aus dem Waldstadion: „Der TuS ist eine überaus gut organisierte Mannschaft, die starke Umschaltspieler besitzt und die Qualität im Kader hat, jeden Fehler konsequent zu nutzen.“ Das Hinspiel schmeckte nach Bitter Lemon aus Sicht der TSV-Equipe. Erst in Spielminute 77 kassierten sie durch Marco Bovino das entscheidende 0:1. Geduld und Konzentration sind deshalb auch in diesem Spiel zwei Inhaltsstoffe für eine mögliche Erfolgsmischung. Ein probates Allheilmittel: „Um den TuS aus der Ordnung zu bekommen, müssen wir schnell spielen und möglichst in Führung gehen.“ Den Schwung aus dem guten jüngsten Spiel möchten die Rot-Weißen unbedingt mitnehmen: „Ich bin nach dem Auftritt gegen Bra/Si davon überzeugt, dass die Jungs auch dieses Mal engagiert und konzentriert in die Partie gehen werden und wir so den Dreier letztlich bei uns behalten.“

Cihat Keles

Es sind auch nachvollziehbare und egoistische Gedankengänge, denn mit einem Heimsieg hätten sie dann 30 Punkte und würden somit ein 16 Punkte-Polster zwischen sich und dem ersten Abstiegsrang schaffen. Was Mut machen könnte, ist die starke Abteilung Attacke bei den rotweißen Adlern. Mit ihren 48 Toren haben sie ein Dutzend Mal mehr zugeschlagen als der Lokal-Rivale und kommende Gegner. Im Defensivbereich wirkt das gewünschte Bollwerk allerdings äußerst instabil. 46 Gegentore sind eine zu große Hypothek, um tabellarisch die Sonnenplätze der Liga zu besetzen. Cihat Keles muss wegen einer Gelbsperre pausieren. Dazu könnten noch berufliche und coronabedingte Ausfälle kommen.

Mit glänzenden Augen und etwas wehmütig denkt Toni Knöfel an das Hinspiel, die zweite Saisonpartie, zurück. Bekanntlich wurde diese knapp und spät gewonnen. „Das gab uns für die Hinrunde einen enormen Schub, der uns durch viele Spiele getragen hat“, gibt er bei Lippe-Kick zu Protokoll. Wie bewertet der TuS Horn-Bad Meinberg-Coach denn den heutigen Widersacher? „Die schwankenden Leistungen vom TSV haben mich sehr überrascht, aber ich kann sie auch einschätzen, da die Personalsituation sehr kritisch war.“ Er wird etwas konkreter in seinen Anmerkungen: „Sie konnten nicht immer mit der besten Elf auflaufen und von daher ist ihr Tabellenplatz nicht ihrer Qualität entsprechend.“ Frei nach Berliner Schnauze schaltet er kurz den Ironie-Knopf an und sagt: „Wir werden im Training vor der Partie sicherlich viele Dinge vorrangig besprechen. Natürlich müssen wir in dem Spiel eine klare Reaktion nach der im taktischen, läuferischen und fußballerischen Bereich Niederlage gegen den FSV vom letzten Donnerstag zeigen. Nach der klaren Abfuhr ist das Thema Aufstieg für uns erledigt“, wird er vielleicht nachts schweißgebadet von Alpträumen heimgesucht. Sein Herz schlägt bedenklich schneller, sein Atem steigert sich in Richtung Hyperventilation. Schemenhaft erkennt er einen ICE, wenn dieser denn mal keine Verspätung hat, mit dem Slogan Bezirksliga-Aufstieg an sich vorbeirauschen. Dann weckt ihn seine bessere Hälfte und flüstert ihm sanft ins Ohr: „Toni, alles gut, du hast doch uns!“ In die andere Geräuschmuschel hört er Dragoslav Stepanovic säuseln: „Das Lebbe geht weida.“

Toni Knöfel

Für Knöfel und seine Jungs geht es vor allem darum, ausgeschlafen zu sein. Sie wissen, wie man auf einem Hartplatz performen muss, um erfolgreich zu sein. Ebenfalls die äußeren Bedingungen werden nicht gerade nach Champions League klingen: „Das Wetter soll sich zwar nicht von seiner besten Seite zeigen, aber das ist bei einem Derby schon egal. Wir müssen nur hoffen, dass das Flutlicht mitmacht“, kichert Knöfel. Ein Versprechen gibt er bei Lippe-Kick bereits ab: „Elf Leute werden es definitiv.“

Ergebnisse von Türkischer SV Horn – TuS Horn-Bad Meinberg seit 2003/04