2018 erlebte die Spielvereinigung ihre bis dato letzte Spielzeit. Nach vier Jahren steht das Comeback an. Lippe-Kick hat die Geschichte dazu.
„Jeder soll Spaß am Fußball haben!“
Kreisliga C1 Lemgo (hk). Selbst so ein Lippe-Kick-Reporter hat Gefühle. Nicht zu allen Teams fährt man mit einer glückseligen Stimmung. Anders gestaltet sich da schon die Gemengelage bei einem Verein, wie ihn etwa die Spielvereinigung Bavenhausen verkörpert. Inmitten der spielfreien Corona-Spielzeit war Lippe-Kick anlässlich des Platzchecks in Bavenhausen und kehrte begeistert nach Heiligenkirchen zurück. Die Atmosphäre im Dorf im Allgemeinen und rund um den Sportplatz im Speziellen begeistert einen immer wieder aufs Neue. Spätestens, als im April 2020 Lippe-Kick die neue Rubrik „Unvergessene Vereine“ mit der Spielvereinigung Bavenhausen startete, rückte das Comeback zumindest für uns in weite Ferne. Ein klassischer Fall von Pustekuchen, denn in der kommenden Spielzeit starten die Mühlenkicker wieder in der Kreisliga C1 Lemgo.
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Von Henning Klefisch
Marian Schulz
Es klingt fast zu romantisch, um wahr zu sein, doch dieses Comeback vom Kultverein aus dem 860 Einwohner-Ort aus dem südlichen Kalletal stammt aus einer Bierlaune heraus. Sascha Dettlev und Oliver Perleberg, zwei Ex-Bavenhausen-Kicker, traten vor rund einem Jahr als Organisatoren von einem Hobby-Turnier im Heimatort in Erscheinung. Wie das eben bei solchen Veranstaltungen so ist, wurde in gemeinschaftlicher Runde auch das eine oder andere kühle Blonde vernascht. Dabei entstehen oft die besten Ideen. Wie etwa die, dass die Mühlenkicker wieder im Liga-Betrieb an den Start gehen. Der Noch-SuS Pivitsheide- und zukünftige Mühlen-Club-Kicker Marian „Mütze“ Schulz, einer der Initiatoren, offenbart es freimütig bei Lippe-Kick: „Erst als Schnapsidee abgestempelt, wurde es Wochen später, nüchtern, zur Wirklichkeit“, schmunzelt er.
Das Leinert‘ sche Schwarmwissen als Allheilmittel
Es gab kein Spieler-Casting, um die Mannschaft zusammenzustellen. Annähernd der vollständige Kader setzt sich aus Akteuren zusammen, die bereits bis zur Saison 2017/18 für die Mühlenkicker gezaubert haben, in den letzten vier Jahren meist vereinsmäßig ein Sabbatical einlegten, sich dennoch in Bavenhausen wohnlich niederließen, somit „eine enge Verbindung zum Verein haben“, wie es der 32-jährige Schulz bei Lippe-Kick betont. 
Er selbst ist 2016 von Bavenhausen an die Pivitsheider Hebbelstraße gewechselt. Ein Magnet für die Verpflichtung der neuen und alten Spieler war ein außerordentlich gut vernetzter Protagonist, quasi ein Menschenfänger. Abwehr-Ass Schulz huldigt: „Da hilft natürlich das Schwarmwissen von Timo Leinert, der jeden seit dem Kindergarten kennt.“
„Gemischte Truppe mit super Teamgefüge“
Es sind allerdings nicht nur die alten Recken, die wieder ihre Fußballschuhe schnüren. Trainer Jörg Schigat (Bild links) zaubert zudem ebenfalls so einige Jungspunde aus dem Hut hervor. Zwei, drei Talente kommen aus der Jugendspielgemeinschaft hoch. „Wir sind eine gemischte Truppe mit einem super Teamgefüge“, erörtert Marian Schulz. Mit welcher Zielsetzung gehen die Grün-Weißen in die Comeback-Saison? „Wir wollen einfach, dass jeder Spaß hat am Fußball, sich integriert fühlt im Team und klar, es wäre geil, wenn es ab und an drei Punkte geben würde.“ Der familiäre Aspekt genießt die allerhöchste Wertschätzung. Frauen und Kinder sollen mit von der Partie sein. In diesen Tagen wird rund um das Sportareal fleißig gewerkelt, werden der Sportplatz und der Kinderspielplatz verschönert. Jeder packt mit an, bringt, je nach Talent, sein Fachwissen und seine Muskelkraft mit ein.
Saison-Vorbereitung seit November 2021
Die mutmaßlich weltweit längste Vorbereitung auf eine neue Saison veranstaltet die Spielvereinigung Bavenhausen. Seit Anfang November 2021 wird einmal wöchentlich trainiert. Dies verlief auf freiwilliger Basis, um keinen überbordenden Druck zu erzeugen, zugleich zu erkennen, „ob wirklich alle an einem Strang ziehen.“ In diesen Tagen beginnt die offizielle Vorbereitung auf die neue Spielzeit. So geht es auch um die Testspiel-Planung. Einige Vereine wurden diesbezüglich schon kontaktiert. Für den langjährigen Pivitker ist es eine echte Herzensangelegenheit, wenn es gegen seinen Ex-Verein gehen würde. „Für mich persönlich wäre es natürlich mega, wenn es mit der dritten Mannschaft vom SuS Pivitsheide klappt. Da ist doch noch etwas lila-grünes Herz dabei“, kann es auch der hünenhafte Schulz kaum erwarten, mit seinen Buddys wieder im Liga-Betrieb gegen den Ball zu treten.
