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Kreisliga C1 Detmold

TuRa Heiden II – Aufsteiger trotzt Personalproblemen

TuRa Heiden II kehrt nach drei Spielzeiten in die B-Liga zurück, musste dafür aber auch einigen Problemfeldern ausweichen. Wir blicken zurück.

 

 

Grau: „Hatte für den Aufstieg andere Mannschaften auf dem Zettel“

Kreisliga C1 Detmold (ab). Drei Saisons spielte TuRa Heiden II in der Kreisliga C und wird in der kommenden Spielzeit wieder in der B-Liga unterwegs sein. Als Meister hat die Elf von Coach Alexander Grau, der sogar den doppelten Aufstieg hinlegt, in dieser Saison nur drei Spiele verloren, ein Remis geholt und die anderen 24 Partien für sich entschieden. In der B-Liga muss die Mannschaft aber ohne ihren Coach klarkommen, der zukünftig die erste Mannschaft in der A-Liga trainieren wird. Mit Andreas Bösener steht der Nachfolger von Andreas Grau aber auch bereits fest. Bösener trainierte zuletzt den BSV Müssen II. Wir blicken zurück auf die Aufstiegssaison von TuRa Heiden II.

 

Dieser Aufsteigerreport wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Alexander Grau

Wie jede andere Mannschaft hatte man sich auch in Heiden vor der Saison „intern Ziele gesetzt“. Man wollte „oben mitspielen“, und, wenn es nach dem persönlichen befinden des Trainers geht, „jedes Spiel gewinnen“. Die Zuversicht war vor der Spielzeit aber nicht sehr groß, dass dieses Ziel auch erreicht werden könnte, wie Grau zugibt: „Ich hatte mit einigen erfahren Spielern und Leistungsträgern über die Liga gesprochen und uns war klar, dass es sehr schwer werden würde, ganz oben zu stehen.“ Ein Grund dafür war die von Beginn an angespannte Kadersituation in beiden Senioren-Mannschaften: „Da wir einen schmalen Kader in der Ersten hatten, war uns bewusst, dass wir von oben so gut wie keine Spieler nach unten bekommen. Daher hatten wir bzw. ich auch andere Mannschaften auf dem Zettel.“ Allen voran rechnete Alexander Grau mit dem TSV Horn II, der im Jahr zuvor „die andere Gruppe dominiert hatte“. Aber auch Mannschaften wie FSV Pivitsheide II, Jerxen II, Müssen II, sowie der ewige Konkurrent Hiddesen/Heidenoldendorf III gehörten für Alexander Grau zu den Aufstiegsaspiranten.

 

Nach erster Saisonniederlage kamen Zweifel

Umso wichtiger und in der Nachbetrachtung auch beeindruckender war dafür gleich das erste Saisonspiel, welches Heiden II glatt mit 3:0 bei der FSV Pivitsheide II gewinnen konnte. „Hier sind wir super in die Saison gestartet und haben nach fünf Minuten geführt. In dem Spiel hat man gesehen, welche Qualität in der Mannschaft steckt und dass die Vorbereitung Früchte getragen hat und wir spielerisch auf einem ganz anderen Niveau stehen wie noch die Jahre zuvor“, erklärt Grau, der bald darauf aber auch gleich den ersten Dämpfer zu spüren bekam. Denn das zweite Saisonspiel gegen eine „stark ersatzgeschwächte Mannschaft aus Hiddesen“ ging verloren. „Danach kamen natürlich erstmal Zweifel. Hier wurden eklatante individuelle Schwächen gezeigt, die es so in der Vorbereitung nicht gab“, erklärt der Coach, der die Partie jedoch schnell in die Kategorie „Passiert und abgehakt“ einsortiert hatte. Es folgten fünf teils haushohe Siege am Stück, darunter war auch ein hart umkämpftes 2:1 gegen Mitfavorit Jerxen-Orbke II.

 

Grau zählt Niederlage in Müssen nicht mit

Was dann aber folgte war ein Spiel, das Alexander Grau damals tierisch auf die Palme brachte und auch im Nachhinein bleibt diese Partie in Erinnerung. Die Rede ist von der 0:1-Niederlage beim BSV Müssen II am neunten Spieltag. „Eine Niederlage, die wir auf der einen Seite selber zu verschulden hatten, weil wir uns von der aggressiven Spielweise ein Stückweit beeinflussen lassen haben und somit nicht so im Spiel waren wie sonst. Auf der anderen Seite wurde das Spiel aber auch durch den Unparteiischen entschieden, der zwei klare Tore aberkannt hat und einen mehr als fragwürdigen Elfer gegen uns kurz vor Schluss pfeift. Daher zähle ich diese Niederlage auch nicht mit.“ Hinzu kam auch noch ein Platzverweis gegen TuRa Heiden II kurz vor Ende des Spiels. Alles in allem ein zumindest merkwürdiges Spiel. Bis zur Winterpause ließ die Grau-Elf dann aber nichts mehr anbrennen, verlor nur noch gegen Eichholz-Remmighausen II, „wo aber schon mit Anpfiff klar war, dass wir dieses Spiel gewonnen hatten, weil Eichholz die Regularien missachtet hatte“.

 

„Konnten Trainingseinheiten nur minimiert abhalten“

Doch dann kam die Winterpause und damit auch die Probleme. Denn „sowohl in der Vorbereitung als auch in der Rückserie hatten wir große Probleme und konnten unsere Trainingseinheiten nur minimiert abhalten. Zum einen musste wir zwei Spieler fest in die Erste geben und zum anderen vermehrten sich die Probleme mit Verletzungen und Corona zunehmend. Jeden Sonntag standen andere elf Leute auf dem Platz und jeden Sonntag mussten immer weitere zusätzliche Spieler hochgegeben werden.“ Umso beeindruckender ist die Tatsache, dass Heiden II in der Rückrunde nur zwei Spiele nicht gewinnen konnte, weshalb Alexander Grau zurecht stolz darauf ist, „dass wir die Rückserie so erfolgreich gespielt haben. Es waren auch enge Spiele dabei wie gegen Türkgücü Detmold oder Belle, dennoch waren wir erfolgreich. Und das kam nur zustande, weil wir als Team ganz eng zusammengerückt sind, auf dem Platz nicht gemeckert wurde und jeder das Ziel vor Augen hatte, Meister werden zu können.“

 

Heiden II beendet Serie „verdient als Meister“

Bis zum Rückspiel gegen Hiddesen/Heidenoldendorf III eilte TuRa Heiden II so von Sieg zu Sieg, ehe dieser Siegeszug von der SG gestoppt wurde. „In dem Spiel war leider nicht mehr möglich“, erklärt der Coach, „da wir intern durch einige Probleme keine Leute der Ersten bekommen konnten und Hiddesen mit vier Bezirksliga-Spielern einfach besser war. So war die Niederlage nicht zu verhindern.“ Doch ein Blick auf das Restprogramm der SG macht Alexander Grau bewusst, „dass Belle der Stolperstein werden könnte. Das habe ich auch unserem Torschützen vom Dienst Tim „Ömmes“ Kuhlemann gesagt. Erst recht nach unserem Spiel gegen Belle, welche dort schon sehr gut waren.“ Und genau so ist es dann auch gekommen. Hiddesen/Heidenoldendorf III verlor bei Belle/Cappel II und der Turn- und Rasensportverein aus Heiden „konnte wieder vorbeiziehen und die Serie als verdienter Meister beenden.“

 

„Überzeugt, dass das Team Qualität hat, in der B-Liga gut mitzuspielen“

Jan-Niklas Grote

Doch auch über die genannten Spiele hinaus gab es solche, die als „besonders“ gelten, dazu gehört das gegen den SVE Jerxen-Orbke II, welches von Heidener Seite stets „als Derby angesehen“ wird. Für Alexander Grau waren diese Spieler allerdings eine Enttäuschung, „da sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel sehr wenig vom Gegner zu sehen war, das gilt für das Spiel selbst, als auch für Zuschauer“. Alles andere als enttäuschend war dagegen die Leistung seiner Spieler, von denen Grau an dieser Stelle einige hervorhebt: „Für den Erfolg waren maßgeblich einige Spieler verantwortlich, wie Tim Kuhlemann, Lukas Hülsiggensen, Steffen Hillmann oder unser Capitano Jan-Niklas Grote. Aber auch alle anderen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Saison so erfolgreich gelaufen ist.“ Der Coach ist „mehr als stolz, dass unsere Zweite in der nächsten Saison in der Kreisliga B angreifen wird und sind davon überzeugt, dass das Team die Qualität besitzt, dort gut mitzuspielen.“

 

„Hier werden die Gegner auch mitspielen“

Diesen Eindruck hat Alexander Grau bereits in der Vorbereitung zur abgelaufenen Saison gewonnen, als seine Mannschaft gute Spiele gegen starke B-Ligisten aus dem Lemgoer Raum gezeigt hatte. Zudem wird es in der neuen Liga „nicht immer darum gehen, das Spiel ausschließlich selbst zu machen und nur gegen tiefstehende Mannschaften anzulaufen, sondern hier werden die Gegner mitspielen, was es dann auch wieder einem selber einfacher macht. Wir freuen uns auf die neue Saison mit einer guten Mannschaft und einem neuen, motivierten Trainer in der Kreisliga B zu starten.“ Und Alexander Grau persönlich freut sich auf „eine spannende Aufgabe in der Kreisliga A“.

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