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Lippe, deine Fußballtrainer

Lippe, deine Fußball-Trainer – Folge 5: Thorsten Schmiech

Die Trainer der Bezirks- und Kreisligen aus Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Thorsten Schmiech in den Fokus.

 

Ein ehrgeiziger, gesellschaftskritischer Hobbygolfer

 

Lippe, deine Fußball-Trainer (ts). Er führte eines seiner Teams durch eine emotional sehr schwere Zeit, spielte einst bei der SG Wattenscheid 09 und kennt das ‚Kopfballungeheuer‘ Horst Hrubesch persönlich. Thorsten Schmiech gewährt dem Leser interessante Einblicke in seine Sichtweise und seine Trainerlaufbahn. Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

Auch außerhalb vom Spielfeld wollt Ihr nicht der zweite Sieger sein? Schaut dann gerne mal hier vorbei!

 

 

 

 

 

Alter: 51

 

Verein: RSV Barntrup

 

Trainer im Verein: ab 01.07.22

 

Trainer seit: 2012

 

Trainerlaufbahn: 1998-2002 Spielertrainer BSV Menden

2012-2017 TuRa Heiden

2018-2022 TSV Horn

Ab 2022 RSV Barntrup

 

Spielerlaufbahn: Jugend BSV Menden und SG Wattenscheid 09

Senioren Wanne-Eickel, BSV Menden, SF Hüingsen

 

 

 

 

Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

 

Thorsten Schmiech

Schmiech: „Nachdem wir uns Ende März beim TSV Horn entschieden hatten, die Zusammenarbeit im Sommer zu beenden, kam der Anruf vom RSV recht schnell und wir konnten uns auch relativ schnell einigen.“

 

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training besonderen Wert?

 

Schmiech: „Inhaltlich kann ich das nicht sagen. Vieles ist wichtig, egal ob Kondition, Zweikämpfe, Spielformen oder taktische Schulungen.

Für mich entscheidend ist aber immer die Intensität. Jedes Training dient zur Spielvorbereitung und das möchte ich im Training von den Jungs auch sehen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

 

Schmiech: „Ehrlichkeit und gemeinsame Ziele.“

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du bzw. welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

 

Schmiech: „Das ist immer abhängig von den Spielern und der Mannschaft. Man muss die Stärken der Mannschaft nutzen. Natürlich sieht das Kloppsche System für alle super aus, aber so etwas ist im Amateurbereich nicht umsetzbar, weil wir nicht ein Jahr, jeden Tag mit 20 Spielern trainieren können, was es aber braucht, um die Abläufe perfekt einzustudieren. Daher sollte man immer zunächst das vorhandene Potenzial der Spieler nutzen und ausbauen, bevor man neue Taktiken implementiert.“

 

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

 

Schmiech: „Das LZ-Cup-Finale mit dem TSV Horn in einer vollen Halle gegen den TBV Lemgo.“

 

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?

 

Schmiech: „Sicher der Tod zweier meiner Spieler beim TSV Horn innerhalb von zehn Monaten.“

 

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer/Mensch orientierst?

 

Schmiech: „Vorbild hört sich immer so hochtrabend an, das würde ich nicht sagen, aber da ich ihn persönlich gut kenne, war und ist Horst Hrubesch, im Umgang mit seinen Spielern, seiner Expertise und er als Mensch, für mich, immer eine Orientierung.“

 

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

 

Schmiech: „Ja, das war das erste Spiel nach dem Tod unseres Spielers Mehmet Yavuz. Eine völlig am Boden zerstörte Mannschaft wieder aufbauen zu müssen und auf den Ligaalltag vorzubereiten, obwohl man natürlich selber noch tief erschüttert ist, war eine enorme Herausforderung.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?

 

Schmiech: „Auch, wenn ich für mich persönlich keine Ziele kommunizieren würde, was Liga/Verein etc. angeht, bin ich sehr ehrgeizig. Ich will einfach jedes Spiel gewinnen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

 

Schmiech: „Das ist schwer zu beantworten. Ich empfinde das Thema Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit für den Fußballsport als unabdingbar, aber in der heutigen Zeit gelten oft eigene Interessen als wichtiger. Egoismus ist salonfähig, was sich hier und da auch in den Teamsport einschleicht. Mir als Spieler war immer klar, dass ich zum Training muss, weil das Team/der Verein mich braucht. Gelernt wurde dann eben davor und/oder danach und der Gang ins Kino mit der Freundin fand dann eben an trainingsfreien Tagen statt. Das ist heute oft anders, aber das ist ein gesellschaftliches und eventuell ein erziehungstechnisches Problem und sicher nur schwer umzukehren.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach gute Arbeit leisten zu können?

 

Schmiech: „Das kann ich nicht so grundsätzlich sagen, weil jede Mannschaft auch unterschiedliche Dinge braucht, um erfolgreich Fußball zu spielen. Ich denke aber, dass man als Trainer einiges vorleben kann, um die Jungs mitzunehmen.“

 

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

 

Schmiech: „Lustlosigkeit und Arroganz machen mich wahnsinnig!

Außerdem ein No-Go ist Anspucken, aber das ist zum Glück sehr selten geworden.“

 

 

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenlinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

 

Schmiech: „Ich kann beides sehr gut, aber meistens bin ich schon eher sachlich, im Umgang mit den Jungs.“

 

 

Lippe-Kick: Thema Stressbewältigung: Was hilft dir den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten?

 

Schmiech: „Das geht bei mir schnell, da reicht oft eine halbe Stunde auf der Terrasse oder im Garten. Da hatte ich, in meiner beruflichen Laufbahn, sicher stressigere Situation zu meistern. Wenn die Terrasse oder der Garten dann doch mal nicht reichen und die Zeit es zulässt, verschwinde ich auch mal vier Stunden ohne Handy auf dem Golfplatz. Das entspannt mich dann völlig.“

 

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