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Kreisliga B1 Lemgo

SC Extertal – Eine Saison mit Höhen und auch Tiefen

Der SC Extertal hat sich in einem packenden Saisonfinish den Aufstieg in die Kreisliga A Lemgo gesichert. Wir blicken zurück auf die Saison.

 

 

Elsner: „Alle waren gewillt, alles dem Ziel unterzuordnen“

Kreisliga B1 Lemgo (ab). Was war das bitte für ein Saisonfinale in der Kreisliga B1 Lemgo? Drei Teams waren zwei Spieltage vor Saisonende punktgleich. Mit Siegen gegen die Konkurrenz aus Wüsten und Kirchheide hat sich der SC Extertal den direkten Aufstiegsplatz gesichert und tritt damit in der kommenden Spielzeit in der Kreisliga A Lemgo an und trifft dort auf Gegner wie den SC Bad Salzuflen, den TuS Leopoldshöhe oder den VfL Lüerdissen. Auf dem Weg in die A-Liga mussten Elsner und seine Mannschaft aber auch einige Hürden überspringen.

 

Dieser Aufstiegsreport wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Thomas Elsner

74 von 84 möglichen Punkten waren am Ende notwendig, um sich die Meisterschaft in der Kreisliga B1 Lemgo zu sichern. 24 von 28 Spielen hat der SC Extertal für sich entschieden. Hinzu kommen zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. Zu denen kommen wir aber später noch, denn wir dröseln das Feld von vorne auf. Denn schon die Vorbereitung, damals noch unter Coach Christian Ziereis, begann schon gut. Unter anderem wurden Union Minden II (4:1) und der TuS RW Grastrup-Retzen (5:2) deutlich geschlagen. Auch im Kreispokal, der traditionell vor dem ersten Spieltag stattfindet, spielte der SCE zunächst eine gute Rolle, schlug den klassenhöheren FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen mit 4:2 und danach bei Yunus Lemgo mit 2:1. Und auch beim Aus gegen den späteren Finalisten aus Schötmar (2:4) zeigte der SCE eine gute Partie. „Die Pokalspiele waren eine Extramotivation für alle“, erklärt Coach Thomas Elsner.

 

Zehn Siege nach zehn Spielen

Und auch der Start in die Liga verlief nahezu perfekt. Mit zehn Siegen in Folge legten die Extertaler einen Raketenstart hin. Nach dem zehnten Spieltag thronte der SC Extertal an der Tabellenspitze und hatte sich ein kleines Polster erspielt. „Zu Saisonbeginn waren alle Spieler motiviert und gewillt, alles dem Ziel unterzuordnen“, erklärt Thomas Elsner. Und auch in Spielen, in denen es nicht gut lief, hat der SCE „die Ruhe bewahrt“, beispielsweise gegen die SG Lü/Ta/We, als man nach 20 Minuten 0:2 hinten lag und das Spiel doch noch mit 4:2 gewann. Doch schon beim 4:0 gegen den FC Unteres Kalletal am zehnten Spieltag hat Elsner gemerkt, dass „ein Abwärtstrend“ zu erkennen ist. „Die Trainingssituation war unglücklich und die Beteiligung niedrig“, klagte Elsner seinerzeit. Der erste Dämpfer folgte dann auch gleich am nächsten Spieltag, als man gegen den RSV Barntrup II nicht über ein 2:2 hinauskam.

 

„Spiele wurden ab Mitte Oktober schlechter“

Und auch grundsätzlich wurden die Spiele „ab Mitte Oktober immer schlechter und konnten nur noch schwer gewonnen werden“. Nur wenige Wochen nach dem Remis gegen Barntrup II setzte es ausgerechnet gegen den TSV Kirchheide beim 1:2 die erste Niederlage. Die hatte man eigentlich zwei Wochen vorher beim ersten Auftritt in Wüsten schon beinahe kassiert, bevor das Spiel wegen eines Flutlichtausfalls vorzeitig abgebrochen wurde. Doch auch das Wiederholungsspiel Mitte April verlor der SCE deutlich mit 1:4. Das sollten aber die beiden einzigen Niederlagen bleiben, was schließlich der Schlüssel für den Erfolg sein sollte. Denn trotz der Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz war der SC Extertal weiterhin dick im Aufstiegsrennen vertreten. Nach der Hinrunde lag der SCE nur einen Zähler hinter dem TSV Kirchheide auf Rang zwei.

 

Der Frust zum Jahreswechsel war groß

Dennoch war man mit dem Schlussspurt zum Jahresende alles andere als zufrieden. „Der Frust war groß“, meint Thomas Elsner und „die Pause kam zum richtigen Zeitpunkt“. In dieser Winterpause übernahm Elsner dann auch das Traineramt von Christian Ziereis. „Ich habe die Mannschaft in die Pflicht genommen“, erzählt Elsner. Und so hat dann auch die Wintervorbereitung „trotz widriger Bedingungen super viel Spaß gemacht und alle haben wir voll mitgezogen“. Gleich im ersten Spiel des neuen Jahres, dem 5:2 bei Sonneborn/Alverdissen II, zeigte die Mannschaft des SC Extertal wieder ihr volles Potenzial. Eine Woche später wurde der TSV Kirchheide II mit 8:0 auseinandergenommen. Dann folgte ein 2:2 bei Ben/Hoh II, und „weitere positive Ergebnisse“. Doch immer wieder machten Coronafälle, „zum Glück immer nur vereinzelt“, Verletzungen und Urlauber Elsner das Leben unnötig schwer.

 

Trotzreaktion nach Pleite in Wüsten

Es folgte das 1:4 beim SV Wüsten im bereits angesprochenen Wiederholungsspiel, dem letzten Punktverlust dieser Saison. Denn danach zeigte die Mannschaft von Thomas Elsner eine „Trotzreaktion“ und eilte von Sieg zu Sieg. Auch dank der Unterstützung der Alt-Herren und der zweiten Mannschaft wurden alle Spiele gewonnen. Extramotivation zogen die Spieler aus der Tatsache, dass „wir wussten, dass wir alles aus eigener Kraft schaffen können“. Mit Kantersieg gegen Sonneborn/Alverdissen II (5:0), in Barntrup (15:0) und gegen den SV Wüsten II (9:0) war der SC Extertal bereits für das große Finale. Für Elsner selbst war die Phase im Mai und Juni „sehr angenehm, da vieles dem Ziel untergeordnet wurde und er Ehrgeiz spürbar war“. Der Rest ist jetzt schon Extertaler Geschichte.

 

„Geiler Pokalfight“ gegen Schötmar

Besondere Spiele gab es in dieser Saison einige für Elsner und seine Mannschaft. Zuerst fällt ihm wieder dieses 4:2 gegen die SG Lü/Ta/We ein: „Wir haben 0:2 zurückgelegen und noch gewonnen.“ Im Anschluss wurde am Sportplatz Nalhof, obwohl das Spiel an einem Mittwoch stattfand, bis in die Morgenstunden gefeiert. Auch das Pokalspiel gegen den TSV Schötmar hat bleibenden Eindruck bei Thomas Elsner hinterlassen: „Da hatten wir eine geile Kulisse und es war ein geiler Pokalfight.“ Beim 2:1 über den VfL Lüerdissen II in der Rückrunde musste Elsner dann mal in eine andere Rolle schlüpfen und das Tor hüten, da sonst niemand zur Verfügung stand. Ein Eigentor in der fünften Minute der Nachspielzeit bescherten dem SC Extertal drei Punkte in einem Spiel, nach dem man gerne mal sagt: „Wer solche Spiele gewinnt, steht zu Recht oben“.

 

Spiele gegen Wüsten und Kirchheide „auf A-Liga-Niveau“

Großer Dank gebührt den Alt-Herren-Spielern, die in der Rückrunde unter anderem gegen die SG Lü/Ta/We und gegen die SG Sonneborn/Alverdissen II ausgeholfen haben und „Lockerheit versprüht“ haben. Und natürlich sind auch die beiden abschließenden Saisonspiele solche, die man nie mehr vergisst. Gegen den SV Wüsten auf dem Sportplatz Nalhof spielte der SCE vor einer atemberaubenden Kulisse und hat mit einem Sieg das „Endspiel“ gegen Kirchheide erreicht, was ebenfalls vor hunderten von Zuschauern zugunsten der Extertaler ausging. „Das waren Spiele auf Kreisliga A-Niveau“, findet Thomas Elsner.

 

Franz bester Torschütze

Christian Franz

Einzelne Spieler will oder kann Elsner allerdings aus dieser Mannschaft nicht hervorheben, wenngleich mit Christian Franz (25 Tore) und Ingo Brand (16 Tore) zwei erfahrene Spieler die besten Torschützen des SCE gewesen sind. Die „Mischung aus jung und erfahren“ hat gestimmt und ganz einfach das „Kollektiv“ hat Elsner überzeugt: „Jeder einzelne Spieler hat Schritte in die richtige Richtung gemacht und Fehler minimiert.“ Jedoch: „Die Kommunikation untereinander, auch neben dem Platz“, empfindet Elsner als „kritisch“.

 

Elsner hebt „Zusammenhalt und Unterstützung der Fans“ hervor

Als Team jubelt es sich einfach am schönsten. © A. Bell/Lippe-Kick

Von Anfang an haben Thomas Elsner und Christian Ziereis „an den Aufstieg geglaubt, da viel Potenzial im Team steckt. Die Nebenbaustellen waren zwischenzeitlich aber das Problem für einen Leistungsabfall“. Doch spätestens nach dem Sieg des SV Wüsten gegen den TSV Kirchheide hat Elsner gehofft, „dass wir ins Endspiel kommen“. Viele kleine Bausteine haben zum großen Erfolg geführt. Generell ist der „Zusammenhalt in den Herrenmannschaften“ genauso wichtig wie „die Unterstützung von Fans und Sponsoren“. Zudem hat die Renovierung des Sporthauses in Nalhof „den Teamgeist gefördert“. Die Mannschaften aus der Kreisliga A müssen sich also auf einiges gefasst machen, wenn der SC Extertal zukünftig mit seinen Fans anreist, oder seine Gegner auf seinem Sportplatz empfängt.

 

„Man muss immer alles geben für den Erfolg“

Thomas Elsner freut sich auf die Zeit in der Beletage des Lemgoer Fußballs: „Das Niveau ist höher und es wird generell mehr Fußball gespielt, auch deutliche Siege sind in der Liga eine Seltenheit“, erklärt der Coach, was für ihn den Reiz der A-Liga ausmacht. Auch die Eigenmotivation bei seinen Spielern wird „besser, da man immer alles geben muss für den Erfolg“, was gleichzeitig auch neue Möglichkeiten in der „individuellen und gesamten Weiterentwicklung“ ermöglicht. Damit der Ausflug in die A-Liga kein einmaliges Erlebnis bleibt.

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