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Kreisliga A Lemgo

SC Bad Salzuflen – Der Neuaufbau

Seit Sonntag befindet sich der SC Bad Salzuflen in der Saisonvorbereitung. Unter Neu-Coach Andreas Wiens soll etwas aufgebaut werden in der Kurstadt.

 

 

Wiens: „Hatte hier meine schönsten und erfolgreichsten Jahre“

Kreisliga A Lemgo (ab). Mit einem runderneuerten Kader und einer neuen sportlichen Führung geht der SC Bad Salzuflen in die kommende Spielzeit. Andreas Wiens, der zu Landes- und Bezirksliga-Zeiten schon durch den Kasten der Kurstädter geflogen ist, kommt nach vier Jahren bei TuRa Löhne und beim FC Rot-Weiß Kirchlengern zurück und übernimmt das Traineramt. Auch einige neue Spieler hat der SC Bad Salzuflen geholt, insgesamt 14 an der Zahl. Abgeschlossen sind die Kaderplanungen damit so weit, wenngleich der sportliche Leiter Sladjan Vucetic noch davon träumt, wieder eine zweite Mannschaft anmelden zu können. Wir stellen euch den Kader und die Ziele der Kurstädter einmal genauer vor.

 

Dieser Bericht wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Das Trainer- & Funktionsteam

Andreas Wiens

Mit Andreas Wiens übernimmt ein alter Bekannter das Traineramt beim SC Bad Salzuflen. Als Torhüter stand er beim SCB zwischen den Pfosten, als man noch in der Landes- oder Bezirksliga gespielt hat, machte beim SCB auch seine ersten Schritte im Seniorenbereich. 14 Jahre trug er insgesamt das blaue SCB-Trikot. In der letzten Saison war Wiens Co-Trainer von Ex-Bundesligakicker Daniel Halfar beim FC Rot-Weiß Kirchlengern und hat dort wertvolle Erfahrungen gesammelt, die er nun beim SC Bad Salzuflen einbringen möchte. Zuvor spielte er unter anderem auch für TuRa Löhne in der Bezirksliga 1.

Lukasz Grzegorczyk

Ihm zur Seite steht mit Lukasz Grzegorczyk ein Spieler, der letzte Saison mit dem TuS Brake/Bielefeld um den Aufstieg in der Bezirksliga Staffel 2 gespielt hat, und jetzt als verlängerter Arm von Wiens als spielender Co-Trainer agiert. Seit Winter ist Sladjan Vucetic wieder sportlicher Leiter der Kurstädter. Er hat in den letzten Wochen und Monaten nichts unversucht gelassen und nach eigener Aussage „mit mehr als 250 Spielern geredet“, um sie von einem Engagement in Bad Salzuflen zu überzeugen. Als Betreuer bleibt Sanel Krijestorac dem SCB erhalten.

 

Die Neuzugänge des SC Bad Salzuflen: Hinten von links: Co-Trainer Lukasz Grzegorczyk, Semih Durmaz, Marcel Funke, Philipp Smerat, Maurice Boureima, Marcel Frormann, Artur Gubbe, Edgard Müller, Trainer Andreas Wiens.
Vorne von links: Alpay Arslan, Fuat Sadagic, Andreas Benzel, Hakan Kocak, Noah-Gabriel Wolf, Wladimir Schwabauer.
Es fehlt: Andrei Pyrlitesku.

 

Das Torwart-Trio

Philipp Smerat

Gleich drei neue Torhüter hat der SC Bad Salzuflen für die neue Saison verpflichtet: Philipp Smerat, der zuletzt Co-Trainer beim SV Wüsten war, und Marcel Frormann, der mit dem TuS Bexterhagen in der letzten Spielzeit den Klassenerhalt in der Kreisliga A Lemgo erreicht hat.

Marcel Frormann

Die beiden Keeper duellieren sich um den Platz im Tor. Frormann „kommt mit dem Erfolgserlebnis Klassenerhalt“ nach Bad Salzuflen, für Smerat spricht seine Führungsstärke, die er auch beim SVW unter Beweis gestellt hat. Als dritter Torhüter darf der erst 16-jährige Maurice Boureima, der aus der eigenen Jugend stammt, Erfahrungen sammeln und von Smerat und Frormann lernen.

 

Die Abwehr

Marcel Funke

In der Abwehr hat sich einiges getan. Nagi Fayad, Alexander Gumin und Youngster Dzenan Krijestorac haben letzte Spielzeit bereits beim SCB gespielt. Hakan Kocak war zuletzt für den SC Herford II aktiv und gehört mit seinen 22 Jahren auch noch der jungen Fraktion an.

Semih Durmaz

Etwas mehr Erfahrungen bringen die neuen Lars Frenzel (VfL Herford) und Semih Durmaz (TSV Schötmar II) mit. Durmaz hat mit dem TSV Schötmar II letzte Saison den Aufstieg von der C- in die B-Liga geschafft. Der erfahrenste unter den Neuzugängen für die Verteidigung ist Marcel Funke, der nach einem einjährigen Gastspiel beim TBV Lemgo II zurück ist bei den Kurstädtern.

 

 

Das Mittelfeld

Alpay Arslan

Im Mittelfeld fühlt sich Lukasz Grzegorczyk, der auch als „Königstransfer“ gilt, am wohlsten. Als verlängerter Arm von Chefcoach Andreas Wiens soll Grzegorczyk auf dem Platz vorangehen. Zuletzt spielte er für den TuS Brake/Bielefeld und verpasste knapp den Landesliga-Aufstieg. Höherklassige Erfahrung kann auch Alpay Arslan vorweisen, der zuletzt beim FC Rot-Weiß Kirchlengern spielte. Der 24-Jährige soll als Spielmacher das Offensivspiel der Kurstädter ankurbeln.

Edgard Müller

Viel Erfahrung bringt ein weiterer Rückkehrer mit, denn auch Edgard „Eddy“ Müller schnürt seine Schuhe wieder für den SC Bad Salzuflen. Nach zwei Saisons beim TBV Lemgo konnte auch Müller wieder für ein Engagement an der Waldstraße überzeugt werden. Vom Detmolder A-Ligisten TuRa Heiden wechselt Wladimir Schwabauer zum SCB. Mit 27 gehört auch er zu den erfahrenen Spielern. Der 20-jährige Artur Gubbe spielte zuletzt für den VfL Holsen II und gehört auch zu den Youngstern wie Adis Hulic, der ebenso geblieben ist wie Noah Gabriel Wolf (21), Kawa Darwich (21), Sedat Akinci (19) und Robin Derbas (18). Auch der 31-jährige Maximilian Leitmann hat in der abgelaufenen Spielzeit für den SCB gespielt.

 

Der Angriff

Fuat Sadagic

Im Angriff ruhen die Hoffnungen auf Tore auf Andrei Pyrlitesku, der ebenfalls vom TuRa Heiden nach Bad Salzuflen wechselt. Neu ist auch der 22-jährige Montenegriner Fuat Sadagic, der zuletzt in seiner Heimat in Pljevlja aktiv war. Sein Landsmann Mevludin Mustasbasic hat ebenso wie Murat Akinci schon letzte Saison in der Kurstadt gespielt. Kurzfristig wurde am Abend vor dem Trainingsstart mit Andreas Benzel (36) ein weiterer Zugang für die Offensive geholt. Benzel spielte auch bereits für den SC Bad Salzuflen, verbrachte die letzten Spielzeiten aber beim Bezirksligisten TuS Lipperreihe.

 

 

Für Wiens fühlt es sich „einfach richtig an“

Andreas Wiens im Austausch mit seinen beiden potenziellen Stammkeepern. © A.Bell/Lippe-Kick

Für den neuen Coach, der sich beim SC Bad Salzuflen immer noch bestens auskennt, ist der SCB „einfach eine andere Geschichte als andere Vereine. Es ist mein Heimatverein, hier habe ich damals angefangen Fußball zu spielen und hatte auch im Seniorenbereich meine schönsten und erfolgreichsten Jahre“. Dass Wiens nun ausgerechnet beim SC Bad Salzuflen die Chance bekommt, auch seine Trainerkarriere zu starten, fühlt sich für ihn „einfach richtig an“.

Schon seit Dezember, als feststand, dass Andreas Wiens Trainer in Bad Salzuflen wird, arbeitet er im Hintergrund mit Sladjan Vucetic „mit Hochdruck“ für die neue Saison. Ziele verfolgt der neue Coach selbstverständlich auch, er gibt sich aber keinen Illusionen hin: „Natürlich will man immer so erfolgreich wie nur möglich sein, das ist Sport. Aber wir sind auch absolute Realisten. Der Verein war im freien Fall, hat gerade so den Abstieg in die Kreisliga B verhindert.“ Wiens weiß, an wen der Dank dafür geht, dass er in der A-Liga anfangen kann: „An der Stelle bedanken ich mich gerne bei Rainer Koch.“

 

„Wollen Umfeld überzeugen, dass hier ehrlich gearbeitet wird“

Am Sonntag gab es einen ersten Vorgeschmack auf das, was die kommenden Wochen auf die SCB-Kicker zukommt. © A.Bell/Lippe-Kick

Sein Vorgänger hatte die Kurstädter interimsweise ab der vergangenen Winterpause zum Klassenerhalt geführt. Insgesamt sieht Andreas Wiens aber andere Vereine aktuell vor dem SCB: „Andere Vereine sind uns leider etwas voraus. Wir wollen nun einfach eine sorgenfreie Saison spielen und die Leute im Umfeld davon überzeugen, dass beim SC wieder ehrlich und ehrgeizig gearbeitet wird.“ Dafür sind die Kurstädter auch früher als jede andere Mannschaft in die Vorbereitung eingestiegen.

Auf dem Sportplatz an der Waldstraße gibt es seit neuestem überdachte Trainerbänke. © A.Bell/Lippe-Kick

Am vergangenen Sonntag bat Wiens zur ersten Trainingseinheit und konnte bis aus zwei Spieler den kompletten Kader um sich versammeln und sogar ein Trainingsspiel Elf gegen Elf abhalten. Schon in diesem Spiel hat der Coach „die Mentalität der Mannschaft gesehen“, denn „es wurde über eine Elfmeterentscheidung diskutiert, als ob es ein Punktspiel ist. Und genau das will und fordere ich von meinen Jungs. Meistens schlägt Mentalität die Qualität.“ Im weiteren Verlauf werden die Fußballschuhe aber erstmal nicht mehr benötigt, es wird nämlich an der Kondition gefeilt. Wiens verspricht: „Wir werden ein paar Kilometer im schönen Bad Salzuflen machen.“

 

„Harte Entscheidung, Kirchlengern zu verlassen“

Auch die üblichen Aufwärmübungen dürfen am ersten Trainingstag nicht fehlen. © A.Bell/Lippe-Kick

Mit 34 Jahren startet Andreas Wiens also seine Karriere bei seinem Jugendverein. Besser kann man sich so eine Geschichte nicht ausmalen. Gespielt hat Wiens unter anderem auch unter Ex-Bundesligaprofis wie Stefan Studtrucker bei TuRa Löhne oder beim SC Herford unter Georg Koch. Zuletzt war Wiens Co-Trainer von Daniel Halfar, der für den 1. FC Köln, Arminia Bielefeld, den 1. FC Kaiserslautern und den TSV 1860 München 84-Mal in der 1. Bundesliga und 206-Mal in der 2. Bundesliga aufgelaufen ist. Die Entscheidung im letzten Sommer, TuRa Löhne in Richtung Kirchlengern zu verlassen, bezeichnet Wiens als „wohl beste Entscheidung“, die er in den letzten Jahren getroffen hat: „Mit und unter Ex-Profi Daniel Halfar zu arbeiten war eine absolut tolle Erfahrung und für meine Entwicklung im Trainerbereich sehr hilfreich.“ Nach einer turbulenten Saison, in der der RWK erst am 27. Spieltag den Klassenerhalt perfekt machen konnte, war es für Wiens aber auch „eine harte Entscheidung, in Kirchlengern nicht zu verlängern, da mir der Verein in dieser kurzen Zeit extrem ans Herz gewachsen ist“.

 

 

Positiver erster Eindruck wird bestätigt

Sladjan Vucetic hat sich in den letzten Wochen und Monaten viele Gedanken um den SC Bad Salzuflen gemacht und wie eingangs erwähnt mit einer ganzen Reihe an Spielern gesprochen. Die, die jetzt im Kader sind, haben einen rundum positiven Eindruck auf den sportlichen Leiter gemacht: „Ich muss ein Lob an die Jungs aussprechen. Der größte Teil hat noch am Abend nach dem Gespräch direkt am Tisch noch zugesagt.“ Wichtig war dabei auch, nicht nur Spieler mit fußballerischer Qualität zu finden, sondern auch in Sachen Persönlichkeit muss es passen, so Vucetic: „Klar kann man jedem nur vor den Kopf gucken, aber wir haben uns auch über die Spieler informiert, sofern wir nicht selbst schon wussten, wie sie charakterlich drauf sind. Zu jedem, den wir am Ende auch verpflichtet haben, kann ein positives Feedback und das beweisen auch die ersten Eindrücke“, zeigt sich der sportliche Leiter zufrieden mit den Neuzugängen.

 

Vucetic: „Die Jungs brennen und haben Bock“

Auch dem Kassenhäuschen ist der Charme vergangener Zeit und die Tradition des Clubs anzusehen. © A.Bell/Lippe-Kick

Vucetic und Wiens wollen, dass die Jungs „eine Gemeinschaft bilden“ und da braucht es dann keine Spieler, die aus der Reihe tanzen. „Was das angeht, haben wir gut daran getan, auf den Charakter zu gucken. Die Jungs brennen, die Jungs haben Bock auf das Projekt und jeder wusste von Anfang an, worauf er sich einlässt, und das macht uns stolz, dass die Jungs diesen Weg mit uns gemeinsam gehen wollen“, ist Vucetic echt guter Dinge, dass der Kader gut zusammengestellt wurde. Ein großer Punkt nimmt auch für den sportlichen Leiter die Mentalität ein, die auch Wiens weiter oben schon angesprochen hatte: „Auf Mentalität und Einstellung kommt es am Ende an“, so Vucetic. Zwei Punkte, die auch der neue Coach mitbringt. Andreas Wiens „verkörpert genau das. Einsatz, Wille, Mentalität. Er ist hungrig, er steht am Anfang seiner Trainertätigkeit und hat schon als Spieler, wenn man seine ehemaligen Trainer fragt, die Rolle als großer Bruder ausgefüllt und seinen Mitspielern gesagt, was sie besser machen können. Er hat schon als Spieler die anderen Spieler besser gemacht“.

 

„Geballte Ladung Kompetenz“ mit Wiens und Grzegorczyk

Und darauf kann sich Wiens nun „voll und ganz konzentrieren. Deswegen ist er meiner Meinung nach die allerbeste Lösung für den SC Bad Salzuflen und für unsere Situation. Er hat ein enormes Netzwerk. Und zusammen mit Lukasz Grzegorczyk als Co-Trainer haben wir eine geballte Ladung Kompetenz in die Mannschaft geholt“, so Vucetic abschließend.

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