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Lippe, deine Fußballtrainer

Lippe, deine Fußball-Trainer – Folge 10: Toni Knöfel

Die Trainer der Bezirks- und Kreisligen aus Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Toni Knöfel vom TuS Horn-Bad Meinberg in den Fokus.

 

 

Ein gärtnernder Familienmensch

 

Lippe, deine Fußball-Trainer (ts). Fairness und Kommunikation sind für ihn absolut elementar. An der Seitenlinie merkt er allerdings oft, dass seine Impulsivität ihm nicht zum Vorteil dient und er sich den Atem besser für die Ansprachen aufsparen sollte. Hier haben wir den TuS Horn-Bad Meinberg-Cheftrainer Toni Knöfel im verbalen Doppelpass. Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

Ihr wollt die Dinge umweltschonend auf die Reise schicken? Dann kommt gerne hier vorbei!

 


Alter:
32 Jahre


Verein:
TuS Horn-Bad Meinberg

 

Toni Knöfel

Trainer im Verein seit:  Saison 2021/22


Trainer seit:
Saison 2021/22


Trainerlaufbahn:
TuS Horn-Bad Meinberg


Spielerlaufbahn:
In der Jugend hat er, bei Energie Cottbus, alle Mannschaften durchlaufen und ein Jahr in der 2. Mannschaft dort gespielt, in der Regionalliga. Anschließend spielte er noch im Männerbereich beim Ludwigsfelder FC, wo er bereits in der Jugend spielte.

 


Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

 

Knöfel: „Zu dem Trainerposten bin ich gekommen, weil die Verantwortlichen beim TuS mich angesprochen haben. Ich spielte dort ab dem Winter der Saison 2010/11 als Spieler. Durch viele Verletzungen war ich immer wieder gehindert zu spielen und der Verein bot mir die Chance. Allerdings fungiere ich, öfter als mir lieb ist, auch als Spieler. Aber so ist das nun mal, im Kreisliga-Alltag. Aber letztendlich wäre alles nicht so gekommen, wenn die bessere Hälfte von mir nicht ihr Okay gegeben hätte.“

 

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training besonderen Wert?

 

Knöfel: „Im Training ist mir immer wichtig, 110 Prozent zu zeigen. Ich kann es nicht leiden, wenn daraus eine Spaßveranstaltung wird.“

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

 

Knöfel: „Grundvoraussetzungen für das Verhältnis zu den Spielern sind Ehrlichkeit und Loyalität. Genauso fordere ich immer wieder von den Spielern ein, mir ein Feedback zu den Trainingseinheiten oder Übungen zu geben. Des Weiteren muss aber ein klares Ziel die Voraussetzung für alles sein. Und das hat, in der abgelaufenen Saison, gut funktioniert.“

 

Dennis Tille tankt sich durchs Mittelfeld

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du bzw. welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

 

Knöfel: „Gerne würde ich für eine offensive Spielausrichtung stehen, mit einem hohen Pressing. Denn: Je früher man den Ball erobert, desto kürzer ist der Weg zum Tor. Aber das geht natürlich nur, wenn der Kader über genügend Fitness und Ausdauer verfügt. Aber ich schlafe ja nicht auf dem Baum und weiß, dass es in der Kreisliga immer wieder Kaderschwankungen gibt und von daher oft eine etwas defensivere Ausrichtung herhalten muss.“

 

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

 

Knöfel: „Mein bisher schönstes Erlebnis war der Derbysieg gegen TSV Horn in der Hinrunde. Hier hat wirklich jeder an der absoluten Grenze performt. Dieses Spiel wird immer in Erinnerung bleiben.“

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?

 

Knöfel: „Das negativste Erlebnis war das Rückspiel gegen FSV Pivitsheide, als der FSV eine Verlegung von Dienstag auf Donnerstag wünschte und wir dem nachkamen. An dem Donnerstag fallen bei uns, an den Tagen davor, so viele Spieler aus, dass wir nicht mal elf Mann zusammenbekommen. Ich vereinbare mit Robin Haustein eine weitere Verlegung. Diese Entscheidung wird aber, wenige Stunden später, vom Vorstand des FSV Pivitsheide gekippt, die dem Trainer nicht die Bevollmächtigung für so eine Entscheidung geben. Das ist mit Abstand, trotz zahlreicher Niederlagen durch Fehlentscheidungen durch Schiedsrichter, die negativste Erfahrung.“

 

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer/Mensch orientierst?

 

Knöfel: „Vorbilder gibt es direkt nicht. Eher der Mix aus verschiedenen Stilen lässt mich staunen. Ein Guardiola schafft es immer wieder, Spieler zu verbessern oder ein Jürgen Klopp hat es geschafft, einen FC Liverpool zur Weltklasse zu formen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

 

Knöfel: „Als Trainer ist man in jedem Spiel gefordert, das fängt schon Samstag an, wenn man sich Gedanken um eine mögliche Aufstellung macht.  Das Spiel selbst fliegt wie im Rausch an einem vorbei und man versucht, Einfluss zu nehmen, aber oftmals bringt es gar nichts. Deswegen sind die Besprechungen davor wichtiger als das eigentliche Spiel.“

 

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?

 

Knöfel: „Ein persönliches Ziel verfolge ich nicht. Ich möchte nur, dass die Spieler mit einem guten Gefühl zum Training und Spiel kommen und nicht demotiviert sind. Ich selber habe das ja als Spieler oft erlebt und das macht keinen Spaß.“

 

 

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

 

Knöfel: „Meiner Arbeit als Trainer könnte aktuell die Unterstützung der Stadt helfen. Oft genug wurden wir einfach enttäuscht und man fühlt sich nicht verstanden. Klar, spielen wir nur Kreisliga-Fußball, aber wir müssen auch Kindern eine Plattform bieten. Zu oft musste ich mit ansehen, wie Kinder bei knöchelhohem Rasen trainieren mussten. Und das gilt auch für uns. Aber wir hoffen ja alle auf einen Kunstrasen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach gute Arbeit leisten zu können?

 

Knöfel: „Eine wichtige Tugend ist sicherlich, immer motiviert zu sein. Egal, wie schlecht die Lage oder die Trainingsbeteiligung ist. Wenn der Trainer nicht motiviert ist, wer soll es dann sein? Auch wichtig ist: Kommunikation. Man muss sich dazu zwingen, immer wieder mit den Spielern zu reden oder Sachen anzusprechen, denn ohne Kommunikation ist man tot.  Aber auch bei mir darf der Spaß oder mal ein flachsiger Spruch nicht fehlen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

 

Knöfel: „Absolut inakzeptabel für mich, ist einfach ein unfaires Verhalten auf dem Platz. Das geht oft schon bei einem Einwurf oder Eckball los. Und das predige ich auch immer wieder. Oder auch, wenn der eigene Spieler auf dem Boden liegt, nach einem Foul und kein Mitspieler sich verantwortlich fühlt hinzugehen. Da platzt mir die Hutschnur.“

 

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

 

Knöfel: „Ich bin an der Seitenlinie oft sehr impulsiv, aber merke, dass es oft nichts bringt, weil keiner zuhört. Von daher, werde ich in Zukunft mehr Kraft in die Ansprachen und Abläufe stecken, als an der Seitenlinie rumzubrüllen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Thema Stressbewältigung. Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?

 

Knöfel: „Absolute Stressbewältigung sind Gespräche zu Hause, mit meiner Frau. Sie hält mir nicht nur für den Trainerposten den Rücken frei und kümmert sich um die Kinder, sondern hat immer ein offenes Ohr. Zeit mit der Familie ist einfach kostbar. Um den Kopf aber freizubekommen, ist Gartenarbeit echt hilfreich.“

 

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