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Lippe, deine Fußballtrainer

Lippe, deine Fußball-Trainer – Folge 12: Andre Patscha

Die Trainer der Bezirks- und Kreisligen aus Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Andre Patscha vom Post TSV Detmold in den Fokus.

 

Ziele als Antriebsoption

(ts). Andre Patscha ist ein Mann, der ein definiertes Ziel braucht, das er dann „mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln“ verfolgt. Darüber hinaus ist er ein Freund davon, unangenehme Dinge offen anzusprechen, in angemessener Art und Weise. Lippe-Kick-Reporter Thomas Sauerbier hat mit ihm gesprochen. Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

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Andre Patscha

Alter: 40

 

Verein: Post TSV Detmold

 

Trainer im Verein seit: 2020

 

Trainer seit: 2013

 

Trainerlaufbahn:

 

2013-2015: SV Eintracht Jerxen-Orbke II

 

2016-2018: U17-U19 in Jerxen-Orbke

 

Seit 2020: Post TSV Detmold

 

Spielerlaufbahn: Bis zum 20. Lebensjahr bei Jerxen-Orbke, anschließend drei Jahre beim TBV Lemgo, dann zwei Jahre TuS Horn-Bad Meinberg und zwei Jahre beim BV Bad Lippspringe, anschließend noch fünf Jahre in Jerxen-Orbke.

 

 

 

 

 

 

Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

 

Andre Patscha und Ralf Brokmann können das Spielgeschehen ganz entspannt beobachten. © G. Kmuche-Gabel/Lippe-Kick

Patscha: „Ich habe die Verbindung zur U17-Mannschaft gehabt und unter anderem Fynn Vollmer, Davide Ayena und Michi Ring schon in der U17- bis U19-Mannschaft trainiert. Deswegen passte das ganz gut und außerdem hat der Post TSV Detmold einen Trainer gesucht und dadurch, dass ich zu Ralf Brokmann einen sehr guten Kontakt hatte, weil ich mit ihm in der Jerxer Zeit damals aufgestiegen bin, in die Bezirksliga, hat das halt sehr gut harmoniert und funktioniert. Wir verstehen uns blind und sehr, sehr gut. Zudem sind Michi Grundmann und ich gute Freunde. Das darf man auch nicht vergessen.“

 

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training besonderen Wert?

 

Patscha: „Training ist für mich immer eine Fleißarbeit. Also, wer da sehr akribisch ist und sich reinhaut, der kann auch nur besser werden und deswegen sind das wichtige Aspekte im Training. Damit ich ein gutes Training gestalten kann, sind viele Leute von Vorteil und dann hat man auch ein ehrgeiziges Training.“

 

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

 

Andre Patscha, Ralf Brokmann und Michael Grundmann (v. l.). hatten häufig Grund zum Jubeln. © Lippe-Kick/G. Kmuche-Gabel

Patscha: „Ich glaube, die Grundvoraussetzung ist, dass man ein gemeinsames Ziel hat, das man verfolgen kann. Dass man sich immer in die Augen schauen und auch vernünftig miteinander reden kann. Man muss als Trainer natürlich auch mal die nicht so schönen Dinge ansprechen. Das muss man auch machen, weil man nur so auch besser wird.“

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du bzw. welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

 

Patscha: „Ich bin schon immer ein Spielertyp gewesen, der gerne den offensiven Fußball spielen lässt, aber man muss immer gucken, was man für eine Mannschaft vorfindet. Man kann nicht immer, mit jeder Mannschaft, einen offensiven Fußball spielen. Ich glaube, da gehören viele Aspekte zu – wenn man, zum Beispiel, ins Gegenpressing gehen muss bzw. sich defensiv neu staffeln muss. Ich bin aber prinzipiell einer, der gerne offensiv spielen lässt und gerne den Ball in den eigenen Reihen hält.“

 

 

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

 

Patscha: „Mit Sicherheit auch der Aufstieg dieses Jahr, klar. Das ist für mich überragend, weil wir das mit dem Post TSV Detmold noch nie gehabt haben. Deshalb ist es auch für mich ein sehr besonderes Erlebnis. Allerdings muss ich auch sagen, die U17, mit der wir aufgestiegen sind: Das war auch schon ein schönes Erlebnis. Das beides waren wirklich tolle Erlebnisse.“

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?

 

Patscha: „Das Schlimmste, was ich mal erlebt habe, war in der U19 damals, da hatte ich einen Spieler, der hat sich leider das Knie komplett verdreht und hat danach halt leider den Fußball an den Nagel hängen müssen. Ich glaube, das war so das Negativste, was ich bis jetzt erlebt habe, als Trainer.“

 

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer/Mensch orientierst?

 

Patscha: „Nein. Es gibt keine direkten Vorbilder. Es gibt mit Sicherheit Personen, an denen man sich ein bisschen orientiert, wo man so ein bisschen hinguckt. Das ist vielleicht auch so ein bisschen meiner Zeit unter Ralf Brokmann geschuldet, da ich da immer einen sehr ehrlichen, vernünftigen Trainer hatte, der mit mir sehr gut umgehen konnte, aber auch Wolfgang Wächter darf ich nicht vergessen, Rainer Michalak, auch Andreas Ridder oder Ernst Hoppa Vallant. Das waren mit Sicherheit alles gute Charaktere, die auf dem Platz und neben dem Platz vernünftig waren. Das sind alles Leute gewesen, von denen ich sagen würde: Da hat man sich ein bisschen dran orientiert. Wenn wir in andere Sphären schauen (Bundesliga, Champions League), dann ist es mit Sicherheit, vom System her, das, was Jürgen Klopp/Jupp Heynckes spielen lassen, aber da orientiere ich mich nicht dran. Ich muss das zurückschrauben, auf die Liga, in der wir spielen und da muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen, deswegen: Da gibt es nichts daran, an dem ich mich direkt orientiere.“

 

 

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

 

Patscha: „Nein, weil ich mit Leib und Seele da komplett drin bin, in jedem Spiel, egal ob es sehr gut oder weniger gut läuft. Es gibt immer wieder Aspekte, wo man als Trainer etwas sieht, wo man etwas verbessern kann bzw. aufbauen muss, was man ansprechen muss.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?

 

Läuft seinen Gegenspielern vorm 3:0 auf und davon: Kevin Sömmer ©G.Kmuche-Gabel/Lippe-Kick

Patscha: „Mich weiterzuentwickeln. Ich möchte ganz gerne auch den nächsten Schritt gehen. Da geht es jetzt, nächstes Jahr, mit der Landesligasaison los, sprich: da gehen wir den nächsten Schritt. Für mich als Trainer natürlich, langfristig gesehen: noch andere Ligen mal zu sehen, also vielleicht noch ein paar Ligen höher zu gehen und vielleicht als Co-Trainer auch irgendwo in höheren Ligen. Das muss man vielleicht mal abwägen, aber für mich ist das ein Ziel, das ich verfolge. Ich möchte ganz gerne immer erfolgreich sein. Das wird nicht immer der Fall sein, aber ich werde immer alles dafür tun, um erfolgreich zu sein und ich glaube, ich setze da sehr viel Herzblut rein, was das Ganze, um das Team herum, angeht. Nicht nur Trainingsgestaltung, sondern auch die Kommunikation neben und auf dem Platz, während des Trainings, neben dem Training, an anderen Tagen. Das ist für mich persönlich ein Ziel, an dem ich immer gerne arbeite, um noch mehr aus den Leuten herauszuholen.“

 

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

 

 

Patscha: „Es gibt immer etwas, was einen ärgert! Aber dann gilt es Lösungen zu finden und das Bestmögliche daraus zu ziehen.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach gute Arbeit leisten zu können?

 

Patscha: „Ich glaube, für mich ist es so, dass ich immer ein Ziel vor Augen haben muss und dieses Ziel verfolge ich halt mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. Da würde ich sagen, dass ich da schon sehr akribisch und ehrgeizig bin, was die Zielverfolgung angeht. Wenn man das als Tugend bezeichnen darf, würde ich sagen, ist das mit Sicherheit eine Sache, die auch dazu beiträgt. Ich stehe halt zu 100 Prozent auf und neben dem Platz und versuche halt, das, was mir mal erzählt worden ist, als Spieler, auch wieder auf die Spieler zu projizieren und sie mitzunehmen. Ich glaube, die Jungs mitzunehmen und zu führen, ist das eine, aber denen auch was mit auf den Weg zu geben, für die spätere Zeit als Spieler oder als Trainer, ist das andere. Da glaube ich, hat das dieses Jahr sehr gut funktioniert und das ist in meinen Augen etwas, was man leisten muss, um anderen Leuten auch etwas mitzugeben. Teamspirit und Teamgedanken sind wichtige Aspekte.“

 

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

 

Patscha: „Es gibt immer Situationen, in denen man ein bisschen reagieren muss, wo es einem nicht ganz so passt, aber es ist, glaube ich, eher so der Punkt, an dem ich sage, wo man vielleicht merkt: Okay, jetzt ist Schluss, jetzt ist Ende im Gelände. Wir gehen jetzt einen anderen Weg. Aber das kommt so gut wie nie vor!  Wenn man nicht zum Training kommt, weil man keinen Bock hat, irgendwie was für sich zu machen bzw. mit dem Team zu machen. Also, wer da dem Teamspirit nicht folgt, der kann auch wegbleiben.“

 

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

 

Patscha: „Ich glaube, ich bin beides. Ich dirigiere gerne auf dem Platz, ich stelle auch um, auf dem Platz. Ich bin auch derjenige, glaube ich, der Kleinigkeiten erkennt, um dem Gegner dadurch ein paar Nadelstiche zu setzen. Ich bin aber auch nicht der Typ, der nur leise redet. Ich bin auch der Typ, der gerne mal was sagt. Das wird aber immer schwieriger werden, weil die Persönlichkeiten auf dem Platz auch nicht mehr so sind, wie sie früher mal waren, sondern andere. Das heißt, man muss Leute auch anders packen und ich glaube, das geht nur über Kompetenz und Wertschätzung und deswegen sind Broki und ich auch dieses Jahr sehr erfolgreich gewesen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Thema Stressbewältigung. Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?

 

Patscha: „Also Stress ist das jetzt erstmal nicht, sondern das ist eine Leidenschaft. Deswegen muss ich da auch nicht groß abschalten oder irgendwas, sondern: Wenn ich verloren habe, mache ich mir meine Gedanken dazu, schreibe noch was auf, zu Hause und versuche das dann im Training umzusetzen und abzuändern und ansonsten ist das, wie gesagt, kein Stress. Es ist für mich eine Leidenschaft und da geht man voll drin auf oder eben nicht. Das lasse ich schön am Platz.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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