In unserer heutigen Ausgabe „Unvergessene Vereine“ blicken wir auf die historische und facettenreiche Zeit des TSV Eintracht Belle zurück.
Ein historischer Pokalerfolg
Unvergessene Vereine (bs). Der TSV Eintracht Belle wurde im Jahre 1895 aus der Taufe gehoben. Dieser Verein umfasst insgesamt 432 Mitglieder. Bis im Jahr 2011 (siehe: https://www.lippe-kick.de/mannschaft/tsv-eintracht-belle/) war dieser noch ein eigenständiger Verein, als sie sich entschlossen, durch eine Fusion als SG Belle-Cappel weiter zusammenzuarbeiten. Insbesondere im Süd-Ost-Pokal hat sich der Verein einen ganz besonderen Namen gemacht.
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Von Björn Schran
Der Süd-Ost-Pokal hatte in den 50er und 60er Jahren einen hohen Stellenwert und erfreute sich über ein großes Zuschauerinteresse. Der Verein konnte zu der Zeit ganze viermal den Pokal an sich reißen (1958, 1959, 1961 und 1965). Ihr Vorsitzender und Torwart des TSV, Kurt Brodde, hatte schon vor dem ersten Pokalsieg 1958 ein gutes Gefühl, dass es diesmal klappen könnte. So ist es am Ende dann auch gekommen. Es gab einen überzeugenden 5:1-Endspielerfolg über den TSV Rischenau. Der Gruppenleiter Wilhelm Borcheld übergab den südostlippischen Fußballpokal dem Vereinsvorsitzenden des TSV. Das war eine echt starke Leistung der Spieler Heinz Eggert, Günter Ertner, Wilfried Albert, Wilfried Schäfer, Siegfried Ertner, Willi Umlauf, Werner Schiller, Horst Nagel, Gerhard Schiller, Hermann Wenzlawe und Kurt Brodde.
Historischer Pokalsieg
Mannschaftsfoto: Obere Reihe v.l.n.r.: Adelbert Peters, Günter Ertner, Wilfried Albert, Wilfried Schäfer, Siegfried Ertner Mittlere Reihe v.l.n.r.: Horst Albert, Werner Schiller, Horst Nagel Untere Reihe v.l.n.r.: Hermann Wenzlawe, Kurt Brodde, Friedhelm Böcker
Im Jahre 1959 geht die Erfolgsgeschichte des Vereins weiter. Am 10. Mai 1959 begannen die Ausscheidungsspiele. Da das Team die Veranstaltung im letzten Jahr gewonnen hat, fand diese auch in Belle statt. Drei Spielverlängerungen in vier Pokalspielen beweisen, dass der Süd-Ost-Pokal zu einer wertvollen und wichtigen Veranstaltung geworden ist. Nicht zuletzt geht es auch um den finanziellen Erfolg. Der sicherlich zu der damaligen Zeit noch deutlich geringer ausfiel als in den Wettbewerben in der heutigen Zeit. Das TSV-Team hat sich locker durch die Vorrunde schlagen können. In der Endrundenphase am 24. Mai 1959 ging es dann richtig los. Die Eintracht aus Belle stand dem TSV Rischenau gegenüber. Ein starker Gegner, der in Bestbesetzung antreten konnte. Die Zuschauer standen schon gespannt neben dem Platz und jubelten den Spielern zu. Gleich doppelt traf Siegfried Ertner im Spiel, Albert konnte das Ergebnis auf ein 3:0 hochschrauben. Am Ende kam der Gegner noch zu einem Ehrentreffer und der TSV siegte fulminant mit 3:1. Der TSV Eintracht Belle stand im Finale dem Favoriten TSV Schwalenberg gegenüber. Dieser ging auch mit 1:0 in Führung, allerdings glich Ertner in der zweiten Halbzeit zum 1:1 aus. Somit ging es in die Verlängerung. Friedhelm Böcker schoss dann das entscheidende Tor zum Sieg. Die Menge jubelte, denn bis dato war es noch keiner Mannschaft gelungen, den begehrten Pokal zweimal nacheinander zu gewinnen.
Die Pokal-Erfolgsgeschichte geht weiter
Mannschaftsfoto: Obere Reihe v.l.n.r.: Siegfried Ertner, Horst Nagel, Reinhard Herdemeier, Wilfried Schäfer, Günter Ertner, Wilfried Albert, Betreuer Helmut Wilke Untere Reihe v.l.n.r.: Werner Schiller, Gerhard Schiller, Kurt Brodde, Günter Fröhlich, Horst Albert
Die Pokal-Erfolgsgeschichte ging im Jahre 1961 weiter. Im Endrundenspiel gewannen sie mit einem 1:0 gegen Brakelsiek und so traf das Team im Finale auf den TSV Schwalenberg. Mit einem überzeugendem 3:0 haben sie bereits den dritten Titel errungen. Zu dem Siegerteam gehörten: Siegfried Ertner, Horst Nagel, Reinhard Herdemeier, Wilfried Schäfer, Günter Ertner, Wilfried Albert, Werner Schiller, Gerhard Schiller, Kurt Brodde, Günter Fröhlich und Horst Albert. Ihr damaliger Mannschaftsbetreuer war Helmut Wilke.
Nach kurzer Verschnaufpause – Gewinn des Pokals zum vierten Mal
Mannschaftsfoto: Obere Reihe v.l.n.r.: Karl Köhring, Hermann Hötger, Günter Lilienthal, Wilfried Albert, Joachim Fröhlich, Wilfried Schäfer, Hans Vösgen Untere Reihe v.l.n.r.: Hans Hundt, Wolfgang Daum, Lutz Burchard, Günter Fröhlich, Rainer Vösgen
In den Jahren 1962 bis 1964 konnten sie nicht die begehrte Trophäe gewinnen. Allerdings gelang ihnen 1965 ein weiterer fulminanter Coup. Die Endrunde, die am 23. Mai 1965 begann, ging klasse los. Gleich gab es einen überzeugenden 3:0-Erfolg für den TSV Eintracht Belle über den favorisierten TuS Brakelsiek. Dann folgte das Final-Duell gegen die Spielvereinigung Niese-Falkenhagen, das sie mit einem 2:1 für sich entscheiden konnten. Somit ging bereits zum vierten Mal der Südost-Pokal an den TSV. 
Diese Pokalspiele wurden als Traditionswettbewerb weiterhin lange Zeit ausgetragen. Eine Zeitlang gab es den Wettbewerb auch für Reserve- und Alt-Herren-Mannschaften. „Ich kann mich erinnern, dass wir im Rahmen unseres 100-jährigen Jubiläums 1995 den Wettbewerb auch ausgetragen haben“, erzählt uns Bernd Karsten, der Leiter der Jugendsportgemeinschaft. Der Süd-Ost-Pokal wurde bis in die 2010er Jahre ausgespielt. Allerdings nahm die Anzahl der Mannschaften im lippischen Süd-Osten immer weiter ab. Da die Teilnehmerzahl zu wenig war, wurde seine Austragung dann schließlich eingestellt. Den „alten“ Süd-Ost-Pokal durfte der TSV Eintracht Belle nach dem vierten Gewinn behalten. Aus diesem Grund stand er lange in ihrer Vereinsgastwirtschaft „Beller Krug“ und ist jetzt bei Bernd Karsten in sicheren Händen. Auf ihm sind die Sieger ab 1951 dokumentiert. „Ich nehme an, dass der Wettbewerb ab diesem Jahr stattgefunden hat“, kommentiert Karsten im Gespräch mit Lippe-Kick.
