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Lippe, deine Fußballtrainer

Lippe, deine Fußball-Trainer – Folge 22: Timo Kapale

Die Trainer der Bezirks- und Kreisligen aus dem FuL-Kreis Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir den Torwarttrainer Timo Kapale vom TuS Lipperreihe in den Fokus.

 

 

Mit Freude zum Erfolg

 

Lippe, deine Fußball-Trainer (ts). „Wir wollen an dem, was wir machen, Freude haben und so bereit sein, uns zu entwickeln.“ Das ist nur ein Satz vom TuS Lipperreihe-Torwart-Trainer Timo Kapale aus dem Interview mit Lippe-Kick-Reporter Thomas Sauerbier. Er ist Torwarttrainer mit Leib und Seele – selbst die Fehler des gegnerischen Torhüters ärgern ihn. Für ihn bedeutet zu lehren auch zu lernen und mit dieser Offenheit kann er seine Kompetenzen als Torwarttrainer stetig weiterentwickeln. Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

 

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Von Thomas Sauerbier

 

 

Alter: 41


Verein:
TuS Lipperreihe


Torwarttrainer im Verein seit
: Juli 2014


Torwarttrainer seit:
2009


Torwart-Trainerlaufbahn:
Junioren: TSV Oerlinghausen, SV Eintracht Jerxen-Orbke, Fußballschule SC Paderborn 07

Senioren: FC Augustdorf, TuS Lipperreihe


Spielerlaufbahn:
Junioren: BSV Heidenoldendorf, SuS Lage
Senioren: SuS Lage, Spielvereinigung Hagen-Hardissen, TuS Eichholz-Remmighausen

 


Lippe-Kick: Wie bist du zum Torwarttrainerposten in deinem Verein gekommen?

 

Timo Kapale

Kapale: „Ich bin 2014 mit dem damaligen Trainer Uwe Hohnhold zum TuS Lipperreihe gekommen. Mit einer kurzen Unterbrechung bin ich seitdem für den TuS tätig. Die Rahmenbedingungen dort sind hervorragend. Eine gute, gewachsene Infrastruktur und – über die Jahre– immer wieder motivierte Torhüter, mit denen ich arbeiten durfte. Es passte, über die Jahre gesehen, immer alles zusammen.“

 

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich, beim Torwarttraining, einen besonderen Wert?

 

Kapale: „Zunächst einmal ist es wichtig, dass im Training eine positive Grundstimmung herrscht. Wir wollen an dem, was wir machen, Freude haben und so bereit sein, uns zu entwickeln. Das Training selbst soll dann alle Bereiche des Torwartspiels abdecken. Athletik- oder Technik-Schwerpunkt isoliert, Spieleröffnung mit Fuß oder Hand und spielnaher Hauptteil mit Ziel- oder Raumverteidigung. Da wir keine Profis sind, haben wir nur eine begrenzte Trainingszeit, die man effektiv füllen muss. Einzelne Bestandteile kann man da auch gut kombinieren.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Torhüter und Torwarttrainer?

 

Kapale: „Für beide Seiten zählt: Offenheit, Kritikfähigkeit und Motivation. Sowohl der Torwart als auch ich als Trainer müssen offen für neue Dinge sein. Mit dem Spruch: ‚Das haben wir immer schon so gemacht‘, kann man sich nicht entwickeln. Die Offenheit bedingt dann auch Kritikfähigkeit. Wenn im Spiel oder Training Situationen nicht gut gelöst wurden, sollte man das ansprechen und annehmen. Genauso erwarte ich von meinen Torhütern ein kritisches Feedback, wenn ein Training oder eine Ansage nicht passen. Über allem stehen dann die Motivation und die Bereitschaft, sich auch verbessern zu wollen. Nicht nur die Torhüter lernen mit jedem Training und Spiel, sondern auch ich als Trainer.“

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du bzw. welche Spielstrategie hältst du, in Bezug auf das Torwartspiel, für die erfolgversprechendste?

 

Kapale: „Ich bin ein Freund des mitspielenden Torhüters. Das heißt, der Torwart sollte nicht im eigenen 16er verharren, bis der Ball dann in seine Zone kommt, sondern sich im gesamten Verbund der Mannschaft bewegen. Je nach fußballerischen Fähigkeiten ist der Torwart dann auch erster Aufbauspieler seiner Mannschaft. Das Wichtigste ist aber natürlich, dass er erstmal die Grundtechniken der Ziel- und Raumverteidigung beherrscht und so ein verlässlicher Rückhalt seiner Mannschaft ist.“

 

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Torwarttrainer?


Kapale: „Ein schönstes Erlebnis gibt es nicht. Vielmehr ist es die Entwicklung, die man bei jedem Torhüter erkennen kann, wenn man diesen über einen gewissen Zeitraum begleitet. Im Spiel selbst freut man sich dann über gut gelöste Situationen des Torhüters, die man zum Beispiel zuvor im spielnahen Training genauso simuliert hat. Eine gute Spieleröffnung, das richtige Verhalten in der jeweiligen Spielsituation – das bestätigt die Trainingsarbeit.“

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Torwarttrainer?


Kapale: „Wie beim schönsten Erlebnis gibt es da kein negativstes. Natürlich leidet und ärgert man sich über jeden Fehler – übrigens auch beim gegnerischen Torwart, wenn da dann auch nicht so intensiv – aber das nimmt man dann als Entwicklungsfeld mit ins nächste Training auf.“

 

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer/Mensch orientierst?

 

Kapale: „Sportlich gesehen, orientiere ich mich seit einigen Jahren an der Philosophie der TSG 1899 Hoffenheim im Torhüterbereich. Der hauptverantwortliche Torwarttrainer Michael Rechner hat mit seiner Goalkeeping-Academy eine Plattform geschaffen, wo die Entwicklungsfelder auch praktikabel für den Amateurbereich heruntergebrochen werden.“

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an eine Situation, in der du dich als Torwarttrainer am meisten gefordert fühltest?

 

Kapale: „Nein, da fällt mir aktuell nichts ein.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Torwarttrainer?

 

Kapale: „Die Entwicklung und das Fortbilden sind, meiner Meinung nach, wichtig. Man muss stets auf einer gewissen Höhe sein, um Torhütern neuen Input zu geben. Leider hat der DFB, durch die Neuregelung der Lizenzen, den Einstieg in den Qualifizierungsstufen stark verschärft, sodass, als normaler, aber ambitionierter Amateurtrainer, da kaum noch etwas möglich ist. Mit meinen erworbenen Lizenzen und Zertifikaten ist auf DFB-Ebene aktuell in Sachen Qualifizierung nicht mehr viel möglich. Man ist gezwungen, auf externe Angebote zurückzugreifen. Wo der Weg dann irgendwann mal hinführt, ist nicht absehbar. Im ambitionierten Jugendbereich etwas zu entwickeln oder im passenden Seniorenumfeld zu arbeiten – beides hat Reize. Stand heute, passt in Lipperreihe die Kombination aus Torhüter, Mannschaft, Trainerteam, Liga und Infrastruktur.“

 

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Torwarttrainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

 

Kapale: „Im Moment gibt es in dem Bereich nichts zu meckern. Als Torwarttrainer wünscht man sich immer eine gewisse Anzahl an Torhütern im Training, um ein möglichst spielnahes Training anbieten zu können. Da sind wir für das kommende Jahr besser aufgestellt.“

 

 

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Torwartcoach gute Arbeit leisten zu können?

 

Kapale: „Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und eine positive Grundeinstellung zum Thema. Ebenso wichtig: Zuhören und Empathie.“

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

 

Kapale: „Respektlosigkeit gegenüber Gegner, Mitspielern, Schiedsrichter und Zuschauern – sowie sich hängen lassen.“

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent, Beobachter oder der impulsive, lautstarke Typ?

 

Kapale: „Da ich mich, in der kommenden Saison, nur um den Torhüterbereich kümmere, werde ich eher der Beobachter sein. Als Co-Trainer kam es dann immer auf die Situation an. Ist auf dem Platz schon eine gewisse Unruhe, hilft es wenig, von außen, durch Impulsivität, noch mehr Unruhe zu entfachen. Umgekehrt kann man, durch eine gezielte Ansprache, die Mannschaft auch mal aus einer Lethargie holen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Thema: Stressbewältigung. Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?

 

Kapale: „Ich würde die Tätigkeit in dem Bereich als positiven Stress bezeichnen, dem man sich freiwillig aussetzt.  Insgesamt hilft die Familie oder andere sportliche Aktivitäten, um runterzukommen und Kraft zu tanken.“

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