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Kreisliga C1 Detmold

Kreisliga C1 Detmold – Der Spielabbruch bei Türkgücü Detmold II

Am ersten Spieltag ist das Spiel zwischen dem SC Türkgücü Detmold II und der SG Belle/Cappel III vorzeitig abgebrochen worden. Wir klären auf.

 

 

Peil: „Sowas gehört auf keinen Sportplatz“

Kreisliga C1 Detmold (ab). Am vergangenen Wochenende, dem ersten Spieltag der Kreisliga C1 Detmold, standen sich der SC Türkgücü Detmold II und die SG Belle/Cappel III gegenüber. So weit, so gut. Die SG führte Mitte der zweiten Halbzeit mit 2:1 und alles sah nach einer spannenden Schlussphase aus. Doch schon vor dem Spiel musste ein Problem gelöst werden, denn der angesetzte Schiedsrichter erschien nicht. Man einigte sich darauf, dass SG-Trainer Eugen Peil die Spielleitung übernimmt, das alles jedoch ohne Karten und vor allem ohne Pfeife. Entsprechend lautstark läuft das Spiel ab, denn bei jeder Unterbrechung muss Peil hineinrufen, weshalb er das Spiel unterbricht. Die Stimmung heizt sich immer weiter auf, da auch die Spieler der Meinung sind, nun entscheiden zu wollen, wann ein Foul stattgefunden hat, oder ob es Ecke oder Abstoß gibt. In der zweiten Halbzeit wird es Eugen Peil dann zu bunt und er bricht die Partie ab. Wir versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und haben beide Parteien, unter anderem Eugen Peil selbst, zu diesem Sachverhalt befragt.

Ohne Pfeife, ohne Karten

Emre Eksioglu

SCT-Kicker Emre Eksioglu, der selbst auf dem Platz stand, zum Zeitpunkt des Abbruchs aber bereits ausgewechselt war und sich in der Kabine befand, erklärt seine Sichtweise auf die Geschehnisse: „Ich bin verletzungsbedingt rausgegangen und war in der Umkleide und dann habe ich gesehen, dass die Spieler von Belle vom Platz gegangen sind, und ich habe mich schon gewundert. Ich habe vom Kapitän mitgeteilt bekommen, dass das Spiel abgebrochen wurde. Der offizielle Schiedsrichter kam nicht und dann hat einer vom denen gepfiffen, der eine Schiedsrichterlizenz hat. Wir haben das Spiel verbal durchgeführt, also wenn ein Foul war, hat der Schiedsrichter Foul gerufen, wenn es einen Einwurf gab, hat er Einwurf gerufen. Aber auch untereinander in den Mannschaften wurde es immer lauter, man hat nicht mehr gehört, wenn der Schiedsrichter was gerufen hat.“ Und jeder, der schonmal auf oder neben einem Fußballplatz stand, weiß, wie sich so etwas hochschaukeln kann.

 

Eksioglu: „Es war zu laut“

Zur Halbzeit führt die SG Belle/Cappel III im Übrigen mit 2:0. Nach dem Seitenwechsel kommt der SC Türkgücü Detmold II auf 1:2 heran, das Spiel nimmt an Fahrt auf und an Spannung zu. Und dann kommt es zu einer undurchsichtigen Szene: Ein Spieler der SG Belle/Cappel III hat den Ball und wird im Zweikampf von einem Gegenspieler unfair gestoppt. Da der Spieler nicht fällt, lässt Peil zunächst Vorteil laufen, als der SG-Kicker dann aber doch noch fällt, stoppt Peil das Spiel und versucht mit lauten „Foul“-Rufen, das Spiel zu unterbrechen. „Unser Torwart wollte den Ball dann wegschlagen“, erklärt Emre Eksioglu weiter, doch bei diesem Klärungsversuch schießt der Keeper den Ball einem Gegenspieler mit Wucht an den Kopf. „Das hat der Schiedsrichter als Tätlichkeit gepfiffen und das Spiel abgebrochen“, so Eksioglu. Der SCT-Kicker versichert, dass der Keeper „nicht gehört hat, dass das Spiel unterbrochen war“ und entsprechend die Situation einfach nur klären wollte. „Er hat es nicht realisiert, weil es zu laut war“, so Eksioglu.

Peil: „So ein Verhalten ist erschreckend“

Wie Eugen Peil die ganzen Geschehnisse gesehen hat, erzählt er uns hier, denn die Situation um den Keeper war nicht der eigentliche Auslöser für den Abbruch: „Ich will da nicht großartig drüber erzählen, da das Spiel zu 99% vor die Spruchkammer gehen wird. Ich kann nur sagen, dass ich es erschreckend finde, wie man sich auf dem Platz einem Schiedsrichter, oder noch besser, jemandem, der freiwillig einspringt, da der angesetzte Schiedsrichter nicht erschienen ist, verhalten kann. Und das wohlgemerkt nicht als Zuschauer, sondern als Trainer der Mannschaft, welcher sich zuvor noch selbst eingewechselt hat. Von mehreren Beleidigungen dem Schiedsrichter gegenüber, über aggressivem Verhalten und Körpersprache, bis hin zu zwei klaren Tätlichkeiten gegenüber unseren Spielern. So etwas gehört definitiv auf keinen Sportplatz. Leid tut es mir nur für einige Sportskameraden von Türkgücü, die nach dem Spiel ankamen uns die Hand gereicht haben und sich für so ein Verhalten eines anderen entschuldigt haben.“

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