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Pokalspiele

Kreispokal Detmold – Vorberichte Viertelfinale vom 06.09.22

Heute Abend werden drei der vier Viertelfinalpaarungen ausgespielt. In Kachtenhausen, beim SV Di-Mo und in Blomberg wird gekickt.

 

 

Kachtenhausen fordert Detmold – Lügde in Blomberg, TSV Horn im Dörenwald

Kreispokal Detmold (ab). Mit drei der vier Viertelfinalpaarungen geht der Kreispokal Detmold heute Abend in die nächste Runde. Es gibt zwei interne Ligaduelle. Der SV Diestelbruch-Mosebeck trifft auf den Türkischen SV Horn und der Blomberger SV hat den TuS WE Lügde zu Gast. Für B-Ligist TuS Kachtenhausen steht das Highlight gegen den Landesligisten Post TSV Detmold an. Hier sind die Rollen klar verteilt. Das vierte Viertelfinale zwischen dem FC Augustdorf und der SG Belle/Cappel steigt am Donnerstag.

 

Dieser Vorbericht wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell & Henning Klefisch

 

TuS Kachtenhausen vs. Post TSV Detmold

(ab). Was soll man schon groß zum Gegner sagen, wenn im Pokal-Viertelfinale der Post TSV Detmold zu Gast ist? Also erst einmal die Fakten: „Post Detmold steht genauso da wie wir. Aus vier Spielen zehn Punkte und ohne Niederlage durch die bisherige Saison. Also stehen die Chancen 50/50“, rechnet TuS-Kicker Jürgen Bolinger vor. Um dann aber doch noch etwas Ernsthaftigkeit reinzubringen, schiebt Bolinger das offensichtliche hinterher: „Spaß beiseite, mit Post kommt natürlich die beste Mannschaft aus Lippe! Die scheinen eine überragende Arbeit da zu leisten. Für uns ist es natürlich ein Highlight, wenn ein Landesligist zu Gast ist.“ Ein bisschen fühlt es sich für den TuS Kachtenhausen an wie Westfalen-Pokal. Und wie das so üblich ist in einem Pokalspiel, wird der Underdog „alles raushauen und die Null so lange zu halten, wie es nur geht. Sollte das klappen, wieso sollte dann nicht ein kleines Wunder geschehen?“, fragt Bolinger in die große Runde. Er erinnert an das letztjährige Erstrunden-Spiel des Post TSV Detmold beim damaligen C-Ligisten Spvg Hagen-Hardissen:

Jürgen Bolinger

„Da hat es auch niemand für möglich gehalten. Wenn der Underdog so eine Mannschaft raushaut, ist es immer ein geiles Gefühl und man hat damals die Euphorie in Hagen selbst als Zuschauer gefühlt.“ Deshalb hofft der TuS-Kicker auch heute Abend auf eine große Kulisse und dass „dem Underdog die Daumen gedrückt werden“. Völlig befreit von allem Druck kann der TuS Kachtenhausen aufspielen. Einfach mal „alles versuchen, das Spiel genießen und schauen, ob was für uns dabei rausspringen kann. Wir haben nichts zu verlieren“, so Bolinger. Und abgesehen von einigen Schichtarbeitern und dem ein oder anderen verletzten Spieler hat Coach Alexander Rau auch einen „großen Kader zur Verfügung“.

 

Der Unterschied von doch immerhin vier Ligen spielt für den Post TSV Detmold „keine Rolle“. Zu präsent ist das Aus aus der letzten Saison auch jetzt noch bei Andre Patscha und seinen Mitstreitern: „Wir sind letztes Jahr als Bezirksligist gegen einen ambitionierten C-Ligisten rausgeflogen und ich glaube, das holt uns wieder so ein bisschen auf den Boden der Tatsachen zurück, dass man, wenn man mit einer falschen Einstellung rangeht, auch gegen einen C-Ligisten verlieren kann und das war auch völlig zurecht so.“ Und aus dieser Schmach haben die Residenzler gelernt, noch einmal soll ihnen so etwas nicht passieren.

Andre Patscha

Deshalb wird gegen den TuS Kachtenhausen auch nicht experimentiert: „Wir werden unser Spiel genauso angehen wie alle anderen Spiele auch. Wir wollen das natürlich gewinnen und dürfen uns keine Blöße geben. Wir sind auf dem Papier ganz klarer Favorit, die Rolle wollen wir annehmen und deshalb müssen wir uns auch behaupten“, so Patscha. Auch der Kader wird sich im Vergleich zu Sonntag nicht ändern. Und „auch, wenn es auf Rasen geht, wollen wir in die nächste Runde einziehen. Wir sind momentan gut drauf, haben einen guten Start in der Liga hingelegt und müssen jetzt nachlegen“.

 

Einmal gab es dieses Duell im Pokal bereits. In der Saison 2016/2017 setzte sich der Post TSV Detmold im Achtelfinale als Bezirksligist beim damaligen A-Ligisten mit 4:2 im Elfmeterschießen durch. Der Sieger dieses Duells trifft im Halbfinale auf den FC Augustdorf oder die SG Belle/Cappel. Fynn Heymann hat die Spielleitung, er wird assistiert von Rudolf Gallmann und Welat Ercik. Um 19.30 Uhr ist Anstoß.

 

Saison Runde Paarung Ergebnis Level
2016/2017 Achtelfinale TuS Kachtenhausen – Post-TSV Detmold 2:4 nV (2:2, 2:2) KLA – BL2

 

SV Diestelbruch-Mosebeck vs. Türkischer SV Horn

(hk). Das ist weitaus mehr als nur ein offenes Geheimnis. Eine erfrischende Abwechslung zum stressigen Liga-Alltag bringt selbstredend der Kreispokal. Arne Dreier, der Sportliche Leiter der Hausherren, bezeichnet dies deshalb auch als ein „Bonus-Spiel.“ Er ist schlau wie ein Fuchs, denn ganz bewusst nimmt er somit Druck vom Kessel. Zu einem schmucken Derby kommt es, wenn zwei A-Ligisten heute Abend ab 19.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Dörenwald-Stadion aufeinandertreffen. Namentlich: Der SV Diestelbruch-Mosebeck bekommt es mit dem TSV Horn zu tun. Dreier unterstreicht die immense Bedeutung von diesem Match: „Es gibt immer eine Entscheidung am Ende des Spiels. Deshalb haben Pokalspiele einen besonderen Reiz.“ Nur allzu logisch, dass natürlich beide Liga-Konkurrenten den Sprung in das Halbfinale anstreben. Für die Schützlinge von Chefcoach Roy Wangert steigert sich automatisch die Motivation, gastiert doch der amtierende Kreispokal-Sieger am Dörenwald. Dreier hat sich etwas mit dem Kontrahenten beschäftigt und erkannt: „TSV Horn ist heiß auf dieses Duell, möchte gerne diesen Pokal verteidigen, hat die eine oder andere Ansage schon gemacht.“ Di-Mo durfte mit den Kräften haushalten, sie hatten am Sonntag spielfrei, weshalb sie sich anderthalb Wochen auf diese Partie vorbereiten konnten. „Wir wollen dagegenhalten, gehen ausgeruht in dieses Spiel“, freut sich Dreier im Flutlicht-Ambiente auf eine stimmungsvolle und große Kulisse.

Arne Dreier

Daher reibt sich das Sprachrohr die Hände, kann es kaum erwarten, als er gegenüber Lippe-Kick zu Protokoll gibt: „Das sind besondere Spiele. Wir haben große Lust, TSV Horn ein Bein zu stellen, die Wiederholung des Erfolges vom letzten Jahr vorzeitig zu beenden. Wir gehen sehr motiviert in dieses Spiel.“ Da beim SV Diestelbruch-Mosebeck noch kein Voll-Profitum eingeführt worden ist, müssen einige Kicker in der Spätschicht für den Broterwerb sorgen. Wer das ist, da schweigt der gewiefte Dreier wie ein Kartäuser Mönch.

 

Den Vorteil vom spielfreien Wochenende nimmt Ender Ünal als Argument, warum hier die Hausherren bevorteilt sind. Sein TSV Horn musste schließlich am vergangenen Sonntag fleißig auf dem Platz knechten, gelang ihnen in einem hart umkämpften Spiel ein 2:1-Erfolg beim RSV Hörste. Der rührselige TSV-Manager macht sich auch schon seine Gedanken zum Thema Belastungssteuerung: „Vielleicht sollte man sich auch in Zukunft darüber Gedanken machen, die Wochenspiele nicht mehr dienstags auszutragen, sondern mittwochs oder donnerstags.“ Die Begründung dafür liefert er sogleich hinterher: „Denn es ist für die Amateurfußballer eine Zumutung, nach 48 Stunden schon das nächste Spiel machen zu müssen, teilweise sogar über drei, vier Wochen hintereinander.“ Ein weiterer Aspekt, den er als Argumentationsstütze verwendet, bezieht sich auf die hohen Temperaturen. Deshalb sind so einige Rasenplätze aktuell schwer bespielbar, ist die Rasenfläche mehr braun als grün. Die Konsequenz sind zahlreiche Muskelverletzungen der Kicker, weshalb letztlich die Vereine die Leidtragenden sind. Er wird auch noch sportlich: „Diestelbruch/Mosebeck ist ein uns bekannter Gegner, wir kennen die Qualitäten des Gegners, aber die kennen uns mit Sicherheit genauso gut.“ Auf Augenhöhe begegneten sich die Rot-Weißen, weshalb eine Prognose dem Fußball-Fachmann spürbar schwerfällt. Deshalb bemüht er allzu gerne auch einen echten Klassiker: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Unser Ziel ist es, natürlich auch dieses Jahr bis ins Finale zu kommen und dafür werden wir alles geben.“ Man darf sich gewiss sein, dass der erfahrene Trainer Rytis Narusevicius eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten wird. Spielt sein Team ähnlich engagiert und druckvoll wie im ersten Abschnitt in Hörste, steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit rapide an. Aus Verletzungsgründen müssen die Egge-Kicker allerdings auf Oguzhan Keles, Servet Altan und Volkan Coban verzichten.

 

Christian Hesse ist auf dem Kunstrasenplatz am Dörenwald für die Spielleitung verantwortlich.

 

Blomberger SV vs. TuS WE Lügde

(ab). Der Blomberger SV hat mit dem TuS WE Lügde noch ein Hühnchen zu rupfen. Am ersten Spieltag der Bezirksliga-Saison verloren die Nelkenstädter zu Hause mit 1:5 gegen die Westfälische Eiche. Ein „Derby im engeren Sinne mit viel Rivalität“ ist dieses Duell allerdings nicht. Im Gegenteil, man schätzt sich gegenseitig und hat viel Respekt voreinander, so BSV-Coach Sebastian Magers: „Lügde ist eine tolle Mannschaft mit einem tollen Trainer. Wir schreiben regelmäßig und die Kommunikation ist überragend. Es macht Spaß, sich mit Arthur auszutauschen.“ Und auch im erwähnten Aufeinandertreffen „war Lügde einfach überragend. Wir haben es über 90 Minuten nicht geschafft, Lügde vor Probleme zu stellen“. Magers hofft, dass seine Mannschaft aus dem Spiel gelernt hat und sich im zweiten Spiel besser präsentiert: „Lügde war ab Minute eins da. Das müssen wir auch. Einen Rückstand aufzuholen ist gegen eine solche Mannschaft immer ein absolutes Problem und eine große Schwierigkeit.“ Andererseits sind seit dem ersten Spieltag auch schon wieder „einige Wochen vergangen und wir und auch Lügde haben eine Entwicklung genommen“, so Magers. So hat der TuS WE Lügde beispielsweise seitdem in der Liga keinen Punkt mehr geholt. „Aber dabei sollte man zwei Dinge beachten“, wirft Magers sein, denn „zum einen haben sie im Kreispokal gegen Jerxen-Orbke gewonnen und zum anderen gegen drei Top-Vereine aus der Bezirksliga gespielt“. Gegen den starken Aufsteiger aus Asemissen hat Lügde knapp verloren und auch gegen Höxter und Lipperreihe kann man durchaus mal verlieren, ohne alles hinterfragen zu müssen: „Alle drei Mannschaften sind sehr gut, so dass wir darauf nichts geben sollten“, so der BSV-Coach. Und natürlich gilt auch eine allseits bekannte Regel heute Abend: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Ins Phrasenschwein zahle ich bei Gelegenheit mal ein.“ Auf eines kann man sich heute Abend auch wieder verlassen, findet Sebastian Magers: „Lügde wird spielerisch wieder stark sein. Wir müssen schauen, dass wir sie nicht ins Spiel kommen lassen. Dann kann was gehen für uns.“ Ohnehin ist der Blomberger SV in den letzten so etwas wie eine Pokal-Mannschaft gewesen.

Sebastian Magers

Letzte Spielzeit stand der BSV im Finale, ebenso wie in der Saison 2019/2020, welches aufgrund der Pandemie verspätet ausgetragen wurde. In der ersten Runde 2020/2021 gab es diese Paarung genauso übrigens auch. Noch als A-Ligist warf Blomberg den TuS WE Lügde mit einem 2:1 aus dem Wettbewerb. „Ich glaube, wir haben die letzten Jahre gezeigt, dass der Pokal für uns ein geiler Wettbewerb ist und ein Finale in diesem Wettbewerb ist etwas ganz Besonderes.“ Um dort allerdings erneut hinzukommen, muss der BSV „mit 120 Prozent auf dem Platz sein. Wir müssen den Aufschwung vom Wochenende mitnehmen und alles geben. Flutlicht, Rasen, Top-Wetter und ein toller Gegner lassen uns strahlen und wir haben wieder richtig Bock darauf“. Und auch die Kadersituation mindert die Vorfreude keineswegs, auch, wenn es insgesamt wieder etwas schlechter aussieht. Chris Milinski, Daniel Wecker, Berkan Karaduman, Joscha Retzlaff, Andrey Kraft und Fahri Isik sind weiterhin verletzt, Haydar Demirkutlu und Onur Ünal sind im Urlaub, Robin Schatz und Dominik Johnson sind privat verhindert und hinter dem Einsatz von Thomas Stirz und Daniil Rjabokin steht noch ein Fragezeichen. Aber es gilt das gleiche wie immer: „Wir werden trotz der vielen Ausfälle alles geben und versuchen mit den Spielern zu arbeiten, die wir haben. Somit gibt es kein Kopf in den Sand, sondern absolute Vorfreude auf das Spiel.“

 

Und diese Vorfreude herrscht auch beim TuS WE Lügde. „Wir freuen uns auf das Spiel! Derby, Flutlicht, Pokal-Viertelfinale. Was gibt es Schöneres“, fragt TuS-Coach Arthur Wiebe vor dem Gastspiel der Westfälischen Eiche in der Nelkenstadt. Und auch Wiebe hat Respekt vor dem Gegner und geht nicht davon aus, dass es nochmal so eine eindeutige Sache wird wie am ersten Spieltag dieser Saison: „Es wird ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Blomberg ist mittlerweile in der Bezirksliga angekommen und wird von Spiel zu Spiel stärker.“ Wenn der TuS WE Lügde aber eines aus dem Liga-Spiel mit in dieses Duell nehmen könnte, wäre es sicher der super Start ins Spiel. Nach 21 Minuten führte der TuS nämlich bereits mit 4:0. Deshalb heißt es auch diesmal: „Wir werden von der ersten Minute an alles geben.“ So lang wie die Ausfallliste des Blomberger SV ist die des TuS WE Lügde heute Abend nicht, dennoch muss Arthur Wiebe definitiv auf Robin Schlieker und Fabian Deppe verzichten. Ob Kris Pape spielen kann, ist fraglich.

 

Wiederholt der TuS WE Lügde sein starkes Spiel vom Ligastart, oder setzt sich wie letztes Jahr der Blomberger SV durch? Der Sieger dieses Spiels trifft auf den Sieger der Partie zwischen dem SV Diestelbruch-Mosebeck und dem Türkischen SV Horn. Los geht es um 19.30 Uhr.

 

Saison Runde Paarung Ergebnis Level
2021/2022 1. Runde Blomberger SV – TuS WE Lügde 2:1 (0:1) KLA – BL3

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