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Handball – TBV Lemgo Lippe: Niederlage in packender Partie

Mit 31:34 (12:14) verliert der TBV Lemgo Lippe bei FRISCH AUF! Göppingen auch das zweite Bundesliga-Spiel. Der Spielbericht gibt euch Auskunft.

 

 

Niederlage in der Crunchtime: 31:34 gegen Göppingen

 

OWL-Sport. Großer Kampf, hohes Tempo, einen spannenden Spielverlauf bis in die Schlusssekunden und jede Menge Emotionen und Tore – diese Spiel hatte fast alles, was das Zuschauerherz höherschlagen lässt. Doch auch im zweiten Anlauf bleibt der TBV Lemgo Lippe in der LIQUI MOLY HBL trotz starker Mentalität punktlos und verliert bei FRISCH AUF! Göppingen mit 31:34 (12:14). „Klar ist es schade, dass wir keine Punkte mitgenommen haben, aber wir werden weiterarbeiten und schauen, dass wir schon Samstag einen weiteren Schritt nach vorne machen“, bleibt TBV-Trainer Florian Kehrmann im Anschluss optimistisch.

 

Zum Spielverlauf: Einer, der die Göppinger EWS Arena nur zu gut kennt, sollte in dieser Partie von Beginn an seine große Klasse unter Beweis stellen. Urh Kastelic zeigte gegen seinen Ex-Verein im gesamten Spiel eine Leistung, für die die Bezeichnung Weltklasse wahrlich berechtigt ist. Mit einer Abwehrquote von über 40 Prozent in Durchgang eins brachte der Lemgoer Schlussmann seine ehemaligen Mannschaftskameraden ein ums andere Mal zur Verzweiflung. Eine solch überzeugende Torhüterleistung hatten die Lipper in Halbzeit eins gegen hellwache Göppinger aber auch schwer nötig. Der Rückraum der Schwaben um Kapitän Tim Kneule, Josip Sarac und Jon Lindenchrone zog im Positionsangriff ein temporeiches Offensivspiel auf. Zudem stellten die Gastgeber eine aggressive und hohe 6:0-Deckung, aus der die Halb-Verteidiger immer wieder weit auf den lippischen Rückraum heraustraten. So hatten es Lukas Hutecek, Emil Laerke und Co. zunächst oft schwer, sich klare Torchancen herauszuspielen und wurden häufig zu Fehlern gezwungen. Die FRISCH AUF!-Spieler liefen folgerichtig regelmäßig Gegenstöße in Richtung Kastelic, der jedoch aus den Duellen nicht selten als Sieger hervorging und den TBV im Spiel hielt.

 

Vor allem Niels Versteijnen wusste in Halbzeit eins, mit seinem auffällig guten Zweikampfverhalten im Angriff zu überzeugen und war zur Pause auch bester Torschütze Lemgos. Die TBV-Offensive hatte mit Göppingens Abwehr hart zu kämpfen, bis schließlich auch zusehends das Spiel über den Kreisläufer verbessert wurde. Wo die Abwehr der Schwaben offensiv wurde, um den Angriffsfluss der Lipper zu stören, entstanden in der Tiefe zwangsläufig Freiräume, die von Jan Brosch und Gedeón Guardiola immer häufiger erlaufen und mit Treffern bestraft wurden. Lukas Zerbe brachte Lemgo dann in der 29. Minute auf 12:13 heran.

Doch das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer legte im direkten Gegenzug nach und es ging mit einem 12:14 in die Halbzeit. Zu Lemgos bedauern war für den gut aufgelegte Versteijnen wegen einer Verletzung am Fuß nach 30 Minuten Schluss. Doch da, wo der niederländische Neuzugang eine Lücke hinterlassen hatte, traten nun andere in Erscheinung. Ein Zeichen für den guten Charakter dieses neuformierten Teams. In der 35. Minute erzielte Zerbe den Ausgleich zum 16:16 und das Spiel nahm mehr und mehr Fahrt auf. Göppingen hatte sich auf zwei Treffer abgesetzt, als Hutecek mit der letzten Aktion vor dem Zeitspiel per Schlagwurf zum 20:21 verkürzte (43.). Göppingen setzte sich in der Folge mit drei schnellen Treffern bis auf 21:24 ab (46.), doch Lemgo zeigte erneut Comeback-Qualitäten und war beim 25:25 durch Frederik Simak (49.) wieder voll im Rennen.

 

Das in den letzten gut 11 Minuten noch 15 Tore fallen sollten, sagt vieles über die Schlussphase in dieser packenden Partie aus. Florian Kehrmann stellte im Angriff auf Sieben-gegen-Sechs um. Die taktische Veränderung brachte Erfolg: Lemgo spielte die Überzahl immer wieder diszipliniert und clever aus. Unter anderem der für Versteijnen auf Halbrechts eingesprungene Bobby Schagen nutzte die Lücken, die sich auftaten, mit drei blitzsauberen und wichtigen Treffern in der Crunchtime. Es ging nun Schlag auf Schlag, beide Mannschaften kamen für Punkte in Frage. Noch zwei Minuten vor dem Ende war beim 31:32 alles offen, doch vor heimischer Kulisse setzte sich FRISCH AUF! schlussendlich durch. Das letzte Tor des Abends erzielte Tobias Ellebaek, der kurz vor dem Abpfiff zum 34:31 traf.

 

Es war ein großartiges Handballspiel, das nicht lange auf eine erneute Auflage warten muss. Bereits Ende September und Anfang Oktober treffen der TBV Lemgo Lippe und FRISCH AUF! Göppingen in der zweiten Qualifikationsrunde für die EHF European League erneut aufeinander. Fans und Anhänger beider Mannschaften dürfen sich somit auf zwei weitere packende Duelle in absehbarer Zeit freuen.

 

TBV-Trainer Florian Kehrmann zum Spiel: „Wir haben über das ganze Spiel nicht in die Abwehr gefunden. Außer, wenn Urh Kastelic überragend gehalten und uns damit auch im Spiel gehalten hat. Vorne war es phasenweise gut, dann lief es auch wieder nicht optimal. Wir haben es trotzdem auch in stressigen Situationen geschafft, das Spiel auf Augenhöhe zu halten. Am Ende kommt es wie so oft auf ein, zwei Situationen an.“

 

TBV Lemgo Lippe: Zecher, Kastelic (16 Paraden); Hutecek (4), Zehnder (7/3), Brosch (2), I. Guardiola (1), Simak (1), Laerke (3), Schagen (3), Blaauw, Schwarzer, Suton (2), Zerbe (3), Versteijnen (3), G. Guardiola (2)

Werbegruppe OWL Sport

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