Kreisliga B2 Lemgo – Vorbericht 9. Spieltag 2022/23

Rund zwei Monate lang wird die zweite Lemgoer B-Klasse noch spielen, bis es in die vierteljährliche Winterpause geht. Heute haben wir die neunte Runde etwas präziser im Blick.

Gegas und Zacharias wollen eine Reaktion sehen

Kreisliga B2 Lemgo (hk). Nach dem verlängerten Wochenende wird selbstverständlich auch mitten in den Herbstferien bei besten äußeren Bedingungen Fußball gespielt. Sieben Partien sind an zwei unterschiedlichen Anstoßzeiten terminiert. Vier Begegnungen starten um jeweils 13.00 Uhr, drei 120 Minuten später. Das Recht auf Spielfreiheit genießt unterdessen der TuS Lipperreihe II, der nach dem desillusionierenden 0:3 in Bexterhagen zunächst einmal seine Wunden lecken muss. Ausgerechnet gegen das Überraschungsteam der Liga geht es für den TBV Lemgo III, der zuletzt zwei Auswärtsniederlagen in Serie kassierte, am Sonntag aber vor heimischer Kulisse die starken Reds empfängt. Derzeit sind es drei Zähler Rückstand auf den Klassenbesten TuS Asemissen II, der beim Zehntplatzierten TuS Ahmsen II gastiert. Etwas Nachbarschafts-Charakter verströmt das Aufeinandertreffen der beiden Liga-Neulinge, wenn der SV Wüsten II auf den TSV Schötmar II trifft.

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Von Henning Klefisch

SV Wüsten II vs. TSV Schötmar II

Dieses Spiel war ganz bestimmt nichts für schwache Nerven. Durch ein Kopfballgegentor in der zweiten Minute der Nachspielzeit verpasste der SV Wüsten II den ersten Saisonsieg nur denkbar knapp. Sören Krack heißt der gute Mann, der zum späten 4:4-Unentschieden für den SV Werl-Aspe II erfolgreich seinen Schädel hinhielt. Am Sonntag folgt ein weiteres Duell gegen einen Nachbarverein.

Marc Schmidt

Dieses Mal vor heimischer Kulisse gegen den Aufsteiger TSV Schötmar II. SVW II-Coach Marc Schmidt muss sich eingestehen: „Die Mannschaftsdecke ist noch immer dünn, aber wir müssen langsam in Fahrt kommen und zu dem Punkt müssen noch andere hinzukommen.“ Was durchaus verlockend ist: Mit einem Heimsieg könnten die Wüstenfüchse den Abstand zu den Lohfeld-Jungs bis auf drei Zähler halbieren. Deshalb möchte Schmidt nicht voreilig etwas abschreiben: „Es wird schwer, aber wir glauben an uns und werden Sonntag alles geben“, lässt er sich von Lippe-Kick ein Versprechen entlocken.

Der Trend zeigt derzeit klar nach unten. Nach dem 3:7 beim TuS Bexterhagen II und dem 0:3 bei der Reserve aus Asemissen fordert TSV Schötmar-Vereins-Boss Ersan Dargecit in aller Deutlichkeit bei Lippe-Kick: „Wir brauchen wieder einen Sieg.“ Allerdings haben die Wüstenfüchse Blut geleckt, nachdem sie in der Vorwoche beim 4:4 in Aspe erfolgreich auf Punktejagd gingen. Dass auch der Tabellenvorletzte dringend auf Zähler angewiesen ist, das weiß der TSV II-Kicker nur allzu gut. Ebenso hat er im Hinterkopf: „Mit dem Unentschieden letzte Woche haben sie sicherlich einen Motivationsschub bekommen, den sie in dieses Spiel mitnehmen möchten.“ Ein Zähler nach sieben Partien, das ist beileibe kein Ruhmesblatt. Trotzdem betrachtet Dargecit die gegnerischen Partien bei Licht: „Bis auf ein bis zwei Ausnahmen haben sie sich auch nie wirklich kampflos geschlagen gegeben.“ Natürlich wiegt die Enttäuschung nach der deutlichen Niederlage in Asemissen schwer. Trotzdem verweist Dargecit mit Stolz auf die „spielerisch gute Leistung“, die er sich ebenfalls am Sonntag in Wüsten so wünscht. Auf den rotgesperrten Lennard Ricken (Bild rechts) muss Chef-Coach Nurettin Sever (Bild links) verzichten. Ebenfalls auf die Urlauber Erdal Celik und Kerem Erol. Ersan Dargecit kehrt aus seiner Antalya-Auszeit zurück.

Detlef Meyer ist ab 13.00 Uhr der Spielleiter auf dem Kunstrasenplatz in Wüsten.

Alle Ergebnisse von SV Wüsten II – TSV Schötmar II seit 1997/98

TuS Ahmsen II vs. TuS Asemissen II

Reichlich realistisches Gedankengut beherzigt Tobias Frenzel, als er Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Das anstehende Heimspiel gegen den Tabellenführer ist wohl nach dem derzeitigen Stand die größte Aufgabe, die man gestellt bekommen kann.“ Unfug redet der Cheftrainer vom TuS Ahmsen II da ganz gewiss nicht, denn sieben Siege aus ebenso vielen Partien sprechen eine eindeutige Sprache. Er führt weiter fort in seiner Eloge: „Asemissen II ist in allen Mannschaftsteilen top besetzt. Sie sind individuell stark, aber auch im Kollektiv.“ Zwölf Zähler mehr haben die Blau-Weißen im Vergleich zu seinem Team bisher eingesammelt. Was auch plausible Gründe hat, denn seine Reverenz vor den gegnerischen Coaching-Qualitäten ist immens: „Florian Meerkötter führt die Mannschaft mit Plan und Qualität. Er hat ein gutes Auge, liest das Spiel und kann so entsprechend die Stellschrauben drehen.“

Tobias Frenzel

Auch die richtige Mischung aus Verteidigung und Angriff ruft bei ihm den allergrößten Respekt hervor: „Defensiv stehen sie sehr stabil, lassen wenig zu und offensiv zeigen sie sich variabel, zielstrebig und treffsicher.“ Mit erst acht kassierten Gegentoren besitzen sie diesbezüglich den besten Wert in der gesamten Spielklasse. Konkludierend kommt er zu der Annahme: „Da gibt es keine offensichtlichen Defizite.“ Die Marschroute für den folgenden Sonntag ist eindeutig für die Grün-Weißen: „Für uns bedeutet es am Sonntag, eigene Fehler zu vermeiden, konzentriert und engagiert aufzutreten und zu jederzeit Bereitschaft an den Tag zu legen, dem Gast das Spiel streitig zu machen.“ Die Asemisser sollten aber gewarnt sein, gilt der TuS Ahmsen II doch als eine veritable Heim-Macht. Sämtliche neun Saisonzähler ergatterten sie vor heimischer Kulisse. Nach dem 2:1 gegen die SG Hörstmar/Leese II folgte ein 8:0 gegen Lockhausen und jüngst ein 1:0 über die Reserve vom TuS Bexterhagen.

Am Sonntag gastiert der Klassenbeste in der Werrekampfbahn. Ein weiterer Härtetest also für die Meerkötter-Männer. Coach Florian Meerkötter (Bild links) hält große Stücke auf den folgenden Widersacher, als er gegenüber Lippe-Kick die Kompetenzen auflistet: „Bei Ahmsen II hat man in der letzten Saison einen guten Entwicklungsprozess gesehen. Sie arbeiten mittlerweile als gesamte Mannschaft sehr gut und diszipliniert gegen den Ball, sodass sie defensiv meistens grundsätzlich stabil stehen und nicht einfach zu bespielen sind.“ Derzeit sind es acht Zähler Bonus, die das Frenzel-Team auf einen Abstiegsrang aufweist. Nicht nur deshalb versichert Meerkötter: „Ahmsen II wird meiner Meinung nach in dieser Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben und im gesicherten unteren Mittelfeld landen.“ Die unglaubliche Heimstärke hat er im Hinterkopf abgespeichert, wird dies seinen Schützlingen ganz bestimmt auch in der Besprechung als einen sachdienlichen Warnhinweis mitteilen. All dies führt bei ihm zu der Annahme: „Dementsprechend erwarten wir kein einfaches Spiel.“ Trotzdem werden die Seriensieger nach der bislang so blütenreinen Weste mit einer breiten Brust diese Herausforderung angehen. Sich zu sehr von gegnerischen Befindlichkeiten tangieren zu lassen, das soll tunlichst unterlassen werden. Deshalb unterstreicht Florian Meerkötter im Gespräch mit Lippe-Kick: „Wir wollen uns auf unseren eigenen Fußball konzentrieren und weiter in der Erfolgsspur bleiben.“ Die Langzeitverletzten Linus Brune, Manuel Kesting, Lucas Radeck und Justin Vogt fehlen ebenso, wie dieses Mal auch der gelbrot gesperrte Thilo Bednorz. Private Ursachen hat die Absenz von Bahzad Khalaf und David Pereira. Vor dem Comeback in den Kader stehen Stefan Berg, Raffael Giebel und Sven Reimer (Bild rechts). Unklar ist noch der Einsatz von ein, zwei Akteuren, während jetzt schon klar ist, dass Meerkötter einige seiner Jungs Richtung Bezirksliga-Mannschaft hochschicken muss.

Manfred Heinrich ist ab 13.00 Uhr der Referee von dieser Begegnung auf dem Kunstrasenplatz der Werrekampfbahn in Ahmsen.

Alle Ergebnisse von TuS Ahmsen II – TuS Asemissen II seit 2000/01

SV Werl-Aspe II vs. SG Hörstmar/Leese II

Gibt es erneut ein Deja-vu-Erlebnis für die Reserve vom SV Werl-Aspe? Bereits in der Vorwoche ging es gegen eine bis dato punktlose Zweitvertretung. Ebenfalls vor heimischer Kulisse. Die Rede ist vom Gastspiel des SV Wüsten II am Heerser Bruch, das mit einem furiosen 4:4-Unentschieden endete. Am Sonntag kommt die SG Hörstmar/Leese II zu Besuch, die ebenfalls noch nach dem ersten Saisonpünktchen strebt. „Uns erwartet ein Gegner, der eigentlich drei Punkte für uns bedeutet. Aber das war auch Wüsten II vergangenes Wochenende“, wird ein Stirnrunzeln bei Werl-Aspe II-Kicker Marius Grimm klar ersichtlich. Um nicht die zweite Enttäuschung in Serie erleben zu müssen, fordert er mit Nachdruck: „Wir dürfen das Spiel nicht zu leichtnehmen und volle Konzentration zeigen. Dabei müssen wir auch den Kampf annehmen.“ Er begründet seine dringliche Forderung: „Ohne die passende Einstellung sind auch Punkte nicht realistisch. Daher erwarte ich, aber auch das Trainergespann, Einsatz.“ Im Bereich der Abschlussqualitäten besteht bei den Aspern noch reichlich Luft nach oben. Das Verhältnis zwischen den erspielten Torchancen und den letztlich erzielten Toren gleicht einem Mismatch. 15 Mal beförderten die Männer von Cheftrainer Salvatore Völkel bislang den Ball in den gegnerischen Kasten. Damit sind sie etwa auf dem gleichen Stand wie die TSG Holzhausen/Sylbach, die gewiss andere Ansprüche verfolgt. Trotzdem erkennt Grimm hier Steigerungsbedarf: „Wir müssen mehr aus unseren Chancen machen. Das steht aktuell auch in jedem Training auf dem Plan.“ Er zeigt sich gespannt, ob dieser Fleiß honoriert wird, wenn er sagt: „Mal schauen, ob es Früchte trägt.“

Wolfgang Lenger ist ab 13.00 Uhr der Spielleiter auf dem Rasenplatz vom Heerser Bruch in Werl-Aspe.

SV Werl-Aspe II – SG Hörstmar/Leese II keine bisherigen Begegnungen

TBV Lemgo III vs. TuS Bexterhagen II

Zwei Spiele in Serie hat die Drittvertretung vom TBV Lemgo verloren. Beide Niederlagen gab es in der Fremde. Zunächst mit 2:4 bei Yunus Lemgo, dann 1:2 in Holzhausen. Der zwischenzeitliche 2:0-Heimerfolg gegen den TuS Lockhausen wurde kampflos eingefahren, weshalb der Grad der Freude eingetrübt ist. Man sollte immer das große Ganze im Visier haben, haben die Jahnplatz-Jungs davor nämlich sechs Siege zum Start verbucht, weshalb TBV III-Spielertrainer Dimitrios Gegas (Bild links) dieses Zahlenwerk als „absolut vertretbar“ bezeichnet. Sogleich ergänzt: „Damit können wir gut leben.“ Siege schmecken bekanntlich deutlich süßer als Niederlagen, weshalb die vor heimischer Kulisse mit einer blütenreinen Weste dastehenden Hansestädter auch gegen die Bexterhäger Reserve die volle Punktzahl anstreben. Schließlich sind die Lemgoer nach den zwei Nullrunden im Vergleich zum Klassenbesten TuS Asemissen II spürbar ins Hintertreffen geraten. In zwei Wochen steht doch der große Showdown an. Gegen die Reds möchte der TBV Lemgo III voller Pflichtbewusstsein die eigenen Hausaufgaben erledigen. Die jüngste Statistik macht immerhin Mut, gab es am Alten Postweg einen 4:1-Erfolg, während am Jahnplatz mit 3:1 gesiegt wurde. Die Serie davor erlitten die Blau-Weißen allerdings zwei Niederlagen (1:4 in Lemgo, 0:1 in Bexterhagen). Jüngst gelang den Reds dank eines Dreierpacks vom Spieler der Woche, Aboubacar Soumah, ein 3:0-Sieg gegen die Reserve des TuS Lipperreihe. „Ein überraschend klares Ergebnis. Bexterhagen II ist gut drauf.“ Obwohl die Bexterhäger eine Partie weniger absolviert haben, fuhren sie immerhin schon vier Siege ein. Die Entwicklung zuletzt erzeugt einen immensen Respekt bei ihm. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht nur auf einen Punkt spielen wollen, sondern auf den Sieg gehen. Sie werden uns alles abverlangen.“ Wenn die Schützlinge von Chef-Coach Dennis Lütkehölter an der Pideritstraße gewinnen, ebenfalls ihr Nachholspiel, dann würden sie den TBV Lemgo III in der Tabelle sogar überflügeln. Deshalb appelliert Gegas, dass sein Team die vorhandenen PS unbedingt auch auf die Straße bringen muss. Andernfalls wachsen die Schwierigkeiten weiter an und die entfachte Euphorie könnte einen weiteren Stimmungsdämpfer erhalten. Gerrit Hesse, Moritz Stenten und Afrid Hossain fehlen definitiv. Vor dem Comeback stehen Lukas Karaoglanoglu (Bild rechts), Christof Patzer (Bild links), Patrick Wattenberg, Marcel Zoworka, Jonas Karsten und Eric Meierjürgen. Völlig unklar ist das Mitwirken bei Dimi Gegas, Dennis Driedger, Artur König und Dennis Gomer. Dass der Zusammenhalt innerhalb vom Verein außerordentlich stark ausgeprägt ist, bewies die Kader-Zusammensetzung in der Vorwoche. Bei der TSG Holzhausen/Sylbach standen gerade einmal neun Kader-Akteure aus dem C-Team zur Verfügung. Glücklicherweise half das A-Liga-Team, weshalb personelle Vakanzen gelöst wurden. In dieser Woche ist die B-Liga-Truppe auf die eigenen Kader-Ressourcen angewiesen. „Es sieht gut aus. Wir haben 13 Zusagen“, verkündet ein prächtig gelaunter Dimi Gegas bei Lippe-Kick.

Während der TBV III jüngst in eine 1:2-Auswärtsniederlage einwilligen musste, haben die Reds ein furioses 3:0 gegen den TuS Lipperreihe II erzielen können. Für den Gäste-Trainer Dennis Lütkehölter ist die Favoritenrolle dennoch klar. „Wir spielen beim Tabellenzweiten, der alle seine Heimspiele gewonnen hat. Wir können also nur positiv überraschen.„ Warum der Coach sich in Zurückhaltung übt, zeigt ein Blick auf die Personalsituation. Mit Dennis Haugk, Dominik Niekamp, Firas Salih Yousif, Lion Giebner und Demijan Banovic (Bild links) weilen fünf Spieler nun zeitgleich im Urlaub. Julian Droste und Jascha Klatt sind erkrankt und fehlen ebenso wie Aboubacar Soumah, der seine Gelb-Rot-Sperre absitzt. „So werden wir wohl keine Mannschaft stellen können, wenn nicht von irgendeinem Baum noch fünf Spieler herunterfallen“, ist die Austragung dieser Partie wohl mehr als gefährdet.
Vom TBV Lemgo III hält der Coach sehr viel. „Sie haben in den letzten Jahren einen ständigen Aufwärtstrend. Gerade in dieser Saison lief es lange Zeit sehr gut. Jetzt müssen sie das erste Mal mit kleineren Rückschlägen umgehen. Unter normalen Umständen hätte ich gesagt, dass es dieses Mal eine gute Gelegenheit für uns darstellt. Wie ich eine Mannschaft stellen soll, erschließt sich mir jedoch noch nicht. Eventuell kann man aus unserer Dritten zwei bis drei Spieler bekommen, aber das wird auch nicht ausreichen“, spekuliert der Reds-Coach auf Unterstützung, da die C-Liga-Truppe lediglich ein Neuner-Spiel zu absolvieren hat.

Altunbas Birol ist ab 13.00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Lemgo der Leiter von dieser Begegnung.

Alle Ergebnisse von TBV Lemgo III – TuS Bexterhagen II seit 1989/90

Alle Ergebnisse von TuS RW Grastrup-Retzen – Yunus Lemgo seit 2002/03

TuS Helpup vs. TuS Lockhausen

Für die Helpuper ist es bereits der zweite Vergleich mit den Männern vom Sepp. Anfang August setzten sie sich im Kreispokal knapp mit 3:2 durch, trafen erst in der Schlussphase entscheidend zum Weiterkommen. Wie schon im Pokal beobachtet, rechnet Cheftrainer Frank Willhelm auch im Liga-Match mit einem „abwartend spielenden Gegner, der gut verteidigt, viel Intensität in die ganze Geschichte bringt.“ Folglich empfiehlt er seinen Schützlingen, vor allem in den direkten Duellen mit mächtig Engagement zu überzeugen, voll dagegenzuhalten. Eine Menge Kampfkraft und Laufarbeit werden erforderlich sein, um diesen vor allem physisch so bärenstarken Rivalen in die Knie zu zwingen. Nach erstaunlichen elf Zählern aus fünf Partien liegt die 0:3-Niederlage bei Yunus Lemgo weiterhin schwer im Magen. Willhelm hofft sehr, dass diese dritte Saisonpleite „nur ein Ausrutscher war.“ Deshalb ist die Vorfreude vor dieser Partie bei den West-Lippern besonders groß, kann ein kleiner Stimmungsaufschwung nach der herben Enttäuschung herbeigeführt werden. Insbesondere auf Lockse-Coach Slavisa Rajovic freut sich das Helpuper Trainerteam Güven Aydin und Willhelm ganz besonders. Das Helpuper Saisonziel ist klar: In dieser Saison soll der Abstiegskampf kein Thema sein, möchten sie sich doch lieber in sicheren Tabellengefilden aufhalten. Mit einem Heimerfolg am Sonntag könnte dieser Wunsch mit Ergebnissen untermauert werden. Felix Gruenert (Bild rechts) fällt mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus. Johannes Brückmann hat sich das Knie auf dem schlechten Platz der Lemgoer West-Alm verdreht, fällt daher bis auf unbestimmte Zeit aus. Einige Akteure urlauben, wie etwa Yorrick Rehm (Bild links). Willhelm verfügt über reichlich Tatendurst, kündigt daher entschlossen bei Lippe-Kick an: „Wir scharren mit den Hufen und wollen drei Punkte.“

Dieser Favoritensturz hat sich mal gewaschen. Nach einer überzeugenden Vorstellung schlägt der TuS Lockhausen dem Favoriten SC St. Pauli ein Schnippchen und verbucht somit den zweiten Saisonsieg. Diesen Rückenwind wollen sie unter allen Umständen mit in das komplizierte Gastspiel am Helpuper Wäldchen mitnehmen. Die Maßgabe von Lockse-Cheftrainer Slavisa Rajovic ist leicht nachvollziehbar: „Wir konzentrieren uns wieder, stabilisieren uns taktisch und spielerisch, können noch besser Fußball spielen.“ Nicht nur mit dem 2:1-Erfolg gegen die Paulianer, ebenfalls beim 3:2-Heimsieg gegen den TSV Schötmar II hat der A-Liga-Absteiger seine mannigfaltigen Qualitäten nachgewiesen. Nach Ansicht von Rajovic haben seine Spieler den Charaktertest absolut bestanden, weshalb er sich „sehr zufrieden mit meinen Jungs“ zeigt. Das Memento an den folgenden Kontrahenten ist noch lebhaft: „Gegen TuS Helpup haben wir schon gespielt und leider in der letzten Minute verloren, unglücklich.“ Aus dieser Niederlage müssen sie eine Stärke entwickeln, die erforderlichen Lehren daraus ziehen, um die Fehler nicht zu wiederholen. Slavisa Rajovic hofft, auch auswärts nachlegen zu können, fordert gegenüber Lippe-Kick unzweideutig: „Deswegen müssen wir alles besser machen, weil wir es mit einer sehr guten Mannschaft zu tun haben. Uns erwartet ein schwieriges Spiel.“ Immerhin haben die Helpuper sieben Zähler mehr im bisherigen Saisonverlauf eingesammelt, bei allerdings auch einer Extra-Chance.

Ilyas Bulut ist ab 15.00 Uhr der Schiedsrichter auf dem Rasenplatz in Helpup.

Alle Ergebnisse von TuS Helpup – TuS Lockhausen seit 2000/01

SC St. Pauli vs. TSG Holzhausen/Sylbach

Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief bei den Protagonisten vom SC St. Pauli, die nach der 1:2-Niederlage in Lockhausen zunächst einmal ihre Wunden lecken müssen. Mit dem Faktor Zeit sind sie indessen äußerst wertschätzend und achtsam umgegangen. „Wir haben die Woche genutzt, um das Spiel gegen Lockhausen zu analysieren und auszuwerten“, verrät Sportclub-Co-Trainer Thomas Zacharias gegenüber Lippe-Kick. Zugleich Zuversicht verströmend: „Wir denken aber, dass wir das gut über die Woche auf- und verarbeitet haben.“ Mit einer gehörigen Portion Konzentration und einem fähigen Kader wollen sie diese Prüfung gegen die fußballerisch und personell so fähige TSG-Truppe erfolgreich bestehen. Nicht nur wegen des Heimvorteils sollten so einige Trümpfe in den Händen der Paulianer liegen. Deshalb ist die Marschroute auch keineswegs abwegig, wenn Zacharias diesbezüglich Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Wir erhoffen uns natürlich, etwas Zählbares mitzunehmen, auch wenn dies natürlich nicht leicht wird. Aber wir brauchen uns gewiss nicht zu verstecken.“ 16 Punkte aus acht Partien sind schließlich ein vorzeigbarer Wert, wenn man bedenkt, dass die Paulianer in den Vorjahren es meist als oberste Bürgerpflicht auserkoren haben, zunächst die erforderlichen Zähler für den Klassenerhalt einzusammeln.

Thomas Zacharias

Die Personalsituation nimmt im Kreisfußball stets eine besondere Bedeutung ein. Wie auch im Fall vom SC St. Pauli, der erfreulicherweise mit einem „wesentlich besseren“ Kader aufwarten kann, als im erfolglosen Aufeinandertreffen mit dem TuS Lockhausen. Zacharias erhofft sich eine reinigende Wirkung durch diese Partie, weshalb er im Gespräch mit Lippe-Kick betont: „Mit der Niederlage am vergangenen Sonntag ist natürlich ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, was uns alle nochmal wach gemacht hat und uns daran erinnert, bei jedem Spiel mit 100 Prozent dabei zu sein.“ Dieses Negativerlebnis möchten die Hansestädter unbedingt hinter sich lassen, stattdessen sämtliche Energiequellen dafür aufwenden, mit „vollem Fokus“ die Herausforderung TSG Holzhausen/Sylbach zu meistern. Auf ein Spieler-Quintett muss am Sonntag notgedrungen verzichtet werden. Søren Langhammer (Verletzung), Jaden Klotz, Simon Bolduan, Jan Luca Drexhage (alle private Gründe) und Felix Klemen (Urlaub) stehen dem Cheftrainer Simon Meschonat nicht zur Verfügung.

Der keineswegs unberechtigte 2:1-Heimtriumph über den TBV Lemgo III hat die Zuversicht im Lager der TSG Holzhausen/Sylbach weiter verstärkt. Mit diesem Überraschungscoup im Rücken soll auch die anspruchsvolle Aufgabe auf der West-Alm beim SC St. Pauli angegangen werden. „Wir wollen nachlegen, da anknüpfen, wo wir letzte Woche aufgehört haben. Der Einsatz muss passen, die Stimmung in der Mannschaft soll gut bleiben. Wir versuchen, unser Spiel aufzuziehen, unsere Chancen zu nutzen“, fordert der TSG-Spielertrainer Rolf Hermann bei Lippe-Kick. Während seine Jungs aus einem Erfolgserlebnis herauskommen, ist er sich im Klaren, dass die Paulianer zuletzt etwas Negatives mit der Niederlage gegen den TuS Lockhausen erlebt haben, deshalb umso mehr motiviert sind, „damit sie oben dranbleiben.“ Die TSG könnte mit einem Auswärtserfolg bis auf vier Zähler an die Paulianer heranrücken. Das Vertrauen in die eigenen fußballerischen Fähigkeiten ist durch den jüngsten Sieg rapide angewachsen. Hermann weiß, dass sein Team auch absolut in der Lage ist, die Paulianer zu bezwingen. Mit ganz viel Teamarbeit soll dies auch umgesetzt werden. Hilfreich ist zweifelsfrei, dass Holzhausen/Sylbach in der Kaderpolitik eine gute Arbeit geleistet hat, in der Breite wie Spitze aktiv war. Denn die Blau-Weißen müssen so einige Ausfälle verkraften. Neben Jonas Hermann (Bild rechts) kann ebenfalls Lars Thiesmeier nicht mitwirken. Er hat sich im TBV III-Match eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Moritz Simon und Michel Wiedemann stehen auch nicht zur Verfügung.

Volker Offel ist auf dem Rasenplatz der West-Alm der Schiedsrichter von dieser Begegnung. Um 15.00 Uhr geht es los.

Alle Ergebnisse von SC St. Pauli – TSG Holzhausen/Sylbach