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Kreisliga A Detmold

SF Oesterholz-Kohlstädt – Brinkmanns Aussagen zur Katar-WM

Die Fußball-WM in Katar: umstritten und herbeigesehnt. Nun ist es so weit. Stimmen dazu gibt es hier bei Lippe-Kick.

 

Das polarisierende Welt-Turnier

Kreisliga A Detmold (ts). Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat am Sonntagabend mit dem Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador begonnen. Die Südamerikaner starteten mit einem 2:0-Sieg in das Turnier. Björn Brinkmann, der 1. Vorsitzende der Fußballabteilung der Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt, lässt uns wissen, wen er favorisiert und wie er generell zur WM 2022 steht.

 

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Von Thomas Sauerbier

 

Favoriten? Björn Brinkmann benennt die üblichen Verdächtigen als Top-Favoriten auf den Titel: „Brasilien, Argentinien, England, Spanien, Frankreich und Deutschland.“ Aktuell sieht er diese Mannschaften noch nicht in Bestform, ist sich jedoch sicher: „Das wird sich während der Weltmeisterschaft noch ändern. Da wird sich Qualität durchsetzen.“

 

„Die Daumen drücke ich natürlich Deutschland, das ist ja klar.“

 

Björn Brinkmann

Dabei stuft er die Chance auf den Titelgewinn als „nicht schlecht“ ein. Brinkmann sieht alle Gegner als schlagbar für das deutsche Team und prognostiziert, dass das Gruppenspiel gegen die spanische Mannschaft wegweisend sein wird. Er erhofft sich dabei, dass die deutsche Elf in dieser Begegnung „ein Ausrufezeichen“ setzen kann und bringt den Begriff „Turniermannschaft“ ins Spiel, den man mit der deutschen Mannschaft gern assoziiert.

 

Geheimfavoriten?

 

Zum Thema ‚Geheimfavorit‘ denkt er, dass es auch in diesem Turnier eine Mannschaft geben wird, die überrascht. „Es kann, an einem guten Tag, jeder jeden schlagen“, denkt Björn Brinkmann und benennt Portugal, die Niederlande und Belgien als Teams, die hohes Potenzial besitzen und somit über den Prognosen des einen oder anderen Fachmannes liegen könnten. „Aber bei denen muss alles zusammenpassen und die Glücksfee spielt auch eine gewisse Rolle“, fügt er hinzu.

 

Was ist den Deutschen zuzutrauen?

 

Das Spektrum der möglichen Szenarien, die Björn Brinkmann der deutschen Elf zutraut, reicht vom Vorrunden-Aus bis zum Titelgewinn. Brinkmann schreibt dem Bundestrainer jedoch viel Erfahrung zu. Hansi Flick kennt die Gegner und ist „in der Mannschaft anerkannt“, erklärt Brinkmann. Zudem genießt die deutsche Elf hohes Ansehen bei den Gegnern.

 

WM im November

 

Die Tatsache, dass die WM 2022 im November startet, stört Björn Brinkmann nicht im Geringsten. „Ich habe immer Respekt vor Leuten, die etwas anders machen wollen. Ob das gut oder schlecht ist, weiß man meistens eh erst nach der WM“, erklärt er dazu. Man wird sich vielleicht irgendwann an diese WM als die einzige, die jemals im Herbst stattfand, erinnern und „warum sollte es nach dem Sommermärchen nicht auch ein Wintermärchen geben?“, gibt sich Brinkmann offen für die Möglichkeiten, die die ungewohnte Austragungszeit mit sich bringt. Public Viewing wird es, seiner Meinung nach, weniger geben. Vielleicht wird man sich ja vermehrt im privaten Rahmen zusammenfinden, um den Fußball zu zelebrieren.

 

Wie Björn Brinkmann generell zur WM in Katar steht

 

„Es ist eine WM des Geldes und des Profits, aber das regiert nun einmal die Welt und wir können da wenig ausrichten“, denkt er. Es gilt, das zu akzeptieren oder einfach abzuschalten. Dass Katar keine große Fußballnation ist und auch keine lange Fußballtradition vorweisen kann, ist in Brinkmanns Augen klar. Dass die Scheichs jedoch schon länger präsent in den internationalen Ligen sind, ist allgemein bekannt. Ein großes Interesse am Fußballsport ist damit bestätigt und somit wundert es Brinkmann nicht, dass jetzt die Fußball-WM in Katar ausgetragen wird.

 

Die Vorwürfe gegenüber dem Gastgeber

 

Brinkmann geht kritisch mit den Mitteilungen um, die die Medien verbreiten und nimmt nicht einfach alles für bare Münze, was ihm dort serviert wird. Die Vorwürfe, die erhoben werden, kennt er jedoch nur aus den Medien und kann sich dementsprechend kein klares Bild machen. „Sollte es aber so sein wie geschrieben wird, verurteile ich es aufs Schärfste“, stellt er klar.

 

Der Gedanke des Boykotts

 

„Nur so viel: Wir sind zu Gast in einem fremden Land, wo andere Religionen, Kulturen, Gesetze und Glauben zu respektieren sind“, bringt Björn Brinkmann seine Sichtweise auf den Punkt. Dass in letzter Zeit zum Boykott der WM aufgerufen wird, findet er „merkwürdig“, zumal man schon lange weiß, wo diese WM ausgetragen werden soll und bis vor kurzem niemand davon sprach, diese WM zu boykottieren. Dass man nun den moralischen Zeigefinger erhebt und vermehrt Stimmen laut werden, die Zustände anprangern, die nicht neu sind, sieht Brinkmann kritisch: „Natürlich ist es etwas anderes, als wenn die WM in Spanien oder Frankreich stattfinden würde, aber die Einstellung zu Frauen oder Homosexuellen, zum Beispiel, in diesem Land ist doch nicht erst seit der WM-Vergabe so. Das gibt es schon seit Jahrzehnten und vorher interessiert es keinen? Richtig, es wird auch fast geduldet und kaum darüber berichtet.“

 

„Da will ich einfach vier Wochen schönen und spannenden Fußball genießen“

 

Für ihn steht klar der Fußball im Vordergrund und den mag er sich nicht vermiesen lassen. „Es gibt im Moment so viel Sch…, der auf der Welt passiert – da will ich einfach vier Wochen schönen und spannenden Fußball genießen und unsere Mannschaft anfeuern. Auf alles andere drumherum habe ich keinen Einfluss und die Mannschaften auch nicht. Schließlich machen wir auch politische Geschäfte mit dem Land – da sagt auch kaum einer was dagegen.“ Björn Brinkmann differenziert hier klar zwischen Fußball und Politik. Viele Aktive sehen es ebenso und fahren stolz zu einer Fußball-Weltmeisterschaft, um sich für ihre Nationalmannschaft in den Wettstreit um den höchsten Titel, den der Fußballsport zu bieten hat, zu begeben und eines der größten Highlights in ihrer sportlichen Laufbahn zu erleben.

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