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Bezirksliga Staffel 3

Blomberger SV – Voll im Soll

Der Blomberger SV spielt eine gute Rolle in der Bezirksliga Staffel 3 und ist aktuell voll im Soll. Trainer Sebastian Magers äußert sich über die Hinrunde und die Ziele.

 

 

BSV will attraktiven Fußball spielen

Bezirksliga 3 (ab). Als Aufsteiger spielt der Blomberger SV eine gute Rolle in der Bezirksliga Staffel 3. Zwar belegen die Nelkenstädter „nur“ Rang zwölf, der würde aber schon reichen, um auch nächste Saison in der Bezirksliga spielen zu dürfen. Zudem ist die Liga sehr eng, ein Sieg würde derzeit dazu berechtigen, einen einstelligen Tabellenplatz einzunehmen. BSV-Coach Sebastian Magers sieht seine Mannschaft derzeit absolut im Soll und erklärt, weshalb die erste Saisonphase der Blomberger dennoch eher einer Achterbahnfahrt glich.

 

Dieser Bericht wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Als Neuling ist der Blomberger SV nach zwei bitter verpassten Nichtaufstiegen in dieser Saison in die Bezirksliga-Saison gestartet und liegt nach der Hinrunde „absolut im Soll“, wie Sebastian Magers meint, der auf die Tabelle verweist, denn „der dritte Platz ist nur sechs Punkte entfernt. Platz sieben gerade mal drei Punkte. Wir sind somit absolut im Soll“. Alle Aufsteiger spielen eine gute Rolle in der Liga. Auch der Blomberger SV konnte schon fünf Siege und zwei Unentschieden in 14 Spielen einfahren. „Es ist einfach eine sehr ausgeglichene Gruppe“, so Magers. In der vergangenen A-Liga Saison war es kaum möglich, „taktische Sachen einzustudieren, denn wir waren viel mit anderen Dingen beschäftigt und mussten uns auch selbst erst finden. Wir hatten zwar eine hohe fußballerische individuelle Klasse, die uns letztlich zum Aufsteiger gemacht hat, aber es fehlte die wöchentliche Herausforderung, die wir im Ligaalltag drei Jahre nicht mehr hatten“.

 

Magers: „Mussten uns an die Spielweise gewöhnen“

In dieser Saison wurde die Bezirksliga aber endlich real. Damit einhergeht aber auch, dass „jeder Spieler sein maximales Potenzial auf den Platz bekommen muss, denn die individuelle fußballerische Klasse reicht dann nicht mehr aus“. Den Unterschied zur A-Liga findet Sebastian Magers „enorm“, was er so selbst nicht erwartet hätte: „Wir mussten uns an die Spielweise zuerst gewöhnen und haben nach dem richtigen System gesucht. Wir sind mit einem System erfolgreich durch die A-Liga marschiert. Dieses System funktionierte jedoch in der Bezirksliga nicht, also gab es die Systemfindung.“ Das hat der Blomberger SV mittlerweile aber gefunden, weshalb auch die Formkurve nach oben zeigt. Zu Beginn der Saison war es noch „eine Achterbahnfahrt, nun ist eine stetige Steigerung zu erkennen“.

 

Magers hat klare Spielidee im Kopf

Mit der Formkurve sind jedoch nicht nur die reinen Ergebnisse gemeint, so Magers:

Sebastian Magers

„Ergebnisse dringen immer nach außen. Ich meine vielmehr damit, dass wir nunmehr dahin kommen, eine gewisse Spielphilosophie zu entwickeln, dass wir attraktiven Fußball spielen. Das sind dann nicht immer die Ergebnisse, die unterm Strich stehen, sondern auch die Entwicklung in der Mannschaft.“ Allerdings sind die Ergebnisse die Werte, an denen sich jede Mannschaft messen lassen muss, wenngleich für Magers die Resultate zweitrangig sind, wie er gegenüber Lippe-Kick erzählt: „Ich habe eine Spielidee im Kopf. Diese Idee ist allerdings komplex und erfordert viel Zeit. Wir sind keine Profis und sehen uns zwei, dreimal die Woche zum Training. In dieser wenigen Zeit alles unterzubringen, benötigt eine Menge Zeit.“

 

 

Häufige Wechsel in der Startelf

Magers war bewusst und hat auch nicht erwartet, „dass wir Erster oder Zweiter werden. Aber wir sind absolut im Soll und wir sehen Fortschritte. Auch die Mannschaft nimmt diese Fortschritte wahr und die Ergebnisse werden dann automatisch kommen, so wie in den letzten zwei Spielen“. Mit zwei Siegen gegen den RSV Barntrup (3:0) und beim FC Peckelsheim-Eissen-Löwen (2:1) geht der Blomberger SV in die Winterpause. In der Nelkenstadt ist und bleibt man realistisch: „Wir haben keine hohen Erwartungen gehabt. Wir wollten uns ständig entwickeln. Deshalb gab es tatsächlich nichts, was meine Erwartungen übertroffen hat.“ Auf der anderen Seite gibt es aber auch keine große Baustelle, vielmehr fehlen „nur ein paar Bausteine“, so der Coach: „Wir müssen viel Inhalt in die vorhandene Zeit packen, das ist oft schwierig. Wir hatten eine Menge angeschlagener Spieler, viele Urlauber und familiäre Anlässe, die uns nur einmal erlaubt haben, mit der gleichen Startelf zu beginnen. Das macht die Sache auch für die Jungs deutlich schwieriger.“

 

Keeper Reuter krönt „hervorragende Hinrunde“ mit Tor gegen Asemissen

Die Mechanismen kommen jetzt erst langsam zum Tragen und müssen „fortgeführt werden, um erfolgreich zu sein“. Und auch, dass der BSV erst 20 Tore erzielt hat, was der zweitschwächste Wert der Liga ist, bereitet Sebastian Magers keine schlaflosen Nächte:

Christopher Reuter

„Unser Hauptaugenmerk lag vorerst auf der defensiven Stabilität. Dies ist uns gelungen und nun müssen wir schauen, dass wir vorn wieder mehr Tore machen.“ In dieser Hinsicht ist dem Coach auch eine Szene aus dem Spiel gegen den TuS Asemissen (1:1) in Erinnerung geblieben: „Wir machen ein klasse Spiel und geraten dann in der 85. Minute in Rückstand. Dann schlug die Stunde unseres Keepers Chris Reuter, als er sich zum letzten Freistoß mit nach vorn wagte. Der Freistoß segelte von links Richtung zweiten Pfosten, wo Chris Reuter in absoluter Torjägermanier das Ding mit dem rechten Fuß direkt in die Maschen haute. Ein Wahnsinns-Moment, mit dem er seine absolut hervorragende Hinrunde krönte.“

 

Namhafte Testspielgegner

Für die Rückrunde wünscht sich Sebastian Magers noch mehr solcher Szenen, allerdings nicht unbedingt von seinem Schlussmann, der zwischen den eigenen Pfosten auch gut aufgehoben ist. Um „schnell da unten rauszukommen, müssen wir in der Rückrunde weiter Gas geben und die Zügel noch ein wenig anziehen“. Dafür wird es eine „harte Vorbereitung“ mit Spielen gegen „hochkarätige Testspielgegner“ geben, berichtet Magers. Die Vorbereitung startet am 3. Januar und mit den Testspielen geht es am 13. Januar beim Landesligisten SC Victoria Neuenbeken los. Zwei Tage später geht es bereits zur Spvg Brakel, ebenfalls ein Landesligist. Eine Woche vor dem ersten Ligaspiel gegen den VfR Borgentreich holt sich der BSV seinen Feinschliff beim Bezirksligisten BV Bad Lippspringe.

 

 

Keine Transfers im Winter

Nicht nur in diesen Spielen wollen die Nelkenstädter ihre „Spielidee fortführen“. Es gibt noch einiges zu erarbeiten. „Und das benötigt Zeit. Aber die Zeit werden wir gut nutzen, um viel Inhalt zu erarbeiten“, meint Magers, der gleichzeitig aber auch erwartet, „dass jeder bereit ist, für dieses Team 100 Prozent zu geben. Denn wir konnten sehen, dass wir jeden Sonntag 100 Prozent geben müssen“. Denn das Niveau in der Liga empfindet der BSV-Coach nach dem ersten Halbjahr als „sehr ansprechend. Es gibt eigentlich keine Mannschaft, die nicht dorthin gehört. Das ist schon verrückt zu sehen. Höxter, Lipperreihe und Oerlinghausen sind schon drei herausragende Mannschaften. Dort hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht zu spielen. Man war über 90 Minuten komplett gefordert. Das war sehr spannend“.

Personelle Änderungen sind im Winter nicht vorgesehen, „da wir unserem Kader zu 100 Prozent vertrauen“, so Magers, der mit einem Schmunzeln aber hinzufügt, dass er „nicht nein sagen würde, wenn ein Top-Spieler vorsprechen sollte“.

 

Nur zwei Wochen Pause

Aber Spaß beiseite, den aktuellen Kader findet Sebastian Magers „gut genug für die Bezirksliga. Wir müssen uns nur Konstanz erarbeiten und uns kontinuierlich entwickeln wollen“. Für die Winterpause hat der Coach seiner Elf einen Trainingsplan an die Hand gegeben. Bis Weihnachten hat die Mannschaft noch einmal pro Woche trainiert, zudem „müssen die Jungs zwei weitere Läufe machen in der Woche“, denn „eine Pause können wir uns nicht großartig erlauben“. Die letzte Einheit fand am 20. Dezember statt, die Pause geht bis zum 3. Januar.

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