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Kreisliga B1 Lemgo

RSV Barntrup II – Schäfer kämpft an allen Fronten

Martin Schäfer ist als Coach des RSV Barntrup II nicht zu beneiden. Er holt das Beste aus der Mannschaft heraus, für die es wieder nur um den Ligaerhalt geht.

 

 

Schäfer: „Es geht nur gegen den Abstieg“

Kreisliga B1 Lemgo (ab). Eine der schwersten Aufgaben in der Kreisliga B1 Lemgo hat Martin Schäfer als Coach der Reserve des RSV Barntrup. Durch beide Mannschaften ziehen sich personelle Probleme, der RSV-Coach kann nie zweimal in Folge die gleiche Elf aufbieten, immer wieder muss er Spieler entweder an die erste Mannschaft abgeben, oder aus anderen Gründen auf sie verzichten. Vor der Saison haben dann auch noch einige Leistungsträger die roten Teufel verlassen. Dennoch ist der RSV Barntrup II auf Kurs Klassenerhalt. In sicherem Fahrwasser sieht Schäfer seine Truppe aber noch lange nicht.

 

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Von André Bell

 

Mit großen Hoffnungen war der RSV Barntrup II in diese Saison gestartet. Was aber nach der Hinrunde als Bilanz dasteht, passt nicht mit dem zusammen, was man sich vorgestellt hatte. Gerade einmal vier Siege haben die roten Teufel aus 13 Spielen geholt. Das berechtigt zwar immerhin zu einem einstelligen Tabellenplatz, dennoch dümpelt man so maximal im Nirgendwo der Tabelle herum. Noch eher sieht Coach Martin Schäfer seine Elf aber im Abstiegskampf: „Der neunte Tabellenplatz täuscht in meinen Augen. Für uns geht es diese Saison nur gegen den Abstieg, was anderes zu behaupten wäre Quatsch.“ Dass der RSV Barntrup II da steht, wo er steht, „hat natürlich auch Gründe“, so Schäfer. Zum einen ist da die schwache Torausbeute von 20 Toren. „Da sieht man, wo der Schuh drückt“, meint Schäfer zwar, „noch schlimmer ist aber, dass wir bereits 67 Gegentore kassiert haben. Das ist viel zu viel, dagegen kann man gar nicht anspielen“.

 

21 Gegentore gegen Don-Voß und Wüsten

Hinzu kommt, dass der RSV Barntrup II seine zwölf Punkte zum Großteil „mit Unterstützung von der ersten Mannschaft“ geholt hat. „Sonst wäre es noch schwieriger geworden“, sprüht der Coach nicht gerade vor Optimismus. Aber auch das hat seine Gründe, denn es gab nicht wenige Spiele, die Schäfer „überhaupt nicht gefallen haben“. Als Erstes fällt ihm gleich die Partie am zweiten Spieltag gegen den FC Donop-Voßheide ein. Mit 1:12 ging seine Elf gegen den FC baden. „Sicherlich ist Donop-Voßheide ein Spitzenteam und steht zu Recht ganz oben, aber zwölf Gegentore, und vor allem in den letzten 10 Minuten haben wir weitere fünf kassiert, das war schon sehr hart“, hatte der Coach daran mächtig zu knabbern. Auch das 1:9 zu Hause gegen den SV Wüsten „war ähnlich schlimm. Das darf nicht passieren“. Solche Resultate gegen Spitzenteams kann man aber vielleicht noch erklären. Wären da nicht noch weitere „schlimme Ergebnisse“.

 

RSV macht „das schlechteste Spiel“ in Kirchheide

Martin Schäfer

Wir schreiben den 25. September 2022, es ist der siebte Spieltag der Saison. „Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass wir schon etwas gefestigter sind.“ Nach dem Spiel muss Martin Schäfer die Meinung überdenken. Denn gerade hatte seine Mannschaft mit 0:8 beim TSV Kirchheide II verloren. Der TSV hatte bis dahin nur einen Punkt aus den ersten sechs Spielen geholt. „Das war ganz schlimm und vielleicht das schlechteste Spiel, was ich in meinen fünfeinhalb Jahren in Barntrup erlebt habe. Das war sehr enttäuschend“, macht der Coach aus seiner Gefühlslage keinen Hehl. In die gleiche Kategorie gehört auch das Derby bei der SG Sonneborn/Alverdissen II. Hier kassierte der RSV ein 0:6. Auch in dieser Partie war Barntrup II „in allen Belangen unterlagen. Sonneborn hat mit uns Katz und Maus gespielt. Und das in einem Derby“. Mehr gibt es dazu auch nicht mehr zu sagen.

 

Özen erzielt schönstes Saisontor

Sedat Özen

Um die Stimmung wieder ein wenig aufzuholen, schauen wir uns die guten Spiele in dieser Saison. Viele gab es davon zwar nicht, aber sie liefern dennoch den ein oder anderen Lichtblick. So etwa das 3:2 beim TuS Brake II am zehnten Spieltag. Dank einer „mannschaftlich geschlossenen Leistung“ gab es den dritten Saisonsieg. Zuvor hatte der RSV jeweils mit 3:1 beim SC Extertal II und beim VfL Lüerdissen II gewonnen. In Brake erzielte Sedat Özen auch das bisher schönste Tor des RSV in dieser Saison. Aus 40 Metern hat Özen den gegnerischen Keeper ausgeguckt und schlenzt die Kugel zum 1:0 ins Netz. „Das Tor gab uns natürlich Sicherheit“, so Schäfer, der am Ende über einen knappen Erfolg jubeln konnte.

Zusammengefasst hat der RSV Barntrup II aber keine gute Hinrunde gespielt. Gezwungenermaßen musste Schäfer den Umbruch, den er letzte Saison langsam eingeleitet hatte, diese Saison konsequenter weiterführen, als ihm lieb gewesen ist.

 

Abgänge konnten nicht aufgefangen werden

„Wir sind im Umbau. Den haben wir letzte Saison in den letzten Spielen schon mit Jugendspielern eingeleitet, aber jetzt mussten wir das konsequent machen“, so der Coach. Vor der Saison sind mit Wiebe, Krieger, Arning, Berges und Kajo fünf Stützen weggebrochen. Die Abgänge „konnten wir nicht ersetzen. Das sind alles erfahrene Haudegen und gestandene Fußballer, die ein deutlich höheres Niveau als Kreisliga B mitbringen“. Zudem musste Schäfer mit Martin Meijer einen Spieler dauerhaft an die erste Mannschaft abgeben. Stattdessen musste der Coach Jugendspieler deutlich eher ins kalte Wasser schmeißen. Sammy Lapinske, Robert Gremmel, David Friedrich, Tom Brettin und Andre Roche bringen gute Anlagen mit, „sind aber noch nicht so weit. Sie brauchen noch ein bisschen Zeit“, die sie auch bekommen, aber dennoch Woche für Woche schon abliefern müssen.

 

„Müssen über den Kampf zum Spiel finden“

Daniel Plagge

So ist es aber auch „vollkommen normal, dass wir noch Schwierigkeiten haben. Die Jungs sind gerade mal 18, 19 oder 20 Jahre alt“ und dürfen sich in Ruhe entwickeln. Mit Fabio Schwarze und Daniel Plagge sind auch zwei Spieler aus der abgemeldeten dritten Mannschaft dazugekommen, die ihre Sache „auch recht ordentlich machen. Diese erfahrenen Spieler brauchen und es ist gut so, dass wir sie haben“. Schon letzte Saison hat sich Michael Rademachers dem RSV angeschlossen und hat sich mittlerweile sehr gut integriert. Diese genannten Spieler bilden den Kern der Truppe: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Der ist aber auch noch lange nicht abgeschlossen. Denn Martin Schäfer vermisst teilweise auch die notwendige Einstellung im Spiel seiner Mannschaft: „Ich habe mir schon vorgestellt, dass wir wenigstens vernünftig in die Zweikämpfe reingehen. Wenn wir die spielerische Klasse nicht haben, müssen wir wenigstens über den Kampf zum Spiel finden. Und das hat mich in einigen Spielen schon schwer enttäuscht.“

 

Ausgefallene Trainingseinheiten sollen der Vergangenheit angehören

Doch wie geht es nun weiter in Barntrup? Der gesamte Verein hat Probleme, die Kader beider Seniorenteams sind „sehr dünn besetzt“, sodass „der ein oder andere Spieler, der eigentliche in der zweiten Mannschaft hätte spielen sollen, in der ersten Mannschaft spielen muss. Und das ist auch noch ein Grund, weshalb das alles nicht so richtig läuft“. Auf Neuzugänge in der Winterpause muss Martin Schäfer auch komplett verzichten. Er hofft auf den Zusammenhalt der Truppe, der auch „noch enger werden muss“. Zudem wünscht sich der erfahrene Coach eine „deutlich bessere Trainingsbeteiligung in der Rückrunde“. In der Hinserie mussten Trainingseinheiten wegen Mangel an Spielern abgesagt werden. „Ich hoffe, dass das in der Rückrunde besser wird“, so der nachvollziehbare Wunsch des Trainers.

 

„Müssen die jungen Leute noch mehr fördern“

Den Klassenerhalt will Martin Schäfer zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht für beendet erklären, obwohl das Polster von zehn Punkten auf ein einzig verbliebenen Abstiegsrang recht komfortabel erscheint: „Wir müssen den einen oder anderen Punkt noch holen. Für uns gilt nur eins und das ist, nicht abzusteigen. Aber bis dahin ist es noch ein sehr, sehr weiter Weg.“ Und der geht am 5. März weiter mit dem Gastspiel beim FC Donop-Voßheide, mit dem man noch eine Rechnung offen hat. Bis dahin und darüber hinaus gibt es noch einiges zu tun: „Wir müssen an mehreren Stellen arbeiten, wir müssen die jungen Leute noch mehr fördern und noch mehr einbauen, auch, wenn es vielleicht für den einen oder für den anderen noch ein wenig zu früh ist. Wir haben einen jungen Kader und eine gute Mischung, aber wir haben noch nicht das Zeug, um ein Spiel zu bestimmen oder zu gestalten. Wir schaffen es noch nicht, das Spiel zu machen und da müssen wir hinkommen.“

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