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Kreisliga C2 Lemgo

Kreisliga C2 Lemgo: Bollwerk-Report

Treffer zu erzielen, ist ein elementares Element, um im Ligaalltag punkten zu können. Gegentreffer zu verhindern ebenso. Diese Reihe widmet sich den aktuell erfolgreichsten Defensivketten der Ligen.

 

Gegentreffer zu verhindern, das ist die halbe Miete

 

Kreisliga C2 Lemgo (ts). Die drei effizientesten Abwehrreihen der Liga stellen aktuell der TuS Bexterhagen III, der TuS Asemissen III und der SV Wüsten III. Woran die gute Defensivarbeit im Einzelnen festzumachen ist, erklären die Coaches hier im Bollwerk-Report.

 

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Von Thomas Sauerbier

 

Der TuS Asemissen III: elf Gegentreffer

In den letzten vier Partien des abgelaufenen Jahres kassierte man keinen einzigen Gegentreffer und konnte zehn von zwölf möglichen Punkten verbuchen. Der TuS Asemissen III stellt nicht nur den zweiterfolgreichsten Torschützen (Leon Alexander Dertwinkel) der Kreisliga C2 Lemgo, sondern ebenfalls die effektivste Defensivabteilung, die bis dato im Schnitt nur 0,85 Gegentreffer pro Spiel zulässt. Philip Plaschke, der Coach des TuS Asemissen III, ist dementsprechend zufrieden mit der Abwehrleistung seiner Elf: „Wir standen letzte Saison schon sehr gut, haben diese Saison defensiv aber nochmals einen draufgesetzt. Natürlich ist es das Ziel, möglichst keine Gegentore zu bekommen, aber als Trainer kann ich bei elf Gegentoren in 13 Spielen der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ Torhüter T. R. kann regelmäßig mit Glanzleistungen eine Empfehlung für die ‚Elf der Woche‘ einheimsen. Nach dem Spiel gegen den TuS Bexterhagen III schlug ihn sogar Dimitri Töws, der Co-Trainer des Gegners, für die Auswahl vor und zog damit den Hut vor der ungewöhnlich starken Leistung des Mannes zwischen den Pfosten. Die Viererkette, die vor ihm die Offensivbemühungen der Kontrahenten eindämmt, besteht im „Wesentlichen aus Dennis Wenzel, Niklas Brühl, Marc-Leon Schulz, Sahin Bas und Frederic Erdmann, in verschiedenen Konstellationen“, berichtet Philip Plaschke. Er vergisst dabei nicht, zu erwähnen, dass die gute Defensivbilanz auch denen zu verdanken ist, die „hinten ausgeholfen“ haben, wenn es mal kritisch wurde. Plaschkes Philosophie, die Abwehrarbeit betreffend, ist jedoch umfassender: „Nichtsdestotrotz fängt das Verteidigen ganz vorne an. Wenn wir da nicht richtig anlaufen oder keinen Zugriff bekommen, passt schnell die Zuordnung hinten nicht mehr, sodass auch die Viererkette bzw. der Torwart nicht mehr viel machen kann. Daher möchte ich nicht nur die fünf Spieler hinten hervorheben, sondern den gesamten Mannschaftsverbund.“ Fußball ist eben ein Teamsport und alles hängt mit allem zusammen. Anhand des Matches gegen die TuS Helpup II zeigt Philip Plaschke auf, wie es nicht laufen sollte: „Am stärksten haben wir das in Helpup gesehen. Da wir vorne keinen Zugriff hatten, wurden wir leicht überspielt und die Viererkette wurde aus ihrem Verbund gerissen.“ Schlussendlich verlor man das Match mit 0:2 und der Trainer vermisste in diesem Spiel das Auftreten als Einheit. Stattdessen sah er „elf Einzelkämpfer“ auf dem Platz. Das genaue Gegenteil stellt das Duell mit dem TuS Bexterhagen III dar, das Anfang November torlos endete. Philip Plaschke erinnert sich: „Da haben wir mit allen 16 Spielern, die zum Einsatz gekommen sind, von der ersten bis zur letzten Minute, den Willen gehabt, die Null zu verteidigen. Wir wussten natürlich, dass Bexterhagen eine spielstarke Mannschaft ist und dementsprechend konnten wir nicht jede Torchance vereiteln, hatten dann aber noch einen stark aufgelegten T. R. im Tor, sodass wir letztlich als erste Mannschaft einen Punkt in Bexterhagen holen konnten.“ In jenem Match brillierte die Mannschaft mit vorbildlicher Einsatzbereitschaft, Teamgeist und einer kompakten Defensivleistung, bei der jeder Akteur sein Bestes gab, der Offensivarbeit des Widersachers entgegenzuwirken. Torhüter T. R. war, wie bereits oben erwähnt, der Mann des Spiels, der von beiden Seiten großes Lob erfuhr. Philip Plaschke ist zwar ausgesprochen zufrieden mit seinem Keeper und lässt ihm die verdiente Wertschätzung zukommen, die seine Leistungen verdienen, indem er ihn bereits häufig für die ‚Elf der Woche‘ vorschlug, dennoch ist es ihm an dieser Stelle wichtig, nochmals zu unterstreichen, dass man nur als Einheit in der Lage ist, eine gute Leistung aufs Feld zu bringen, die sich konstant auf einem Niveau befindet, mit dem man zufrieden sein darf: „Aber nochmal: Genauso wie in der Offensive oft der Stürmer gelobt wird, aber nicht alleine verantwortlich ist, ist in der Defensive auch nicht nur der Torwart oder die Viererkette hervorzuheben. Wir müssen als komplette Mannschaft verteidigen, damit wir weiterhin eine so gute Bilanz aufweisen können.“

 

 

Der TuS Bexterhagen III: zwölf Gegentreffer

Jan Schulmeister, der Coach des TuS Bexterhagen III, ist mit der Verteidigungsarbeit seiner Mannschaft zufrieden. Dabei lobt er „die gesamte Defensive“. Keeper Dennis Barnitzki ist ein „spielender Torwart“, der „stark im Rauskommen“ ist, berichtet Schulmeister.

Jan Schulmeister

Zudem kann Jan Schulmeister feststellen, dass Barnitzki „keine großen Schwächen“ aufweist. Einzig seine Trainingsbeteiligung lässt noch Steigerungspotenzial vermuten. Die Abwehrkette des TuS Bexterhagen III ist mit Marc Gagelmann, Pascal Linke, Marcel Werner, Jan-Hendrik Piel und Luis Butigan „schon mit das Beste in der Liga“, berichtet Schulmeister mit Stolz. Hinzu kommt, dass man mit Nuri Khalaf und Tobias Becker über zwei Akteure verfügt, die vor der Abwehrkette als Abräumer fungieren, „die auch noch kicken können“ und somit nicht nur den ersten Schutzwall darstellen, sondern auch als spieleröffnende Mannschaftsteile häufig die Offensivaktionen einleiten. Jan Schulmeisters Zufriedenheit ist allerdings nicht grenzenlos. Er sieht mehr Potenzial vorhanden – in beide Richtungen: „Trotzdem haben wir vorne zu wenige Tore geschossen und hinten zu viele kassiert. Sechs bis acht Tore weniger wären mir lieber gewesen und 25 Tore vorne mehr, wären auch im Bereich des Möglichen gewesen.“ Schulmeister mag sich jedoch nicht lange mit Eventualitäten aufhalten und unterstreicht nochmals, dass er unterm Strich mit der Leistung seiner Elf zufrieden ist. „Sie müssen nur verstehen, dass man als Mannschaft zusammen verteidigt und zusammen angreift“, beschreibt er die angebrachte Kritik. Schulmeister „hasst große Abstände“ zwischen den Reihen. Wie eine optimale Defensivarbeit auszusehen hat, davon hat er eine ganz konkrete Vorstellung: „Bestes Beispiel: Asemissens erste Mannschaft, letzte Saison. Die haben als Mannschaft gegen den Ball gearbeitet, wie ein Wolfsrudel die Beute angeht. Das war das Beste, was ich im Kreis Lippe bis jetzt gesehen habe.“ Eben das wünscht er sich von seiner Mannschaft. ‚Viele Hände: schnelles Ende.‘ sagt ein Sprichwort. Wenn das gesamte Team derart gegen den Ball arbeitet, lässt sich das Maß der aufzubringenden Anstrengungen bei der Defensivarbeit gleichmäßig auf alle Schultern verteilen und in der Summe verringern, was zwangsläufig andere Möglichkeiten für die offensiven Ziele ermöglicht und sich unterm Strich kräfteschonend auswirkt. Dass man dadurch noch mehr Spaß am eigenen Spiel hat, ist dabei selbstverständlich. Spielintelligenz kann in einem solchen Rahmen seine Entfaltung finden. „Ich hasse es, wenn die Seite zu ist und wir unseren Mitspieler, bei drei bis vier Gegenspielern, trotzdem anspielen. Es ist doch logisch, dass, wenn die eine Seite zu ist, dann die andere offen ist. Das ist eigentlich eine Milchmädchenrechnung“, denkt Jan Schulmeister. Mit einem verinnerlichten Fokus auf stetes optimales Defensivverhalten, auch während der offensiven Bemühungen, bleiben solche Situationen aus. „Am besten haben wir als Kollektiv immer gegen die A-Ligisten aus Bielefeld in der Vorbereitung gespielt. Da waren alle konzentriert und haben gut zusammengespielt. Da war ich schon ein bisschen stolz drauf, was sie da gezeigt haben. Und wenn die ganze Mannschaft noch vorausschauender spielen würde, hätten sie es noch leichter“, untermauert Schulmeister die Tatsache, dass das notwendige Potenzial im Team fraglos vorhanden ist. Aktuell ist er „im Großen und Ganzen zufrieden“ und sein persönliches Saisonziel, in Bezug auf die Defensive, lautet, nicht mehr als 20 Gegentreffer kassiert zu haben, wenn die Saison beendet ist.

 

Der SV Wüsten III: 14 Gegentreffer

Bashir Azimi (Bild rechts), der Trainer des SV Wüsten III, setzt in der Defensive auf eine Dreierkette, die einen hervorragenden Job macht. Mit aktuell erst 14 Gegentreffern kann man sich rühmen, den drittstärksten Verteidigungswall der Liga zu stellen. In der Mitte dieser Kette findet man Sözdar Yumusak, den Mann mit der Nummer fünf. Über seinen „Abwehrboss“ kann Coach Bashir Azimi sagen: „Ein sehr erfahrener Spieler, immer motiviert, immer da. Er möchte jeden Zweikampf gewinnen.“ Gegen den SC Bad Salzuflen II musste Azimi auf Sözdar Yumusak (Bild links) verzichten. Diese Partie verlor man mit 0:2. Als Yumusak im Oktober beim Spiel gegen die TSG Holzhausen/Sylbach II früh den Platz verlassen musste, verloren seine Teamkollegen ebenfalls. Bis dato sind diese beiden Partien die einzigen, die die Wüsten-Füchse in dieser Saison punktlos beendeten. Das zeigt, wie enorm wichtig Sözdar Yumusak als Chef der Abwehrreihe für die defensive Stabilität seiner Mannschaft ist. Sinan Erkek ist der rechte Verteidiger in Wüstens Abwehrreihe. Er trägt die Nummer neun. Sein Trainer bezeichnet ihn als „eine Maschine“, da er immer „100 Prozent gibt“ und stets einen ausgeprägten Siegeswillen an den Tag legt, der Vorbildcharakter hat. Auf der linken Seite unterbindet Kamran Yalcin die Offensivbemühungen der Widersacher des SV Wüsten III.

Kamran Yalcin

Er trägt die Nummer acht und ist, trotz seines jungen Alters, Kapitän der Mannschaft. „Er könnte auch in der Kreisliga B oder A spielen, aber er ist gerne bei uns und möchte mit uns gemeinsam gewinnen, will aufsteigen“, sagt sein Trainer über ihn.

Bashir Azimi beschreibt Yalcin als „absolute Maschine“. Er fehlte bisher in keinem einzigen Match und ist ein absolut zuverlässiger Defensivmann, an dem sich die Gegner regelmäßig die Zähne ausbeißen: „Wenn er auf der linken Seite ist, dann brennt bei uns da nichts an.“ Azimi singt das hohe Lied auf seine defensive Dreierkette und verzichtet dementsprechend „ungern“ auf einen der drei Bollwerk-Männer. Er wünscht sich selbstverständlich, dass ihm dieses Bollwerk auch in der nächsten Saison erhalten bleiben wird.

 

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