Connect with us

Lippe, deine Fußballtrainer

Lippe, deine Fußball-Trainer: Folge 46: Alexander Grau

Die Trainer der Bezirks- und Kreisligen aus Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Alexander Grau vom TuRa Heiden in den Fokus.

Mit dem Ball am Fuß trainiert es sich am besten

 

Lippe, deine Trainer (ts). Alexander Grau legt Wert darauf, so viel wie möglich mit dem Ball zu trainieren. Mit der zweiten Mannschaft vom TuRa Heiden konnte er die Meisterschaft holen und in die B-Liga zurückkehren, was einen achtenswerten Erfolg in einer noch recht jungen Karriere als Coach darstellt. Lippe-Kick-Reporter Thomas Sauerbier hat mit ihm darüber gesprochen.  Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

Ihr wollt auch außerhalb vom Spielfeld nicht der zweite Sieger sein? Dann meldet euch gerne hier!

 

 

Geburtsjahr: 1983

 

Verein: TuRa Heiden

 

Trainer im Verein seit: Saison 2020/2021

 

Trainer seit: Saison 2020/2021

 

Trainerlaufbahn:
2020 bis 2022: TuRa Heiden II
Seit 2022: TuRa Heiden I

 

Spielerlaufbahn:
Jugend:
SV Werl-Aspe, VfL Lüerdissen, DSC Arminia Bielefeld

 

Senioren:
2002 bis 2005: VfL Lüerdissen,
seit 2005 TuRa Heiden (mit einer halben Saison Unterbrechung beim BSV Müssen)

 

 

 

Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

Alexander Grau: „Zum Trainerposten bin ich eher zufällig gekommen, da es nie ein Anliegen von mir war, Trainer zu werden. In der Saison 2019/2020 habe ich meinen Kumpel Markus Kortekamp unterstützt. Nachdem dieser dann bekannt gab, dass er nicht weitermachen wollte, hatte mich Manuel Di Paterniano als damaliger Fußball-Obmann angesprochen, ob ich es machen möchte. Nach reiflicher Überlegung und Rücksprache mit meiner Frau habe ich mich dann dazu entschieden, die Zweite vom TuRa zu übernehmen.“

 

#NoScreenshots!! Ihr wollt flexibel und unabhängig alle Berichte auf Lippe-Kick lesen? Auch noch in einigen Jahren? Wann und wie ihr wollt? Mit Frei-Abos? Dann sichert euch jetzt das Vereins-Abo! Meldet euch gerne bei info@lippe-kick.de.

 

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training einen besonderen Wert?

Alexander Grau

Grau: „In der heutigen Zeit ist es schwierig geworden mit der Trainingsbeteiligung, da doch andere Dinge in den Vordergrund geraten sind. Aber ich freue mich immer, wenn wir viele Leute beim Training sind und versuche, das Training sehr variabel zu gestalten. Neben taktischen Einheiten gehören da aber auch Spaßeinheiten oder mal Konditionseinheiten zu. Wichtig ist mir dabei, dass wir fast ausschließlich alles mit dem Ball machen. Im Wald laufen gehen – das kann jeder für sich auch in der Freizeit machen.“

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

Grau: „Als Grundvoraussetzung in der Zusammenarbeit zählt für mich vor allem Ehrlichkeit. Wenn einer mal keinen Bock auf Training hat, kann er mir das auch so sagen, ohne dass ich es ihm krummnehme oder wenn einer am Samstag eine Feierlichkeit hat, kann er mir das genauso sagen. Dafür bin ich ein offener Typ und kann das gut einordnen, da ich früher selbst auch so eingestellt war. Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als wenn ich im Nachgang erfahre, dass es nicht stimmt.“

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du beziehungsweise welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

Grau: „Die Spielkultur wird, aus meiner Sicht, vom eigenen Personal ein wenig vorgegeben (jedenfalls bei uns Amateuren). Selbst sehe ich gerne eine Mischung aus kompakter Defensive mit schnellem Umschaltspiel und einem offensiven Pressing. Wenn man sich die WM 2022 angeschaut hat (selbst habe ich sie sehr wenig verfolgt), waren die Mannschaften erfolgreich, die defensiv kompakt als Mannschaft verteidigt haben, auch wenn das nicht der attraktivste Fußball, aus meiner Sicht, ist.“

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

Grau: „Das schönste Erlebnis als Trainer war sicher die letztjährige Meisterschaft mit der Zweiten. Darauf können alle Beteiligten sehr stolz sein.“

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?

Grau: „Das negativste Erlebnis war dagegen sicher der Abbruch der Saison 2020/2021.“

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer oder als Mensch orientierst?

Grau: „So richtige Vorbilder gibt es nicht wirklich, da ich versuche, mein Leben so zu gestalten, wie ich es für richtig halte bzw. wie es für meine Familie am sinnvollsten ist. In Sachen Trainer haben mich als Spieler Ivan Marosch (als harter Hund) und Torsten Schmiech (als Taktikfuchs) sehr geprägt, während Thorsten Geffers eher der Kumpeltyp als Trainer war (als Spielertrainer seinerzeit). Im Profibereich finde ich Steffen Baumgart richtig geil als Trainer – und das nicht nur, weil ich FC-Fan bin, sondern weil ich seine Art mag und auch seinen Spielstil toll finde.“

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

 

Dragan Ostojic

Grau: „Es gibt sicher einige Spiele, wo ich als Trainer gefordert war. Speziell fällt mir, aus der letzten Saison, das Spiel in Belle ein. Nach einer langen Nacht (ich war mit meinem jetzigen Co-Trainer und bestem Kumpel ‚Gaga‘ Dragan Ostojic in Willingen) sind wir morgens direkt nach Belle gefahren. Auf einem mehr als untauglichen Platz – man hätte vielleicht Rugby drauf spielen können, aber kein Fußball – hatten wir das Spiel zwar gut im Griff, aber verrutschten immer wieder die Chancen. Ich hatte dann glücklicherweise noch ein Ass im Ärmel und wechselte Robin Omilian ein, der aufgrund mehrerer Knieverletzungen nicht mehr spielen wollte und erst ein paar Wochen vorher mal wieder mittrainierte. Es machte ihm so viel Spaß, dass er dann doch mal wieder spielen wollte. In dem Spiel avancierte er dann zum Matchwinner, als er im Anschluss an einer Ecke goldrichtig stand und einnetzte. Ansonsten ist man als Trainer immer gefordert.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?

Grau: „Persönlich verfolge ich als Trainer groß keine Ziele. Ich will die Jungs besser machen und das Bestmögliche aus der Mannschaft herausholen. Das Wir-Gefühl ist mir auf dem Dorf da besonders wichtig.“

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

Grau: „Wie schon erwähnt, steht der Fußball nicht mehr ganz oben auf jeder Liste. Das erschwert es somit natürlich, einen vernünftigen Trainingsbetrieb zu gestalten. Weiterhin fehlt uns in Heiden der Unterbau. Ganz wichtig wäre auch mal Unterstützung von der Stadt. Wir sind so gut wie auf uns allein gestellt, was unseren Platz angeht, was einen sehr traurig macht. Aus meiner Sicht hätte schon längst ein Kunstrasen hergemusst. Den Antrag dafür hat unser erster Vorsitzender Manfred Ziegenbein schon vor Jahren gestellt.“

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach eine gute Arbeit leisten zu können?

Grau: „Ich denke, man muss eine Mannschaft führen können, auf Spieler eingehen können, es gibt die unterschiedlichsten Charaktere, aber sich selbst und seiner Marschroute auch treu bleiben.“

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

Grau: „Unsportliches Verhalten ist ein No-Go im Spiel. Im Training ist eine Null-Bock-Einstellung nicht förderlich.“

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

Grau: „An der Seitenlinie bin ich wie Steffen Baumgart. Ich weiß, dass ich da sehr impulsiv bin und versuche, das auch zu verbessern. Manchmal muss mich auch ein Schiedsrichter dazu zwingen.“

 

 

Lippe-Kick: Thema: Stressbewältigung. Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?

Grau: „Der Fußball ist mein Hobby und somit bewältige ich damit meinen Arbeitsstress. Ansonsten fahre ich gerne mit der Familie an die See oder in die Berge zum Wandern.“

More in Lippe, deine Fußballtrainer