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Kreisliga B1 Lemgo

Lippe, deine Fußball-Trainer: Folge 49: Dragan Sumanovic

Die Trainer der Bezirks- und Kreisligen aus Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Dragan Sumanovic vom VfL Lüerdissen II in den Fokus.

 

 

Hinter dem Ball herlaufen, statt den Daumen beim Zocken zu bewegen

Lippe, deine Fußball-Trainer (ts). Das ist ein Wunsch an den Nachwuchs, den er sicherlich mit vielen Menschen teilt. Dragan Sumanovic ist als Trainer und Mensch ein lernwilliges Exemplar und liebt die Herausforderungen. Nicht-Abstiege gehörten bereits häufig zu diesen Herausforderungen und es gelang ihm in den meisten Fällen, sie mit Engagement, Ehrgeiz und Begeisterungsfähigkeit zu meistern. Lippe-Kick-Reporter Thomas Sauerbier hat sich mit dem Trainer vom Lemgoer B1-Ligisten unterhalten. Viel Spaß beim Kennenlernen!

Ihr wollt Grillen? Habt Fragen dazu? Dann kommt sehr gerne vorbei!

 

 

Geburtsjahr: 1965

 

Verein: VfL Lüerdissen II

 

Trainer im Verein seit: Juni 2019

 

Trainer seit: circa zehn Jahren

 

Trainerlaufbahn: SSV Hörstmar II, SSV Hörstmar I, TuS Lockhausen I,
FC Donop-Voßheide II Damen, VfL Lüerdissen II

 

Werbung: Vereinsticket

Spielerlaufbahn:

1983-1986: Bad Salzuflen West, Kreisliga A
1986-1991: TuS Lockhausen (von der Kreisliga A bis in die Landesliga aufgestiegen)

Kreuzbandriss und Karriere-Ende mit 25 Jahren

 

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Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

 

Dragan Sumanovic

Dragan Sumanovic: „Ich hatte gerade bei den Vossi-Damen II meine Mission beendet und wollte eine Pause einlegen – hatte mir auch schon eine Dauerkarte für Arminia Bielefeld gekauft. Dann kam Willi Wollbrink um die Ecke, mit Marc Schröder, die haben sich sehr ins Zeug gelegt. Das hatte mir damals sehr imponiert – und das für einen Trainer, der nur die zweite Mannschaft trainieren soll.“

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training einen besonderen Wert?

 

Sumanovic: „Das ist schwer zu sagen, mit den Aspekten – wir bewegen uns im Amateurbereich und ich freue mich sehr über eine gute Trainingsbeteiligung und dass sich alle im Training voll reinhängen und voll mitmachen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

 

Sumanovic: „Für mich ist es wichtig, mich mit meinen Spielern auszutauschen und dann dementsprechend das Training zu gestalten. Aber auch gewisse Werte müssen meine Spieler mitbringen, wie im richtigen Leben auch: Pünktlichkeit, Offenheit und Kritikfähigkeit– ansonsten werde ich ungenießbar, wenn ich merke, dass ich veräppelt werde. Aber heutzutage bestimmen die Spieler, wie gut sie mit einem Trainer klarkommen und wie lange er Trainer bleibt – das ist wie im Profisport. Das habe ich mit den Jahren dazugelernt.“

 

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du beziehungsweise welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

 

Sumanovic: „Ich würde am liebsten den Gegner immer hoch pressen und das Spiel mit dem Ball bestimmen. Leider geht es nicht nach mir, sondern ich muss schauen, was für Spielertypen ich in meinem Team habe und wo unsere Stärken liegen und dementsprechend ergibt sich unsere Taktik beziehungsweise Spielkultur.“

 

 

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

 

Sumanovic: „Da gibt es einige. Das waren immer die Nicht-Abstiege mit verschiedenen Vereinen. Bei den meisten Vereinen, die ich trainiert habe, ging es immer gegen den Abstieg – und sie sind überwiegend nicht abgestiegen. Ich hatte auch eine schöne Zeit bei den Damen Vossi II. Das klingt unglaublich, aber ist wahr: Da habe ich unheimlich viel für mich als Trainer und Mensch mitgenommen und auch gelernt, den Trainerposten aus einer etwas anderen Sicht zu sehen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?


Sumanovic: „Mein negativstes Erlebnis hatte ich gleich am Anfang meiner Trainerkarriere in Hörstmar, wie ich in die Wüste geschickt wurde. Das war nicht die feine Art. Ich möchte auch nicht ins Detail gehen und alte Wunden aufreißen, aber da wurde ich förmlich von allen Fußballverantwortlichen im Stich gelassen. Aber es gibt Schlimmeres. Es ist ja nur die schönste Nebensache der Welt.“

 

Anhang: Zu dieser Frage fügte Dragan Sumanovic, um Missverständnisse zu vermeiden, erklärend hinzu: „Bei Hörstmar bin ich von mir aus gegangen, habe das aber empfunden, wie ein ‚In-die-Wüste-schicken‘.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer oder als Mensch orientierst?

 

Sumanovic: „Nein, ich habe keine Vorbilder, nur Orientierungspfeiler – bei unterschiedlichsten Menschen im Leben, mit denen ich zu tun habe.“

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

 

Sumanovic: „Ich als Trainer bin dann am meisten gefordert, wenn mein Team eine herbe Klatsche bekommt, um die Jungs dann wieder aufzurichten – aber dafür bin ich ja auch Trainer.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?

 

Sumanovic: „Meine persönlichen Ziele sind immer: meine Mannschaft weiterzuentwickeln; entweder um Aufstieg oder Abstieg zu spielen – dazwischen ist es langweilig; den Jungs oder Damen etwas vom Fußball weiterzugeben und dabei auch noch Spaß haben.“

 

 

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

 

Sumanovic: „Dass es mehr junge Menschen geben sollte, die hinterm Ball herlaufen als vor dem Fernseher seinen Daumen zu bewegen, beim Zocken.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach gute Arbeit leisten zu können?

 

Sumanovic: „Da fällt mir auf Anhieb ein: Als Trainer musst du dir ein verdammt dickes Fell zulegen, was ich mir manchmal an Ausreden anhören muss, warum ein Spieler nicht zum Training oder Spiel kommen kann. Weghören ist auch manchmal wichtig, um nicht in schwierige Situationen zu geraten. Hartnäckig musst du auch sein, wenn es um Spielerverpflichtungen geht.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

 

Sumanovic: „Beim Spiel oder Training ist für mich inakzeptabel, wenn ich vom Spieler persönlich angegriffen werde auf dem Spielfeld oder Anweisungen beziehungsweise Absprachen nicht eingehalten werden.“

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

 

Sumanovic: „Ich bin ein lautstarker, impulsiver Trainer an der Seitenlinie, der immer jedes Spiel locker gewinnen möchte. Leider lässt das mein Team nicht zu. Das steht mir auch manchmal im Wege. Ich bin allerdings auch lernfähig und bin dabei, das Ganze etwas runterzudrehen.“

 

 

Lippe-Kick: Thema: Stressbewältigung. Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?

 

Sumanovic: „Das ist mein Ventil: am Spielfeldrand, mein Linienlauf und meine lautstarken Anweisungen. Aber manchmal nehme ich auch das Spiel mit ins Bett, wenn bestimmte Sachen im Spiel schiefgelaufen sind. Ich kann dann nicht abschalten. Aber auch da versuche ich, die Dinge ins rechte Licht zu rücken. Ich bin kein Profi und vielleicht bin ich auch zu ambitioniert. Mein Hobby ist Fußballspielen. Da kann ich mich am besten auspowern.“

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