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Saison 2022/23

Was macht eigentlich…? Teil 19: Oliver Fiedler

Oliver Fiedler blickt auf die spannende Zeit seiner Fußballkarriere zurück. Lippe-Kick ist stets dabei.

Ein Fußball-Leben in all seinen Facetten

 

Was macht eigentlich…? (bs). Oliver Fiedler ist 45 Jahre alt und seit 16 Jahren selbständiger Finanzberater bei Swiss Life Select. Seine große Leidenschaft ist natürlich der Fußball, wo er auch schon viele Teams durchlaufen hat. Aber ebenfalls Tennis gehört zu seiner passionierten sportlichen Betätigung.

 

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Von Björn Schran

 

Vor ein paar Jahren ist er nämlich zum Tennis gewechselt und hat dort als Quereinsteiger schon ein akzeptables Niveau erreicht. Fiedler spielt in der Ü40-Herren-Mannschaft des TC Leopoldshöhe und ist da jedes Jahr in der Bezirksliga gut unterwegs. Dazu spielt er auch gerne das eine oder andere Turnier im Sommer. „Tennis ist im Vergleich zur Fußball-Alt-Liga wesentlich entspannter und auch weniger verletzungsanfälliger“, findet Fiedler. Im Fußball ist er nur noch ab und an mal in der Halle mit alten Weggefährten unterwegs, wenn sie gemeinsam kicken. Dem Fußball, insbesondere aber dem Sport allgemein, ist er natürlich über seine weitreichenden Sponsoring-Aktivitäten in der Region verbunden.

 

 

Große Erfolge in der Jugend beim TuS Leopoldshöhe

 

In der Jugend kickte Fiedler überwiegend beim TuS Leopoldshöhe. Es war zeitweise eine Spielgemeinschaft mit TuS Bexterhagen und TuS Asemissen zu der Zeit. Dann gab es einen Wechsel in der B-Jugend zum FC Stukenbrock in die Landesliga. Er spielte zum Beispiel dort zusammen mit Nuri Kurt, der sicherlich bestens bekannt im Kreis Detmold ist.

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In der Folgezeit ging es in die A-Jugend zum VfB 03 Bielefeld – jetzt mittlerweile fusioniert zum VfB Fichte – in die Landesliga. Das war damals die zweithöchste Jugendspielklasse. Beim Übergang zu den Senioren kehrte er nach Leopoldshöhe in der Saison 1995/96 zurück, dies tat er gleichzeitig mit mehreren ehemaligen Leopoldshöhern. Die erste Mannschaft wurde in der B-Liga neu aufgebaut. Es gelang ihnen der sofortige Aufstieg in die A-Klasse. Dort gab es fast den Durchmarsch bis in den Bezirk im ersten Jahr. „Dies ist durch die damalige super Kameradschaft, auch außerhalb des Platzes, geprägt worden“, erzählt er uns mit Begeisterung bei Lippe-Kick. Er meint: „Lieber A-Liga mit Spaß, als die Aussicht auf Landesliga – die Möglichkeit hätte es sicherlich gegeben – in einer zusammengekauften Truppe“.

 

 

Erfolge bei den Bielefelder Hallen-Meisterschaften

 

1998 war der Spieler Oliver Fiedler auch Mitglied der Gemeinde-Auswahl beim Spiel gegen eine Prominenten-Auswahl um Roland Kopp zum 100-jährigen Vereinsjubiläum des TuS Leopoldshöhe. Die damaligen bekannten Spieler waren Matthias Herget, Uli Stein, Michael Rummenigge, Uwe Bein, Thomas von Heesen und viele weitere Ex-Profis. Im Winter 2000/01 ist er zur Spielvereinigung Heepen in die A-Liga gewechselt. Ihnen gelang dreimal die Endrunden-Teilnahme an den Bielefelder Hallen-Meisterschaften. Lippische Hallen-Meisterschaften gab es zur damaligen Zeit noch nicht, das war quasi der Vorreiter für die Lipper. Einmal haben sie sogar den dritten Platz als Kreisligist erreicht, „was im Kreis Bielefeld schon ungewöhnlich war, aufgrund der vielen überkreislich spielenden Mannschaften“, berichtet ein stolzer Fiedler. „Wir galten zu der Zeit auf jedem Hallenturnier als Geheimfavorit, obwohl wir den höchsten Theken-Umsatz aller Mannschaften machten“, erklärt der lockere Sunnyboy schmunzelnd im Lippe-Kick-Interview. Sie haben zudem den Offensiv-Cup im Kreis Bielefeld gewonnen. Außerdem gab es eine Fahrt zum Champions-League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Liverpool. „Das waren unvergessliche Mannschaftsfahrten nach Malle zu der Zeit, heute ist das so gar nicht mehr möglich“, Fiedler blickt mit Begeisterung in seiner Stimme auf diese epische Epoche zurück.

 

 

Erwerb der Trainer B-Lizenz

 

Parallel dazu hat Oliver Fiedler die Trainer B-Lizenz erworben, allerdings wegen eigener sportlicher Betätigungen und einsetzendem Berufsleben hatte er keine Zeit dafür gehabt, da wirklich einzusteigen. Dafür glänzte er weiterhin als Kicker in Heepen. Sie haben die Vizemeisterschaft in der A-Liga hinter den Arminia-Amateuren gewonnen und damit die Qualifikation für die damals eingeführte eingleisige A-Liga im Kreis Bielefeld erreicht. Zu der Zeit war er Mitglied der Abraweb-Allstars. Ein Internetforum vom damaligen Trainer vom TuS Dornberg, Andreas Brandwein, jetzt Preußen Espelkamp. Neben dem Onlineaustausch wurden auch viele „kulturelle Veranstaltungen“ organisiert, wie zum Beispiel, jährliche Freundschaftsspiele gegen reguläre Mannschaften, inklusive anschließendem gemütlichen Teil. „Ich habe heute noch viele Bekanntschaften und Freundschaften aus der Zeit“, sinniert Fiedler.

 

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Wechsel zum TSV Oerlinghausen

 

Nach zweieinhalb Jahren gab es dann den Wechsel zum TSV Oerlinghausen (damaliger Absteiger in die A-Liga). Als Mannschaftskapitän – „als Neuer und Fremder ist das ja auch nicht ganz normal“ – wurden mehrere Top-Platzierungen in der A-Liga am Stück erreicht. Leider wurde der Aufstieg aber verpasst. Dazu kamen noch der zweite, dritte und vierte Platz bei den dann zu der Zeit neu eingeführten Lippischen Hallenmeisterschaften. Seine Spielerposition war immer in der Zentrale. Entweder als Zehner, Sechser oder als Libero (Dreierkette). „Ich bin eher der technisch, spielerische Typ, kein Leichtathlet“. Daher kommt auch seine Affinität zum Hallenfußball. Ebenso wieder unvergessliche Unternehmungen abseits des Platzes gab es für Fiedler. „Das war mir immer wichtig, das gehört zum Amateurfußball für mich dazu“. Sie fuhren zum Oerlinghauser Weihnachtsmarkt oder es gab das Oktoberfest in München mit dem Stammtisch, sowie Fahrten nach Norderney, wo er heute noch hinfährt.

 

 

Zurück nach Leopoldshöhe

 

Mit dann 30 Jahren auf dem Buckel und gestarteter Selbständigkeit, gab es den Wechsel zurück nach Leopoldshöhe, mit dem Beginn der kurzen Reitemeier/Gernhuber-Ära. „Ich habe enttäuschenderweise schnell gemerkt, dass da viel von der Außendarstellung nicht das war, was nach innen wirkliche Realität war“. Relativ schnell ging es dann runter in die zweite Mannschaft und mit Mike Vogt (Bild rechts), „er ist der Beste, den ich kennenlernen durfte als Trainer“, freut sich Fiedler, ging es mit der Reserve von der C- in die B-Liga hoch. Sie haben sich im Folgejahr dann in der B-Liga etabliert (siehe: https://www.lippe-kick.de/2023/01/22/bilanz-tus-leopoldshoehe-ii/.

 

 

 

Umbrüche im Verein

 

Leider gab es in der Zeit, ja fast bis heute, bei den Löwen immer wieder Neuanfänge und Umbrüche, wo er seinerzeit dann auch funktionärsmäßig kurzfristig bei einem eingebunden war. Er hatte dann zunächst noch mit dem neuen Trainer Carsten Schulze (Bild rechts) zusammen, nach dem Zusammenbruch der ersten Mannschaft nach der Reitemeier/Gernhuber-Ära, ein neues Team aufgestellt. Diese Jungs stiegen dann auch gleich in der ersten Saison in die Bezirksliga auf (siehe: https://www.lippe-kick.de/2023/01/15/bilanz-tus-leopoldshoehe/). Das ist letztlich aber wegen weiter anhaltenden Reibereien – daraus ergaben sich dann ja auch die weiteren „Neuanfänge“ in den darauffolgenden Jahren – noch in jener Saison in die Alt-Liga zu Kickers Sennestadt gewechselt, um dort vor allem die damals aus den lippischen Gefilden neidisch betrachte Alt-Liga-Hallenrunde zu spielen. Nebenbei hat Oliver Fiedler ein paar Einsätze in der ersten Mannschaft in der B-Liga absolviert.

 

 

Vom TuS Leopoldshöhe zu Arminia Bielefeld

 

Wegen Personalmangel gab es dann nach zwei bis drei Jahren die Auflösung von diesem Team und Fiedler wechselte in die Ü32-Mannschaft des DSC Arminia Bielefeld. Dazu kam es, weil er einen guten Kontakt zu Stefan Braunschweig (Bild links) pflegte. Sie haben die Teilnahme an den Westfalen-Meisterschaften im Kleinfeld absolviert. Dadurch arbeitete er auch als zweite „Aushilfe“ bei der Arminia-Traditionsmannschaft, zum Beispiel auch bei einem Spiel in Leopoldshöhe gegen eine Gemeinde-Auswahl, dieses Mal eben auf der anderen Seite. Hier schließt sich dann ja fast ein Kreis. Eine aktive Rolle in einem Verein ist mit seiner Sponsorentätigkeit natürlich nur schwer in Einklang zu bringen. „Man kann ja schlecht zum Beispiel Funktionär in einem Verein sein, da sogar Spieler von anderen Vereinen abwerben und dann dort im anderen Verein aber Sponsor sein“, ist ihm diese Klarheit im Denken und Handeln bewusst. „Ich weiß, dass es das im lippischen Fußball so gibt, aber für mich nicht denkbar“, fügt er mit Nachdruck hinzu.

 

 

Ressourcen der Vereine schrumpfen

 

Insgesamt schrumpfen natürlich die Ressourcen für die Vereine, was verlässliches Personal, eigener Nachwuchs, helfende Hände und auch finanzielle Mittel angeht. „Hier versuche ich, mit meinem Sponsoring zumindest ein wenig entgegenzuwirken.“ Eine Hürde: Die Auflagen der Kreise oder Gemeinden werden aber höher. Daher gibt es mittlerweile nicht nur im Jugendbereich immer mehr Fusionen und Spielgemeinschaften. Immer weniger Sportfeste, Hallenturniere finden statt. „Der Weg wird wohl auch weiter gehen“, ist er sich sicher. Nur Vereine mit einer eigenen guten Jugend werden sich dem entziehen können. „Dass Jerxen-Orbke und TBV Lemgo zum Beispiel eine SG machen müssen, um noch überkreislichen Jugendfußball in Lippe darstellen zu können, sagt ja eigentlich schon alles“, berichtet uns Fiedler mit Bedauern. „Dadurch hat natürlich zumindest in den Kreisligen, was ich so sehe, die Qualität in der Breite, die Spitzen-Teams mal ausgenommen, in den letzten Jahren immer mehr abgenommen“.

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