Kreisliga A Lemgo – Vorbericht VfL Lüerdissen vs. TSV Kirchheide vom 03.05.23

Ein schönes Hansestadt-Derby wartet heute Abend auf die Zuschauer im Lüerdisser Waldstadion. Bei Lippe-Kick blicken wir darauf etwas genauer.

Kirchheide strebt nach dem Maximum

Kreisliga A Lemgo (hk). Ein hochinteressantes Nachbarschafts-Duell findet heute Abend um 19.00 Uhr im Lüerdisser Wald-Stadion statt. Gastgeber VfL Lüerdissen begrüßt unter der Leitung von Schiedsrichter Philip Dräger den Lokal-Rivalen TSV Kirchheide. Der gastierende Aufsteiger möchte mit aller Vehemenz den direkten Wiederabstieg vermeiden, benötigt folglich dringend Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Momentan sieht es dafür ziemlich gut aus, rangieren sie an zwölfter Position.

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Von Henning Klefisch

Ein Gastspiel bei der oder dem Ex ist nicht immer mit einer grenzenlosen Freude verbunden. Man darf gespannt sein, wie es dem TSV Kirchheide-Keeper Andreas „Berti“ Siebert so ergeht, der am heutigen Abend seinem ehemaligen Verein einen Besuch abstattet. Sieben Jahre lang flog er für die Rot-Schwarzen zwischen den Pfosten. Die Vorfreude zumindest ist riesig beim routinierten Keeper: „Ich fahre immer gerne nach Lüerdissen, habe dorthin auch ein gutes Verhältnis. Wir kennen und schätzen uns. Von den Zuschauern werde ich immer herzlich begrüßt, auch von den meisten Spielern“, wenn allerdings auch so einige ehemalige Weggefährten naturgemäß nicht mehr mit von der Partie sein werden. Trotz aller Sympathien ist sich Siebert im Klaren, dass sein ehemaliger Verein dem aktuellen keinerlei Geschenke offerieren wird. Vielmehr rechnet er mit einem „Fight bis zum Schluss.“ Maloche ist für die Westhang-Jünger angesagt, gelten doch die Lüerdisser, trotz einiger Remis zuletzt, neben der Übermannschaft aus Ahmsen als Team der Stunde im Lemgoer Kreisoberhaus.

Andreas Siebert

Eine weitere Erschwernis kommt mit der Tatsache hinzu, dass die Kirchheider Kunstrasen-Kicker auf dem eher ungewohnten Naturrasenplatz auflaufen. Trotzdem erhofft sich der Liga-Neuling die Maximalausbeute: „Wir wollen Vollgas geben, nach bester Möglichkeit einen Dreier holen, um ein bisschen Boden gutzumachen.“ Das Torlos-Remis in Brake ist nämlich für die eigenen Ansprüche deutlich zu wenig gewesen, mit Blick auf den Spielverlauf.

Jannik von Heiden

Dass die Kirchheider Derbys können, haben sie beim späten 1:0-Sieg über den TBV Lemgo II im letzten Heimspiel eindrucksvoll demonstriert. Weil Siebert sich beruflich neu orientiert hat, seit dem 1. April einer neuen Beschäftigung nachgeht, pendelt er in der Woche häufig nach Münster. Dies ist der Grund, warum er bei den Übungseinheiten zumeist mit Abwesenheit glänzt. Das bedauert der traditionell so strebsame Torhüter doch sehr. Der kommunikationsfreudige Zeitgenosse lässt sich allerdings ausgiebig von seinem Team unterrichten, weshalb ihm klar ist: Der Trainingsfleiß und die Motivation sind immens vor dem nächsten Hansestadt-Kracher. Dass jedoch am 1. Mai einige Spieler beim Event „Lemgo macht ein Fass“ auf aktiv gewesen sind, ist ein offenes Geheimnis. Andreas Siebert zeigt sich aber gewohnt zuversichtlich: „Das sollten sie bis heute wieder herausgelaufen haben.“ Unvergessen ist für ihn eine ultraspäte Pokal-Niederlage an einem Donnerstagabend im August 2016, als Jan Batzer in der 118. Minute der Verlängerung ausglich, dann Siebert mehrere Elfmeter hielt, seine Mitspieler allerdings gleich vier Elfmeter verballerten. So richtig taten sie dies, landeten die Bälle neben oder über dem VfL-Kasten. Siebert hat auch deshalb noch diesen Pokal-Fight sog gut im Gedächtnis, weil einige Kirchheide-Kicker wie Jannik von Heiden, Nils Opitz und Patrick Winter (Bild rechts) zusammen mit Siebert nach dem Abpfiff sich ins Auto setzten, um am Freitagabend das Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen dem FC Bayern München und SV Werder Bremen sich anzuschauen, was die Bayern deutlich mit 6:0 für sich entschieden.

vom 19. Spieltag:

Alle Ergebnisse von VfL Lüerdissen – TSV Kirchheide seit 1998/99