Ahmsen verliert erstmals! – SCB ist Derby-Sieger

Spielbericht

(ab). Am ersten Spieltag der Rückrunde ist es passiert! Der TuS Ahmsen verliert erstmals in dieser Saison ein Spiel. Im Derby gegen den SC Bad Salzuflen zieht die Johannfunke-Elf beim 1:3 den Kürzeren. Ein Platzverweis wird zum Knackpunkt im Spiel des TuS Ahmsen.

Von André Bell

Andreas Wiens

Denn bis dahin läuft das Spiel relativ ausgeglichen. Der SC Bad Salzuflen hat versucht, „geduldig und clever die sich bietenden Räume im Zentrum zu bespielen“, berichtet Andreas Wiens. Das Spielsystem des TuS Ahmsen sieht wie folgt aus: „Der TuS Ahmsen hat im Prinzip mit elf oder zehn Mann 90 Minuten dasselbe gemacht, nicht zwingend verwerflich bei der Qualität im letzten Drittel. Der Ball wurde zu Pluskat gespielt, der dann mit langen Bällen versucht hat, die Seiferts oder Lehbrink in Szene zu setzen.“ Andreas Wiens ist lediglich überrascht, dass Jan-Hendrik Pluskat, für den SCB-Coach einer der besten Zentrum-Spieler der Liga, „für diese Position geopfert wird“. Das wiederum tut dem Spiel des SC Bad Salzuflen gut, „da wir um seine Qualitäten bestens Bescheid wissen und so im Zentrum einfach präsenter waren, die meisten Zweikämpfe für uns entschieden haben und unser Spiel aus dem Zentrum gut aufziehen konnten“.

Ex-SCB-Kicker Fayad fliegt

Nagi Fayad

Und dann kommt die 32. Minute, die für den TuS Ahmsen zum Knackpunkt wird. Nagi Fayad, der im Winter erst vom SC Bad Salzuflen zum TuS Ahmsen gewechselt war, sieht bei seinem Debüt im grünen Trikot die Rote Karte. Andreas Wiens klärt auf: „Der Platzverweis war nicht unberechtigt. Unser Ex-Spieler Nagi Fayad geht schon recht aggressiv in den Zweikampf, aber ich kenne ihn ja bestens und weiß, dass er nichts Böses im Sinn hatte. Ich glaube, er rutscht noch etwas aus und trifft unseren Spieler dann mit beiden Beinen voraus in hohem Tempo auf Schienbeinhöhe. Von daher gab es da für das Schiri-Gespann recht wenig Spielraum.“ Mit einem Mann weniger wird es für den TuS Ahmsen „gegen so einen Gegner wie Bad Salzuflen, der hoch motiviert war, relativ schwierig“, mutmaßt Thomas Johannfunke. Und der Coach des TuS Ahmsen soll Recht behalten. Zunächst hat es seine Mannschaft aber noch „irgendwie in die Halbzeit gekriegt“.

Arslan schlenzt, Lehbrink kann noch ausgleichen

Alpay Arslan

Auch nach der Pause ist das Spiel noch relativ offen, auf beiden Seiten gibt es Chancen, doch mit zunehmender Spieldauer kippt das Spiel immer weiter in Richtung des SC Bad Salzuflen. In der 63. Minute ist es dann passiert, der SCB geht in Führung. Das 1:0 fällt durch eine „schöne und geduldige Verlagerung vom linken Flügel auf die rechte Seite. Von dort haben wir uns den Gegner etwas zurechtgelegt und Alpay Arslan konnte mit einem schönen Schlenzer aus 17 Metern zum 1:0 treffen“, so Wiens. Anschließend haben die Kurstädter mehrere hochklassige Chancen, die teils aber kläglich vergeben werden. Und so war es klar, dass der TuS Ahmsen, der in dieser Spielzeit schon mehrfach seine Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt hat, noch zu Chancen kommen wird. Und eine davon nutzt Niclas Lehbrink, der aus gut 16 Metern überlegt ins Eck schiebt.

Joker Pyrlitesku sticht

Andrei Pyrlitesku

Allen Beteiligten ist bewusst, dass es jetzt noch lange zehn Minuten werden würden. Doch der SC Bad Salzuflen bleibt seinem Stil treu: „Wir haben weiter geduldig agiert und Ball und Gegner laufen lassen.“ Der eingewechselte Andrei Pyrlitesku ist es, der die Gäste wieder in Führung bringt. Robin Derbas setzt Pyrlitesku in Szene. Wenig später bereitet Pyrlitesku das 3:1 vor. Er schickt Neuzugang Felix Lang, der genau wie Rückkehrer Yusuf Tumani in der Startformation stand, steil. Im Eins-gegen-Eins bleibt Lang cool und schiebt mit einem überlegten Beinschuss ein. Bevor das 2:1 für den SC Bad Salzuflen fällt, hat auch der TuS Ahmsen die dicke Chance auf die Führung. Schlussmann Marcel Frormann rettet klasse gegen Jörn Seifert. „Knackpunkt war die Rote Karte“, urteilt Thomas Johannfunke. „Ich glaube, sonst hätten wir mit Sicherheit mehr Möglichkeiten gehabt.“ Insgesamt geht der Sieg für den SCB aber auch in Ordnung, „weil sie hoch motiviert waren.“

Verdienter Sieg für Bad Salzuflen

Johannfunke hofft, „dass sie gegen die anderen Gegner, gegen die sie noch spielen werden, genauso motiviert sind“. Für seine Truppe heißt es „Mund abputzen und weitermachen. Gut trainieren, gut spielen. Der Rest wird sich ergeben.“ Andreas Wiens findet den Sieg für seine Mannschaft „hochverdient“ und erläutert: „Ahmsen hatte bis auf das Tor eine Szene, die Marcel Frormann mit einer tollen Parade verhindert. Wir haben gerade in Halbzeit zwei vieles liegen gelassen und es unnötig spannend gemacht. Aber wenn man den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer auswärts schlägt, soll mir das egal sein.“

Fazit: Der SC Bad Salzuflen gewinnt verdient beim TuS Ahmsen, der erstmals in dieser Spielzeit ein Spiel verliert. Der unglückliche, aber alternativlose Platzverweis entscheidet das Spiel. Ein hoch motivierter SC Bad Salzuflen nutzt die Überzahl dann clever aus.

Tore:

0:1 Alpay Arslan (63. Min.)

1:1 Niclas Lehbrink (81. Min.)

1:2 Andrei Pyrlitesku (83. Min.)

1:3 Felix Lang (90. Min. + 2. Min.)