Almena lässt „die Muskeln spielen“

Spielbericht

(ab). Der TuS Almena feiert im Spitzenspiel der Kreisliga C1 Lemgo einen klaren 3:0-Erfolg über die SG Kalldorf und untermauert damit seine Ambitionen.

Frank Schwier

„Das Spiel war in der ersten Hälfte sehr einseitig. Wir hatten viele Chancen, konnten aber keine der Chancen verwerten“, hadert TuS-Coach Alexander Hoffmann nach den ersten 45 Minuten. Auch Kalldorf-Coach Frank Schwier ist nicht angetan von der ersten Halbzeit seiner Mannschaft: „Almena war eine Spur griffiger, obwohl ich meinen Jungs nichts vorwerfen kann. Wir haben ein anderes System versucht. Der Platz war in einem desolaten Zustand, deshalb haben wir uns darauf verständigt, eine andere Philosophie auszuprobieren.“ Und eigentlich hat Schwier auch einen „Sturm auf dem Feld, der für ein, zwei, drei oder vier Tore gut ist.“ Doch davon ist in den ersten 45 Minuten nicht viel zu sehen: „Almena hat das gut verteidigt, unsere Stürmer hingen in der Luft. Die Lücke zwischen Mittelfeld und Angriff war zu groß. Wir haben in unseren Ballbesitzphasen zu lange gebraucht, um nachzurücken“, so Schwier.

Die Joker richten es

Manuel Delgado

Alexander Hoffmann ist in der Kabine eine Sache klar geworden: „In der Halbzeit wussten wir, dass wir definitiv mindestens ein Tor schießen. Es ging nur darum, keinen Treffer zu bekommen.“ Gesagt, getan. Joker Hendrik Stumpenhagen trifft nach einer Stunde zum „mehr als verdienten 1:0“. Aber: „Direkt nach dem 1:0 hat Almena aufgehört, auf unser Tor zu spielen“, berichtet Frank Schwier. Seine Mannschaft nutzt das aus und erhöht den Druck. „Wenn in der Phase das 1:1 fällt, weiß ich nicht, ob Almena das Spiel gewonnen hätte“, mutmaßt Schwier. Da das 1:1 aber nicht fällt, wird man das nicht mehr herausfinden. Mit einem künstlerisch wertvollen Tor macht Almena den Sack zu. Nach einem Konter kommt eine Flanke von der linken Seite, „die der Spieler in seinem ganzen Leben nur ein einziges Mal so schlagen wird“, so Schwier, und landet bei Manuel Delgado, ebenfalls eingewechselt, der den Ball volley unter die Latte haut.

Elfmeter erhitzt die Gemüter

„Das hätte man in der Bundesliga nicht besser spielen können“, lobt Schwier. Nach dem 2:0 ist „die Luft gefühlt raus bei Kalldorf“, beobachtet Hoffmann. In der Nachspielzeit bekommt der TuS Almena noch einen Elfmeter zugesprochen, der besonders Frank Schwier auf die Palme bringt. „Das ist kein Elfmeter, es findet überhaupt kein Foul statt. Das ist ein normales Laufduell im Strafraum. Klar wird da von beiden Seiten ein bisschen gedrängelt. Aber plötzlich kommt der Pfiff. Und das grenzt an eine Frechheit, das muss dann auch mal so krass gesagt werden“, findet Schwier. „Das ist einfach schade für die Jungs, das haben sie nicht verdient.“ Ben Eisermann verwandelt den Strafstoß zum 3:0-Endstand. Auch Hoffmann findet, dass man „den auch nicht geben“ muss.

Hoffmann: „3:0 gegen Mitkonkurrenten macht mich stolz“

Alexander Hoffmann

Für den TuS Almena und Coach Alexander Hoffmann ist es ein gelungener Nachmittag: „Ich würde jetzt mal behaupten, in dem Spiel haben wir ein bisschen die Muskeln spielen lassen. 3:0 gegen einen Mitkonkurrenten um den Aufstieg, das macht mich sehr stolz. Die Hinrunde war mehr als gelungen für uns.“ Mit zehn Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage kann man das durchaus so stehen lassen.

Dass der Sieg für Almena verdient ist, steht auch für Schwier außer Frage: „Almena war schon deutlich besser. Und das muss man dann auch mal anerkennen. Aber der Sieg fällt mindestens ein Tor zu hoch aus.“ Seine Mannschaft sieht er „auf einem guten Weg“, einzig der Wille hat den Unterschied ausgemacht: „Almena wollte das Spiel gewinnen, wir wären mit einem Punkt zufrieden gewesen.“

Fazit: Der TuS Almena gewinnt verdient, aber zu hoch. Drei Tore besser ist die Hoffmann-Elf nicht. Almena beendet die Hinrunde als klarer Herbstmeister.

Tore:

1:0 Hendrik Stumpenhagen (59. Min.)

2:0 Manuel Delgado (80. Min.)

3:0 Ben Eisermann (90. + 4. Min., 11m)