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Asemissen jubelt nach Torfestival im Kellerduell

Spielbericht

(ab). Der TuS Asemissen und die SG Hiddesen/Heidenoldendorf liefern sich einen offenen Schlagabtausch, den der TuS am Ende mit 5:4 für sich entscheidet und im Keller einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt macht.

 

 

Von André Bell

 

Es ist wieder so ein Spiel, „das kaum zu beschreiben ist“, wie TuS-Coach Carsten Skarupke nach dem Spiel meint. Dennoch findet er dann sehr viele Worte für das Geschehen: „Erst einmal ist es ein wichtiger Sieg für uns, der auch verdient ist aufgrund der ersten Halbzeit. Wir haben das Spiel wieder unnötig spannend gemacht und die SG unnötig lange im Spiel gehalten.“ In den ersten Minuten ist beiden Mannschaften die Nervosität anzumerken. Keiner von beiden will das Spiel verlieren oder den ersten Fehler machen. Das Spiel des TuS Asemissen ist dabei „auf Konter ausgelegt“, wie SG-Coach Noah Kükenhöner beobachtet. „Dass sie eine brutale Geschwindigkeit in der Offensive haben, die sie immer wieder mit langen Bällen über unsere Kette einsetzen, hatte ich vor dem Spiel schon gesagt.“ Dennoch, in den Griff bekommt die SG Hiddesen/Heidenoldendorf die schnellen Angreifer des TuS Asemissen nicht. Dafür schießen die Gäste aber das erste Tor. Ingo Schmitz ist nach fünf Minuten erfolgreich.

 

Asemissen vergibt zahlreiche Chancen

Marius Seipt

Doch der TuS Asemissen schüttelt sich einmal kurz und setzt die Maschinerie in Gang. Marius Seipt gleicht nach einem schönen Steckpass aus. Jan Heidschuster schickt Seipt, der geht noch am Torhüter vorbei, und schiebt zum 1:1 ein. „Danach hatten wir einen totalen Bruch im Spiel“, hadert Kükenhöner. „Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Fuß mehr gefasst und können froh sein, dass wir nur 1:2 zurückliegen, weil Asemissen nicht clever genug war vor dem Tor oder weil Magnus Kemna gut gehalten hat.“ Und damit spricht der SG-Coach einen Punkt an, den auch Carsten Skarupke später noch monieren wird. Denn erst einmal hat der Asemissen-Coach Grund zum Jubeln, denn Jan Heidschuster bringt die Hausherren verdient in Führung. Auch nach dem 2:1 zeigt der TuS Asemissen ein Spiel, das das Herz von Skarupke „höherschlagen lässt. Das war das erste Mal seit langem, dass wir so Fußball gespielt haben, wie ich mir das vorstelle in Bezug auf Sicherheit, Präzession und Schnelligkeit. Wie wir die Bälle mit wenig Kontakten durch das Zentrum gespielt haben“, lässt Skarupke mit der Zunge schnalzen.

 

Kükenhöner sieht „die mit Abstand schlechteste Halbzeit“ seiner Elf

Noah Kükenhöner

Einzig der Torabschluss beschert dem TuS-Coach vermutlich die ein oder andere schlaflose Nacht. Joel Hertel vergibt mehrfach aus aussichtsreicher Position, auch Jan Heidschuster und Marius Seipt vergeben „tausendprozentige Torchancen. Wir müssen 5:1 führen zur Halbzeit, ohne Wenn und Aber, da gibt es keine Diskussionen. Meines Erachtens haben wir die Chancen kläglich vergeben und Hiddesen/Heidenoldendorf damit im Spiel gehalten. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht.“ Denn auch Noah Kükenhöner meint, dass „wir zur Halbzeit 3:1, 4:1 oder 5:1 hinten liegen können, das war schon grenzwertig, was wir da gespielt haben. Mit Abstand die schlechteste Halbzeit, seitdem ich da bin.“

 

 

Block kommt und trifft, doch Asemissen antwortet

Joel Hertel

In der Kabine hat Noah Kükenhöner einige Themen anzusprechen und wechselt das Personal. Sebastian Knehe und Jan Block kommen ins Spiel. Und die Einwechslung von Block zahlt sich sofort aus. Ingo Schmitz legt für den Joker vor, der in der 50. Minute zum 2:2 trifft. In der Folge hat die SG Hiddesen/Heidenoldendorf „das Spiel total unter Kontrolle, aber wir konnten die Geschwindigkeit von Asemissen nicht dauerhaft verteidigen“, so Kükenhöner. Marius Seipt dringt rechts in den Strafraum ein und wird gelegt. Den fälligen Elfmeter verwandelt er selbst zum 3:2. Nur wenig später spielt Asemissen eine Situation perfekt aus, als Jan Heidschuster diesmal Joel Hertel gut in Szene setzt und diesmal trifft Hertel auch zum 4:2 für die Hausherren. „Normalerweise ist dann den Deckel drauf“, meint Carsten Skarupke. Aber an diesem Nachmittag läuft nichts normal.

 

SG zeigt Moral

Phillip Herclik

Denn die SG Hiddesen/Heidenoldendorf zeigt eine gute Moral und nimmt das Heft des Handelns wieder in die Hand. Der TuS Asemissen fabriziert seinerseits einen Elfmeter, den Nicklas Petkau zum 3:4 sicher verwandelt. „Und dann fing das Flattern an“, stellt Skarupke fest. Der TuS Asemissen wackelt, die SG kommt immer besser ins Spiel und kann tatsächlich noch einmal ausgleichen. Phillip Herclik trifft zum vielumjubelten 4:4 in der 86. Minute. Der Schlusspunkt ist das aber noch nicht, denn den setzt doch noch der TuS Asemissen. Einen Freistoß des TuS kann SG-Keeper Magnus Kemna noch gegen die Latte lenken, den Nachschuss befördert Hatim Batri aber zum 5:4 über die Linie. „Da sind mit ein paar Steine vom Herzen gefallen“, so Carsten Skarupke nach dem Spiel. „Aufgrund der ersten Halbzeit müssen wir das Spiel deutlich gewinnen. Im Fußball ist es aber, wenn du ein 2:1 oder 4:2 aus der Hand gibst, verlierst du so ein Spiel. Diesmal war das Glück auf unserer Seite und wir haben diesen ganz wichtigen Dreier eingefahren.“

 

Kükenhöner: „Wir würden völlig unberechtigt absteigen“

Noah Kükenhöner ist nach dem Spiel fassungslos. „So ein Spiel hätten wir echt nicht verlieren müssen. Im Großen und Ganzen geht das aber in Ordnung, weil wir eine schlechte erste Halbzeit gespielt haben. Sehr bitter, weil unten alle gepunktet haben. Wir können jetzt nur noch unsere Hausaufgaben machen, nächste Woche gegen Höxter und darauf die Woche gegen die Lipperreihe. Wir müssen sechs Punkte holen und auf die anderen hoffen. Wir haben es aber nicht mehr selbst in der Hand“, fasst der Coach die Lage zusammen. Er bleibt aber der Meinung, dass, „falls wir es nicht schaffen sollten, wir völlig zu Unrecht absteigen. Davon bin ich felsenfest überzeugt und diese Meinung vertrete ich jedem gegenüber. Aber das Geld spielt halt doch eine große Rolle“. Damit meint Kükenhöner im Übrigen nicht die Transfers vor der Saison, sondern teils hinterfragungswürdige Ergebnisse am Ende der Saison.

 

Fazit: Der TuS Asemissen gewinnt das Offensivspektakel gegen die SG Hiddesen/Heidenoldendorf verdient. In der ersten Halbzeit ist die Skarupke-Elf klar besser, verpasst aber eine deutliche Führung. Die SG zeigt im zweiten Durchgang eine tolle Moral, belohnt sich dafür aber nicht.

 

Tore:

0:1 Ingo Schmitz (5. Min.)

1:1 Marius Seipt (10. Min.)

2:1 Jan Heidschuster (27. Min.)

2:2 Jan Block (50. Min.)

3:2 Marius Seipt (Elfmeter; 63. Min.)

4:2 Joel Hertel (67. Min.)

4:3 Nicklas Petkau (Elfmeter; 73. Min.)

4:4 Phillip Herclik (86. Min.)

5:4 Hatim Batri (90. + 4. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
14. Mai 2023 90' Bezirksliga Staffel 3 2022/23 28

Spielort

Sportzentrum Greste
Grester Str. 169, 33818 Leopoldshöhe, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Asemissen235Win
SG Hiddesen/Heidenoldendorf134Loss

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