Augustdorf siegt in Unterzahl und hofft weiter

Spielbericht

(ab). Der FC Augustdorf zeigt gegen den FC Peckelsheim-Eissen-Löwen eine starke Moral und siegt auch in dreifacher Unterzahl mit 3:1. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aber weiterhin ein Punkt, allerdings gesellt sich mit dem VfR Borgentreich ein weiterer Konkurrent im Tabellenkeller dazu.

Von André Bell

Joel Weber

Der FC Augustdorf nimmt das Spiel vom ersten Moment an gut an und wirft alles rein. PEL-Coach Matthias Rebmann meint dazu: „Die erste Halbzeit war sehr umkämpft. Augustdorf im Abstiegskampf hat alles reingeworfen. Wir haben defensiv gestanden auf Umschaltspiel gesetzt und eigentlich war es eine recht ausgeglichene Partie.“ Eine schöne Einzelaktion von Joel Weber bringt die Sandhasen aber nach rund einer halben Stunde in Führung. „Wir hatten vorher zu wenig Zugriff im Spielaufbau von Augustdorf und dann kommt Joel Weber 20 Meter vorm Tor an den Ball, dreht nochmal auf, legt sich den Ball zurecht und dann hat er ihn wirklich gut getroffen. Ein strammer Schuss links unten ins Tor“, beschreibt Rebmann den Treffer zum 0:1 aus Sicht der Gäste. Matthias Heymann kann eine aus seiner Sicht verdiente Führung bejubeln: „Die erste Halbzeit sind wir besser im Spiel und gehen verdient in Führung.“

Melcher gleicht vom Punkt aus

Doch nur drei Minuten später gibt es einen Elfmeter für den FC PEL, der auch unstrittig ist. „Dem Elfmeter gehen zuvor mehrere Fehler voraus“, hadert Heymann. Für das elfmeterreife Foul an Paboy Fanneh, der seinen Gegenspieler im Dribbling aussteigen lässt, sieht Pascal Swoboda den gelben Karton, was im späteren Spielverlauf noch wichtig werden wird. Nils Melcher lässt FCA-Keeper Sefik Kartal keine Abwehrchance und trifft zum 1:1. „Ansonsten lassen wir nichts mehr zu und haben noch zwei, drei gute Möglichkeiten, so dass wir eigentlich zur Pause führen müssen“, ist Matthias Heymann mit dem 1:1-Halbzeitstand nicht einverstanden.

Swoboda fliegt, Weber trifft zur erneuten Führung

Pascal Swoboda

In der zweiten Halbzeit hat der FC Augustdorf „kämpferisch nochmal einen draufgepackt“, so Rebmann. Die Hausherren spielen „sehr aggressiv“, doch dann „dreht sich das Spiel eigentlich in unsere Richtung“, findet der PEL-Coach. Denn Pascal Swoboda sieht wegen Meckerns eine unnötige gelbrote Karte, so dass der FCA mit zehn Mann weiterspielen muss. „Wir hätten gute Möglichkeiten haben können“, meint Rebmann, „wenn wir sie zu Ende gespielt hätten. Aber hätte, wenn und aber, wir haben es nicht hinbekommen, haben den letzten Pass nicht richtig gespielt.“ Besser machen es die Sandhasen in Person von Joel Weber. Allerdings hat auch Sefik Kartal seinen Anteil am erneuten Führungstreffer. Denn zunächst pariert Kartal im Eins-gegen-Eins gegen Paboy Fanneh und bringt den Ball mit einem langen Abschlag zu Weber, der mit seinem starken Antritt am Gegenspieler vorbeikommt und erneut links unten abschließt. Die Hausherren führen in Unterzahl mit 2:1.

Auch Weber muss vorzeitig runter

Matthias Rebmann

„Halbzeit zwei ist natürlich an Dramatik kaum zu übertreffen“, so Heymann. „Platzverweis, Tor zum 2:1, weiterer Platzverweis, 3:1.“ Denn der FCA verliert einen weiteren Spieler. Diesmal trifft es Joel Weber, der mit gelb vorbelastet bei seinem Torjubel nach dem 2:1 das Trikot auszieht und folgerichtig auch den gelbroten Karton sieht und seinem Team damit einen Bärendienst erweist. In doppelter Überzahl stellt der FC PEL um, wirft alles nach vorne, will unbedingt mindestens einen Zähler mit nach Hause nehmen. Doch die Gäste stellen sich nach einem langen Ball erneut nicht clever an, können einen Angriff gerade noch mit einer riskanten Grätsche kurz vorm Strafraum stoppen. Dumm nur, dass Pascal Becker den folgenden Freistoß zum 3:1 ins Netz zirkelt und den FCA damit endgültig auf die Siegerstraße bringt. „Damit war das Spiel gegessen“, so ein resignierter Matthias Rebmann.

Rebmann: „Man hat gemerkt, dass Augustdorf im Abstiegskampf ist“

„Das Spiel hätte sich in der zweiten Halbzeit auch andersrum drehen können. Aber man hat Augustdorf angemerkt, dass sie im Abstiegskampf sind. Die haben alles reingeworfen mit neun Mann“, so der Gäste-Coach weiter. Das Spiel beendet der FC Augustdorf dann sogar zu acht, weil sich ein weiterer Spieler verletzt und Heymann keine Auswechselmöglichkeit mehr hat. „Sie haben alles reingeschmissen“, lobt Rebmann, „und durch diese Leidenschaft haben sie auch verdient gewonnen“. Für seine Elf ist diese Niederlage aber „total ärgerlich und total bitter“.

Matthias Heymann

Der FC Augustdorf dagegen hat eine „überragende Moral bewiesen, aber den Sieg auch teuer bezahlt. Heute freuen wir uns, ab morgen machen wir uns dann Gedanken, wie wir am Mittwoch eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bekommen“, macht sich Matthias Heymann nach den Ausfällen seine Gedanken. Denn dann geht es bereits in das vorgezogene Duell gegen den SV Eintracht Jerxen-Orbke.

Fazit: Der FC Augustdorf hat das Spielglück auf seiner Seite und gewinnt nach einer kämpferisch bärenstarken Vorstellung verdient gegen den FC Peckelsheim-Eissen-Löwen. Der Abstiegskampf wird zum Saisonende richtig dramatisch. Auf das rettende Ufer fehlt ein Punkt, doch jetzt ist auch der VfR Borgentreich nur noch vier Punkte entfernt.

Tore:

1:0 Joel Weber (30. Min.)

1:1 Nils Melcher (per Elfmeter; 33. Min.)

2:1 Joel Weber (82. Min.)

3:1 Pascal Becker (88. Min.)