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Barntrup verpasst einen Meilenstein

Spielbericht

(hk). Was für eine herbe Klatsche für den RSV Barntrup. Der lippische Liga-Comebacker unterliegt der Spielvereinigung Brakel II mit 0:4. Mit diesem Ergebnis wecken die Roten Teufel neue Lebensgeister bei der Landesliga-Reserve, muss man sich selbst nach zwei deutlichen Niederlagen in Serie wieder vermehrt mit dem Abstiegskampf beschäftigen.

Von Henning Klefisch

 

J. Funk

Dabei haben die ersten Torannäherungsversuche in der Anfangsviertelstunde die Hausherren. Dennis Meier zwingt mit einem beherzten Distanzschuss aus 18 Metern Torentfernung den gegnerischen Fänger Daniel van Gorp zu einer Glanzparade, wehrt er dieses Geschoss nach einer Flugshow zur Ecke ab. Nach einem wohltemperierten Diagonalpass auf Philipp Sölter, der diesen fein verarbeitet, steht er mutterseelenallein, an halblinker Position befindlich, vor von Gorp, verpasst den Einschlag am langen Eck um nur wenige Zentimeter. Nachteilig für die Hausherren: Sölter wird nur wenig später nach einem Pressschlag mit Knieproblemen notgedrungen ausgewechselt. Für ihn kommt Jakob Funk zu Spielzeit. Wenig später fasst sich Sturmtank Leon Baumeister ein Herz, wuchtet aus rund 16 Metern Torentfernung das Spielgerät rechts über das Tor, wird die Kugel von einem Brakeler noch abgefälscht. Ein Tor für die Barbarito-Boys liegt zu diesem Zeitpunkt in der Luft. „Die ersten 20 Minuten waren wir richtig gut im Spiel, hatten die Kontrolle, müssen sogar in Führung gehen“, grantelt RSV-Coach Daniel Barbarito im Lippe-Kick-Gespräch. Die Gäste-Mannschaft ist im Torabschluss abgeklärter. Es ist ein Doppelschlag durch Top-Torjäger Jonas Wiechers-Wiemers, der die Nordlipper mit 0:2 ins Hintertreffen bringt. Beim 1:0 wird sein Schussversuch abgefälscht, wird Bengt Pyka im RSV-Gehäuse dabei auf dem falschen Fuß erwischt. Nur 120 Sekunden danach herrscht ein wahres Tohuwabohu, eine echte Anarchie im Barntruper-Strafraum, trifft Wiechers-Wiemers zum 2:0-Pausenstand gegen geschockte Gastgeber nach einem gut getimten Freistoß. Aus nächster Nähe hat der Goalgetter allerdings überhaupt keine Mühe beim Vollenden.

 

Fehlerhafte RSV-Abwehr ermöglicht Gäste-Tore

B. Pyka

Der RSV Barntrup schnuppert am Anschlusstor, doch eine aussichtsreiche Möglichkeit wird erst auf der Torlinie geklärt von Linksverteidiger Max Müller nach einem vielversprechenden Eckball. Auch über Distanzschüsse erzeugen die Roten Teufel eine annehmbare Torgefahr, erwischt der Gäste-Hüter allerdings auch einen ganz guten Tag. Erst in den Schlussminuten fallen die weiteren Gegentore. Vor dem 0:3 verteidigt die Barntruper-Innenverteidigung sehr schlampig, schenkt leichtfertig den Ball her nach einem entschlossenen Gegenpressing der Spielvereinigung. Auf halbrechter Position bekommt Schuster das Spielgerät, setzt seinen Mitspieler mit einem Diagonal-Steilpass in Szene. Ozan Kir sagt artig Dankeschön, versenkt lässig mit einem Ball durch den Schacht von Pyka. Fünf Minuten vor dem Ende versenkt Marc Schuster zum 4:0-Endstand. Zwei RSV-Kicker schießen sich in dieser Szene tölpelhaft gegenseitig an, wodurch das Objekt der Begierde dem Brakeler Kir vor die Füße fällt. Der bedient mit einer gezielten Hereingabe den Torschützen Schuster. Kir und Schuster vergeben sogar noch großartige Möglichkeiten, um das halbe Dutzend vollzumachen, doch sind freistehend vor dem gegnerischen Gehäuse zu nervenschwach.

 

„Jeder hat alles reingehauen“

D. Barbarito

Daniel Barbarito ist ein extrem ehrlicher Gefährte, findet: „Es klingt zwar hart, aber so richtig herausgespielt war von Brakel II nichts. Es war alles auf Einladung. Deshalb bin ich enttäuscht“, wäre diese klare Klatsche vermeidbar gewesen. „Wir hatten schon unsere Möglichkeiten, das eine oder andere Tor zu schießen. Dementsprechend bin ich schon ein wenig enttäuscht. Nicht von meiner Mannschaft, eher vom Ergebnis her. Das hätte nicht sein müssen“, meint er damit wohl auch das Comeback im tiefen Tabellenkeller nach zwei klaren Niederlagen ohne eigenen Torerfolg. Sehr unglücklich: Das Lazarett wächst nach dem Sölter-Ausfall wohl weiter an. Ausgerechnet in dieser Phase, folgen in den nächsten Wochen doch weitere Duelle mit Teams auf Augenhöhe. Brakel II-Coach Norbert Dölitzsch lobt: „Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung präsentiert. Wir haben Wille gezeigt, unsere Linie gut verfolgt. Mit den drei Punkten bin ich hochzufrieden, haben kein Gegentor kassiert. Das bringt meinen Jungs Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. Trotz der zahlreichen Engpässe ein richtig guter Spieltag“, hat die eigene Landesliga-Truppe mit 5:1 gegen Westenholz gewonnen. Was ist entscheidend für den eigenen Erfolg gewesen? „Jeder hat alles reingehauen, diszipliniert gespielt. Somit haben wir uns am Ende des Tages mit drei Punkten belohnt.“

 

Fazit: Ein verdienter Sieg für die verletzungsgeplagte Spielvereinigung Brakel II, die mit gerade einmal 13 Spielern anreist. Was für ein wichtiger Auswärtssieg der Moralmonster aus der 16.000 Einwohner-Stadt. Hätte Barntrup gewonnen, wären es satte zwölf Punkte Differenz gewesen. So aber ist der Vorsprung auf sechs zusammengeschmolzen. Der Umgang mit den Tormöglichkeiten ist ein ganz wesentlicher Parameter in diesem Duell.

 

Tore:
0:1 Jonas Wiechers-Wiemers (25. Min.)
0:2 Jonas Wiechers-Wiemers (27. Min.)
0:3 Ozan Kir (77. Min.)
0:4 Marc Schuster (85. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
8. März 2020 90' Bezirksliga Staffel 3 2019/20 22

Spielort

Waldstadion Barntrup
Wolfsiek 6, 32683 Barntrup, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
RSV Barntrup000Loss
Spvg Brakel II224Win

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